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Die Allgäuer Käsewichtel
Längst sind sie vergessen. Die allgäuer Käsewichtel. Muntere kleine Wesen, die ihren Spass daran hatten, die Gärten fröhlich bunt und blühend zu halten. Da brauchte ein Mensch nur ein Stück Käse in seinen Garten zu legen und am nächsten Morgen blühte und grünte es. Ein Stück Emmentaler auf dem Kartoffelacker versprach zum Beispiel eine sehr gute Ernte. Oder ein fetter Bergkäse zwischen den Rosensträuchern brachte den strahlendsten Blüten hervor.
Die kleinen Käsewichtel liebten Käse über alles und dankten es den Menschen mit ihren grünen Daumen. Sie streichelten die Grashalme, bis der Rasen im satten Grün erstrahlte. Sie malten die Blütenblätter mit den herrlichsten Farben an und sie umsorgten die Pflanzen, auf das sie ihre Früchte grösser und schöner wachsen liessen.
Aber der Käse durfte niemals alt oder trocken sein. Da konnten die Käsewichtel böse werden und aus den schon grossen Tomaten etwas Luft ablassen, das die Haut Falten schlug. Aber wer wollte den kleinen Gärtner schon etwas böses? Waren doch alle mit den Ergebnissen überaus zufrieden und die Arbeit den Käse mehr als wert.
Warum die Käsewichtel heute nicht mehr erscheinen, ist nicht bekannt. Plötzlich blieben sie fort. Die Ernte wurde nur noch mittelmässig und auch die Alten sagen, die Blumen wären früher um vieles strahlender und bunter gewesen.
Das Gerücht, ein eingebürgerter Hesse hätte aus Versehen, oder weil er es nicht besser wusste, einen Harzer Roller in seinen Garten gelegt und der Geruch hätte die allgäuer Käsewichtel für immer vertrieben, konnte nie bestätigt, aber auch niemals ganz widerlegt werden.
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E N D E