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Die Abenteuer der Reblaus Kalle Traube
Es ist jetzt schon viele Jahrhunderte her, da beschloss die Reblaus Kalle Traube, aufgewachsen in einem kleinen germanischen Weingut, in die weite Welt zu ziehen.
Kalle packte also seine Siebensachen zusammen und nahm sich eine besonders schöne rote Weintraube als Wegzehrung mit. Fröhlich nahm er sein Bündel und zog los, ein Wanderlied vor sich hinsummend.
Nachdem er Tage gewandert war, kam er an die größte Pfütze, die er je in seinem Leben gesehen hatte. Kalle fragte eine zufällig vorbeikommende Steinlaus, was das denn für eine große Pfütze sei und ob sie einen Namen trage. Die Steinlaus sah ihn an und lachte dann aus vollem Halse. Als sie sich wieder beruhigt hatte,erklärte sie dem dummen Kalle, dass es sich hier nicht um eine einfache Pfütze, sondern um die Nordsee handelte. Diese gehört zum Atlantischen Ozean, erzählte sie ihm noch und auch, dass, stieg man in so ein komisches Ding ein, das die Menschen Schiff nennen, darüber fahren konnte, und wenn man dann mit den Menschen an Land ging, auf einem anderen Kontinent stünde, den man Amerika nennt.
Kalle hörte fasziniert zu und bedankte sich, dass die Steinlaus ihm ihre Zeit schenkte. "Gern geschehen", sagte diese und verabschiedete sich, da sie einen wunderbar saftigen Schieferstein auf der gegenüberliegenden Straßenseite entdeckt hatte. Das viele Reden machte die Steinlaus nämlich hungrig und durstig.
Nachdenklich schaute Kalle der Steinlaus nach, er hätte gern noch mehr über die Reise und den Kontinent Amerika erfahren, aber da er eine guterzogene Reblaus war, wusste er, dass es sich nicht gehörte, fremde Leute vom Essen abzuhalten.
Schließlich fasste Kalle einen Entschluss.
Er nahm sein Bündel wieder auf und ging an Bord des nächsten Schiffes. Kalle hoffte darauf, dass das Schiff auch etwas Wein geladen hatte, da er das letzte Stück der roten Weintraube an diesem Morgen zum Frühstück verzehrt hatte; und Wein war und blieb nun einmal seine Hauptnahrung...
Kaum war er an Bord geklettert, legte das Schiff auch schon ab. Nun musste Kalle mit, ob es dort Wein gab oder nicht. Er wanderte also über Deck und suchte nach einer Speisekammer. Plötzlich bemerkte er einen riesigen Schatten über sich und als er hochschaute, sah er einen Menschen, der gerade im Begriff war, auf ihn zu treten. Mit einem gewagten Salto rückwärts konnte Kalle sich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Nach einer kurzen Schrecksekunde begann er, fürchterlich mit dem Menschen zu schimpfen, der ihn beinahe zertreten hätte. Der jedoch ging einfach weiter, ohne Kalle zu bemerken. Da fiel Kalle ein, dass die meisten Menschen ja die Tiersprache nicht beherrschten, und er sah ein, dass seine Wut völlig sinnlos gewesen war. Erst als er sich beruhigt hatte, setzte er seine Suche fort, diesmal aber bedeutend vorsichtiger.
Auf einmal wusste Kalle, dass dieses Schiff Wein geladen haben musste, sein Geruchssinn und das für alle Rebläuse typische Nasenzucken hatten ihn noch nie im Stich gelassen.
Er war an einer Treppe angekommen, die nach unten führte. Mutig machte er sich an den gefährlichen Abstieg und war froh darüber, dass er sein Seil aus robustem Spinnwebgarn dabei hatte. Nach sieben Stunden war er endlich unten, zweimal hatte er einem Menschen ausweichen müssen, der plötzlich hinabkletterte und kurze Zeit später wieder hinauflief. Kalle steckte erst einmal seine Nase in alle Windrichtungen, um festzustellen, woher denn nun der Weingeruch käme. Sein Nasenzucken zeigte an, dass der Wein sich irgendwo rechts von ihm befinden musste. Beim genaueren Hinsehen entdeckte er eine Tür. Durch ein Loch, das vielleicht einmal eine Maus geschaffen hatte, schlüpfte er in eine dunkle Kammer.
Genau vor ihm standen drei Fässer, denen der köstliche Weingeruch entströmte. Kalle kletterte auf das erste Fass und entdeckte auf dem Deckel desselben ein paar Tropfen Wein, von denen er gierig einen ganzen aufleckte. Danach ging es ihm wieder besser und er beschloss, auf dem Deckel dieses Weinfasses sein Quartier für die kommenden Wochen aufzuschlagen. Die ganze Reise über geschah nichts Aufregendes mehr und Kalle befasste sich genau mit den Dingen, mit denen er sich auch zuhause zu beschäftigen pflegte, nämlich Wein trinken und schlafen.
Eines Tages jedoch änderte sich sein Leben schlagartig. Sechs Männer kamen in die Vorratskammer und drei von ihnen gingen geradewegs auf die Weinfässer zu, hoben sie an luden sie auf ihre Schultern und trugen sie hinaus auf Deck. Von dort reichten die Männer die Fässer über die Reling in drei kleine Boote, die an dem großen Schiff festgebunden waren. Dann kletterten sie selbst hinab und die drei Boote wurden losgemacht. Schnell entfernten sie sich von dem großen Schiff und hielten auf das Land zu. Dort angekommen, machten die Männer die Boote am Kai fest und wieder luden sie die Weinfässer auf ihre Schultern und trugen sie an Land. Dann beförderten sie die Fässer zu einer Postkutsche und befestigten sie auf dem Dach derselben. Nach ungefähr einer Stunde fuhr die Postkutsche ab. Die Weinfässer wurden ganz schön durchgerüttelt. Davon merkte der gute Kalle Traube jedoch nichts, denn er war gleich nachdem die Fässer in die Boote umgeladen worden waren, ohnmächtig geworden. Er wachte erst wieder auf, als die Postkutsche anhielt und die Fässer abgeladen wurden. Staunend sah sich Kalle um.
Sein Weinfass stand nun vor einem riesigen Menschenhaus, welches zwei Klappen besaß. Über diesen Klappen stand in grossen grünen Buchstaben: DODGE CITY - SALOON. Kalle fragte sich, was das wohl zu bedeuten hätte, als ein großer stämmiger Mann auf das Weinfass zuging und es anhob. Diesmal wurde Kalle nicht ohnmächtig und konnte beobachten, wie der Mann ihn mitsamt dem Fass durch die beiden Klappen ins Innere des Gebäudes trug. Da begriff er, dass die beiden seltsamen Klappen wohl die Tür dieses Hauses sein mussten und er fragte sich, in was für eine komische Welt er da hineingeraten war. Das Fass wurde durch einen Raum getragen, in dem viele Männer an Tischen sassen oder an der Theke der Bar standen, jeder ein Glas vor sich oder in der Hand, manche spielten Karten, andere standen in Gruppen herum und unterhielten sich. Dann ging es durch eine Tür auf einen spärlich beleuchteten Gang hinaus und hinein in einen dunklen Raum am Ende dieses Ganges. Dort wurde Kalles Fass wieder abgestellt, der Mann ging hinaus und verschloss die Tür hinter sich.
Ein paar Tage hatte Kalle nun Zeit, sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen, dann kam ein Mann in den Raum, der ein Loch in das Fass schlug und einen Hahn daranschraubte. Der Mann drehte den Hahn auf und füllte den Wein in Flaschen ab. Darüber war Kalle gar nicht sehr erfreut, aber er konnte es ja nicht ändern. Als das Fass leer war, ging der Mann hinaus und ein anderer kam herein. Dieser nahm das Fass auf die Schultern und brachte es hinaus. Draußen stellte er es auf dem Boden ab und ging weg.
Es war ein schöner warmer Tag, die Sonne schien, kleine weisse Wölkchen zierten den blauen Himmel und die Vögel sangen. Ansonsten war es sehr ruhig in der Stadt, die meisten Menschen überschliefen wahrscheinlich die heiße Mittagszeit.
Kalle überlegte, was er jetzt machen sollte, ohne Verpflegung und ohne Dach über dem Kopf. Plötzlich wurde er in seinen Überlegungen jäh gestört; ein Planwagen rumpelte lautstark über die staubige, ausgedörrte Hauptstraße hinweg, sein Ziel war der einzige Kaufladen der Stadt, nur ein paar Schritte von Kalles Weinfass entfernt. Nachdem der Wagen angehalten hatte, sprang ein Mann vom Kutschbock und half seiner Frau herunter; zwei etwa 10-jährige Kinder kletterten hinten aus dem Wagen. Der Mann und seine Frau gingen in den Kaufladen, die Kinder spielten draußen. Sie entdeckten Kalles Weinfass und dachten sich, dass diese "Tonne" wohl ein herrliches Spielzeug wäre. Als ihre Eltern aus dem Laden kamen, fragten sie sie, ob sie dieses wunderbare Spielzeug mitnehmen könnten. Die Eltern wollten dieses natürlich nicht, aber schließlich erfüllten sie ihnen diesen Wunsch, und das Fass mitsamt Kalle wurde auf den Planwagen geladen. Dann ging die Fahrt los. Wieder einmal wurde Kalle durchgerüttelt und durchgeschüttelt, doch soviel er auch schrie und bat, damit endlich aufzuhören, es nützte nichts; und Kalle wurde zum 2. Male auf seiner Amerikareise ohnmächtig.
So verpasste er die wohl schönste Fahrt seines Lebens. Es ging durch dichte Wälder, weite Prärien, vorbei an kleinen Siedlungen und vereinzelten Farmhäusern.
Natürlich dauerte diese Fahrt nicht nur einen einzigen Tag, sondern einen ganzen Monat lang. Auf einmal wurde Kalle durch ein sanftes Rauschen geweckt, welches allmählich lauter wurde und schließlich so laut dröhnte, dass es Kalle nicht half, seine empfindlichen Ohren durch Zuhalten derselben vor dem gewaltigen Lärm zu schützen. Doch da er eine sehr anpassungsfähige Reblaus war, empfand er das Dröhnen schon bald nicht mehr als unangenehm. Er hatte sich daran gewöhnt. Der Wagen hielt an und die kleine Familie stieg aus. Mit lauten Rufen des Erstaunens blieben sie stehen, nach kurzer Zeit verstummten sie jedoch ergriffen. Doch plötzlich wurde dieses friedliche Idyll gestört. Ein Skunk kam aus einem Gebüsch hervor, und da die Pferde große Angst vor dem unbekannten Tier hatten, gingen sie durch. Sie galloppierten einen Hügel hinab und den nächsten hinauf, dabei kippte das Weinfass um; Kalle hatte Mühe, sich festzuhalten; und fiel beim aufwärtsgalloppieren zusammen mit einer Papiertüte Weingummi aus dem Wagen.
Das Fass blieb am Fuße des Hügels liegen, Kalle jedoch war heruntergeschleudert worden. Als er sich wieder erholt hatte, krabbelte er schnell zu der Weingummitüte, die in seiner Nähe lag und stellte fest, dass sie aufgegangen war und einige Weingummis auf dem Boden verstreut lagen. Da er seit über einem Monat nichts mehr gegessen hatte, knabberte er einen Weingummi mit Himbeergeschmack an. Auf einmal fiel ein Schatten auf ihn und als er hochschaute, erkannte er den Skunk. Wieder einmal musste er sich etwas einfallen lassen, um nicht, wenn auch nur aus Versehen, zertreten zu werden. Viel Zeit blieb ihm nicht mehr und er erinnerte sich plötzlich daran, dass er in seiner Jugend einmal Meister im Hochsprung aus dem Stand gewesen war. Kalle wusste, dass seit dieser Zeit eine Menge Jahre vergangen waren, doch trotzdem musste er es versuchen. Er schloss die Augen, konzentrierte sich, machte bestimmte Atemübungen und sprang schließlich in dem Augenblick, wo der Skunk anfangen wollte, den Weingummi aufzuschlecken.
Kalle landete im Halsfell des Skunks und klammerte sich dort fest. Dieser bemerkte ihn nicht einmal, und Kalle musste wütend mitansehen, wie der Skunk einen der leckeren Weingummis nach dem anderen verschlang.
Die Mitglieder der kleinen Familie hatten sich inzwischen von dem Schrecken, den sie durch das Auftauchen des Skunks erlitten hatten erholt. Dem Vater war es gelungen, die Pferde einzufangen, anzuhalten und zu beruhigen. Nachdem er sie ausgespannt hatte, band er sie an 2 Bäumen fest; dort grasten sie nun friedlich.
Nun wollte er den Skunk verjagen, damit die Pferde nicht nochmals durchgehen konnten. Er machte sich auf, den kleinen Störenfried zu suchen; sein Sohn begleitete ihn. Schließlich entdeckten die beiden den Skunk, wie er genüsslich Weingummis frass. Der Vater brach bei diesem Anblick in schallendes Gelächter aus, der Sohn jedoch wurde sehr böse und schimpfte mit dem Skunk. Schließlich waren es ja seine und seiner Schwesters Weingummis, die nun ganz schmutzig auf dem Boden herumlagen, zum Teil vom Skunk angeknabbert. Vor Schreck ob der lauten Stimme des Jungen sprang der Skunk in das Weinfass. Das kam dem Jungen sehr gelegen, er klappte den Deckel des Fasses zu und begann, es den Hügel hinaufzurollen. Der Skunk versuchte verzweifelt, sich festzuhalten, das klappte aber nicht, immer wieder wurde das Fass gedreht und er musste sich mitdrehen. Ihm war schon ganz schwindelig. Und wie ging es Kalle? Eigentlich sehr gut, er war rollende Bewegungen schließlich von seiner Seereise her gewöhnt. Seine Wut über den Skunk war auch schon wieder verraucht; dieser tat ihm jetzt sehr leid und Kalle versuchte, den Skunk zu trösten, indem er beruhigend auf ihn einsprach. Der Skunk hörte Kalles dünnes Stimmchen zuerst nicht, doch plötzlich hörte er etwas, das eine Stimme hätte sein können. Er fragte mit zitternder Stimme: "Ist hier noch jemand?" Kalle antwortete:"Na endlich hörst du mich! Ich brülle mir schon seit mindestens 5 Minuten die Lunge aus dem Hals, aber du hast einfach gar keine Notiz von mir genommen! Bist du schwerhörig?" Darauf der Skunk: "Nein, bin ich nicht. Aber, wer bist du denn und, vor allem, wo bist du?" Kalle: "Ich heisse Kalle Traube und bin eine Reblaus. Zur Zeit hänge ich in deinem Halsfell. Spürst du mich denn nicht?" "Nein", sagte der Skunk "Ich spüre dich nicht. Du musst ziemlich klein und leicht sein. Übrigens, ich heisse Wilhelm von und zu Mief und bin ein Skunk. Meine Freunde nennen mich aber Willi, wenn du magst, kannst du mich auch so nennen."
Der Sohn des Siedlers hatte inzwischen sein Ziel erreicht. Er stand am Ufer des Erie-Flusses, stieß das Fass noch einmal kurz an, dieses rollte los und fiel mit einem lauten "PLATSCH" in das kalte Wasser. Kalle und Willi riefen erschrocken: "Was war denn das nun wieder???", dann merkten sie, dass sie schwammen.Zuerst fanden sie das ja noch ganz lustig, aber dann hörten sie das dröhnende Geräusch, welches das die Niagarafälle hinunterrauschende Wasser verursachte. Ängstlich sahen sich die Beiden an; Kalle war nämlich inzwischen auf die Nasenspitze des Skunks geklettert, so das sich die Beiden in die Augen sehen konnten; denn sie wussten, dass das nun kommende äußerst gefährlich sein würde.
Für den Fall, dass sie dieses Abenteuer nicht überleben würden, verabschiedeten sich die Beiden voneinander. Sie bedauerten, dass sie keine Gelegenheit bekommen würden, sich näher kennenzulernen, denn sie konnten sich jetzt schon sehr gut leiden und waren sicher, dass sie die besten Freunde hätten werden können, wenn...
Doch bevor sie zuende denken konnten, hatte das Weinfass bereits den riesigen Wasserfall erreicht und stürzte hinab. Kalle und Willi merkten nicht mehr, dass sie immer tiefer fielen, am Ende des Falls in einen See tauchten und schließlich wieder an die Oberfläche desselben stiegen, weil sie beide bereits nach wenigen Sekunden dieses rasenden Sturzes in Ohnmacht gefallen waren.
Pythagoras, ein griechischer Philosoph, war ein Jahr zuvor nach Amerika ausgewandert, weil er in Griechenland von allen wegen seiner mathematischen Kenntnisse ausgelacht und verspottet worden war. Niemand sah einen Sinn in seinen Formeln; und wo etwas keinen Sinn ergab, nützte es auch der Allgemeinheit nichts. So dachte man zumindest damals; und da sich Pythagoras sich nicht gerne auslachen liess, hatte er beschlossen, nach Amerika auszuwandern, wo er noch einmal von vorne anfangen konnte, weil niemand ihn kannte.
An dem Tag nun, an dem das Weinfass mit Kalle und Willi an Bord die Niagarafälle hinuntersauste, sass Pythagoras in einem kleinen Kanu und angelte im Eriesee. Es war ein schlechter T ag, die Fische wollten und wollten nicht anbeissen. Pythagoras war gerade dabei, alles einzupacken, als das Fass direkt vor ihm auftauchte. Er wusste nicht warum, aber er musste das Fass einfach in Schlepp nehmen und an Land bringen. Dort angekommen, öffnete Pythagoras das Fass und sah Willi darin liegen. Da er Tiere sehr gern hatte, holte er Willi aus dem Fass und brachte ihn in seine kleine Holzhütte, die nahe des Sees stand. Er legte den nassen Willi vor den Kamin, in welchem ein Feuer brannte. Dort war es schön warm und Willi kam bald wieder zu sich. Kalle hatte das alles natürlich auch überlebt, er kam aus Willis Fell heraus und schüttelte sich erst einmal.
Die beiden Freunde sahen sich dann lange an, und schließlich blickten sie zu Pythagoras, der die ungleichen Freunde verwundert betrachtete. Sie bedankten sich für die Rettung, und weil Pythagoras einer der wenigen Menschen war, der die Tiersprache verstehen konnte, wusste er, wie dankbar sie ihm waren.
Dann stellten sie sich einander vor, und die beiden Tiere mussten erzählen, wie sie sich kennengelernt hatten. Das interessierte Pythagoras nämlich sehr. Willi überliess es Kalle, von ihrem Abenteuer zu berichten. Allerdings wollte Willi vorher noch wissen, wie Kalle überhaupt nach Amerika gekommen war. Also fing Kalle an, seine Abenteuer zum Besten zu geben. Pythagoras hatte, während Kalle erzählte, etwas zu Essen gemacht und nun sassen sie um einen kleinen Tisch gemütlich beisammen, Kalle erzählte, ass und trank dabei und assen und tranken ebenfalls.
Nach vier Stunden war Kalle endlich mit seinem Bericht fertig. Willi und Pythagoras bewunderten ihn ob seines Mutes und seiner Ausdauer. Dann tranken sie ihre Gläser leer und legten sich schlafen.
Sie wachten am nächsten Tag erst sehr spät auf, wuschen sich mit dem eiskalten Wasser des Eriesees, gingen wieder zu Pythagoras Hütte zurück und frühstückten. Pythagoras fragte die beiden Freunde, was sie denn nun vorhätten. Sie wussten es nicht und sahen sich ratlos an. "Nun ja", sagte Pythagoras, "das wird sich schon noch ergeben. Fürs erste könnt ihr bei mir wohnen, wenn ihr wollt." Diesen Vorschlag nahmen Kalle und Willi dankbar an.
Nachdem die Drei schon einen ganzen Monat lang zusammen gelebt hatten, beschlossen sie, für immer in Pythagoras kleiner Hütte wohnen zu bleiben, da sie sich immer mehr angefreundet hatten und es ihnen sehr schwer gefallen wäre, Abschied voneinander zu nehmen.
Als sie schon eine Weile zusammen gelebt hatten, wurde es ihnen langweilig und sie beratschlagten, was wohl zu tun wäre. Schließlich hatte Pythagoras den rettenden Einfall. Er schlug vor, ein Fest zu veranstalten, ein Fest, bei dem jeder jedem etwas schenken sollte.
Nun überlegten sie jeder für sich, was sie den anderen wohl schenken könnten. Kalle wusste, dass Willi sich schon lange ein Paar neue Socken wünschte, und das Pythagoras dringend neues Weihrauchparfüm, welches sein Lieblingsparfüm war, brauchte. Willi besorgte für Kalle eine Zehn-Liter-Flasche Weißwein und für Pythagoras eine neue Zahnbürste. Pythagoras schließlich erdachte für Kalle ein Spiel mit verschiedenen mathematischen Formeln, und Willi strickte er einen schönen bunten Schwanzwärmer.
Nach zwei Monaten war alles bereit und das Fest konnte beginnen. Alle packten ihre Geschenke aus und freuten sich riesig darüber.
Nun kamen sie auf den Gedanken, dass sie dieses Fest jedes Jahr am gleichen Tag feiern könnten; aber wenn sie dieses täten, müsste das Fest auch einen Namen haben. Sie dachten den ganzen Abend und die halbe Nacht darüber nach, und schließlich fielen ihnen vor Müdigkeit die Augen zu und sie schliefen bis in den späten Vormittag des nächsten Tages hinein. Willi war im Traum eine Idee gekommen, nämlich, dass ja Pythagoras den Einfall mit dem Fest gehabt hatte. Das war in einer Nacht geschehen und da Pythagoras Weihrauchparfüm so gerne hatte, kam er darauf, das Fest Weihrauchnacht zu nennen. Dieser Name gefiel auch den anderen sehr gut, und die Freunde beschlossen, es nach Willis Vorschlag "WEIHRAUCHNACHTFEST" zu nennen.
Andere Leute hörten von dem Fest, das die Drei nun jedes Jahr abhielten und fanden, dass es schön wäre, dieses Fest ebenfalls zu feiern. Und so feierten mehr und mehr Leute in allen Städten, Ländern und Kontinenten der Erde das Weihrauchnachtfest.
Da es aber schon sehr, sehr lange her ist, da das erste Weihrauchnachtfest gefeiert worden ist, ist der Name dieses Festes inzwischen stark verkürzt worden. Heute ist dieses Fest allgemein als "WEIHNACHTEN" bekannt, allerdings hat sich die Sitte, sich etwas zu schenken bis heute erhalten.
, während Kalle erzählte, etwas zu Essen gemacht und nun sassen sie um einen kleinen Tisch gemütlich beisammen, Kalle erzählte, ass und trank dabei und assen und tranken ebenfalls.
Nach vier Stunden war Kalle endlich mit seinem Bericht fertig. Willi und Pythagoras bewunderten ihn ob seines Mutes und seiner Ausdauer. Dann tranken sie ihre Gläser leer und legten sich schlafen.
Sie wachten am nächsten Tag erst sehr spät auf, wuschen sich mit dem eiskalten Wasser des Eriesees, gingen wieder zu Pythagoras Hütte zurück und frühstückten. Pythagoras fragte die beiden Freunde, was sie denn nun vorhätten. Sie wussten es nicht und sahen sich ratlos an. "Nun ja", sagte Pythagoras, "das wird sich schon noch ergeben. Fürs erste könnt ihr bei mir wohnen, wenn ihr wollt." Diesen Vorschlag nahmen Kalle und Willi dankbar an.
Nachdem die Drei schon einen ganzen Monat lang zusammen gelebt hatten, beschlossen sie, für immer in Pythagoras kleiner Hütte wohnen zu bleiben, da sie sich immer mehr angefreundet hatten und es ihnen sehr schwer gefallen wäre, Abschied voneinander zu nehmen.
Als sie schon eine Weile zusammen gelebt hatten, wurde es ihnen langweilig und sie beratschlagten, was wohl zu tun wäre. Schließlich hatte Pythagoras den rettenden Einfall. Er schlug vor, ein Fest zu veranstalten, ein Fest, bei dem jeder jedem etwas schenken sollte.
Nun überlegten sie jeder für sich, was sie den anderen wohl schenken könnten. Kalle wusste, dass Willi sich schon lange ein Paar neue Socken wünschte, und das Pythagoras dringend neues Weihrauchparfüm, welches sein Lieblingsparfüm war, brauchte. Willi besorgte für Kalle eine Zehn-Liter-Flasche Weißwein und für Pythagoras eine neue Zahnbürste. Pythagoras schließlich erdachte für Kalle ein Spiel mit verschiedenen mathematischen Formeln, und Willi strickte er einen schönen bunten Schwanzwärmer.
Nach zwei Monaten war alles bereit und das Fest konnte beginnen. Alle packten ihre Geschenke aus und freuten sich riesig darüber.
Nun kamen sie auf den Gedanken, dass sie dieses Fest jedes Jahr am gleichen Tag feiern könnten; aber wenn sie dieses täten, müsste das Fest auch einen Namen haben. Sie dachten den ganzen Abend und die halbe Nacht darüber nach, und schließlich fielen ihnen vor Müdigkeit die Augen zu und sie schliefen bis in den späten Vormittag des nächsten Tages hinein. Willi war im Traum eine Idee gekommen, nämlich, dass ja Pythagoras den Einfall mit dem Fest gehabt hatte. Das war in einer Nacht geschehen und da Pythagoras Weihrauchparfüm so gerne hatte, kam er darauf, das Fest Weihrauchnacht zu nennen. Dieser Name gefiel auch den anderen sehr gut, und die Freunde beschlossen, es nach Willis Vorschlag "WEIHRAUCHNACHTFEST" zu nennen.
Andere Leute hörten von dem Fest, das die Drei nun jedes Jahr abhielten und fanden, dass es schön wäre, dieses Fest ebenfalls zu feiern. Und so feierten mehr und mehr Leute in allen Städten, Ländern und Kontinenten der Erde das Weihrauchnachtfest.
Da es aber schon sehr, sehr lange her ist, da das erste Weihrauchnachtfest gefeiert worden ist, ist der Name dieses Festes inzwischen stark verkürzt worden. Heute ist dieses Fest allgemein als "WEIHNACHTEN" bekannt, allerdings hat sich die Sitte, sich etwas zu schenken bis heute erhalten.