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Die Übernahme
Langsam und zögerlich stapfte der Elefant auf Martha zu. Sie betrachtete ihn. Den Rüssel, die großen Ohren, die Stoßzähne. Hinter dem Tier kam ein weiterer, kleiner Elefant. Zig Male hatte Martha dieses Schauspiel gesehen. Wie immer brachen die Kinder neben ihr in Entzücken aus. „Ein Baby-Elefant!“, rief ein Mädchen. „Der ist ja so süß!“
„Stimmt, der kleine Elefant ist noch ein Baby“, erklärte Martha. „Er wiegt aber schon 5 mal so viel wie ihr. Ganz zu schweigen von seiner Mutter, die ist noch viel, viel schwerer. Also passt auf.“ Die Tiere waren jetzt ganz nah. Das Mädchen lief die letzten Schritte auf die Elefanten zu, eine Freundin dicht hinter ihr. Niemand hielt sie auf. Sie streckte ihre Hand aus und berührte das Jungtier. Strich über die Elefantenhaut, einmal und noch einmal.
„Es stimmt nicht, was Sie gesagt haben!“, rief sie ihrer Lehrerin zu. „Man kann alles fühlen!“
Martha lächelte.
Sie wandte sich an Tessa, die Lehrerin der kleinen Kindergruppe: „Die Kinder können ja nicht wissen, wie sich ein Elefant anfühlt.“
Die erwachsene Elefantenkuh kam auf die Mädchen zu. Sie hob den Rüssel, trompetete bedrohlich. Die Mädchen erschraken, eines stolperte ein paar Schritte zurück. Ein Junge wollte mutiger sein. Er rannte zur Elefantenkuh und schlug ihr mit der flachen Hand auf ein Bein. Das Tier drehte sich zu ihm, betrachtete ihn kurz, fasste mit dem Rüssel nach seinen Beinen und zog ihn von den Füßen. Erschrocken schrie der Junge auf. Einen Moment lag er im Staub, dann begann er, sich aufzurappeln. Beinahe beiläufig warf der Elefant ihn zurück zu Boden. Der Junge brüllte. Tessa lächelte noch immer. Sie schien unbesorgt. Der Elefant ging einen weiteren Schritt auf den Jungen zu. Martha stockte der Atem. Konnte etwas schief gegangen sein? Das hier sollte ein Abenteuer für die Kinder sein, aber doch kein gefährliches! Der riesig Fuß des Elefanten schwebte nun über dem Kopf des kleinen Jungen. Er lag wie gelähmt auf dem staubigen Boden. Nun lächelte auch Tessa nicht mehr. Sie hob die Arme, machte sich so lang wie möglich und rannte brüllend auf den kleinen Elefanten zu. Die Elefantenkuh wandte sich endlich von dem Jungen ab, Martha rannte zu ihm hin und zog ihn hoch. „Zu den anderen!“, schrie sie. Die Elefantenkuh war nun hinter Tessa her. Martha wusste, wie schnell die behäbig wirkenden Elefanten sein konnten. Theoretisch. Gesehen hatte sie es noch nie.
„Nach rechts!“, schrie sie Tessa zu. „Zwischen den Bäumen durch, zum Auto!“
Unter normalen Umständen würden die Tiere das unwegsame Gelände bei den Bäumen nicht betreten.
Sie selbst trieb die 5 Erstklässler der Gruppe an, ein etwas schwerfälliges Kind nahm sie an die Hand. Sie liefen ebenfalls zu dem Kleinbus, auf direktem Weg.
Tessa hatte einige Meter Vorsprung, doch die Elefantenkuh trampelte zwischen den Bäumen hindurch, als hätte sie noch nie etwas anderes getan.
Martha lief weiter, nun zwei Kinder an der Hand. Nur noch 20 Meter bis zum Bus.
Tessa war zuerst dort. Sie warf sich auf den Fahrersitz, ließ den Motor an, öffnete die übrigen Türen. Martha schob die Kinder ins Auto, sprang selbst hinterher und schlug die Tür zu. Tessa trat aufs Gaspedal. Das Auto raste los. Plötzlich stand ein Löwe auf der Straße, wie aus dem Nichts aufgetaucht. Ausweichmanöver. Um die Kurve. Dann das Tor, die Ausfahrt aus dem Park. Tessa bremste. Sie waren in Sicherheit.
Nel kam ihnen entgegen, das Gesicht totenbleich.
„Was ist da drin los? Was habt ihr gemacht?“, fragte er Martha.
Sie verdrehte die Augen. Woher sollte sie das wissen? Etwas am Programm stimmte offensichtlich nicht. Und das war nicht ihr Job, sie betreute nur immer mal wieder Schulklassen beim Anschauungsunterricht. Das Programm in Stand zu halten, war seine Aufgabe.
„Die Haut der Elefanten ist plötzlich rau“, sagte sie,“sie hat lauter kleine Falten und Unregelmäßigkeiten. Den Rest werdet ihr von hier auch gesehen haben.“
Nel nickte. Dann wandte er sich an Tessa: „Es tut mir Leid, was da eben passiert ist. Erklären können wir es im Moment nicht. Am besten, ihr kommt erst mal mit in den Pausenraum, bestimmt haben wir dort einen Kakao und ein Stück Schokolade für euch.“
Er sah zu Martha hinüber, die sich bereits an einem der Touchscreens zu schaffen machte. Auf einem der Bildschirme konnte man sehen, wie das Gras, die Bäume, der Sand verschwanden. Sie atmete auf. Das Programm ließ sich deaktivieren. Jetzt würden die Elefanten und der Löwe, die direkt am Eingang des Parks standen und in die Kamera starrten, sich ebenfalls auflösen. Sie blieben. Noch einmal lies Martha ihre Finger über den Bildschirm gleiten. Die Bäume materialisierten scheinbar aus dem Nichts. Martha ließ sie verschwinden. Die Tiere blieben. Sie blickte sich um. Nel zuckte die Schultern. „Ich kümmere mich schnell um die Kinder“, sagte er, „dann komme ich wieder.“
Martha sah ihm nach. „Auch gut“, murmelte sie und starrte weiter auf den Bildschirm. Sie fühlte sich ohnehin nicht in der Lage, Kinder und Lehrerin zu beruhigen.
„Schau es dir an“, sagte sie zu Nel, als der sich wieder zu ihr gesellte. Die Elefantenkuh interessierte sich offenbar sehr für den schneeweißen Boden, auf dem sie stand. Auch der kleine Elefant war noch immer da, sein Rüssel tastete sich Zentimeter für Zentimeter vorwärts. Der Löwe schnüffelte in einer Ecke herum.
Zwei Stunden später saßen Martha, Nel und der Leiter der Technikabteilung um einen großen, runden Tisch, der Kapitän am Kopfende, rund herum Techniker, Programmierer, Wissenschaftler.
„Sie sind anders“, erklärte Martha. „Ein Kind aus der Gruppe hat es zuerst bemerkt, unsere Simulationen waren immer ein Stück zu glatt. Keine Poren in der Elefantenhaut, keine Falten. Konnten sich nur auf einigermaßen ebener Fläche natürlich bewegen. Die Tiere da“ - sie nickte in Richtung eines der Bildschirme - „wirkten ein paar Momente lang noch langsamer und unbeholfener. Und dann haben sie in Windeseile gelernt, über Hügel und zwischen Bäumen hindurch zu rennen.“
Nel ließ den Film schneller laufen. „Hier haben wir ausprobiert, wie sie reagieren.“ Auf dem Monitor erschien die Savanne, dann wuchs aus dem Sand eine Kathedrale, schrumpfte, verwandelte sich in Iglus, die sich inmitten einer harschen Eislandschaft duckten und schließlich wieder verschwanden. Die Tiere suchten derweil Boden und Wände ab, ohne sich im mindesten von den Änderungen der Landschaft, von Temperaturstürzen und Schneestürmen beeindrucken zu lassen. Schließlich schien es, als habe das Elefantenbaby die entscheidende Entdeckung gemacht. Kurz darauf lagen alle Tiere eng beisammen an einer Stelle.
„Das war vor einer Stunde“, erläuterte Nel. "Seither haben sie sich nicht mehr bewegt.“
„An der Stelle ist eine Art Notfallkonsole“, erläuterte Martha. „Wenn es irgend ein Problem mit der Simulation gibt, lässt sich da von innen heraus eine Schnellabschaltung einleiten.“
„Ich dachte, das funktioniert per Funk?“, warf der Kapitän ein.
„Es gibt mehrere Möglichkeiten für die Notabschaltung“, erläuterte Martha, „per Funk, von außen. Die Elefanten liegen auf der einzigen Konsole, die als Hardware in den Simulationsanlagen integriert sind.“
„Mit Verbindung zum Zentralcomputer", erklärte Nel.
„Alles ist hier mit allem verbunden, das heißt gar nichts“, wischte der Kapitän die Bemerkung weg. „alle Systeme sind mehrfach gesichert. Man kann nicht von den Simulationsanlagen aus den Zentralcomputer manipulieren.“
„Das System ist komplex“, versuchte Nel es noch einmal. „Es kann Schwachstellen geben, wir können nicht ausschließen, dass gerade in den Simulationsanlagen eine steckt.“
Der Kapitän war genervt, Martha sah es ihm an. Die ganzen letzten Monate über Probleme mit riesigen Gesteinsklumpen, die drohten, sie zu treffen, dann die Schwierigkeiten mit dem Navigationscomputer und kaum waren die behoben, sollte er sich auch noch mit verrückt gewordenen Simulationen beschäftigen. Gar nicht zu reden von den mutierten Erkältungsviren, die die Hälfte der Leute im Griff hielten. Sämtliche Techniker hatten schon jetzt tiefe schwarze Ringe unter den Augen.
Der Kapitän blickte sich um. Wandte sich Martha zu. „Sie prüfen so schnell wie möglich die anderen Simulationscenter. Die Heimatkunde-Sektion bleibt erst einmal zu. Dann sah er Nel an. „Sie versuchen, sie vom Zentralcomputer zu trennen.“
Es dauerte mehrere Tage, bevor Martha Nel wiedertraf. Im Gegensatz zu den meisten anderen jungen Frauen hatte sie besseres zu tun, als permanent hinter einem Date mit dem bestaussehenden Kerl der Mission her zu sein. Dann stand er eines Abends vor ihrem Büro, als sie Feierabend machen wollte. Lässig lehnte er an der Wand.
„Ein Bier in der Bar ist doch drin, oder?“ fragte er, als Martha herauskam.
„Nee, sorry, ich bin zu müde“, antwortete sie.
Er kam hinter ihr her. „Dann gib mir zumindest ein paar Minuten“, sagte er, „ich will nur wissen, ob du auch glaubst, dass ich übertreibe.“
Endlich sah sie ihn an. Doch, er wirkte tatsächlich besorgt. Nicht wie ein attraktiver Typ auf Beutezug.
„Na gut“, sagte sie schließlich. „Ein kleines Bier geht noch.“
„Im Puff ist alles wie immer“sagte Martha, als sie vor ihren Gläsern saßen, „hässliche Männer mit unechten Schönheiten, in den anderen Freizeitzentren ist auch nichts Außergewöhnliches zu sehen. Gestern habe ich mich dann heimlich zu den Elefanten getraut. Weißt du, was sie gemacht haben, als ich ihnen zu nahe kam?“
Nel ließ seinen Blick über Martha gleiten.“Ziemlich eindeutig“, sagte er, „nichts. Sonst sähest du nicht ganz so vollständig aus.“
„Genau. Ich habe dem Löwen ein Haar ausgerissen. Und sie haben sich nicht einmal herabgelassen, mich zu bemerken. Sie reagieren auf absolut keine Provokation mehr. Sind einfach da und hindern uns an den Heimatkunde-Führungen für die Kinder.“ Martha hielt einen Moment inne und fragte dann:“Wie lief es mit der Separierung des Netzes?“
Nel zuckte die Schultern. „Der Kapitän ist glücklich“, sagte er, „die Trennung der Systeme ging ganz einfach. Danach haben wir Reste eines Codes in der Heimatkunde-Sektion gefunden, den wir nicht kennen. Scheint nichts Schlimmes zu sein, auf den ersten Blick.“
„Aber du glaubst das nicht?“, fragte Martha.
Nel schüttelte den Kopf.
„Die Kommandozentrale ist überlastet mit all dem Mist, der in letzter Zeit passiert ist. Will erst einmal die nötigen Reparaturen anleiern. Und dann, irgendwann einmal diese Tiersimulationen analysieren. Die halten das alles für einen kleinen Programmfehler, den man reparieren kann, falls mal Zeit ist.“
Er nahm einen Schluck Bier.
„ Ich glaube, es steckt mehr dahinter. Diese Codereste, das könnte ein nicht ganz gelöschter Trojaner sein.“
„Ja“, sagte sie, „stimmt schon, im Prinzip müsste man das ganze System untersuchen. Aber das muss ewig dauern.“
Nel nickte: „Stimmt, kurzfristig hilft es wohl ohnehin nicht weiter. Außerdem haben wir ja wirklich eine Menge akute Schwierigkeiten. Immer noch Probleme mit Steinschlag, ständig Reparaturen am Antrieb und eine der Navigationsanzeigen ist ausgefallen.“
„Die Navigationsanzeige?“, fragte Martha.
„Die Sekundäre“, antwortete Nel. „Nichts Schlimmes, das primäre System scheint einwandfrei zu funktionieren.“ Martha runzelte die Stirn. Nel sah sie an und nickte. „Genau, ich habe auch Zweifel, ob es wirklich das sekundäre System ist, das nicht funktioniert.“
Ein paar Tage später sah Martha Nel in der Kantine, ein Lesegerät vor sich. Er sah blass aus, als hätte er die letzten Nächte statt im Bett vor Bildschirmen verbracht.
Sie stellte ihren Kaffee an seinen Tisch und setzte sich dazu. „Auf den ersten Blick sieht es wirklich aus, als sei mit der primären Navigationsanzeige alles in Ordnung“, sagte er. Aber ich stoße immer wieder auf Bruchstücke von Programmcode, die ich nicht erklären kann.
„Ich habe noch einmal mit dem Kapitän gesprochen“, sagte Martha. „Er sagt, er kann nicht alle Leute auf Programmschnipsel jagen, während wir drohen, von Felsbrocken zermahlen zu werden.“
„Ist was dran“, sagte Nel. „Aber beruhigend ist es nicht.“
Martha blickte ihm in die Augen. Er wirkte verunsichert, deprimiert.
Plötzlich fühlte sie sich ihm nah. Dieser niedergeschlagene Nel war viel sympathischer als der perfekte, begabte junge Adonis, der er sonst war. Sie legte eine Hand auf seinen Arm. Er sah überrascht auf.
In diesem Moment heulte die Sirene los. Schnell gab Martha Nel einen Kuss auf die Wange. Dann taten beide, was von ihnen erwartet wurde. Martha lief zur Krankenstation, wo sie helfen würde, falls es Verletzte gab, Nel ins Computerzentrum.
Überall sprangen Monitore an. Ein kleines Schriftband unter dem Bild lieferte eine Erklärung. „Außenkamera“ stand da. Das Bild aber war zweigeteilt. Eines zeigte den Weltraum, in der Ferne Sterne, nichts Ungewöhnliches. Am oberen Bildrand die Beschriftung. „Navi 1“.Die andere Hälfte zeigte einen Planeten. Sehr nah, als befänden sie sich in seiner Umlaufbahn, in der Ecke stand „Navi 2“.
Die Stimme des Kapitäns tönte aus den Lautsprechern.„Wir befinden uns in der Umlaufbahn eines unbekannten Planeten. Diesen haben wir nicht angesteuert. Ich wiederhole. Wir haben den Planeten nicht angesteuert. Erste Analysen deuten darauf hin, dass es Leben auf diesem Planeten gibt. Bleiben Sie ruhig und warten sie weitere Anweisungen ab.“
Der Aufenthaltsraum der Krankenstation war voll. Voll mit Personal, Verletzte gab es nicht.
Möglichst unauffällig verließ Martha den Raum und betrat ein leeres Krankenzimmer. Sah auf den Monitor. Jemand kam herein, setzte sich neben sie aufs Bett. „Nichts mehr zu tun“, sagte Nel. Wir bekommen keinen Zugriff auf die Steuerung.
„Ist das Bild echt?“, fragte Martha. „Das zweite?“ Nel nickte. „Atembare Atmosphäre“, sagte er. „Wir werden Schwierigkeiten mit der Schwerkraft haben, sie ist doppelt so stark wie auf der Erde und fünfmal so stark wie hier. Vermutlich können wir uns daran gewöhnen. Aber wie es mit unseren neuen Mitbewohnern dort aussieht, muss sich noch zeigen.“ er zeigte auf den Planeten.
Sehr flach tauchte das Raumschiff in die Atmosphäre des Planeten. Dann dauerte es noch eine Stunde, bis sie unter heftigem Rütteln aufsetzten. Der Monitor lief noch immer. Die Kamera zeigte eine große, flache Ebene, anscheinend mit so etwas wie Gras bewachsen, in der Ferne Berge. Nel hatte den Arm um Martha gelegt. Wie lange sie so saßen, wussten sie später nicht. Nur dass sie irgendwann Stimmen im Zimmer hörten. Unverständliche Laute. Vor ihnen standen – zwei Menschen. Nicht Menschen wie sie selbst. Diese waren kleiner, gedrungener, kräftiger. Blondes Haar, fliehende Stirn, kräftige Arme, einer trug etwas, das nach einer Waffe aussah, hielt es auf Nel und Martha gerichtet. Der andere bedeutete ihnen, die Hände zu hochzunehmen. Er durchsuchte sie systematisch, fesselte ihre Hände auf dem Rücken, malte ihnen ein Zeichen auf die Stirn und brachte sie zur Kantine. Sie gingen vor dem Fremden, mühsam, unter der Einwirkung der ungewohnten Schwerkraft. Die Tische waren zur Seite geschoben, auf dem Boden saßen dicht an dicht die Mitglieder der Besatzung. Alle hatten sie die Hände gefesselt, alle dasselbe Zeichen auf der Stirn. Am Eingang gab es einen Tumult. John, einer der Köche, griff einen Bewacher an, mit einem Küchenmesser.
Beinahe beiläufig, ohne das geringste Anzeichen von Wut, schlug der Bewacher mit der Handkante gegen Johns Nacken. Ein Knacken war zu hören, John brach zusammen. Der Bewacher zog ihn ein paar Zentimeter zur Seite, ließ ihn liegen. Am Eingang zur Kantine wurde derweil weiter gefesselt, durchsucht, markiert.
Ein paar Stunden später stand die gesamte Besatzung des Generationenraumschiffs auf der Ebene, Männer, Frauen, Kinder, insgesamt fast 500 Menschen. Noch immer waren sie gefesselt, noch immer bewacht von Geschöpfen, die bewaffnet waren, aber offensichtlich auch mit bloßen Händen töten konnten. Auf einen Befehl hin drehten sich die Wachen zum Raumschiff, marschierten über die heruntergelassenen Stufen hinein. Als es in einer riesigen Staubwolke abhob, legte Martha ihren Kopf auf Nels Schulter.
„Sie haben uns ein paar Container aus unserem Schiff dagelassen“, sagte er. „Und etwas, das nach Werkzeug aussieht. Er wies mit dem Kinn auf einen Haufen von Gegenständen. Umbringen wollten sie uns offenbar nicht. Vielleicht haben wir eine Chance.“