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Dialog

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27.10.2009
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Dialog

Unser Blick schweift über den großen Marktplatz, in der Innenstadt.
Wir sehen einen fein gekleideten jungen Herren, aus einer Herrenboutique kommen.
Sein eleganter Anzug, mit den silberfarbenen Knöpfen, wirkt erlesen und kostspielig.
Seine Haare sind zu einem feinen Scheitel gekämmt. Sein Blick ist arrogant und starr auf etwas gerichtet.
Wir blicken nach links.
Aus einer Gasse tritt ein älterer Herr.
Die Lumpen, die er trägt, scheinen auch ohne ihn stehen zu können.
Seine verfilzten Haare liegen in fettigen Strähnen auf seinen Schultern. Seine Augen schimmern in einem matten Glanz.
Die Blicke der Herren begegenen sich.
Wir drehen uns mit gespielter Teilnahmslosigikeit um und lauschen dezent den Protagonisten.

“Ey, wat bisten du fürn Vogel?”
“Entschuldigung, meinten Sie mich mein Herr?”
“Wen ‘enn sonst, Mann?”
“Verzeihen Sie, aber ich bin kein Vogel.”
“Nich? Wat ‘enn dann?”
“Ein Mensch, mein Herr! Sehen Sie: Zwei Arme, zwei Beine und ein Gesicht.”
“Dat hat nen Affe auch.”
“Die Verwandschaft von Mensch und Affe liegt ja recht nahe.”
“Wat? Du sagst ich bin nen scheiß Affe?”
“Nein, mein Herr. Sie sagten zu Anfang ich sei ein Vogel und dann haben Sie mich mit einem Affen verglichen.”
“Ach, mach en Kopp zu. Wat hasten da überhaupt an?”
“Ich trage Kleidung, mein Herr.”
“Wo zieht man sich den solche Klamotten an? Die sind ja ma voll fürn Arsch!”
“Ich denke das viele Menschen solche Kleidung tragen.”
“Und wo?”
“In Paris, Mailand, Düsseldorf, New York, Kapstadt, in jeder Stadt der Welt.”
“Die sehen da alle so Kacke aus?”
“Das ist dann wohl Ansichtssache!”
“Nee, angucken will ich mir dat auch nicht!”
“Dann sehen Sie nicht hin!”
“Jetzt mach dich ma nicht nass.”
“Das ist sicher nicht meine Absicht.”
“Wat? Nimmste alle wörtlich?”
“Nein, mein Herr. Nur das Notwendige.”
“Okay, was biste denn jetzt für einer?”

Der Rest des Gesprächs geht leider in dem lauten Rauschen einer Straßenreinigungsmaschine unter.

 

Hallo Silvib

“Ein Obdachloser, mein Herr!”

Ich fand die Pointe sehr gut. Ich hatte schon fast erwartet, es würde nichts Großartiges mehr kommen. Und nach meiner Erfahrung kann man es insbesondere Online-Lesern nicht einfach genug machen, wenn es darum geht, die Pointe an den Leser zu bringen. Man liest online eben doch etwas anders als wenn man Gedrucktes in der Hand hält.

Na, wer hätte das gedacht?

Auf den Satz hätte auch ich verzichtet. Das war mír zu viel im Sinne von "Guck mal, das war jetzt lustig."

Wir sehen einen fein gekleideten jungen Herren, aus einer Herrenboutique kommen. Sein feiner Anzug,

2x "fein" so dicht hintereinander? Ich glaube, das kann man leicht ändern.

 

Hallo Jynx, hallo findur,
es freut mich das die Geschichte euch ein wenig Vergnügen bereitet hat. Danke für die Hinweise. Ich denke ich möchte dem Leser immer alles zu einfach machen, damit ich nicht missverstanden werde. Aber ich versuch einfach mal ein paar Rätsel offen zu lassen.

takk takk silvib

 

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