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Deutschland 2073

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02.06.2002
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Deutschland 2073

Eine 300-Wörter-KG

„Aber wenn sie Jaroslawl jetzt nehmen?“
„Werden Ihnen Ihre Kameraden bereits entgegenfliehen...“
Oberstleutnant Feranitz war schon für übermorgen in seine Stellung zurückbeordert – die letzte Festung des Kleist-Bollwerks.
Kriegsminister Freiherr von Craven erschütterte es, daß der junge Mann ihn nie um Protektion anging. Wo er doch das Schlachten fürchtete wie jeder.
Vormittags waren sie in der Nationalgalerie gewesen, dann hatte der Minister in seiner Dachgeschoßwohnung für beide gekocht; Trockenfleisch mit sardischem Käse. Aber Feranitz nutzte nie etwas aus.
Die kleinen Privilegien... Wieviel hatten sie aber auch zu schultern. Die Mädchen, die mit jungfräulich offenen Brüsten und Gänseblümchen im Haar an Ihnen vorübergesprungen waren, hatten sie gegrüßt. „Heil Humboldt!“ – Aber den meisten waren ihre Uniformen widerlich. Lichtflecke flackerten warm durch die Blätter über die Wiese.
„Hört, ‚s hat sechs jeschlagen, muß Euch itzt verjagen“, skandierte der Schließer aus dem Torhäuschen. Der Kriegsminister und sein Freund mußten den Park unterm Friedrich-II.-Mausoleum verlassen.
Sie schlenderten Richtung Pankow. -Am Messinggatter hatte Feranitz seine Wange an den Hals des alten Ministers gepreßt, sich aber sofort wieder gelöst. Von Craven war selig.
„Leutnant – Sie können in die Reserve wechseln.“
Glaubte von Craven den Krieg sowieso verloren?
«DIE JUNGFRAU VON ORLEANS». Deutschherzog Runkel empfing auf einem riesigen Plakat mit seinem warmen Greisenlächeln den Frankenherzog Mont-Chrétien zur Neuinszenierung. Das Reichsvolk ahnte nicht einmal, wie ernst alles war.
„Wenn die Kanadier Jaroslawl nehmen, sind sie in Rußland?“
„Ja.“
„Erreicht unser Herzog denn kein Mitleid bei den Schweden?“
„Die Schweden sind gekauft...“
„Dann versinkt das Abendland –“
„Ja –“
Britannien hatte standgehalten, aber die Amerikanischen Freimärktler waren übers Eismeer gekommen. Europa würde untergehen. Nun endgültig.
Was konnten Altwelt-Tugenden dem entgegensetzen, was die schwarzen Kriegsgefangenen „fuck you“ nannten.
Von Craven und Oberstleutnant Feranitz würden noch eine glückliche Nacht verbringen. Wenn er wiederkäme - würde von Craven Feranitz auf die Kykladen-Festungen mitnehmen.

 

Hallo, Willkommen auf KG.de!
Als einer der SF-Deppen hier musste ich deine Geschichte natürlich gleich lesen.
Und sehe mich der ungewohnten Situation ausgesetzt, keine Kritik schreiben zu können. Rainer hat nämlich exakt Null kapiert, um was es bei deiner Geschichte geht!
Da waren einige namentliche Anspielungen, die mir keinen Anhaltspunkt gaben.
Das einzige was ich mitbekamt war, dass es irgendwie um Krieg ging und irgendwelche Deutschen darin verwickelt waren. Warum die Kanadier in Russland sind hab ich erst recht nicht kapiert.
Ne, eigentlich hab ich überhaupt nix kapiert.
Sorry, liegt vielleicht an mir, der Klügsten einer bin ich nicht gerade. :)

Am besten du postest noch mehr Geschichten - vielleicht ist ja eine dabei, die sogar ich verstehe... :D

[ 02.06.2002, 17:12: Beitrag editiert von: Rainer ]

 

Rainer hat nämlich exakt Null kapiert, um was es bei deiner Geschichte geht!
Abraxas auch nicht.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Geschichte im richtigen Forum steht. Vielleicht seltsam? :confused:

 

Na, ich denke, hier handelt es sich um eine Was-wäre-wenn-Geschichte, oder?

Ein kurzer Auszug eines Konflikts in der Zukunft. Bedingt durch die Einschränkung, nur 300 Wörter benutzen zu können, liest es sich allerdings etwas... hm, keine Ahnung, komisch?

Gruß,

Poncher (Nach Rainer der zweitgrößte SF-Depp ;) )

 

Danke, dass du mir den Vortritt gelassen hast, Ponch...
Na, warten wir ab, was der Autor zu berichten hat. Vielleicht wird´s dann klarer?

 

Hallo,
völlig auf dem Schlauch -so wie Rainer - stehe ich nicht. Es geht um eine hypothetische Auseinandersetzung der Kulturen, mit deutlichen Anspielungen auf die europäische, bzw. deutsche Vergangenheit. Ein wenig erinnerte mich das Verhalten der Länder an das Zeitalter des Imperialismus.
Natürlich wirkt die beschränkung der Wortzahl hinderlich. Die homosexuelle Beziehung zwischen Kriegsminister und Oberstleutnant erschien mir relativ überflüssig.
Der Titel ist nicht direkt unpassend, aber es gäbe glaub ich bessere.
Sprachlich, wie gesagt, zu knapp, jedoch endlich mal ein Debütant, bei dem ich mir ellenlange Korrekturen sparen kann. Das freut mich natürlich :D
Viele Grüße,
para

PS:

„Leutnant – Sie können in die Reserve wechseln.“
Ich weiß nicht ob dass ein Fehler ist... offiziell und ministeriell ist der Feranitz doch Oberstleutnant...?

 

Die Geschichte wirkt meiner Meinung nach noch unfertig und vielleicht aus einem bestimmten Gedankenszenario herausgerissen, daß sich dem Leser nicht spontan eröffnet.

Mehr kann ich dazu nicht sagen..

Gruss Fea

 

Ich habe hier folgendes verstanden:

Es ist Europa, welches in alten Werten geschnitzt gerade dabei ist den "Krieg" (ob real oder wirtschaftlich kann ich IMO nicht sagen) gegen die HEUTE grossen Wirtschaftsmächte zu verlieren.
Das ganze ist gewürzt mit einem "3.Reich" Szenario fertig?

naja soweit
aber was hat uns der author dazu zu sagen?

gr33tz

Core

 

Die KG kommt mir nicht wie der offizielle Beitrag zum Thema "Liebe unter Soldaten" vor. Es kommt mir mehr vor wie der Versuch, die Stimmung eines morbiden Zeitalters darstellen zu wollen. Bis sich der Autor zu Wort meldet, parke ich den Text als netten Versuch in der 5.Parallelwelt von links, dritte Reihe oben.
JR

 

@ Paranoia

Wahrscheinlich sagt er als erstes: "Core, was ist ein Author ?"
Dank meines überragenden Verstandes glaube ich, dass Core den englischen Ausdruck für Autor gebrauchte... :D

@ Andreas Ich fände es gut, wenn du dich auch mal zu Wort melden würdest! Immerhin bezieht sich die ganze Diskussion auf deine Texte - über mangelndes Feedback kannst du dich keinesfalls beschweren, oder? ;)

 

Hi, ich glaube die Abweichung von der Realen Geschichte beginnt schon beim alten Fritz. Vielleicht hat er es ja geschafft weite Teile Europas unter deutsche Kontrolle zu bringen. Das "Heil Humboldt" muß ja nicht zwangsläufig auf das Dritte Reich hindeuten. Dieser Gruß war auch schon zu Cäsars Zeiten gültig. Im übrigen scheint es den 2. Weltkrieg nicht gegeben zu haben, da nach diesem die Kriegsminister alle plötzlich Verteidigungsminister wurden.

Versuche die Geschichte mal auf 600 Wörter zu bringen. Bin sehr Neugierig.

Psylocke

 

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