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Des Königs fiese Tochter

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15.03.2006
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Des Königs fiese Tochter

In einem fernen Lande lebte bis vor kurzem ein König. Dieser war alleinerziehender Vater einer total verwöhnten Tochter namens Rapunzel. Das Kind – es befand sich im besten Teenager-Alter – ging nicht nur ihm, sondern dem gesamten Hofstaat, regelmäßig auf die Nerven. Alle Bewohner des Schlosses konnten die Königin gut verstehen, dass sie eines Nachts heimlich mit dem Besen der Haushexe auf und davon geflogen war. Selbst der König musste eingestehen, dass seine Ex-Frau das Klügste getan hatte, was man in solch einer Situation hatte tun können. Er selber war ähnlichen Plänen nachgegangen. Doch während der erfolglosen Suche nach dem Hausflaschengeist war er ganz überraschend in ein tiefes, lang anhaltendes Delirium gefallen. Als er dann schwer verkatert davon aufgewacht war, hatte die Frau Königin schon längst das Königreich verlassen und ward nie wieder gesehen worden. Nun wohnte er also mit seiner Tochter in einem Schloss, das gar nicht groß genug sein konnte, um ihr erfolgreich aus dem Weg gehen zu können. Damit er wenigstens ab und zu seine Ruhe hatte, ermunterte er sie regelmäßig dazu, in den Schlosspark zum Spielen zu gehen.

Weil Rapunzel nun wirklich ein sehr verwöhntes, gemeines und arrogantes Einzelkind war – wobei hier nicht grundsätzlich etwas gegen Einzelkinder gesagt werden soll – hatte sie nur einen einzigen Freund. Der hieß Hänsel und war sehr hässlich. Auf der rechten Seite seines Rückens erhob sich ein stattlicher Buckel. Hänsel arbeitete als Glöckner in der Schlosskapelle, und wann immer er Zeit hatte, traf er sich mit Prinzessin Rapunzel. Sie war die Einzige, die sich mit ihm abgab. Dafür ertrug er auch ihre üblen Launen und manchmal wirklich garstigen Bemerkungen.

Eines Tages spielten die Prinzessin und Hänsel im Schlossgarten. Sie warfen sich gegenseitig Rapunzels goldene Lieblingskugel zu. Da die Prinzessin schielte – ein genetischer Fehler väterlicherseits – hatte sie große Probleme beim Fangen. Als sie nun zum wiederholten Male danebengriff, erbebte sie vor Zorn.

"Du bist schuld!", brüllte sie und schleuderte die Kugel mit aller Kraft in Hänsels Richtung.

Diesem blieb gar nichts anderes übrig, als beherzt zur Seite zu springen. Und so kam es, dass die goldene Kugel in den Brunnen fiel, der sich nur wenige Schritte hinter Hänsel befand. – Für einen Moment war es still, totenstill. Doch dann zeterte Rapunzel erst richtig los. Hänsel befürchtete sogar Handgreiflichkeiten und zog sich fluchtartig in den Glockenturm der Schlosskapelle zurück.

Nun war die Prinzesin also allein auf weiter Flur. Wütend stapfte sie zum Brunnen. Als sie ihn erreicht hatte, drang lautes Fluchen aus der Tiefe seines Schachtes zu ihr empor. Neugierig beugte sie sich über den Brunnenrand.

"Hallo? Ist da jemand?", rief sie in den Schacht hinunter – eine ziemlich blöde Frage, wie sie später selber zugeben musste, war doch die fluchende Stimme deutlich zu hören gewesen.

"Welch blöde Frage!", schallte es aus der Tiefe hinauf. "Natürlich ist hier jemand, du dumme Göre!"

Bevor Rapunzel empört wegen dieser Worte antworten konnte, entdeckte sie eine Leiter, die in die Tiefe des Schachtes führte, und an der eine Gestalt aus der Dunkelheit des Brunnens nach oben stieg. Es war ein großer Frosch – ein Breitmaulfrosch, um es genau zu sagen. In seinem Maul hielt er die goldene Kugel der Prinzessin.

"Zum Glück ist es ein Breitmaulfrosch. Sonst hätte er mir die Kugel nicht mitbringen können", dachte Rapunzel.

Als der Frosch vor Anstrengung keuchend den Brunnenrand erreicht hatte, nahm er die goldene Kugel aus dem Maul und legte sie neben sich. Auf seinem Kopf prangte eine große Beule, die sich leuchtend rot von seiner ansonsten graugrünen Haut abhob.

"Oh Mann, seit ich nicht mehr als Wetterfrosch irgendwelche Leitern hoch- und runterklettern muss, habe ich überhaupt keine Kondition mehr", japste er. Dann wandte er sich mit grimmigem Blick Rapunzel zu. Vorsichtig strich sich über die Beule, die immer noch ein wenig zu wachsen schien. Doch da er ein gut erzogener Frosch war, stellte er sich ihr zunächst einmal vor.

"Guten Tag! Ich heiße Rumpelstilzchen und bin ein verzauberter Meteorologe!"

"Ist mir doch egal", antwortete Rapunzel. "Jetzt wisch gefälligst deinen Sabber von meiner Kugel und gib sie mir!"

"Nicht so hastig, du blöde Göre!" erwiderte der Frosch. "Immerhin ist dies hier so etwas wie ein Märchen. Deshalb musst du zunächst drei Prüfungen bestehen, bevor du die Kugel wiederbekommst."

"Du hast ja wohl ein Rad ab!", fauchte die Prinzessin. "Entweder du gibst mir meine Kugel sofort zurück, oder du machst Bekanntschaft mit unserem französischen Koch!"

Der Frosch grinste breit.

"Ach ja? Dann muss er mich aber erst mal finden!". Sprach's, warf die Kugel in den Brunnen zurück und sprang hinterher.

"Scheiße, kein Wasser!" hörte man ihn noch brüllen, bevor er seinen letzten "Platsch" machte.

Mies gelaunt kehrte die Prinzessin in das Schloss zurück. Dort studierte der König gerade einen Info-Flyer des Vereins "Alleinerziehende Königinnen und Könige e.V." . Er wusste bezüglich seiner Tochter einfach keinen Rat mehr. Was hatte er nicht schon alles unternommen, um sie in den Griff zu bekommen. Doch sämtliche Versuche waren ins Leere gelaufen. Selbst die Verbannung in den höchsten Schlossturm hatte zu nichts geführt. Rapunzel war sofort in einen Streik getreten. In dessen Verlauf hatte sie sich weder gewaschen noch sonst irgendwie gepflegt. So waren auch ihre Haare immer weiter gewachsen. Eines Tages hatten diese dann an der Außenwand des Turmes bis auf den Boden gereicht. Das wiederum war von dem Lehrling eines stadtbekannten Friseurs dazu genutzt worden, Rapunzel regelmäßig zu besuchen, in dem er mit Hilfe ihrer Haare den Turm erklommen hatte. Aus diesen Besuchen wäre es wohl zu einer Affäre gekommen, die den König bei Bekanntwerden sehr in Verruf gebracht hätte. Daher wurde die Verbannung recht bald wieder aufgehoben.

Ratlos hatte er sich dann an eine Erziehungsberatungsstelle gewandt. Doch die zuständige Psychologin, eine Frau Holle, war auch nicht in der Lage gewesen, ihm zu helfen. Selbst dem Jugendamt war es nicht gelungen, dem König ein passendes Hilfeangebot zu unterbreiten, und hatte mit der Begründung, das Schloss läge außerhalb des Zuständigkeitsbereiches, jegliche Unterstützung abgelehnt. In seiner Not war der König sogar zu sehr fragwürdigen Methoden übergegangen, um seine Tochter loszuwerden. So hatte er sie zusammen mit Hänsel in den königlichen Wald geschickt und gehofft, dass sie sich dort verlaufen und nie wieder zurückkehren würden. Außerdem sollte in dem Wald eine äußerst böse, gefährliche und auf Kindesentführung spezialisierte Hexe leben. Doch hatte der König feststellen müssen, dass in Zeiten von gekennzeichneten Wanderwegen die Wälder von heute auch nicht mehr das waren, was sie einst mal gewesen waren. Als Hänsel und Rapunzel dann doch irgendwann die Hexe getroffen hatten, war diese schon nach kurzer Zeit zu den strafverfolgenden Behörden geeilt, um sich zu stellen und alle ihre Untaten aus den letzten dreihundertachtundvierzig Jahren zu gestehen.

Auch der Versuch, Rapunzel im Rahmen von Sozialauflagen zu erziehen, war misslungen. So hatte der König sie in eine weit außerhalb des Königreiches liegende siebenköpfige Männer-WG bringen lassen. Deren Bewohner waren allesamt kleinwüchsig, und es hieß, dass sie mit ihren alltäglichen Aufgaben in ihrer Wohnung völlig überfordert sein sollten. Aber bereits nach wenigen Tagen hatten sie Rapunzel wieder zurück geschickt. Man wäre jetzt in der Lage, sich selber um den Haushalt zu kümmern, hatte die sehr knapp gefasste Begründung gelautet.

Nun war der Verein "Alleinerziehende Königinnen und Könige e.V." des Königs letzte Hoffnung. Doch gerade als er sich den Flyer des Vereins genauer ansehen wollte, platzte seine Tochter maulend in das Zimmer.

"Du musst mir sofort eine neue goldene Kugel besorgen!", herrschte sie an. "Wenn nicht, rede ich nie wieder mit dir!"

"Okay, der Deal gilt", sagte der König und grinste fast so breit, wie vor wenigen Minuten der Breitmaulfrosch noch gegrinst hatte.

Mit einem wütenden Aufschrei drehte sich Rapunzel um und verließ die königlichen Gemächer. Da sie seit ihrer Zeit in dem Turm unter Höhenangst litt – das behauptete sie zumindest – befanden sich ihre Zimmer nun im Keller des Schlosses, direkt neben der Folterkammer. Sie liebte die Geräusche, die von dort aus hin und wieder an ihr Ohr drangen und ihre Phantasie beflügelten.

In ihrem Wohngemach angekommen ging sie einige Zeit ziellos auf und ab. Noch bebte sie vor Zorn. An diesem Tage war wirklich alles schiefgelaufen. Es dauerte einige Zeit, bis sie wenigstens etwas zur Ruhe kam. Dann fiel ihr ein, dass Hänsel bald Geburtstag hatte und ihr Geschenk für ihn noch nicht fertig war. Es sollte ein Buckelwärmer werden, den sie eigens für ihn nähen wollte. So nahm sie sich ihr Nähzeug und begann mit der Arbeit. Da ihr Ärger aber immer noch in ihr nagte und sie deshalb nicht so gut konzentriert bei der Sache war, stach sie sich mit der Nadel in den Finger. Nun war es so, dass die Prinzessin kein Blut sehen konnte. Daher fiel sie sofort in Ohnmacht. Es war eine tiefe Ohnmacht, sehr tief, beinahe schon komatös.

Als der König davon erfuhr, frohlockte er. Dies war seine Chance. In aller Eile ließ er seine Sachen packen und machte sich auf den Weg nach Nimmerland. Zuvor aber befahl er seinen Gärtnern noch, eine dichte Dornenhecke um das Schloss herum zu pflanzen.

Die Ruhe, die der König in Nimmerland fand, währte jedoch nicht lange. Nachdem nämlich das "Nimmerländische Tageblatt" des Verlages Grimm & Co von der Geschichte erfuhr und sie groß herausbrachte, wurde der König wegen Gefährdung des Kindeswohls vor Gericht gestellt. Er erhielt aber aufgrund der schwierigen Begleitumstände eine milde Bewährungsstrafe. Seit dem lebt er unter einem anderen Namen in einer Seniorenwohnanlage des Roten Kreuzes.

Die Mitarbeiter des Jugendamtes dagegen wurden dazu verurteilt, Rapunzel wieder wachzuküssen. Diese kam dann in ein Heim und machte später bei der Sendung "Dumm Sein und Dumm Singen" Karriere. Sie heiratete Hänsel einmal mehr als sie sich von ihm scheiden ließ. Und wenn sie sich nicht gerade in einer Drogenklinik befindet, dann singt sie auch noch heute.

 
Zuletzt bearbeitet:

Servus anbas,

In Anbetracht dessen, wie schwer es ist, eine gute Geschichte zu schreiben ist es für den Autor selten hilfreich und inspirierend, wenn ein Leser nicht mehr sagt als:
„Das ist nix.“
Ein Feedback an Autoren sollte immer darauf ausgerichtet sein, dass sie konstruktive Anregung bekommen, um eine bessere nächste Fassung hinzukriegen.
Wo ich bei deiner Geschichte mit Verbesserungsvorschlägen ansetzen könnte, weiß ich allerdings wirklich nicht, weil ich sie für vollkommen misslungen halte.

Das beginnt schon mit der Idee, an der du dich versuchst:
Du schnappst dir ein paar altbekannte Märchenfiguren, verpflanzt sie in die Jetztzeit, würfelst sie durcheinander und hoffst, dass dadurch quasi von selbst etwas Lustiges entsteht.
Wahrscheinlich schon genauso lange wie Märchen, gibt es auch die Versuche, diese satirisch zu verarschen, das gelang mal besser, mal schlechter, originell ist die Idee jedoch keinesfalls. Auf diesem also schon längst beackerten Feld noch ein besonderes Pflänzchen ziehen zu wollen, ist ein einigermaßen mutiges Unterfangen, ein wahrlich schweres Ding, und dir gelingt es für mein Gefühl nicht, diese Kiste auch nur anzuheben.
Ist der Text lustig, also lustig im Sinne der Humorrubrik? Also mein Humorverständnis ist ein gänzlich anderes.
Selbst die Stellen, die du offenbar für witzige Pointen hältst (der Breitmaulfrosch ist ein verzauberter Meteorologe, haha, Info-Flyer des Vereins "Alleinerziehende Königinnen und Könige e.V." haha, usw.) entlockten mir nicht einmal ein Schmunzeln, geschweige denn ein Grinsen.
Sollte sich in dem Text so etwas wie satirische Gesellschaftskritik verstecken, hab ich sie schlicht nicht gefunden.

Und auch Sprache und Stil des Textes halte ich gerademal für brav und gewöhnlich, bestenfalls für durchschnittlich. Ich konnte keinen einzigen Satz entdecken, bei dem ich mir dachte, wow, toll, schon wegen dieses Satzes hat es sich gelohnt, die Geschichte zu lesen.

Das ist nix, sag ich.

Sorry, offshore

 

Moin offshore,

auf solch eine Rückmeldung zu antworten, ist nicht ganz einfach. Ich versuche es trotzdem.

Zunächst einmal – und das ist keine höfliche Worthülse – danke ich Dir für Deine ehrliche Rückmeldung. Klar, es tut weh, wenn das eigene "Baby" so verrissen wird, aber ich bin nicht hier, um Bauchpinseleien zu erhalten (wobei ich nichts dagegen habe ;)), sondern ehrliche Rückmeldungen. Ich kann nur lernen – sowohl, was meine Schreibe angeht, als auch den Umgang mit Kritik.

Für diesen Text habe ich in einem anderen Forum ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten. Ich habe ihn hier auf KG.de aus zwei Gründen noch einmal eingestellt. Zum einen, um zu sehen wie er hier in diesem Forum ankommt, in dem ausschließlich Kurzgeschichten gepostet werden (das andere Forum hat sowohl eine Lyrik- als auch eine Prosa-"Abteilung"). Zum anderen hatte ich auf konstruktive Hinweise gehofft, mit denen ich der Geschichte noch etwas Feinschliff geben kann.

Bisher habe ich nur Deine Rückmeldung erhalten – na ja, und das war nix… Also nix Konstruktives, und mit einem solchen Verriss hatte ich - ehrlich gesagt - nicht gerechnet. Deine Einwände kann ich aber durchaus – zumindest teilweise – nachvollziehen (daher finde ich es schade, dass Du an einigen Stellen Deiner Kritik die Polemik-Keule hervorgezogen hast – zumindest habe ich es so empfunden). Ja, es gibt viele Persiflagen auf Märchen. Und es wird immer mal wieder welche geben. Ich wollte weder eine Satire noch eine Persiflage schreiben. Es ist eine Blödelei, die mir beim Schreiben viel Spaß gemacht hat, und die an anderer Stelle auch einer Reihe von Lesern Spaß bereitet hat. Kein intellektueller Anspruch – einfach nur Spaß. Und da bin ich schon beim Humorverständnis. Es ist nicht Dein Humor? OK, es soll vorkommen, dass man nicht den gleichen Humor hat (habe ich zumindest irgendwo mal gelesen :D). Geht mir auch so. Es gibt Blödeleien literarischer und anderer Art, die mich kalt, ja frostig lassen – oder einfach nur nerven.

Es sieht also so aus, dass wir bei diesem Text nicht wirklich zusammenkommen. Schlimm? Nö, finde ich nicht – es ist, wie es ist. Und, wie ich eingangs schrieb, schätze ich eine ehrliche Rückmeldung – auch, wenn sie mal nicht sie gut ausfällt.

In diesem Sinne, bis vielleicht bald mal wieder an anderer Stelle.

Liebe Grüße

Andreas

 

Servus Andreas,

daher finde ich es schade, dass Du an einigen Stellen Deiner Kritik die Polemik-Keule hervorgezogen hast – zumindest habe ich es so empfunden

Im Grunde ist es nur eine Stelle, die ich beim nochmaligen Lesen meines Kommentares nun selbst als polemisch empfinde, also als polemisch im Sinne von Dich persönlich angreifend bzw. beleidigend:

Zitat offshore: Selbst die Stellen, die du offenbar für witzige Pointen hältst (…), entlockten mir nicht einmal ein Schmunzeln, geschweige denn ein Grinsen.
Das geht gegen dich persönlich, du hast recht, und das tut mir auch leid, ehrlich, weil Polemik hat in diesem Forum ja wohl wirklich nichts verloren.

Ich hätte schreiben müssen:
Selbst die Stellen, die vermeintlich witzig sind,
Das ist zwar noch immer hart genug, aber um einiges sachlicher.

Nichts für ungut
offshore

 

Hi Offshore,

gut, belassen wir es dabei.

Beste Grüße

Andreas

 

Lieber Uwe,

nun wird es aber mal Zeit, dass ich Dir antworte. Ich habe Deine Rückmeldung inzwischen mehrfach gelesen und komme jedes Mal erneut ins Grinsen. In einem anderen Forum hat es eine Zeitlang einen Thread gegeben, in dem besonders originelle, witzige oder besonders spitzfindige Komentare gesammelt wurden. Dieser würde gut dazu passen.

Ich kann Deinen Gedankengängen trotz grinsbedingter Abgelenktsein meistens folgen. Allerdings führen sie (bisher) nicht dazu, dass ich etwas ändern möchte (OK, das nervende Komma werde ich bei Gelegenheit killen (dafür habe ich ein paar Stellen entdeckt, an denen noch welche fehlen), und ob der König "überraschend" ins Delirium fällt, sollte ich mir tatsächlich noch mal überlegen).

Auf jeden Fall danke ich Dir für Deine Rückmeldung und dafür, dass ich jetzt schon wieder mal nicht mehr aus dem Grinsen rauskomme. Wenn's in die Gesichtsstarre übergeht, werde ich aber sauer :D.

Liebe Grüße

Andreas

 

Hallo anbas!

So ganz überzeugt mich deine Geschichte nicht.
Gelungen find ich die Stellen, wo Handlung und wörtliche Rede zusammenfließen. Wie in der Szene mit dem Frosch. Also, die hat Tempo und inspiriert mich durchaus zum Schmunzeln.
Szenen von der Sorte hätte ich gern mehr gelesen.

Als krasses Gegenstück, also vollkommen langweilig, möchte ich diesen Abschnitt bezeichnen:

Als Hänsel und Rapunzel dann doch irgendwann die Hexe getroffen hatten, war diese schon nach kurzer Zeit zu den strafverfolgenden Behörden geeilt, um sich zu stellen und alle ihre Untaten aus den letzten dreihundertachtundvierzig Jahren zu gestehen.

Außerdem muss man da um drei Ecken denken, bis man den Sinn dahinter erfasst. Das ist mir bei einem locker humorigen Text echt zu viel verlangt.

Die Rapunzel-Haar-Friseur-Liebschaft ist kein schlechter Ansatz, wird jedoch unlogisch aufgelöst.

Das wiederum war von dem Lehrling eines stadtbekannten Friseurs dazu genutzt worden, Rapunzel regelmäßig zu besuchen, in dem er mit Hilfe ihrer Haare den Turm erklommen hatte. Aus diesen Besuchen wäre es wohl zu einer Affäre gekommen, die den König bei Bekanntwerden sehr in Verruf gebracht hätte. Daher wurde die Verbannung recht bald wieder aufgehoben.

Durch Aufhebung der Verbannung können die beiden sich doch noch einfacher treffen. Also, da fehlt noch der entscheidende und vor allem humorige Dreh.

Auch das find ich gut:
"Du musst mir sofort eine neue goldene Kugel besorgen!", herrschte sie an. "Wenn nicht, rede ich nie wieder mit dir!"

"Okay, der Deal gilt", sagte der König und grinste fast so breit, wie vor wenigen Minuten der Breitmaulfrosch noch gegrinst hatte.

Kurz gesagt: Ich würde die narrativen Textstellen radikal kürzen. Einiges vielleicht in kurze Szenen umschreiben, anderes weglassen.
Auch am Konzept könnte noch gefeilt werden. Was sagt die Geschichte aus? Einzelkinder sind unerziehbar und landen in einer blöden Castingshow?

Diese kam dann in ein Heim und machte später bei der Sendung "Dumm Sein und Dumm Singen" Karriere.

Wie wärs mit „Dumm Sein und scheiße Singen“? Dann hättest du keine Wortwiederholung.
Und es wäre immer noch treffend. :D

Lieben Gruß

Asterix

 

Hallo Asterix,

auch an dieser Stelle muss ich mich wegen der verspäteten Antwort entschuldigen!

Vielen Dank für Deine ausführliche Rückmeldung und die Auseinandersetzung mit dem Text. Ich werde sie auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. Derzeit ist bei mir die Luft etwas raus, was diese Geschichte betrifft. Daher werde ich sie erst mal so lassen. Sollte es mich aber nochmal packen, werde ich Deine Gedanken auf jeden Fall mit einbeziehen.

Liebe Grüße

Andreas


PS:

Wie wärs mit „Dumm Sein und scheiße Singen“? Dann hättest du keine Wortwiederholung.
Und es wäre immer noch treffend.
Die eigentliche Sendung heißt ja DSDS - darum "muss" es hier heißen: "Dumm Sein und Dumm Singen" :D

 

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