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Des Bibers Leid

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14.02.2018
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Des Bibers Leid

Vor langer Zeit lebten in einem großen Tal viele Biber. Sie stauten das Wasser eines Flusses zu einem großen See. Generationen von Bibern bauten an diesem Damm, hielten ihn instand und erweiterten ihn bei Bedarf. So ging es lange Zeit jahrein jahraus.
Dies änderte sich, als die Menschen ins Tal kamen. Sie bauten kleine Dörfer, die schließlich zu einem kleinen Städtchen zusammenwuchsen.
Eines Tages kam ein Händler in die Stadt, der wertvolle Pelze suchte. Da dachten die Menschen an die Biber, die bergauf am See lebten. Die Tiere besaßen einen sehr dichten, warmen Pelz. Solche Felle mussten wertvoll sein!
So begannen die Menschen die Biber zu jagen, wann immer sie die Tiere antrafen. Bald lieferten sie viele Pelze an den Händler.
Die Zahl der Biber wurde immer weniger, bis schließlich nur noch einer übrig war.
Dieser Biber war traurig, weil er der letzte war. Aber noch mehr war er verzweifelt, denn alleine konnte er den großen Damm nicht instandhalten.
Der Biber wusste, dass das angestaute Wasser das gesamte Tal überfluten würde, wenn er nicht einen Weg fand, den Damm zu retten.
Also verließ der Biber den See und suchte Hilfe.
Zuerst ging er in den Wald und suchte den Bären, das stärkste Tier, das er kannte.
Der Bär lag vor seiner Höhle und döste, als der Biber ankam. „Bär, Bär hör mich an. Ich brauche dringend deine Hilfe!“, flehte der Biber.
Der Bär wachte langsam auf und schnaubte: „Was willst du denn von mir Biber?“
„Der Damm droht zu brechen. Ich alleine kann ihn nicht reparieren. Wenn er bricht, wird das ganze Tal überschwemmt. Du bist das stärkste Tier weit und breit. Es fällt dir sicher leicht, Bäume zu fällen und das Holz zum Damm zu tragen. Du wärst mir eine große Hilfe!“
Der Bär kratze sich nachdenklich am Kopf und sagte: „Ich helfe dir nicht. Was haben denn die Biber jemals etwas für uns Bären getan? Nicht eine einzige Sache. Und jetzt kommst du zu mir und möchtest meine Hilfe haben? Soll dein Damm doch brechen. Was geht mich das an? Ich kann schwimmen. Mir wird nichts passieren.“
Da merkte der Biber, dass der Bär ihm nicht helfen wollte. Er meinte: „Auch Bären kommen nicht gegen einen reißenden Strom an. Wenn du mir aus Eitelkeit nicht helfen möchtest, dann suche ich mir woanders Hilfe.“
Also zog der Biber weiter.
Er ging zu den Hirschen, denn sie waren sehr stark. Als er vor dem weißen Hirschbullen, dem Oberhaupt aller Rehe und Hirsche, trat, sagte der Biber: „Mächtiger Hirsch, der Damm droht zu brechen. Eure Herde kann mir sicher helfen ihn zu reparieren. Schleppt Holz herbei und ich werde es einsetzen. Geht mir zu Hand und das Tal wird nicht überflutet werden.“
Der große Hirsch schüttelte sich und sagte: „Wir haben keine Zeit. Die Wölfe haben mehrere Junge erlegt. Wir werden gegen sie kämpfen und uns rächen!“
„Aber der Damm! Wenn er bricht, werden die Wölfe und die Hirsche ertrinken!“, mahnte der Biber.
„Die Wölfe sind wichtiger. Wenn wir sie besiegt haben, dann werden wir dir helfen.“
Der Biber wusste, dass die Wölfe und Hirsche sich schon seit einer Ewigkeit bekriegten, ohne einen Sieger zu haben. Sie würden ihm nie helfen können den Damm fertigzustellen. „Wenn euch eure kleine Fehde wichtiger ist, als euer Leben, dann werde ich mir woanders Hilfe suchen müssen“, sagte er daher und verließ die Hirsche.
Seine Suche nach Hilfe brachte ihn zu den Wildschweinen, denn sie waren zahlreich und kräftig.
Er ging zur alten Bache, die das fetteste und damit angesehenste aller Wildschweine war. „Edle Bache, Ihr müsst mir helfen. Der Damm droht zu brechen und...“ Weiter kam der Biber nicht, denn die Bache hörte ihm kaum zu. Sie pflügte mit ihrer Nase durch den Boden und grunzte dabei laut.
Sie stieß den Biber grob beiseite und schmatze: „Verschwinde Biber, ich habe keine Zeit für dich. Siehst du nicht, dass ich mit Fressen beschäftigt bin?“
„Aber der Damm Bache, der Damm wird brechen.“
„Futter ist wichtiger“, sagte die Bache. „Der Damm hat gestern gehalten, er wird auch morgen noch halten und in einem Jahr, so wie er vor einem Jahr auch noch gehalten hat. Futter muss aber immer neu beschafft werden. Futter ist wichtiger als der Damm.“
Der Biber schüttelte fassungslos seinen Kopf. „Wenn dir dein Fressen wichtiger ist, als dein Leben, dann muss ich mir woanders Hilfe suchen“, seufzte er.
Dem Biber gingen die Optionen aus. Er hatte bei den drei stärksten Tieren des Waldes Hilfe gesucht und keine bekommen. Vielleicht, so dachte der Biber, würden die klügsten Tiere des Waldes seine Warnungen ernst nehmen. Daher ging der Biber zum klügsten Tier, das er kannte, nämlich dem Fuchs.
Der Fuchs war gerade auf der Pirsch, als der Biber auf ihn traf. „Fuchs, Fuchs du musst mir helfen. Der Damm wird brechen und niemand beachtet mich. Aber auf deinen guten Rat hört doch jeder. Bitte hilf mir, sonst ist das ganze Tal verloren.“
Der Fuchs sah den Biber fassungslos an. „Du bittest uns um Hilfe etwas zu retten, was du und deine Ahnen gebaut haben? Wir haben diesen Damm nie gewollt. Du und die deinen haben ihn gebaut. Also ist er auch in deiner Verantwortung. Ich tue, was mein ist, du tust was dein ist. So ist der Lauf der Natur. Belästige mich nicht mit deinen Dingen.“
„Aber es geht dich etwas an“, rief der Biber.
„Warum denn? Dämme sind Sachen der Biber. Und ich bin ein Fuchs. Was hat ein Fuchs mit Dämmen zu tun? Ich bin nie am Damm gewesen, so wie es Sinn macht. Und du solltest auch nicht so tief im Wald sein, kleiner Biber. Geh dahin zurück wo dein Platz ist und lass mich mit deinen Dingen in Ruhe.“
Da wurde der Biber sehr wütend. „Man sagt, du seist das klügste Tier im ganzen Wald, aber ich seh nur ein starres, faules Wesen, dass vielleicht schlau sein mag, aber sich um kein anderes Wesen und ihre Not schert.“
Der Fuchs lachte laut und er lachte noch, als der Biber ihn schon längst verlassen hatte, um anderswo Hilfe zu suchen.
In seiner großen Verzweiflung ging der Biber zur Stadt der Menschen.
Die Menschen hatten seit Jahren keinen Biber mehr gesehen. Als er daher in ihrer Stadt auftauchte, war das Erstaunen groß.
„Was ist das für ein Tier?“, riefen die jüngsten Kinder, die nie in ihrem Leben einen Biber gesehen hatten. „Was tut der Biber hier?“, flüsterten die Älteren.
Als die alte Witwe Minge, die seit vielen, vielen Jahren lebte und vieles über das Tal und den Wald wusste, den Biber sah, erschrak sie sehr. Sie eilte zum Biber und kniete sich vor ihm hin. „Was suchst du hier Biber? Hier bist du nicht sicher. Geh zurück zu deinem Damm, sonst wird's dich das Fell kosten.“
„Aber der Witwe Minge, der Damm wird brechen. Und das ganze Tal wird überflutet werden, wenn er es tut. Ich brauche eure Hilfe ihn zu reparieren. Sonst wird’s unser aller Ende sein.“
Der Witwe Minge wurde es ganz kalt ums Herz. Sie sah ängstlich hoch zum Damm und begann zu zittern. „Schnell!“, rief die Witwe Minge. „Holt mir die stärksten Kerle. Wir müssen hoch zum Damm!“
Es sammelten sich schon ein paar Helfer, die der Witwe Minge folgen wollten, als plötzlich der Pelzhändler auftauchte. Als er den Biber sah, wurd er ganz verzückt und rief: „Hört her, Hört her, dieser Biber ist ein Vermögen wert. Wieso lasst ihr ihn dort einfach stehen? Zieht ihm das Fell ab und gebt es mir. Hundert Silbertaler werde ich dafür zahlen!“
Da kam ein gieriger Jäger und nahm den Biber an sich. „Oh Nein, der Damm“, rief der Biber noch, dann wurde ihm das Fell abgezogen und verkauft.
Die Witwe Minge weinte bitterlich, denn sie wusste, was nun folgte.
Wenige Wochen nachdem das Fell des Bibers verkauft war, saßen der Pelzhändler und der Jäger bei Tisch zusammen und feierten ihren Reichtum mit einem großen Festessen.
Wie sie so am Feiern waren, trunken vom Wein, hörten sie bei der lauten Musik nicht, wie der Damm brach.
Aus dem Damm floss eine große Flutwelle, die durch den Wald strömte. Sie riss alle Bäume um und überflutete alle Baue. Hirsch, Fuchs und Bache ertranken. Der Bär konnte zwar auf dem Wasser schwimmen, aber als er gegen einen Stein stieß, war es auch um ihn geschehen.
Zuletzt überspülte das Wasser die Stadt und über dem Pelzhändler und dem Jäger stürzte das Dach ein.
Die Witwe Minge hatte sich zu diesem Zeitpunkt mit einigen treuen Menschen und Tieren auf den höchsten Hügel gerettet und sah mit starrer Miene zu, wie die Flut alles unter sich begrub.
„Ach hätten wir doch den Biber in Ruhe gelassen. Sein Fell war niemals so viel Wert, wie das ganze Tal.“, klagte die Witwe Minge.
„Ach hätten die Tiere nur auf den Biber gehört. Hätten wir ihm mit dem Damm geholfen, wäre dies nie passiert.“, klagten die Tiere.
Als die Flut vorbei war, bauten die Menschen ihre Häuser wieder auf und als der Wald sich erholt hatte, kehrten die Tiere zurück. Wo der Damm gestanden hatte, errichteten Menschen und Tiere ein Mahnmal, dass sie immer daran erinnern sollte, dass sie aufeinander hören und auch die Leiden des anderen beachten müssen und niemals ihrer Gier nachgeben.

 

Hallo Nikopolidis,

und willkommen hier.

Habe gerade kurz vorbei geschaut, weil ich die Stichworte "Kinder, Märchen, Satire" sah.
Kann mir nicht vorstellen, dass (kleine) Kinder die Satire dahinter verstehen. Würde dieses Stichwort löschen. (unten auf "Stichworte bearbeiten" gehen).

Dann noch:

„Ach hätten wir doch den Biber in Ruhe gelassen. Sein Fell war niemals so viel Wert, wie das ganze Tal.“, klagte die Witwe Minge.
„Ach hätten die Tiere nur auf den Biber gehört. Hätten wir ihm mit dem Damm geholfen, wäre dies nie passiert.“, klagten die Tiere.
Keine Satzzeichen innerhalb wörtlicher Rede, wenn Redebegleitsatz folgt.
ganze Tal“, klagte
passiert“, klagten

Viel Spaß hier und viele Grüße,
GoMusic

 

Hej Nikopolidis,

mir hat die Aussage der Geschichte gefallen.
Sprachlich habe ich beim ersten Lesen auch nichts auszusetzen, nur hier fand ich Deine Wortwahl

Aus dem Damm floss eine große Flutwelle
unpassend, weil mir das zu gemächlich und harmlos klingt.

Was an der Geschichte satirisch sein soll, verstehe ich nicht.
Auch, dass sie speziell für Kinder geeignet wäre, kann ich nicht finden. Von Schulkindern würde ich annehmen, dass sie ziemlich schnell erahnen, wie die Geschichte ungefähr verläuft und entsprechend wenig spannend wär das dann. Und schöner wäre es in meinen Augen gerade für Kinder, wenn das Ende offener und damit individuell interpretierbar wäre. Weil die Gesichte ja etwas vermitteln will.

Okay, das sind irgendwie pädagogische Fragen und ein Meckern auf hohem Niveau. Ich weiß nicht, ob ich eine Geschichte schreiben könnte, die solchen Ansprüchen genügt, aber ich wollte das zumindest mal angedacht haben.

Gruß und viel Spaß hier auch von mir,
Ane

 

Okay mit der Satire habe ich mich etwas verrannt. Weil ich noch neu hier bin, dachte ich, aus welchem Grund auch immer, drei Stichpunkte in die Geschichte zu setzen.

Beim Aufbau meiner Märchen habe ich mich vom Ton an den Originialversionen alter Märchen orientiert, die oft einen etwas düsteren Ton haben und nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene unterhalten sollten. Deshalb glaube ich auch nicht, dass meine Märchen für Kleinkinder geeignet sind, sondern eher für Kinder ab der Grundschule.

Aber es freut mich, dass das Märchen euch gefallen hat. Das ist für mich das Wichtigste.

Mit Gruß
Nikopolidis

 

Hallo Nikopolidis,

tolle Geschichte, hat mir sehr gefallen. Bin persönlich so schon ein großer Freund vom solchen Geschichten, aber das konnte man sehr gut lesen, Du verwendest hier einen schönen Erzählstil.

Was ich vielleicht machen würde, wäre die Anzahl der befragten Tiere verringern, einfach weil man nach den Wildschweinen schon verstanden hat, daß sie Tiere nicht helfen wollen. Da ich aber das mit dem Fuchs mochte würde ich die Wildschweine auslassen. Andererseits ist es auch schön, daß man beim Lesen denkt, beim Fuchs käme jetzt die Wendung, aber dann doch nicht. Ich würde Dir empfehlen, da vielleicht noch einmal drüberzugucken und, je nachdem, worauf Du abziehlst, zu entscheiden, ob Du was verändern willst.

Auch das Ende bietet in meinen Augen keinen großen Mehrwert, ob die Alte jetzt überlebt oder draufgeht, ob ein Mahnmal gebaut wird oder nicht, ist prinzipiell Jacke wie Hose. Die Botschaft hast Du vermittelt und, was dann noch kütt, ist eigentlich überflüssig und klingt irgendwie nach "Hauptsache Happy End". Auch da, guck vielleicht noch mal drüber.

Außerdem wäre vielleicht "Biebers Leid" ein coolerer Titel.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.

Viele Grüße,

Theodor

 

Hallo, Nikopolidis

So, jetzt habe ich diese Geschichte von Dir auch gelesen. Sie ist sehr durchdacht, und ich finde die Idee schön. Allerdings würde ich Theodor recht geben: Es reicht völlig, wenn der Biber drei Tiere befragt. Bis dahin hat es sich schon genug abgenutzt.

Auch fand ich das Ende ein bisschen sehr ausschweifend. Das könnte man wirklich offener gestalten. Dass die Tiere einen Fehler gemacht haben, wird jeder verstehen, auch ohne dass Du die Rolle der Überlebenden beschreibst. Da würde ich an Deiner Stelle auf jeden Fall kürzen.

Auch hast Du ein Problem mit Zeichensetzung. Das mit der wörtlichen Rede wurde hier schon erklärt, und ich habe es Dir im "Mausoleum" auch schon erklärt. Deshalb sprechen wir heute jetzt über Infinitivsätze, da setzt Du die Kommata nämlich praktisch nie (richtig):

Der Biber wusste, dass das angestaute Wasser das gesamte Tal überfluten würde, wenn er nicht einen Weg fand den Damm zu retten.
Also verließ der Biber den See und versuchte Hilfe zu finden.
Es fällt dir sicher leicht Bäume zu fällen und das Holz zum Damm zu tragen

Das sind nur die ersten Beispiele, die ich gefunden habe. Wie gesagt, Du setzt das Komma eigentlich nie, dadurch wirst Du an fast jedem "zu" in Deinem Text einen Zeichensetzungsfehler finden. Die Regel geht so: Infinitivsätze erkennst Du leicht an der Konstruktion "zu + Infinitiv". Habe ich Dir in den Beispielen fett gemacht. Vor jede fette Markierung gehört ein Komma. Warum? Nun, es gibt Sätze wie diesen: "Ich versuche zu helfen". Hier besteht der Infinitivsatz allein aus "zu + Infinitiv". Dann muss kein Komma gesetzt werden - manche tun es aber, meiner Meinung nach fälschlicherweise, aber darüber würden bestimmt einige streiten wollen. Aber, wenn ich sage: "Ich versuche, Dir zu helfen", muss das Komma gesetzt werden, weil hier vor dem "zu" noch mehr Wörter kommen. Sobald dieser Fall eintritt, müssen die Infinitivsätze durch ein Komma vom Hauptsatz getrennt werden.

Wie gesagt, Du machst das konsequent falsch. Bitte im gesamten Text korrigieren.

Jetzt nochmal ein Ausflug in die Details des Textes:

Solche Felle mussten wertvoll sein.

Redundant. Würde ich streichen.

Sie versteckten sich wann immer sie konnten vor den Menschen.

Komma vor "wann" und vor "vor".

Als die Menschen keine Biber mehr finden konnten, dachten sie, dass alle verschwunden wären und ließen von den Tieren ab.

Komma vor "und".

Die Biber wurden jedoch bald von einer schlimmen Seuche heimgesucht. Die Seuche vollendete, was die Menschen nicht schafften. Sie raffte jeden Biber bis auf einen einzigen dahin.

Ich weiß nicht. Du willst es wohl realistisch machen, allerdings sparst Du Dir eine Menge Atem - und für ein Märchen finde ich es völlig legitim -, wenn Du einfach sagst, dass die Menschen jeden bis auf den letzten Biber töten. So kommt da noch ein zusätzliches Konzept rein, und das wirkt auch eher zufällig. Du willst ja aber, dass die Menschen und Tiere Fehler machen, und nicht, dass irgendwelche plötzlichen Launen der Natur da auch noch ihre Finger im Spiel haben.

Dieser letzte Biber war traurig, weil er der letzte war.

Das ist wegen der "letzte"-Wiederholung irgendwie so niedlich unbeholfen und der Situation gar nicht angemessen. Im Satz danach sprichst Du dann von Verzweiflung, das finde ich passender. Ich meine, er ist völlig alleine! Da würde ich mir etwas Kraftvolleres wünschen, nicht so einen lahmen Satz, der so eine unfreiwillige Komik hat - denn das, was Du hier sagst, ist ja eigentlich trivial. Deshalb ja auch die Dopplung. Aber der Letzte seiner Art zu sein, ist doch nichts Triviales.

„Was willst du denn von mir Biber?“
„Edle Bache ihr müsst mir helfen.
„Verschwinde Biber, ich habe keine Zeit für dich.

Wieder nur Beispiele. Die Anrede gehört nicht zum Satz und wird deshalb durch ein Komma abgetrennt. Manchmal machst Du das auch richtig ...

Mächtiger Hirsch, der Damm droht zu brechen.

... oft aber eben nicht.

Wann haben denn die Biber jemals etwas für uns Bären getan? Nicht eine einzige Sache.

Der Bär fragt nach "wann" und antwortet mit "was". Das passt nicht. Entweder: "Was haben die Biber jemals für uns Bären getan? Nicht eine einzige Sache." Oder: "Wann haben die Biber jemals etwas für uns Bären getan? Noch nie."

Hier höre ich erstmal auf. Von der Zeichensetzung her gibt es noch eine Menge zu tun. Bitte schau da noch einmal ganz genau hin.

Von der Geschichte her habe ich aber - bis auf das, was ich eingangs sagte: weniger Tiere, Ende kürzen - nichts auszusetzen. Das ist sehr dicht und durchdacht. Habe ich gerne gelesen.

Viele Grüße,
Maria

 

Nikopolidis

Ich finde dein Märchen nicht schlecht, aber ein paar Punkte sind mir (inhaltlich) aufgefallen oder haben mich verwundert.

Warum will der Biber überhaupt alle retten? Seine ganze Familie wurde gehäutet (oder von der Seuche getötet), aber das scheint den Biber nicht so zu stören, er will dennoch alle retten? Dadurch wird er mir etwas zu selbstlos. Biber bauen Dämme ja auch aus Eigennutz, also fände ich es legitim, wenn dein Prot auch etwas mehr an sich denken würde.

Das mit der Seuche wirkte, wie schon erwähnt, überflüssig, lass die Menschen alle töten oder vieleicht die andere Tiere.

Und wenn du den Fuchs als so schlau heraushebst, sollte er vieleicht zumindest fliehen, auch wenn er nicht helfen will. Er wird ja wohl verstehen, dass er sterben könnte.
Das trifft auch auf die Menschen zu, dort haben doch viele gehört, dass der Damm brechen wird, warum fliehen also nicht mehr? Selbst wenn der Pelzhändler das Fell will und bekommt, würde er nicht dennoch fliehen?

 

Hallo Nikopolidis

Mir hat die Geschichte gut gefallen. Ich konnte sie flüssig durchlesen und bin nirgendwo hängen geblieben.
Nette Idee. Ich mag Fabeln.
Bei genauerem durchlesen hab ich noch ein paar winzige Fehlerchen gefunden, die bestimmt gerne korrigiert werden wollen:

(Ich habe das Geheimnis der blauen Zitier-Sprechblasen immer noch nicht ergründet)

[Die Seuche vollendete, was die Menschen nicht schafften]
-> mMn sollte "schafften" im Plusquamperfekt stehen, es ist ja vorzeitig passiert

[Als er vor den weißen Hirschbullen, dem Oberhaupt aller Rehe und Hirsche, trat...]
->Du wechselst hier von Akkusativ zu Dativ!

Hier das gleiche nochmal andersrum:
[...zum klügsten Tier, das er kannte, nämlich den Fuchs.]

[...dass sie aufeinander hören und auch die Leiden des anderen beachten müssen und niemals ihrer Gier nachgaben.]
-> der Zeitwechsel ist hier mE auch nicht richtig.

War es an diesen beiden Stellen irgendwie beabsichtigt, die Wörter jeweils doppelt zu benutzen?
Kam mir nicht so schön vor...
[... wenn er nicht einen Weg fand...und versuchte Hilfe zu finden.]
und
[Als die Menschen, die seit Jahren keinen Biber mehr gesehen hatten, ihn sahen...]

Den Satz hier fand ich auch nicht so geglückt:
[ Geh zurück, wo dein Platz ist...]
-> vielleicht " Geh dahin zurück..."

Ansonsten habe ich nichts zu nörgeln ;)

Liebe Grüße,
Anna

 
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Für die Kritik an den Rechtschreibfehlern bedanke ich mich, auch wenn ich in meinem 13 jährigen Schulleben mit Deutsch-Leistungskurs nie etwas von Infinitivsätzen gehört habe. (Selbstironie)

Wegen der inhaltlichen Kritik will ich kurz erklären, worauf das Märchen abzielt. Vorweg ist zu sagen, dass es ein Märchen ist. Die Charaktere haben also eine gewisse Narrenfreiheit für ihre Handlungsgründe. Außerdem soll das Märchen als Fabel dienen, wobei jeder Punkt der Geschichte eine eigene Aussage hat.

Zuerst die Seuche: Sie soll zeigen, was passiert, wenn Menschen etwas zu lange ausbeuten. Irgendwann wird es zu schwach, um sich selbst zu erhalten.
Ich halte diesen Punkt für wichtig, zeigt es doch, dass wir früh genug unsere Fehler einsehen müssen, bevor wir einen kritischen Punkt überschritten haben. Beispiele dafür gibt es im realen Leben tausende, etwa den Klimawandel, das Schrumpfen der Lebensräume, Übersäuerung der Meere, etc.
Dieser Umstand wird meiner Meinung nach zu oft vergessen, und deshalb habe ich die Krankheit eingebaut.

Ja, es sind vier Tiere. In europäischen Kulturkreisen macht es stutzig, weil wir auf Drei als ideale Schlagwortzahl gepolt sind. Ich halte jedoch jedes der Tiere für die Verkörperung einer Ausrede Tatenlos zu bleiben:

Der Bär: Er steht für all die, die nur helfen, wenn sie selbst einen direkten und faßbaren Nutzen davon haben. Über die langfristigen Auswirkungen ihrer Handlungen denken sie nicht nach und ignorieren deshalb Probleme. Er steht damit für all diejenigen, die ihre Gewohnheiten nicht ändern wollen, obwohl es das sinnvollste Verhalten wäre. "Das haben wir schon immer so gemacht. Das haben wir noch nie so gemacht. Da kann doch jeder kommen!"

Der Hirsch/die Wölfe: Sie sind abgelenkt durch Dinge, die zwar direkt wichtig scheinen, im längeren Verlauf jedoch vollkommen überflüssig sind. Sie würden zwar helfen, aber wie dem Bären fehlt ihnen jeder Blick für das große Ganze, weil ihre eine Sache sie zu sehr vereinnahmt.

Die Bache: Sie steht für Ignoranz. Diese Gruppe will ein Problem nicht angehen, weil sie es gar nicht als Problem erkennen oder es nicht wahrhaben wollen, selbst wenn Experten sie darauf hinweisen. Frei nach der Aussage: "Klimawandel gibt es nicht, sonst würde es doch nicht scheien!"

Der Fuchs: Er ist zwar theoretisch imstande die Probleme zu lösen, aber wegen seiner gehobenen Position unter den Tiere sieht er sich nicht für solche niederen Aufgaben verantwortlich. Die arrogante Vorstellung "Das Problem ist weit weg, es betrifft andere aber mich nicht" wird durch ihn verkörpert.

Für mich sind dies vier elemtare Archetypen. Jedes der Tiere zeigt, wie man sich nicht verhalten sollte, wenn ein Problem auftritt, mit dem man auf den ersten Blick nichts zu tun hat. Weil ich jede dieser Positionen für elementar halte, will ich sie nur äußersts ungern entfernen.

Zuletzt warum gibt es Überlebende?
Weil das Märchen zeigen soll, dass man aus seinen Fehlern lernen muss und es immer irgendwie weitergeht. Und um aus Fehlern zu lernen, muss man ihrer Gedenken und sich an sie erinnern.

Mit Gruß
Nikopolidis

 

Hi Nikopolidis,
ich frage dich mal ganz direkt. Warum bearbeitest du deine Texte nicht? Zumindest die genannten Rechtschreibung- und Grammatikfehler solltest du in den beiden Geschichten korrigieren, damit zukünftige Leser nicht auch darüber stolpern.
Btw. hier im Forum wird das Prinzip nehmen-und-geben gepflegt. Bitte beteilige dich auch an den Textüberarbeitungen der anderen Autoren. :)

Viele Grüße
wegen

 
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Hallo Nikopolidis,

ich finde dein Märchen in großen Teilen schön geschrieben. Es arbeitet und spielt mit Elementen klassischer Märchen. Lässt sich flüssig lesen. Wohl auch, weil die Elemente, die du verwendest doch alle sehr bekannt sind.

Du merkst es schon, es kommt ein Aber. Schade finde ich nämlich, dass es doch sehr vorhersehbar ist. Und die Moral auf recht herkömmliche Weise an den Leser gebracht wird.
Wenn man viel liest, ist das wohl manchmal auch eine Bürde, denn man kennt dan auch schon viel und es wird zu einer Einschränkung im Genuss, wenn Geschichten sich in ihrer Aussage ähneln und wenig Mut zu Neuem haben.
Das wollte ich einfach mal zu bedenken geben, wenn ich auch selbst nur zu gut weiß, wie schwer das ist, ein modernes Märchen (das gilt ja auch für Kurzgeschichten) zu schreiben oder überhaupt etwas zu finden, was die alten Inhalte neu und in ungewöhnlichem Licht malt.

Eines wollte ich dir auch noch zu bedenken geben: Da kriegst du schon eine kostenlose Lehrstunde zum Thema Kommaregeln und setzt kein einziges nachträglich ein? Sondern schreibst stattdessen:

Für die Kritik an den Rechtschreibfehlern bedanke ich mich, auch wenn ich in meinem 13 jährigen Schulleben mit Deutsch-Leistungskurs nie etwas von Infinitivsätzen gehört habe.
Es gibt auch ein Schulleben vor dem Deutschleistungskurs. Insgesamt spricht das inhaltlich nicht so wirklich für deine schulischen Ohren. Oder du verklagst alle deine ehemaligen Deutschlehrer. Das letzte fänd ich eh am besten, weil ich das Geschrei von denen gerne mal hören würde, wenn die deine Begründung hören. :D Jedenfalls rät zur Klage auch immer der Friedrichard unser Forenrechtschreibfuchs. Und der weiß, wovon er redet.

Na gut, lass dich nicht veräppeln, ist nur so, wegen spricht mir einfach aus der Seele, wenn er dich fragt, warum du nicht verbesserst. Vielleicht hast du ja schon? Aber leider nur in deiner Originaldatei? Dann wärs schön, du würdest auch hier im Forum überschreiben.

Inhaltlich muss man an Texten gar nichts verbessern, nur das, was einem einleuchtet. Aber die Rechtschreibung? Die Grammatik? Die könnt und sollt man schon mal verbessern.
Ein Argument will ich dir noch liefern: Die Seite hier ist nicht nur Schreib- und Feedbackwerkstatt, sie ist auch ganz einfach zum Lesen da. Und es ist einfach saublöd, wenn man beim Lesen einer Geschichte an Stellen hängen bleibt wie dieser hier:

Dies änderte sich, als die Menschen ins Tal ankamen.
Das muss heißen ins Tal kamen oder im Tal ankamen

Es gibt auch viele Leser, die hören einfach auf, weil sie sich über zu viele fehlende Kommas ärgern. Und das kann ja auch nicht in deinem Interesse sein.

Viele Grüße von mir, einen nachträglichen Willkommensgruß und viel Spaß hier weiterhin.
Novak

 

Hallo, Nikopolidis

Ich sehe ja, dass du dir umfangreiche Gedanken machst, allerdings wäre es ja schön, Du würdest das nicht im Kommentar erklären müssen, sondern mam würde es an der Geschichte sehen, nicht wahr? Ich sehe zwar einige Deiner Intentionen in den Tieren. Viele Äußerungen sind cool, weil man oft hört, dass Menschen so was in der Realität sagen. Mir als Fan von politischen Aussagen gefällt das erstmal gut. Es ändert aber leider nichts daran, dass diese vielen Tiere redundant wirken. Möglicherweise musst Du die Unterschiede zwischen ihnen klarer ausarbeiten oder einen Fokus setzen, sodass du vielleicht mehrere Aussagen auf ein Ziel komprimierst.

Wie auch immer. Auch ich würde mich freuen zu sehen, dass Du Vorschläge umsetzt. Über Inhalte lässt sich streiten, über Zeichensetzung nicht. Zumindest in Niedersachsen wird Zeichensetzung auch nicht in der Oberstufe behandelt, sondern in der Unter- und Mittelstufe, hat also mit LKs nichts zu tun. Mal ganz davon ab, dass solche Argumente echt seltsam sind und ich mich ein bisschen beleidigt fühle. Glaubst du, ich würde dich verarschen? Wenn du's nicht glaubst, lies es doch nach.

Deine Begründung mit der Seuche verstehe ich nicht ganz. Wäre es nicht viel kraftvoller, die Menschen würden all das selbst verursachen? Ich glaube, mir fehlt hier generell auch wieder der Fokus. Du hast viele Ideen, leider verschwimmen sie alle, wenn man einzelne nicht prägnant ausarbeitet. In der Kürze liegt bekanntlich die Würze.

Viele Grüße,
Maria

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Leute,

Ich möchte alle Kommentare zu den Rechtschreibfehlern und den Kommata umsetzen. Leider bin ich zeitlich bisher noch nicht dazu gekommen. Ich will es aber so bald wie möglich machen und bin aufrichtig dankbar für eure Komentare.

Und mein vorheriger Kommentar zu meiner Schulzeit sollte selbstironisch und nicht ernst gemeint sein. Ich wollte damit auf keinen Fall unhöflich wirken und es tut mir aufrichtig leid, falls das in irgendeiner Art und Weise so rüber kam.

Mit Gruß
Nikopolidis

 

Alles klar. Hab ich mir schon so ähnlich gedacht bzw. erhofft, das Netz hat manchmal seine Tücken, weil man die Gesichter der Leute nicht sieht, wenn sie was schreiben.
Denn man viel Erfolg beim Überarbeiten.

 

Hallo Nikopolidis,

Also zu der Sache mit den Tieren, ja, find ich grundsätzlich gut, aber ist Fuchs und Bär nicht irgendwie das gleiche? Also klar, der eine fühlt sich zu mächtig, der andere zu schlau, aber beide haben doch irgendwie den selben Beweggrund. Aber grundsätzlich ne coole Sache, hatte ich Dir im vorherigen Kommentar mein ich auch gesagt.

Das mit der Krankheit finde ich trotzdem der Einfachheit und damit dem Märchen-/Fabelcharakter schadend und paßt nicht so ganz in sie Atmosphäre. Geh doch lieber den direkten Weg von A nach B, aus Liebe zur Einfachheit.

Während obiges eher so Kleinigkeiten sind, ist das Ende aber wirklich "naja". Also klar, schöne Moral, die Du da einbringen möchtest mit von wegen aus Fehlern lernen, aber ganz im Ernst: Eine Moral ist genug. Wirklich! Das Wesen der Fabel, ist es ja, ein gewisses Verhalten bilderhaft, einfach und ANSCHAULICH dazustellen und zu bewerten. Wenn Du noch zig weitere Lektionen einbaust, geht der Fokus auf die Hauptmoral verloren, ganz abgesehen davon, daß zwischen Erinnern und aus Fehlern lernen immer noch Welten liegen.

Aber ja, ich glaube einfach, Du willst zu viel, das Problem hatte ich auch oft, ich verliebe mich in diese und jene gute Idee, da sie so schön dieses und jenes beschreibt und versuche sie mit Feuer und Schwert einzubauen, aber am Ende ist weniger dann doch mehr. Schließlich schreiben wir Geschichten, nicht Ideen, auch wenn es manchmal wehtut. Ich habe den Eindruck, daß auch Du dieses kleine Problemchen hast ;).

Vielleicht kannst Du ja mit meinem Kommentar was anfangen, ich hoffe es zumindest sehr!

Viele Grüße,

Theodor

 

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