Was ist neu

Der Wind, der Wind

Werdendes Mitglied
Beitritt
01.03.2010
Beiträge
9
Zuletzt bearbeitet:

Der Wind, der Wind

Was ist Leben?

Sie ging auf dem ausgefahrenen Weg durch die Felder. Sie ging während dieser Tage oft durch die Felder. Sie hatte jetzt genug Zeit dafür. Es war heiß, obwohl die Sonne leicht verschleiert war. Ab und zu kam ein sanfter Luftzug. Sie genoss jeden, sie vertrug die Hitze nicht mehr so gut. Auf der Höhe des Hügels wurden die Windstöße stärker. Sie kehrte ihnen ihr Gesicht zu. Sie kamen auch heute wie meistens aus Westen. Sie näherte sich zwei Eichen am Wegrand. Warum standen sie da? Waren sie extra angepflanzt worden? Sie waren noch nicht alt, vielleicht vier und fünf Meter hoch. Als sie bei ihnen ankam, gab es ein Rauschen und Brausen in den Blättern. Sie wendete sich den Bäumen voll zu. Sie öffnete ihre Arme und wiegte sich sanft hin und her. So ein Genuss. Endlich hatte sie Zeit für so etwas.


Die Sonne prallte mit aller Kraft auf die Erde, keine gute Zeit, um durch die Felder zu spazieren. Hier im Wald war es besser. Dennoch war sie dankbar für jede noch so schwache Brise, die sie auf ihrem Weg begleitete. Auf ihren Spaziergängen war es in diesem Sommer oft windig. Sie wunderte sich. Hatte sie früher den Wind nicht bemerkt? War sie jetzt, wo sie nicht mehr so viel Aufmerksamkeit auf ihre Gedanken richten musste, sensibler geworden für die Vorgänge in der Natur? Oder war es in diesem Sommer stürmischer als früher?


Sie ging die Straße entlang. In der Ferne ragte eine Reihe junger, schlanker Buchen in den Himmel. Ein Lastwagen fuhr gerade an ihnen vorbei. Sein Fahrtwind setzte ihre Wipfel in kurze heftige Bewegungen, dann standen sie wieder in majestätischer Stille. Als sie die Buchen erreichte, fingen sie an zu erbeben, immer genau dort, wo sie gerade ging. Merkwürdig. Sie wunderte sich, wo plötzlich so viel Luftströmung herkam. Mit der Bewegung der Blättern begann auch sie sachte hin und her zu wippen. Es fühlte sich so lebendig an. Und sie liebte Buchen.


Das Mittagessen war fertig. Sie setzte sich an ihren Tisch. Ihr Blick fiel auf den wilden Apfelbaum vor ihrem Fenster. Ein Windstoß setzte die Blätter des Baumes in heftige Vibrationen. Sie schmunzelte. Dann stutzte sie. Das war nicht das erste Mal. Ja, es stimmte, es wehte in den Blättern und Ästen häufig heftig zu Beginn ihrer Mahlzeiten. Die Bewegungen wurden plötzlich intensiver, sobald sie länger in das Blickfeld des Baumes geriet, dann ließen sie wieder nach. War so etwas möglich? Es lohnte sich, das zu beobachten.


Der Herbst hatte seine Ernte gehalten, die meisten Bäume ragten nackt in den Himmel. Sie fuhr mit dem Fahrrad auf der Landstraße. Obwohl die Straße eben war, musste sie tüchtig in die Pedale treten, sie hatte Gegenwind. Doch hier, diese Eiche, fast noch ein Gebüsch, die hatte noch all ihre Blätter. Als sie vorbeifuhr wurde sie heftig hin- und hergeschüttelt. Wie sonst auch. Sie wusste es schon. Hier musste sie oft den Lenker fester anpacken, denn sobald sie kam, nahm das Rauschen in den Blättern zu. Nur wenn es ganz windstill war, blieb es aus. Sie hatte es lange nicht wahr haben wollen, doch inzwischen glaubte sie nicht mehr an Zufall.


Sie ging wieder auf dem ausgefahrenen Weg durch die Felder. Es war kalt geworden, sie hatte sich warm eingepackt, denn der Wind war eisig. Die beiden Eichen auf der Höhe der Hügels hatten nur die oberen Blätter abgeworfen. Als sie die erste Eiche erreichte, fing diese an zu rauschen. Sie blieb stehen, wendete sich ihr zu, ließ ihren Oberkörper im Rhythmus der Blättern mittanzen. Erst als es sich beruhigte, ging sie zur zweiten Eiche. Diese war größer. Sie hatte auch mehr Blätter behalten. Das Rauschen in ihr war stärker. Es hielt auch länger an. Was immer hier wohnte, es hatte offensichtlich noch mehr Kraft als das auf der ersten Eiche. Sie schwankte mit, bis es nachließ, dann nahm sie Abschied. Sie wusste, sie würde bald wieder kommen. Sie freute sich, dass sie Freunde gefunden hatte, so viele Freunde...

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo pipapo,

leider gefällt mir die Geschichte nicht. Worum geht es? Eine Prot. die den Wind und seine damit verbundenen Gefühle zu verschiedenen Jahreszeiten beschreibt? Was willst du mit der Geschichte ausdrücken? Und warum SF? Habe ich beim Lesen etwas übersehen?

Es sind auch einige Fehler im Text die das Lesen nicht angenehmer machen. Auf mich wirkt es eher wie ein Schreibexperiment ohne großen Zusammenhang. Und zwei Leerzeilen stören auch eher. Eine reicht finde ich vollkommen.

Ein paar Beispiele:

Es war heiß, obwohl die Sonne leicht verschleiert war. Ab und zu kam ein leichter Windstoß.

Sie ging die Straße entlang zum Waldrand. Eine Reihe junger, schlanker Buchen ragte in den Himmel. Aus der Ferne sah sie einen Lastwagen vorbeifahren. Der Fahrtwind setzte die Gipfel der Buchen in kurze heftige Bewegungen, dann standen sie wieder in majestätischer Stille.
Man meint die Buchen stehen am Waldrand, wo die Prot. steht. Plötzlich sind sie aber in der Ferne ...

Sie näherte sich zwei Eichen am Straßenrand.
Ich dachte sie geht auf einem Feld spazieren. Plötzlich ein Straßenrand?

-> noch mal drüberschauen (Fehler)
-> Inhaltlich wie gesagt überhaupt nicht mein Fall ...
-> SF?

Gruß Zz.

 

Hallo Zz,

Worum geht es? Eine Prot. die den Wind und seine damit verbundenen Gefühle zu verschiedenen Jahreszeiten beschreibt?
Wenn es darum ginge, hättest du völlig Recht, dass die Geschichte in SF nichts zu suchen hat.
Was willst du mit der Geschichte ausdrücken? Und warum SF? Habe ich beim Lesen etwas übersehen?
Ja, es ist offensichtlich so sanft eingepackt, dass es nicht gleich auffällt, vielleicht zu sanft. Es geht mir darum, aufzuzeigen, wie die Frau, die es zunächst nur liebt, sich im Wind zu bewegen, ganz allmählich entdeckt, dass das, was sie für Wind hält, tatsächlich die Kommunikationsform von rein energetischen, nicht körperlichen Lebensformen ist, die am liebsten in oder vielleicht auch in Symbiose mit Bäumen leben, die durch den Wind energetisch aufgeladen werden, und deren Energie gerade mal dazu reicht, Wind und Blätter zu bewegen.
Und zwei Leerzeilen stören auch eher.
Sie sind Absicht, sie sollen andeuten, dass die Erkenntnis sich bei der Frau ganz allmählich über einen langen Zeitraum entwickelt, sie sollen wirklich Trennung ausdrücken, nicht nur Übersichtlichkeit.
Man meint die Buchen stehen am Waldrand, wo die Prot. steht. Plötzlich sind sie aber in der Ferne ...
Erst sieht sie aus der Ferne die Buchen und den Lastwagen, der Fahrtwind erzeugt, dann kommt sie selbst an den Buchen vorbei, kein Fahrtwind natürlich, sondern von den Buchen kommt tatsächlich „selbständig“ Wind, den sie aber noch nicht als solchen erkennt, sondern nur als überraschend erlebt.
Ich dachte sie geht auf einem Feld spazieren. Plötzlich ein Straßenrand?
Für mich bedeutet „über Felder“ sie geht auf Wegen und Strassen, die an beiden Seiten von Feldern begrenzt sind, nicht, dass sie „auf Feldern“ geht. Wir pflegen zu sagen: „Ich mache einen Spaziergang über die Felder.“ Sollte es eine lokale Eigenart sein, das so auszudrücken? Könnte ich mir denken. Ich werde es darum umformulieren. Ich habe tatsächlich an eine Strasse gedacht, die durch die Felder führt. Es könnte genauso gut ein Feldweg sein, gäbe vielleicht ein besseres Bild.

Danke für deine Kritik. Ich habe die sofort zu Verbesserungen benutzt.
Da dies erst die zweite Kurzgeschichte ist, die ich geschrieben habe, ist für mich jede Rückmeldung interessant. Ich teste noch, ob das überhaupt ein geeigneter Spielplatz für mich ist.

Gruß pipapo

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo pipapo,
ich denke, Uwe Post wird diese Story in eine andere Rubrik verschieben ...
Es geht mir darum, aufzuzeigen, wie die Frau, die es zunächst nur liebt, sich im Wind zu bewegen, ganz allmählich entdeckt, dass das, was sie für Wind hält, tatsächlich die Kommunikationsform von rein energetischen, nicht körperlichen Lebensformen ist, die am liebsten in oder vielleicht auch in Symbiose mit Bäumen leben, die durch den Wind energetisch aufgeladen werden, und deren Energie gerade mal dazu reicht, Wind und Blätter zu bewegen.
Nach Checken dieser Beschreibung macht die Geschichte durchaus Sinn – nur bekommt der Leser diese 'Anleitung' ja nicht mitgeliefert.
Damit man es aus dem Text selbst verstehen kann, müsste er jedoch an den entsprechenden Stellen geändert werden:
Zunächst ist jedes Mal heftiger Wind jeglicher Art (normale Luftbewegungen zum 'Aufladen') – dann ist es wieder still (das finde ich wichtig zum Verständnis des folgenden Phänomens!) – nun ist sie nahe des Baumes b.z.w. der Bäume – erst jetzt beginnt es im Geäst und zwischen den Blättern dieser Gewächse zu rauschen und es weht sie ein vom Baum erzeugter Hauch an (obwohl es wieder windstill ist!) – so ist klar, dass etwas Besonderes geschieht, ein Signal an sie ergeht.
Ich wünsche Dir gute Tage und weitere kreative Geschichten.
Apropos: Es gibt auch andere Begriffe für 'Wind' - so oft benutzt wie oben, ist diese Geschichte zu 'windig' ;-)
kinnison

 

Hey so liest man die Geschichte gleich unter anderen Gesichtspunkten. Trotzdem würde ich das etwas klarer herausarbeiten. Meiner Meinung nach kommt das noch zu undeutlich rüber. Erst nach deiner Erklärung liest man es heraus.

Danke für deine Kritik. Ich habe die sofort zu Verbesserungen benutzt.
Da dies erst die zweite Kurzgeschichte ist, die ich geschrieben habe, ist für mich jede Rückmeldung interessant. Ich teste noch, ob das überhaupt ein geeigneter Spielplatz für mich ist
Super, genau so geht es mir. Ich teste welche Erzählformen, Genres und anderes für mich am besten geeignet ist. Ich merke wie mir einiges leichter von der Hand geht als anderes. Und gerade hier bekommt man tolle Hilfestellungen!

Ich dachte sie geht auf einem Feld spazieren. Plötzlich ein Straßenrand?
Ich bin auf dem Land aufgewachsen, Feldwege sind für mich Steinige Wege, mit Dachziegeln, Füllmaterialien und einem Grasstreifen der die Fahrspuren trennt :D Denke einfach, dass die Bilder meiner Jugend mich hier ein wenig "vorbelasten" ;) Ich assoziiere jedenfalls Keine Straße mit einem Feldweg.

Gruß Zz.

 

Hallo Kinninson,

ich denke, Uwe Post wird diese Story in eine andere Rubrik verschieben ...
Ich sehe keine andere Rubrik, in die sie passen könnte, denn es geht mir hier um die Definition von Leben als einem Energiephänomen statt einem Materiephänomen. Ich hatte ursprünglich einen diesbezüglichen Abschnitt am Ende, habe jetzt überlegt, einen an den Anfang zu setzen, um es klar zu machen, aber es fühlt sich noch als einen zu starken Bruch zum Rest der Geschichte an, obwohl es mir darum von Anfang an ging.

Damit man es aus dem Text selbst verstehen kann, müsste er jedoch an den entsprechenden Stellen geändert werden:
Ich sitze dran, habe die Stufen im Text von Normal > Fragen > Verwundern > Entdecken > Gewissheit > Feiern deutlicher herausgearbeitet. Aber ich muss erst noch mal darüber schlafen.

Apropos: Es gibt auch andere Begriffe für 'Wind'
Das macht mir richtig ein schlechtes Gewissen, eine üble Erinnerung an einen Aufsatz, ich glaube in der vierten Klasse... Danke für den Hinweis.

Gruß

pipapo

 

Hallo Zz,

Trotzdem würde ich das etwas klarer herausarbeiten.
Sitze dran. Die Herausforderung dabei ist, die Stimmung des Textes damit nicht zu stören.

Und gerade hier bekommt man tolle Hilfestellungen!
Da teile ich deine Meinung voll und ganz.

Ich bin auf dem Land aufgewachsen, Feldwege sind für mich Steinige Wege, mit Dachziegeln, Füllmaterialien und einem Grasstreifen der die Fahrspuren trennt
Also, solche Feldwege gibt es hier auch – ich wohne auf dem Land – aber auch einen, der asphaltiert ist, und eine kleine Strasse, auf der kaum zwei Autos aneinander vorbeipassen.

Gruß pipapo

 

Hier meine überarbeitete Version, bin gespannt, ob so mein Anliegen klarer rüberkommt.
pipapo

 

Gut, jetzt kommt es rüber …
In Fantasy würde es auch passen …
kinnison

 

Viel Besser als die erste Version :)
Die Absicht hinter der Geschichte kommt viel klarer über, erschlägt einen aber auch nicht.
Leider ist der Inhalt für eine Geschichte in meinen Augen immer noch zu schwach, aber um das zu ändern müsste eine ganz andere Handlung her ;).

Vielleicht hast du ja Lust und schreibst noch eine Geschichte? Vielleicht mit ähnlichem Inhalt aber anderer Handlung? Lass sie doch mit den Bäumen kommunizieren, richtig meine ich. Oder lass sie von den Bäumen lernen, lass sie verstehen warum die Bäume mit ihr reden! Gibt bestimmt einiges was man dazu schreiben könnte.

Grüße Zz.

 

Hallo Invisible,

Tut mir leid. Ein blasses Stück Prosa.
Vielleicht verstehe ich sogar, was du meinst. Ich teste, wo meine Grenzen sind.

Hallo ZontableZz,

Lass sie doch mit den Bäumen kommunizieren, richtig meine ich.
Das Geheimnis von Dialogen, ich meine guten Dialogen, kenne ich noch nicht. Sobald ich mir auch nur einen Dialog vorstelle, der über 2, 3 Sätze hinaus geht, wirkt es hölzern. Höchstens innere Dialoge fühlen sich stimmig an. Und das hat auch nichts mit dem Thema zu tun, mehr mit meinem Potential.
Gibt bestimmt einiges was man dazu schreiben könnte.
Die Idee hat sicher Potential, man könnte daraus ja ein ganzes Forschungsprojekt entwickeln. In mir ist es dazu im Moment aber leer.

Danke für die Rückmeldungen.

Gruß pipapo

 

Lass sie doch mit den Bäumen kommunizieren

Damit meinte ich nicht unbedingt Dialoge. Du könntest sie auch ohne Worte kommunizieren lassen. Das geschieht zwar in deiner Geschichte auch bereits, aber evtl gibt es ja eine Ebene zwischen "Wind" und "Dialog" :)

Ansonsten nichts überstürzen! Gerade die Grenzen ausloten ist eine wichtige Sache :) Besser als wenn man am Anfang gleich alles will. Das muss auch ich jedesmal feststellen.

Grüße Zz.

 

Hallo Zz,
danke für deine Ermutigung. Ich bleibe einfach am Anfang und lass mich überraschen.
Gruß pipapo

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom