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Der Wettlauf mit der Zeit

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30.11.2003
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Der Wettlauf mit der Zeit

Meine Füße flogen über die Steintreppen. Angestrengt fixierte ich die Stufen vor mir, bedacht darauf nicht eine zu übersehen, zu stolpern und in vollem Lauf auf die Stufen zu knallen. Ich nahm zwei Stufen auf einmal, was nicht so einfach war, wenn man bedenkt, dass ich eine schwere Tasche auf den Rücken gehieft hatte, dessen Inhalt einzig und allein schwerer Bücher für meine Bildung diente.
Ein schneller Blick auf meine Uhr trieb meinen Puls noch ein Level höher, als er ohnehin schon war. Plötzlich rutschte mein Fuß ab, ich fiel nach hinten und konnte gerade noch rechtzeitig das Gelände umklammern bevor ich rücklings die Treppe runterfallen konnte.
Wieder riskierte ich einen Blick auf die Uhr: noch 30 Sekunden! Ich sah schon das Licht, das durch die verglaste Haustür fiel. Schnell hatte ich sie erreicht und riss sie mit einem Mal auf. Sie schwang schwungvoll auf und stieß mit einem lauten Knall an die Mauer dahinter. Ich meinte sogar ein Stück Glas aus der Tür zerspringen zu hören. Aber das war mir egal. Ich hatte mittlerweile noch zwei Sekunden weniger Zeit. Ich sah, in Gedanken, vor Augen wie der gewaltige Bus seine Motoren anschmiss und grollend in die Ferne davon fuhr. Ich erhöhte mein Tempo.
Ich musste diesen Bus erwischen, sonst würde ich meine Nachprüfung, meine wirklich letzte Chance, versäumen und meine schulische Laufbahn wäre vorerst zu Ende.
Ich bog um die Ecke und übersah eine ältere Dame. Ich konnte ihr nicht mehr ausweichen und rannte in vollem Tempo in sie hinein. Scheppernd fielen die Flaschen in ihren Händen zu Boden und zerbarsten. Das Geräusch klang für mich wie der Aufschrei eines verzweifelten Menschen. Unschlüssig sah ich zwischen der Frau und den Flaschen hin und her. Ich wusste, dass mir die Zeit davon lief und ich konnte nicht anders, ich rannte weiter. Ich hörte deutlich wie die Frau mir irgenwelche Beschimpfungen hinterher rief. Ihre Stimme verschwomm mit dem Wind, der um meine Ohren pfiff. Meine Lungen schmerzten qualvoll. Ich bekam fast keine Luft mehr zu schnappen. Doch ich zwang mich weiter zu rennen.
Nach einer weiteren Ecke sah ich den Bus. Er stand bereits an der Haltestelle. Die Scheinwerfer erleuchtet, sie schienen mir warnend entgegen, ganz so als wollten sie mein Unheil ankündigen. Ich hörte den Motor aufheulen.
„ Nein!!!!“, schrie ich aus voller Kehle. Ich konnte kaum mehr etwas erkennen, so schnell rannte ich über den Asphalt. Ich sah nur mein Ziel, den Bus, gut zwei Meter von mir entfernt. Ich schwang die Arme in die Luft über meinen Kopf und wedelte verzweifelt. Ich meinte hinter dem Vorderglas ein hämisches Grinsen des Busfahrers ausmachen zu können. Aber vermutlich war das nur die Einbildung eines verzweifelten Schülers. Ich hatte die Tür fast erreicht, meine Füße stießen sich von dem Boden ab und gaben mir die Karft für den letzten alles entscheidenen Sprint. Ich keuchte auf, meine Beinen machten sich selbstständig, waren schneller denn je zuvor. Und dann umgriffen meine Hände den Türrahmen und ich hatte es geschafft. Der eine Fuß hatte den Boden des Busses berührt und der zweifte folgte. Ich stütze meine Hände auf meine Oberschenkel, bekam kaum Luft. In meine Lungen drang kaum noch Sauerstoff, gepeinigt, wie unter einem riesigen Gewicht, hieften sie sich immer wieder nach oben. Ich atmete erleichtert den rettenden Atem ein, während sich der Bus in Bewegung setzte. Ich erspähte einen Sitzplatz und ließ mich darauf nieder. Ich lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe. Immernoch drang nur schwer Luft in meine Lungen, aber ich war erleichtert. Es war als hätte jemand einen unglaubliche schwere Last von meinen Schultern genommen. Ich fühlte mich frei. Während meine kleine Stadt an dem Busfenster vorbeiflog, erfüllte mich Wärme und ein zufriedenes Lächeln lag um meine Mundwinkel.

 

Hallo,
ich muss sagen, dass der Inhalt deiner Geschichte schon interessant ist. Du beschreibst die einzelnen Szenen durchaus gut, und hast auch schöne Bilder in deiner Geschichte, z.B.:

Ihre Stimme verschwomm mit dem Wind, der um meine Ohren pfiff.

Dennoch ist die sprachliche Umsetzung insgesamt nicht allzu gut gelungen. Es finden sich Wendungen, die unpassend oder gar falsch sind.

Ich nahm zwei Stufen auf einmal, was nicht so einfach war, wenn man bedenkt, dass ich eine schwere Tasche auf den Rücken gehieft hatte, dessen Inhalt einzig und allein schwerer Bücher für meine Bildung diente.
deren Inhalt, und außerdem dient ein Inhalt nicht dem Inhalt

Plötzlich rutschte mein Fuß ab, ich fiel nach hinten und konnte gerade noch rechtzeitig das Gelände umklammern bevor ich rücklings die Treppe runterfallen konnte.
Komma nach umklammern und das zweimalige Benutzen von konnte wirkt ungeschickt

Sie schwang schwungvoll auf und stieß mit einem lauten Knall an die Mauer dahinter.
Wenn du eine Tür aufreißt, stößt sie nicht gegen die Mauer dahinter

Ich sah, in Gedanken, vor Augen wie der gewaltige Bus seine Motoren anschmiss und grollend in die Ferne davon fuhr.
in Gedanken ist unpassend, da in dem Ausdruck vor den Augen sehen etwas ähnliches schon enthalten ist und es im Zusammenhang ohnehin zweifellos ist

Scheppernd fielen die Flaschen in ihren Händen zu Boden und zerbarsten.
auf ihren Händen, sonst würde die Frau mitfallen

Ich hörte deutlich wie die Frau mir irgenwelche Beschimpfungen hinterher rief.
das ist schon der vierte Satz hintereinander, der mit ich eingeleitet wird. Versuch doch, etwas zu variieren

Die Scheinwerfer erleuchtet, sie schienen mir warnend entgegen, ganz so als wollten sie mein Unheil ankündigen.
Die Scheinwerfer schienen mir warnend entgegen, ganz so, als wollten sie mein Unheil ankündigen.

„ Nein!!!!“
das ist vielleicht Geschmackssache, doch mir reicht ein Ausrufezeichen

Ich konnte kaum mehr etwas erkennen, so schnell rannte ich über den Asphalt. Ich sah nur mein Ziel, den Bus, gut zwei Meter von mir entfernt. Ich schwang die Arme in die Luft über meinen Kopf und wedelte verzweifelt. Ich meinte hinter dem Vorderglas ein hämisches Grinsen des Busfahrers ausmachen zu können.
Ich tat dies, ich tat das...

unglaubliche schwere Last
ist die Last unglaublich und schwer?

Fazit, durchaus schöne Aspekte in der Geschichte, du solltest dir aber noch einmal die Zeit nehmen, sie Korrektur zu lesen und zu überarbeiten, vor allem die Holprigkeit durch die häufige Einleitung mit ich fand ich etwas störend.

Gruß
Arthuriel

 

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