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Der weiße Tiger

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13.07.2021
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Der weiße Tiger

Es wurde Abend im Dschungel von Malaysia und ich blickte durch das Fenster in die verschwindenden Farben des Waldes. Ich dachte an Lima. Sie hatte das Studio, indem ich mich befand, tief im Dschungel gebaut, hier gelebt und es mir vererbt. Ich drehte an den Reglern der Synthesizer, immer auf der Suche nach neuen Klängen und stellte mir vor, wie Lima hier die Nächte verbracht hatte und ihre Musik schuf. Musik, die Menschen überall auf der Welt bewegt hatte. Ich hatte die Geschichte über ihren Tod gehört. Man erzählte sie sich überall in den Straßen und Bars Kuala Lumpurs. Auf dem Höhepunkt eines LSD-Trips war sie lachend und spielend wie ein kleines Kind in den Dschungel gerannt und wurde dort vom weißen Tiger gefressen. Der weiße Tiger war in ganz Südostasien berüchtigt. Er fraß nur die talentiertesten Künstler. Er witterte sie über hunderte Meilen und jeder, den er verspeiste, wurde zu einer Legende. Lima war atemberaubend gewesen, genau wie ihre Musik und dass sie mir ihr Studio, das sie liebte und ihre Sammlung an Synthesizern vermacht hatte, erfüllte mich mit Demut. Ich hatte den Tag damit verbracht, durch den Dschungel zu wandern und die Blätter von Kratombäumen zu pflücken. Diese hatte ich zu einem feinen Pulver zermahlen, das vor mir auf dem Tisch lag. Ein paar Stunden des Träumens, gebannt in einer Pflanze. Ich nahm etwas von dem Pulver, spielte Klavier und genoss das wolkige Gefühl, das sich in mir ausbreitete. Nach einer Weile ließ ich Limas Alben laufen und legte mich auf die Coach. Meine Gedanken waren noch wach, nur der Rest von mir schlief langsam ein. Ich blickte an die Decke, bestaunte die Musterungen des Holzes und beobachtete die Spinne, die dort ihr Netz sponn. Ich erinnerte mich an eine alte malaysianische Legende, der zufolge Spinnen böse Geister abhielten, da diese panische Angst vor ihnen haben. Ich konnte die Angst der Geister gut nachvollziehen, hatte mich aber mit der Spinne arrangiert. Außerdem fraß sie die Insekten, die es immer wieder schafften in das Innere des kleinen Studios zu gelangen und mir ansonsten sicherlich während des Schlafens in den Mund gekrochen wären. Die Spinne bewegte ihre Beine zum Takt der Musik während sie unermüdlich ihr Netz baute. Langsam wurde ich vom Schlaf übermannt und versank mit jedem Atemzug tiefer in meine Träume.

Die Spinne sponn ihr Gedankennetz. Sie verwebte ihr Bewusstsein mit den Seidenfäden und schlürfte die Ideenbienen aus, die sich im Netz verfingen. Sie nahm die Musik im Raum mit jedem ihrer vierzehn Sinne war und begann, in Resonanz zu den Melodien an den Spinnenfäden zu zupfen und sie in Schwingung zu versetzen. Die Vibrationen ließen ein Universum entstehen, in das die Spinne mit ihren acht Augen schaute. Sie sah einen endlosen Ozean und spürte das Flimmern der Träume der Fische.

Zwei Männer saßen in einem Kanu auf dem Meer und blickten zu den Sternen.
"Du sagst also, das Universum entstand durch die Vibrationen eines Spinnennetzes?", fragte einer der Männer, der einen großen Hut trug, seinen Freund.
"Ja, darauf deutet alles hin", sagte der andere, der einen Ziegenbart trug.
"Wo lebt die Spinne?"
"Möglicherweise im Multiversum. Oder in einer exotischen Dimension. Meine Berechnungen dahingehend sind nicht ganz eindeutig." Er lächelte und sah eine Weile nachdenklich zum Horizont. "Weißt du wie lange wir schon auf diesem Meer treiben?", fragte er.
"Ich kann mich nicht erinnern", antwortete der Mann mit dem Hut. "Ich hoffe nur, wir stoßen irgendwann auf einen Zigarettenautomaten."
"Wenn du Zigaretten brauchst, kannst du einfach nach ihnen angeln. Die Monde stehen im Sternzeichen des Mandelbrots, das bedeutet sie beißen zurzeit besonders gut."
Der Mann mit dem Hut warf seine Angel aus und fing ein paar Schachteln Gauloises, ohne Zweifel die bestschmeckensten Zigaretten aller Universen. Die beiden rauchten und hingen ihren Gedanken nach.
"Ob wir wohl irgendwann Land erreichen?", überlegte der Mann mit dem Hut.
"Land? Was ist das?"
"Du weißt schon das Land. Wie ein großes Kanu, das bis zum Horizont reicht."
"Es heißt der weiße Tiger lebt in einem großen Kanu.", sagte der Mann mit dem Ziegenbart. "Aber vielleicht ist das auch nur eine Legende."

Ich wachte auf. Die Wirkung des Kratoms wehte mir noch leicht durch den Kopf und die Sonne schien durch das Fenster. Die Farben waren in den Dschungel zurückgekehrt und mit ihnen die Klänge der Tiere. In sie mischte sich, wie das Grollen eines Vulkans, das hungrige Brüllen eines Tigers.

 

Eine sehr interessante Geschichte. Den Traum finde ich durch seine eigene, seltsame Realität besonders ansprechend, die Hinleitung durch die Spinne ist ausgesprochen genial. Weiter so!

 

Hallo @Peitzer Fürst
und willkommen hier.

Du bist hier neu und hast womöglich noch nicht mitbekommen, dass wir hier begründete Kommentare schreiben, oft mit Beispiel-Zitaten versehen, keine Zweizeiler oder Daumen-hoch-Kommentare.

Soll hier heißen: Warum ist die Story für dich interessant? Was ist laut deiner Meinung an der Realität so seltsam und besonders ansprechend? Warum ist die Hinleitung für dich genial?
Das nur als Anregung für deine nächsten Kommentare. Würde den Autoren auch mehr helfen. Danke.

Viel Spaß hier.

Liebe Grüße, GoMusic

 

@MehrKoffein, willkommen in der Textwerkstatt,

dein Text hat viele Kommafehler, da solltest du dringend nochmal ran.
Die Geschichte ist mir persönlich zu dünn, außer bunten Gedankenbubbles, die kaum Bindung zueinander haben, passiert nicht viel. Da sind einige gute Beobachtungen drin und auch Fäden wie der weiße Tiger, die aber nicht aufgenommen und weitererzählt werden, sondern lose liegenbleiben.
Dein Text zerfällt für mich in zwei Hälften: die Beschreibung des Studios und des Drogentrips. Die Spinne soll die Klammer bilden, die den Text zusammenhält, doch mir fehlt der zentrale Casus Knacksus. Mein Tipp: beschäftige dich mal mit Plot-Konstruktion, was will ich eigentlich erzählen und warum? Und wie mache ich das?

Textkram:

Sie hatte das Studio tief im Dschungel, indem ich war gebaut, hier gelebt und es mir vererbt.
Unverständlich, würde umstellen: Sie hatte das Studio, in dem ich mich befand, tief in den Dschungel gebaut, hier gelebt und es mir vererbt.
Ich drehte an den Reglern der Synthesizer, immer auf der Suche nach neuen Klängen und stellte mir vor(Komma) wie Lima hier die Nächte verbracht hatte und ihre Musik schuf.

Musik(Komma) die Menschen überall auf der Welt bewegt hatte.

Er witterte sie über hunderte Meilen und jeder(Komma) den er verspeiste(Komma) wurde zu einer Legende.

Ich hatte den Tag damit verbracht(Komma) durch den Dschungel zu wandern und die Blätter von Kratombäumen zu pflücken.

Diese hatte ich zu einem feinen Pulver zermahlen(Komma) das vor mir auf dem Tisch lag.

spielte Klavier und genoss das wolkige Gefühl(Komma) das sich in mir ausbreitete

Meine Gedanken waren noch wach, nur der Rest von mir schlief langsam ein
wie geht das?

Langsam wurde ich vom Schlaf übermannt und versank mit jedem Atemzug tiefer in meine Träume.
Prota schläft langsam ein und sinkt direkt tiefer in Träume?

in Resonanz zu den Melodien,(das Komma ist zu viel) an den Spinnenfäden zu zupfen

Ich hoffe nur(Komma) wir stoßen irgendwann auf einen Zigarettenautomaten

Wenn du Zigaretten brauchst(Komma) kannst du einfach nach ihnen angeln

Die Monde stehen im Sternzeichen des Mandelbrots, das bedeutet(:) sie beißen zurzeit besonders gut

Ich wachte auf. Die Wirkung des Kratoms wehte mir noch leicht durch den Kopf und die Sonne schien durch das Fenster.
Meh, die Auflösung ist für mich als Leser nicht wirklich befriedigend, weil alles, was ich gelesen habe, nur ein Drogentrip und somit heiße Luft war, weißt?

Peace, l2f

 
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Hallo @linktofink und danke für dein Feedback und die Berichtigung meiner ganzen Kommafehler. Mit Kommata Regeln stehe ich auf dem Kriegsfuß, daher bin ich froh, dass du dir die Mühe gemacht hast, sie zu berichtigen.

Die Geschichte erhebt nicht unbedingt den Anspruch, einer besonders durchdachten Struktur zu folgen. Mir ging es eher darum, ein paar Gedankenbubbles zu verbinden und eine surreale Szenerie zu erschaffen, in der ich meine Ideen bunt vermischen kann. Danke für den Tipp mit der Plot-Konstruktion. Damit werde ich mich noch stärker auseinandersetzen, da ich ein paar umfangreichere Kurzgeschichten plane.

Sie hatte das Studio tief im Dschungel, indem ich war gebaut, hier gelebt und es mir vererbt.
Unverständlich, würde umstellen: Sie hatte das Studio, in dem ich mich befand, tief in den Dschungel gebaut, hier gelebt und es mir vererbt.
Mit dem Satz war ich auch nicht so zufrieden, habe es umgeschrieben.

Meine Gedanken waren noch wach, nur der Rest von mir schlief langsam ein
wie geht das?
Hm, ich habe hier versucht, die Wirkung der Droge in Worte zu fassen und finde die Beschreibung ganz passend. Es gibt ja auch das Phänomen des luziden Traums, wobei eine Technik, in einen solchen zu gelangen darin besteht, geistig wach zu bleiben, während der Körper einschläft.

Langsam wurde ich vom Schlaf übermannt und versank mit jedem Atemzug tiefer in meine Träume.
Prota schläft langsam ein und sinkt direkt tiefer in Träume?
Könnte ein drogeninduzierter Wachtraum sein:)

Nochmal danke für deine Kritik, das hilft mir auf jedenfall weiter, möchte mich ja auch verbessern.;)

Ciao
MehrKoffein


Hi @Peitzer Fürst

Freut mich, dass du die Geschichte magst:) Mir gefällt die Spinnenszene auch;)
Danke für deinen Kommentar und liebe Grüße
Mehr Koffein

 

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