Mitglied
- Beitritt
- 30.07.2017
- Beiträge
- 1
- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 4
Der Weg
Ich bin auf den Weg zurück. Ein Weg, den ich schon tausende Male gegangen bin und doch ist er mir fremd. Es ist ein schöner Weg, der in hellen Farben leuchtet. Aber trotzdem stelle ich mir jedes mal die selben Fragen, wenn ich diesen Weg entlang gehe.
Ist er existent?
Ist er real?
Existiere ich?
Immer streife ich mit meinen Fingern die Wände der Häuser und die Stühle der Cafés. Ich grüße immer den selben Leuten, die immer an den selben Orten stehen.
Es fühlt sich alles echt an, zu echt.
Ich höre meine stummen Schritte, meinen stummen Atem. Er ist kalt heute, obwohl es Sommer ist. Eigentlich ist immer Sommer.
Als ich fast angekommen bin, merke ich, dass alles weg ist. Es stehen heute keine Stühle vor den Cafés. Es stehen auch keine Leute auf der Straße. Der Weg ist leer.
Alles was ich glaubte zu kennen sieht heute anders aus. Alles was mir zwar fremd aber trotzdem so vertraut war, ist verschwunden. Was zurück bleibt sind Fragen. Was zurück bleibt sind die selben Fragen. Die Antworten scheinen klar zu sein. Es machte alles auf einmal Sinn: Meine Zeit war sinnlos.
Schritte rissen mich aus meinen Gedanken. Ich drehe mich um. Hinter mir steht Vanus. Er fragt mich:“Brauchst du keine Jacke? Es schneit doch.“
Ich sehe nach oben und realisiere, wie die Schneeflocken durch mich hindurch fallen.