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Der Weg

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30.07.2017
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Der Weg

Ich bin auf den Weg zurück. Ein Weg, den ich schon tausende Male gegangen bin und doch ist er mir fremd. Es ist ein schöner Weg, der in hellen Farben leuchtet. Aber trotzdem stelle ich mir jedes mal die selben Fragen, wenn ich diesen Weg entlang gehe.
Ist er existent?
Ist er real?
Existiere ich?
Immer streife ich mit meinen Fingern die Wände der Häuser und die Stühle der Cafés. Ich grüße immer den selben Leuten, die immer an den selben Orten stehen.
Es fühlt sich alles echt an, zu echt.
Ich höre meine stummen Schritte, meinen stummen Atem. Er ist kalt heute, obwohl es Sommer ist. Eigentlich ist immer Sommer.
Als ich fast angekommen bin, merke ich, dass alles weg ist. Es stehen heute keine Stühle vor den Cafés. Es stehen auch keine Leute auf der Straße. Der Weg ist leer.
Alles was ich glaubte zu kennen sieht heute anders aus. Alles was mir zwar fremd aber trotzdem so vertraut war, ist verschwunden. Was zurück bleibt sind Fragen. Was zurück bleibt sind die selben Fragen. Die Antworten scheinen klar zu sein. Es machte alles auf einmal Sinn: Meine Zeit war sinnlos.
Schritte rissen mich aus meinen Gedanken. Ich drehe mich um. Hinter mir steht Vanus. Er fragt mich:“Brauchst du keine Jacke? Es schneit doch.“
Ich sehe nach oben und realisiere, wie die Schneeflocken durch mich hindurch fallen.

 

Hallo Nachtwandler,

Zuerst ein paar kleine Anmerkungen, die mir beim ersten Lesen aufgefallen sind:

Ein Weg[,] den ich
Ich glaube, da kommt ein Komma hin, aber ich bin da auch kein Spezialist.
Schritte reisen mich aus meinen Gedanken.
Sollte rissen heißen oder?

Insgesamt ist mir das zu wenig. Ich sehe den Ansatz, doch bleibe ich am Ende eher mit dem Gedanken "Ja und?" zurück.

Grüße,
Henrik

 

Hallo Nachtwandler,

viel Stoff gibst Du Deinen Lesern ja nicht, aber ich versuche es mal.

Es ist nicht die Geschichte des Weges; es ist die Geschichte eines Momentes. Für mich ist es der Moment, an dem der Protagonist sich erst erinnert (an den Weg, den er gegangen ist) und dann merkt, dass er tot ist.

Mehr kann ich im Moment nicht sagen, da es sehr persöhnliche Bilder und Empfingungen sind, die Du hier verwendest.

Herzlichst
Branwen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola Nachtwandler,

ein knappes, aber auf anspruchsvoll getrimmtes Debüt stellst Du ein. Willkommen!
Leider stehe ich Deinem Text wie einem abstrakten Gemälde gegenüber.
Der Maler ist vermutlich Schweizer:

Ich grüße immer den selben Leuten, ...
Er fragt:
Existiere ich?
Aber ja, er gehört zu den Seienden, denn er malt (oder schreibt).
Und er stellt fest:
Was zurück bleibt K sind Fragen. Was zurück bleibt K sind die selben Fragen.
zurückbleibt
Jaja, auch für mich; ich lese Widersprüchliches und Doppelgemoppeltes. Aber die Idee mit dem Astral-Leib fand ich gut.

Auf mich wirkt Dein Text, der ja keine Kurzgeschichte ist, wie eine Schreibübung – dem Moment entsprungen und unbearbeitet eingestellt. Eine mögliche Idee dahinter: Der Philosophie-tag wird’s schon richten. Tut er aber nicht. So wird es nichts mit dem schnellen Ruhm.

Eine Kurzgeschichte erfordert viel Aufwand, damit sie funktioniert. Wenn Du etwas Zeit mitbringst, könntest Du im Forum einiges darüber lernen. Vielleicht kreuzen sich noch einmal unsere Wege?

José
PS: Der Text ist nicht fehlerfrei.

 

Hallo Nachtwandler
und herzlich Willkommen!

Tja, hm. Mir ist das auch zu wenig, ehrlich gesagt. Den Grundgedanken finde ich gut, aber weil es dabei bleibt und mir hier die Geschichte fehlt, klingt es alles sehr bedeutungsschwanger in meinen Ohren, ohne, dass sich ein Überraschungseffekt einstellt. Ich weiß, dass ich nichts weiß, im wahrsten Sinne.

Mein Vorschlag wäre, die Gedanken in einer Geschichte zu zeigen, so dass ich erst am Schluss merke, oh, der ist ja tot, oder was auch immer Deine Intention war. Das Thema bietet mMn genug Stoff, um eine spannende skurrile Story daraus zu machen.

In der jetzigen Form funktioniert es für mich leider noch nicht.

Viele Grüße,

Chai

 

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