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Der Wasserplanet

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08.03.2003
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Der Wasserplanet

Ein neuer Morgen brach an, die Sonne brannte heiß auf den Planeten und der salzige Duft der ozeanischen Weite schwängerte die Luft.

Professor Linsjini eilte mit großen Schritten die breiten Stufen zur Geneticus Worldarius hoch, ohne auf sein vernachlässigtes Aussehen Rücksicht zu nehmen. Sein brauner Panzer wurde bereits seit Wochen nicht mehr geölt und seine Risse und Furchen wiesen viel zu früh auf seine einhundertzweiundzwanzig Jahre hin.
Doch sein Anliegen war von zu großer Bedeutung für die Echsolaner, als dass ihn solche Nebensächlichkeiten störten.
Ohne zu Zögern betrat er das Atrinerum, schritt hastig durch den Scantunnel, der jedem eintretenden Besucher einer physischen und psychischen Untersuchung unterzog, und ließ sich, als der Computer keinerlei körperliche Krankheiten und keine gewalttätigen Absichten des Mannes aufspüren konnte, mit dem Beamer in das fünfzehnte Untergeschoss befördern.
Schnell hatte er den Echsolaner mittleren Alters in einem der hinteren Glaslaboratorien entdeckt und lief rasch zu ihm hinüber.
„Friede und Freiheit“, sagte Professor Linsijni und schmiss seinem Gegenüber, ehe dieser eine Entgegnung sprechen konnte, seine Unterlagen hin.
„Was soll das? Wieder eine Deiner Warnungen? Komm Li, langsam wird es wirklich…“
„Es ist mehr als das.“ Li beugte sich vor und sah dem Leiter des weltweit größten genetischen Laboratoriums in die Augen. „Es ist eine Tatsache, eine nicht wegzuleugnende…“
Dr. Nemesis schnellte nach vorne. „Jetzt will ich Dir mal was sagen, Li.“ Er presste die Worte zwischen den Zähnen hervor und seine Wut spiegelte sich in seinen Augen. „Ohne unsere, wie Du sagst, verdammte Genetik, würde es weder Dich, noch mich, noch sonst einen beschissenen Echsolaner auf diesem verfluchten Planeten geben. Die Ozonschicht ist weg, die Menschheit existiert nicht mehr, so wie sie vor fünfhundert Jahren noch…“ Er sackte müde in sich zusammen, auf einmal waren ihm die jahrelangen Versuche, Missgeschicke und mühevollen Erfolge seiner Arbeit anzusehen. Er ließ sich auf einen Stuhl fallen und fuhr sich mit der Hand über seine panzerähnliche Kopfhaut.
„Hör zu, Nemesis, ich bin nicht hier, um mit Dir über alte Geschichten zu diskutieren. Ich habe etwas herausgefunden, etwas, was auch Du diesmal zur Kenntnis nehmen musst. Hier,…“ Er breitete seine Unterlagen, seinen faltbaren Computer und Abbildungen aus und deutete jeweils auf verschiedene Messwerte. „Das menschliche Genom wurde schon vor ewiger Zeit entschlüsselt, unsere Vorfahren, die Menschen erschufen uns, die Echsolaner, eine Rasse, denen die ungebremste Kraft der Sonnenstrahlen nichts ausmacht. Die Zellkerne wurden verändert, die Haut verdickt, die Augen geschützt. Dank unserer Vorfahren können wir trotz allem auf dem Planeten weiterleben…“
„Ja, ja, das ist allgemein bekannt. Wenn Du nun zur Sache…“
„Wir haben es sogar geschafft eine neue Lebensform zu züchten. Die Fischmenschen. Sie konnten in die Ozeane abwandern, weil sie genetisch so verändert wurden, dass sie unter Wasser atmen konnten und ein fischähnliches Aussehen bekamen. Was wir aber nicht bedacht haben…“ Der kleine dünne Professor hielt kurz inne. „Wir haben die umfassende Präposition kognitiver Werte außer Acht gelassen; wie diese Fischmenschen mit der Umwelt agieren.“
Dr. Nemesis runzelte die Stirn. „Was willst du damit andeuten?“
„Drücken wir es andersherum aus“, sagte Li. „Die Gene bilden die Basis unserer Vorstellungen: Der „Frieden“ wäre somit genetisch programmiertes Bedürfnis und erst dann moralisches Ideal. Und hier habe ich, als ich noch einmal die genetische Struktur unserer Fischmenschen analysiert habe, den Fehler entdeckt. Wir haben ihnen unabsichtlich ein aggressives Gen verpasst.“
Sein Freund lächelte. „Soll das heißen, unsere lieben Fischmitmenschen werden einen Krieg anfangen?“ Er lachte. „Mein lieber Li, darf ich Dich daran erinnern, dass diese Wesen im Wasser leben? Sie schwimmen! Sie sind wie Kaulquappen, dumm und wasserabhängig. Warum sollten sie mit uns Krieg anfangen? Und wie? Mein Gott, Li, was sollen die denn an Land?“ Jetzt lachte er noch lauter und Tränen liefen ihm die Wangen hinunter.
„Und außerdem“, er hielt japsend inne und wischte sich mit einer kurzen Handbewegung die Nässe von seinem Gesicht. „Wie wir alle wissen, sind nicht nur die Gene von entscheidender Bedeutung. Unser gesamtes moralisches und kognitives Verhalten beruht auf Nachahmung, Selektion, auf unser soziales Umfeld…“
Ein Donnern, das den Boden unter ihren Füßen zum Wanken brachte, unterbrach ihn plötzlich. Entsetzt hielten sich die beiden Wissenschaftler am Tisch fest, als Regale einstürzten, die Glasscheiben wie Zucker zersprangen und die Apparaturen von den Arbeitsflächen rutschten und am Boden zerbrachen. Die Mitarbeiter um sie herum liefen, teilweise blutüberströmt, zu den Beamern, stießen sich gegenseitig um, rangen um die wenigen Plätze.
Li und Nemesis ließen sich mitreißen, rutschten auf dem Glas aus, hielten sich im Fallen fest, torkelten weiter, schrieen ebenfalls, als eine weitere Explosion über ihnen die Erde zum Beben brachte. Menschenleiber drängten sich eng um den einzigen Ausweg, den Glaszylindern. Dr. Nemesis warf hektische Blicke nach rechts und links, überall sah er panische Gesichter, er sah Frauen stürzen und nicht wieder aufstehen, als die Massen über ihre Leiber trampelten. Die Luft roch scharf nach Schweiß, Blut und verbranntem Gummi. Ein Schmerzensschrei ließ ihn nach links blicken. Sein Freund Li war an einen Pfeiler gedrückt worden, sein Gesicht wurde von mehreren Glasspitzen, die zum Teil noch aus ihrer Verankerung schauten, durchbohrt. Der Druck gegen ihn wurde stärker, als die Panik größer wurde. Sein rechtes Auge wurde aufgespiesst, Blut quoll hervor, wie reifer Kirschsaft. Nemesis konnte sich nicht abwenden, sah, wie ihn sein Freund mit seinem linken Auge irre ansah. Dann war er tot.
Wir sind bald alle tot, schoss es Nemesis durch den Kopf. Ich muss nach oben, das ist die einzige Möglichkeit zu überleben, ehe alles einstürzt, überlegte er blitzschnell.
Die Beamer waren keine Lösung; übereinander liegende halb auseinander gerissene Leiber, die halb im Untergeschoss, halb im Erdgeschoss lagen, blockierten diesen Ausweg.
Plötzlich fiel es ihm ein. Er boxte sich einen Weg zum hinteren Ende des Geschosses, lief einen schmalen Gang entlang, schrie vor Schmerz auf, als ein herabstürzender Metallträger gegen seine Schulter krachte. Ihm wurde kurz schwarz vor Augen, Schweiß lief an seinem Körper hinab, sein Atem kam stoßweise. Er wollte nicht sterben, nicht heute.
Er erreichte die Druckkabinen und sah sich nach den Gittern um. Er hatte Recht gehabt. Hier mündeten die großen Lüftungsschächte, die frischen Sauerstoff von der Erdoberfläche in die Untergeschosse beförderten.
Die Abdeckungen waren schnell entfernt und der dunkle Schacht lag vor ihm. An den Wänden waren behelfsmäßige Trittstufen angebracht, wohl um den Controllern die Wartung zu ermöglichen. Er glaubte, nie etwas Schöneres gesehen zu haben. Doch als er keuchend nach oben kletterte, fragte er sich, was ihn wohl oben erwartete. Waren die Fischmenschen wirklich aggressiv geworden? Hatten sie eine Möglichkeit gefunden, den Echsolanern Schaden zuzufügen, gegen sie Krieg zu führen? Doch wie?
Über ihm krachte und dröhnte es, gewaltige Explosionen ließen sein empfindliches Ohr Seelenqualen leiden.
Nach ein paar Minuten wurde es heller, goldene Lichtstrahlen ließen kleine Staubpartikel in der Luft wie Insekten flimmern.
Der Wissenschaftler schlug gegen das Gitter, kletterte mühevoll hinaus und ließ seinen Blick über die Landschaft gleiten.
Was er sah, verschlug ihm den Atem. Der Himmel brannte.
Hunderte, tausende, vielleicht Millionen von kleinen Kometenbrocken ließen den Himmel golden und orange leuchten. Es war ein wunderschönes und gleichzeitig erschreckendes Farbschauspiel.
Jetzt werden die Fischmenschen nie einen Krieg anfangen können, war Dr. Nemesis` letzter Gedanke, ehe ihn die Dunkelheit barmherzig umschlang.


Ein neuer Morgen brach an, die Sonne brannte heiß auf den Planeten und der salzige Duft der ozeanischen Weite schwängerte die Luft.
Ein fischähnliches Wesen, halb Fisch halb Mensch, robbte auf die letzte Landzunge, die es auf dem ansonsten mit Wasser bedecktem Planeten noch gab und legte seine Opfergabe auf die, von den Elementen halb zerstörten Stufen des Tempels. Jeden Morgen des Wassermondes legte einer von ihnen ein Opfer an diese Stelle, um der Meeresgöttin Nemeskhuak für das ihnen geschenkte Leben zu danken.
Er warf noch einen kurzen Blick zurück auf die nunmehr schwer zu entziffernde Tafel, die halb im Sand vergraben lag:
Geneticus Worldarius

Minuten später war er nur noch als einer der vielen Schatten erkennbar, die scheinbar ziel,- und schwerelos durch die unendlichen Weiten der Weltozeane schwebten.

 

Hallo alexa,
Also prinzipiell gefällt mir deine Geschichte sehr gut. Aber leider hat sie auch einige Schwächen, die vor allem im Anfang liegen:
Du bombardierst den leser förmlich mit vermeidbaren Kunstwörtern, die mehr irritieren, als sie hilfreich sind: Atrinerum, Scantunnel, Geneticus Worldarius; den letzten Ausdruck hast du nochd azu zu dem titeld einer Geschichte erhoben, was mir persönlich nicht besonders behagt hat - ich mag solche erzwungenen lateininsierungen nicht.

Nach deinen Intro und den Rückblenden - die du gut eingebunden hast - geht es fott und spannend weiter. Nur solltest du deine Sätze etwas kürzen um die Rassanz mehr zum Ausdruck zu bringen.

Wo ich dann noch meckern muss, ist der sehr offene Schluß, der den Leser vollkommen überrascht und ihn im Regen stehen lässt. Woher kommen denn der Meteorschauer so plötzlich und warum gerade zu diesem Augenblick?

Ansonsten finde ich deine Beschreibungen einer weit enfternten Zukunft auf der Erde sehr gelungen, ebenso die Spannungselemente.

Fazit: Guter Stil, teilweise zuviele Fremdwörter, gute Umsetzung.

glg Hunter

 

Hi alexa,

ich muss gestehen, daß mich Deine Geschichte nicht wirklich gefesselt hat. Das lag zum einen an der schon von Hunter erwähnten Fremdwort-Schwemme zu Beginn, zum größten Teil aber daran, daß alles viel zu schnell geht. Kaum hat man verstanden, wer die Echsolaner eigentlich sind, wird man von Gentechnik, Fischmenschen und bevorstehenden Kriegen überrumpelt. Und gleich darauf stürzt schon alles zusammen (das allerdings handwerklich sehr solide) und die Probleme lösen sich quasi von selbst. Warum sollte ich also mit einem der Protagonisten mitfühlen?

Gruß

SilentSoul

 

Hi Alexa,

ich habe mal den Namen des Threads in "Der Wasserplanet" geändert, hoffe, das ist ok so.

Jetzt erstmal ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind:

"ohne auf sein vernachlässigtes Aussehen Rücksicht zu nehmen" -> merkst Du was? Ist eine Tautologie. Natürlich nimmt er darauf keine Rücksicht, da er es ja vernachlässigt. Ich würde das umschreiben.

"Sein brauner Panzer wurde bereits seit Wochen nicht mehr geölt" -> Plusquamperfekt erscheint mir hier angebracht

"seine Risse und Furchen wiesen viel zu früh auf seine einhundertzweiundzwanzig Jahre hin." -> früh? nicht eher "deutlich"?

"jedem eintretenden Besucher" -> jeden

"keinerlei körperliche Krankheiten" -> hm, und psychische Krankheiten?

"mit dem Beamer in das fünfzehnte Untergeschoss befördern." -> soso, die Typen können Beamen. Warum beamt man sich dann nicht direkt von zuhause ins 15. Untergeschoss?

"Li beugte sich vor" -> Du übernimmst hier die kollegiale Namensabkürzung und verringerst die Distanz zur Figur. Wenn das Absicht ist, okay. Wenn nicht, solltest Du bei seinem vollen Namen bleiben.

"Dr. Nemesis" -> hmpf, solch sprechende Namen gehören in dadaistische oder ironische Geschichten. Deine scheint aber weder noch zu sein.

"Die Ozonschicht ist weg, die Menschheit existiert nicht mehr," -> *gähn*

"Glasscheiben wie Zucker zersprangen" -> Zucker zerspringt nicht, man kippt ihn in Tee.

"Blut quoll hervor, wie reifer Kirschsaft" -> hihi, unfreiwillig komisch: wenn schon, dann Saft reifer Kirschen. Da selten Saft unreifer Kirschen hergestellt wird, ist dies ein ziemlich bemüht wirkendes Bild.

Okay, den Rest habe ich nur noch überflogen.

Inhaltliche Kritik: Die Geschichte ist konstruiert von a bis z, bemüht episch und nicht mehr als moralisierend. Eigentlich erzählst Du keine Geschichte. Der Professor ist nur Mittel zum Zweck, damit Du dem Leser die Sache mit der Ozonschicht und der Genmanipulation beibringen kannst. Der Komet (oder was immer) schlägt genau im richtigen Moment ein, und offenbar völlig überraschend, was unrealistisch ist. Die Theorien des Professors und das Ende haben für mich keinen klaren Zusammenhang. Die Echsen und die Wassermenschen werden zum Spielball Deiner globalen Vision, die vom Ansatz her vielleicht interessant sein mag, aber nicht in Form einer spannenden Erzählung dargestellt wird.
Die Katastrophe ist z.B. nicht spannend, weil sie zu unvermittelt einbricht und man nicht mal weiß, was eigentlich passiert. Spannung wird durch Angst, Dramatik, Zeitdruck erzeugt. Jemand muss vor etwas weg rennen, und es sollte klar sein, was es ist, oder zumindest, dass es gefährlich ist. Einfach Gänge einstürzen und Leute sterben lassen, ist nur blutrünstig, es ist nicht dramatisch.

Ich meine: geht's nicht ne Nummer kleiner? Muss direkt die ganze Menschheit vernichtet werden, deren Nachfolger, die Welt überschwemmt werden, eine ganz neue Kultur entstehen? Und wenn schon, dann sollten sie eine eigene Sprache haben, Eigenheiten, die uns fremd sind. Der einzige Ansatz dazu ist der Schluss, wo ein Wasserwesen ein Opfer darbringt.

Du hättest die ganze Geschichte aus der Perspektive der Wasserwesen darstellen müssen, das wäre eine tolle Geschichte geworden (wenn Du es überzeugend gemacht hättest). In dem Zusammenhang kann ich Dir eine Story von Arno Behrend in Nova 5 empfehlen, allerdings ist mir der Name gerade entfallen, und wenn Du Nova 5 nicht hast, hilft es Dir eh nicht ;)

Fazit: sprachlich okay aber stellenweise verbesserungsfähig, inhaltlich konstruiert und bemüht, keine spannende Erzählung.

Uwe
:cool:

 

Hallo Hunter, Silent und Uwe,

danke für Eure Kritik.
Die Fremdwörter habe ich eingebaut, weil mir in einer anderen SF-Geschichte vorgeworfen wurde, ich würde zu wenige einbauen...Tja, man kann es nicht allen Recht machen.

Zu den plötzlichen Kometenschauern möchte ich sagen, dass ich ein überraschendes Element einbauen wollte. Ich meine, der Leser rechnet fest damit, dass gleich oder später die Fischmenschen einen Krieg anfangen. FAlsch gedacht; ich wollte, dass der Leser nicht hinterher sagt, oh, wie langweilig, nach dem Gespräch zwischen den beiden Echsolanern, konnte ja nichts anderes kommen. Es kommt eben im Leben immer anders, als gedacht...
Die Geschichte sollte ausdrücken, dass es in Zukunft faszinierende und interessante Möglichkeiten in der Gentechnik gibt, die wir uns vielleicht nur schwer vorstellen können, die aber vielleicht einmal unser Überleben sichern könnten. Ich wollte also keinen Protagonisten begleiten, sondern die Gentechnik, die Möglichkeit, andere Lebensformen zu schaffen und die Vision der Erde als Wasserplanet mit völlig anderen Lebensbedinugen waren mir wichtig.
Noch mal an dieser Stelle für alle und für Uwe ganz besonders, ein für allemal, weil ich es bald leid bin: Ich habe nicht die geringste Absicht zu moralisieren und ich habe es auch nicht getan. Soll die Menschheit doch verschwinden, dass ist mir so egal; ich wollte nur sagen, dass es im leben immer ein WEiterkommen gibt, egal wie, egal mit welchen Lebensformen. Wir sind nicht der Mittelpunkt der WElt und schon gar nicht des ganzen Universums!

gruss,
alexa333

 
Zuletzt bearbeitet:

Wenn Du nicht moralisieren willst, leg Deinen Figuren nicht sowas in den Mund: "Die Ozonschicht ist weg, die Menschheit existiert nicht mehr, so wie sie vor fünfhundert Jahren noch"

EDIT:

Zu den plötzlichen Kometenschauern möchte ich sagen, dass ich ein überraschendes Element einbauen wollte.
Das Problem ist, dass man erst einmal weiß, dass es ein Kometenschauer ist. Der Leser ist nicht überrascht, sondern verwirrt - ein ausgerechnet in diesem Moment ausbrechender Krieg wäre allerdings zugegebenermaßen auch nicht glaubhaft gewesen.

Ich glaube, es fehlt der Story etwas der Fokus.
Da sind gleich zwei genmanipulierte Rassen, das Friedens-Gen samt dem "Fehler" damit, und dann mit dem Kometenschauer etwas ganz anderes, was nichts damit zu tun hat. Ich denke, man müsste sich mehr auf eine Sache konzentrieren und diese dann detailliert und komprimiert darstellen, statt die "Energie der Geschichte" auf mehrere unterschiedliche Dinge zu verteilen.

 

Hallo Uwe,

ich glaube langsam, dass Du ein persönliches Problem mit dem Verschwinden der Ozonschicht, dem Ausrotten der Menschheit oder anderen Endzeitvisionen hast, die realistisch sind und vielleicht sogar auf dem MIst der Menschheit gewachsen ist. Ich möchte Dir wirklich nicht zu nahe treten und ich bin für jede Kritik dankbar, auch wenn sie schlecht ist, aber wenn man in einer Geschichte von Echsolanern spricht, von Lebewesen, die nach den Menschen leben und eine Panzerung haben, hat der Leser das Recht zu erfahren, warum. Und diese Echsolaner haben nun mal diesen Panzer, um der Sonnne zu strotzen. Und dafür wiederum muß man sagen: Die Ozonschicht ist weg. Wenn Du dafür eine andere Umschreibung hast, bitte, ich bin ganz Ohr.

alexa333

 
Zuletzt bearbeitet:

Jau, habe ich. (Ein Problem mit Endzeitvisionen)
Die meisten Autoren machen es sich damit sehr einfach.
Die Katastrophen samt Ursachen werden in einem Satz abgehandelt. Aber so einfach ist die Welt nun einmal nicht. Ozonschicht, Treibhauseffekt, globale Erwärmung, Klimakatastrophe, El Nino, Golfstrom, Eiszeit. Das Ozonloch führt zunächst einmal zu einem Anstieg der UV-Strahlung. Okay, Panzer sind eine Lösung. Pigmente, Sonnencreme etc. eine andere.

Nein, es ist eine Frage des "wie", d.h. wie diese Dinge in eine Erzählung eingebettet sind. Dass die Menschheit sich selbst ausrotten kann, ist doch nichts neues. Wenn Du sowas in einem Nebensatz einwirfst, gähne ich halt.
Und genaugenommen ist der Satz gar nicht erforderlich: Aus der Tatsache, dass die Story auf der Erde spielt und dass angepasste intelligente Wesen rumlaufen, folgt schon fast die Gentechnik als Ursache. Du brauchst das eigentlich gar nicht zu erklären.
Schließlich legst Du es einer Figur in den Mund, die das gar nicht sagen müsste, weil ihr Gesprächspartner es weiß. Das wirkt eben konstruiert, denn da lugt der Autor hinter dem Monitor vor. Bei einer richtig guten Erzählung bemerke ich den Autor aber gar nicht, er schaltet sich nicht ein und lässt die Geschichte geschehen.

... dass es in Zukunft faszinierende und interessante Möglichkeiten in der Gentechnik gibt, die wir uns vielleicht nur schwer vorstellen können, die aber vielleicht einmal unser Überleben sichern könnten. Ich wollte also keinen Protagonisten begleiten

Ich persönlich finde eine Geschichte intensiver, wenn ein Protagonist mit Gefühlen und all dem menschlichen Krempel Teil einer Erzählung ist. Wenn Du die Möglichkeiten der Gentechnik sachlich aufzeigen willst, ist ein Aufsatz vielleicht das bessere Medium.

Das Thema Gentechnik ist ein großes, und Deine Ideen in dieser Hinsicht finde ich nicht schlecht - deshalb habe ich ja auch geschrieben, dass ich mir gewünscht hätte, Du hättest mehr über die Wassermenschen gebracht. Im Grunde knallst Du uns Lesern Deine beiden guten Ideen mal kurz auf den Tisch, dann ist da die Sache mit dem Fehler und dann kommen die Kometen und es ist Schluss, bevor ich noch "aha" denken kann.
Konzentriere Dich auf eine dieser Sachen. Dann kannst Du mehr ins Detail gehen und Dir den Raum nehmen, den Du brauchst, um eine intensive Handlung auszubreiten.

 

Hallo Uwe,

jetzt weiß ich, was Du gemeint hast; Deine Erklärungen haben mir wirklich geholfen, auch wenn die Umsetzung natürlich schwer ist. Aber wozu schreiben wir sonst hier, wenn nicht, um zu Lernen?

Toll, danke, damit konnte ich viel anfangen!!!

Netten Gruß,
alexa333

 

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