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Der Wandel

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28.07.2005
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Der Wandel

Der Wandel

„Null-Komma-Nix“ stand auf dem Lieferwagen. Er stand still bis sich das Tor öffnete und fuhr langsam hinein. Der mediale Andrang war groß und das Letzte was gefehlt hätte, wäre ein Toter von der Presse.
In letzter Zeit kamen die Journalisten zuhauf in den Zoo, denn die Politik und die Wirtschaft machte einen ausgesprochen unauffälligen Job, und der ethnische Zusammenhalt aller Völker erreichte einen Höhepunkt, sodass die Zeitungsbranche ihre Schreiberlinge auf das Tierreich ansetzte.

Diese ungebildeten, ungehobelten Tiere waren wirklich das Einzige mit dem man die Neugier der Massen befriedigen konnte. Man musste lange blättern bis man Themen fand wie:
„Nach Panne in Atomkraftwerk Elefanten- und Zerberuskinder geboren“ oder
„Schwarzer Freitag – die Wirtschaft gibt sich weiterhin optimistisch, während die Inflation an Fahrt gewinnt“.

Ging es einem schlecht, fühlte man sich solange gut bis es einem wirklich wieder gut ging, oder bis es einem nicht mehr schlechter gehen konnte, weil man starb.

Und all das kam so:
Nach zig Deutungen sämtlicher religiöser Schriften, in erster Linie der Bibel, hatte man offensichtlich erkannt, dass die Abhandlungen tiefsinniger und ausschweifender waren, als man mit dem Wissen eines normalen Weltenbürgers hätte herausfinden können. So kam es, dass sich im Laufe der Zeit ein Gebot herauskristallisierte, das über allen anderen stand:

Macht die Welt perfekt!​

Und so gab es keine Feinde und damit keine Kriege mehr und die ganze Welt war fest von der Liebe überzeugt. Wenn es da nicht diese Tiere gegeben hätte. Diese primitiven Sonderlinge, deren Zweck nichts einfacheres war, als gefressen zu werden oder irgendwann dumm zu sterben, weil sie nie intelligent gelebt hatte.
Hennen fragten sich, wo die ganzen Eier hin sind, die sie im Laufe ihres eingeengten Lebens gelegt hatten. Kühe fragten sich, wie viel Milch sie noch hätten geben müssen, damit die vielen kleinen Kälber gerettet werden konnten, denn sie dachten, Milch sei nur für Kälber. Sie wussten nichts davon, dass die Menschen sie ausnutzten, indem sie ihre teure Milch einfach austranken.

Und all die Tiere waren dem Menschen in allen Belangen unterlegen, außer dort wo sie aufgrund ihrer körperlichen naturgemäßen Beschaffenheit nicht anders konnten, weil ihnen die Natur statt einem Gehirn, Flossen oder prachtvolle Flügel verlieh. Sie waren somit nicht in der Lage mit solch äußerst nützliche Dingen wie Bücher, Fernseher und Computer etwas anfangen zu können.

Die Regierungen erhöhten dann progressiv den Forschungsetat bis fast jeder zweite Mensch ein Forscher war. Dann fuhr man alles etwas zurück, weil die Wirtschaft zusammenbrach und die Lebensmittelpreise stiegen und stiegen, während das Öl immer knapper wurde, das die Forscher damit aufbrauchten, indem sie einfach um die Welt schwirrten um alle möglichen Tiere zu untersuchen.

Die Welt stand vor dem totalen Kollaps, und hätte niemand eingegriffen, wäre die ganze Welt höchstwahrscheinlich zusammengebrochen.

Dieser jemand kam dann von höchster Stelle um die Überdehnungen wieder maß zu regeln.
In China wurde ein kleines Kind geboren. Nach ein paar Jahren konnte es sprechen. Wieder nach ein paar Jahren konnte es das was es gesprochen hatte, verstehen. Noch etwas später konnte die ganze Welt die Worte verstehen. Noch etwas später starb es an ungeklärten Ursachen an einem kreuzförmigen Gebälk.

Danach fand ein außergewöhnlicher Wandel statt. Die Worte dieses Messias wurden gedeutet und schriftlich erfasst. Man münzte die Worte auf alle Bereiche des Lebens und führte somit einen Wandel herbei, der die Welt wieder mit neuen Grundgeboten stützte.

 

Guten Abend, Mantox!
Hier sitze ich mit dem Ganz Großen "Hm."
Ich will nicht lange die vielen kleinen Freuden beklagen, die mir durch das Fehlen von Spannung, Originalität und logischem Zusammenhang beim Lesen entgangen sind.
Lauthals beklagen will ich aber die unendlich schlampigen Formulierungen. Beispiele:
"..., die Menschen hatten sämtliche Menschen akzeptiert"
Der Gang in den Zoo füllt die Zeitungen.
Geht es einem schlecht, fühlt man sich gut, bis es einem wieder gut geht.
"Die Tiere waren dem Menschen unterlegen in allen Belangen, außer dort wo sie (...) nicht anders konnten, weil ihnen die Natur diese niederen Ausstattungen mit auf den Weg gegeben hatte."
Und so geht das immer weiter, so daß ich mich zum ersten Mal ärgere, daß ich hier die Zitatfunktion nicht kapiere. Es stimmt einfach sprachlich nicht, ist verwaschen mit so beinharter Konsequenz, daß ich nicht an Absicht glaube.
Hier wird außerdem nichts ausgesagt. Es gibt die Menschen und die Massen, die Politik und die Wirtschaft, die höchsten Stellen, diesen und jenen Jemand und sogar einen Messias. All das steht in einem verwackelten Zeitrahmen bezug- und gestaltlos herum. Alles könnte man sich dazu denken. Vielleicht sind es geheimnisvolle Andeutungen. Für mich ist es schwanker Boden mit löchrigen Planken. Ich krabble tapfer weiter, und die Komma- und Zeitfehler zerfetzen meine Lesehose...
Allerdings sind etliche Formulierungen, aus ihrem Nichtzusammenhang gerissen und liebevoll betrachtet, urkomisch. Die Zerberuskinder freuten mich, über die Maßregelung der Überdehnung könnte man gewiß ein logisches Traktätchen schreiben, und die Idee, durch progressive Erhöhung des Forschungsetats jeden zweiten zum Forscher werden zu lassen, ist geradezu revolutionär.
Zum Thema saudumme Tiere fiel mir Dietmar Wischmeyers "Kleiner Tierfreund" ein: Ungeduscht trat die Ricke auf die Lichtung, roch nur ihren eigenen Achselschweiß und übersah dabei die Schrotspritze des Grünrocks...

Einen freundlichen Wink mit dem kreuzförmigen Gebälk,
Makita.

 

Danke für die Kritik

Hallo Makita,

nach dem ich es schon oft früher so probiert habe, wollte ich es noch einmal versuchen.
Ich wollte eine Geschichte im Zeitraffer erzählen, und unterhalten mit waghalsigen Behauptungen und die Unlogik etwas logischer machen:

Ging es einem schlecht, fühlte man sich solange gut bis es einem wirklich wieder gut ging, oder bis es einem nicht mehr schlechter gehen konnte, weil man starb.

Ich wollte keine Szene beschreiben, sondern im Zeitraffer etwas zusammenfassen - was weiß ich, was mein Unterbewusstsein geritten hat.

 

was weiß ich, was mein Unterbewusstsein geritten hat.
Und so ließt sich das ganze auch irgendwie... :dozey:

Hallo Mantox

Ich glaube nicht, dass dieser Text in die SF-Rubrik passt. Unter Seltsam findest du da vielleicht eher dein Publikum.
Die... naja, Geschichte, ist zwar skuril und einzelne Formulierungen, wie Makita schon gesagt hat, ganz nett, aber insgesamt wirkt es wie ein pseudophilosophisches Geschwurbel ohne Aussage.
Also eher eine Fabulierübung als eine Geschichte.

unterhalten mit waghalsigen Behauptungen
Ja, Seltsam ist da definitiv besser.

Null-Komma-Nix für Ungut und Grüße
omno

 

Die Regierungen erhöhten dann progressiv den Forschungsetat bis fast jeder zweite Mensch ein Forscher war.

Das ist Science Fiction. Es ist Unsinn, aber es ist Science Fiction :D

Die Story kann daher hierbleiben. Über die Qualität sage ich mal nix ;)

 
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OK Danke

Hallo Uwe und omno,

man gibt sich ja mit jedem Krümel Brot zufrieden.

MfG Mantox

 

Hi Mantox!

nach dem ich es schon oft früher so probiert habe, wollte ich es noch einmal versuchen.
Tja, es NICHT mehr zu machen wäre wohl klüger gewesen.

Ich sag's wie es ist, ich hab es schlicht und ergreifend nicht kapiert.
Mal abgesehen von den handwerklichen Mängeln, macht mich der Inhalt einfach nur wirr.
Wie, was, wann, wo, wer, warum. Keine der großen sechs W sind irgendwie zusammenhängend oder logisch. :(

Sorry, aber da du kein Neuling bist, muss ich dich als Wiederholungstäter verstehen und das finde ich einfach nicht gut.

Beste Grüße, LE

 
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ÔK Danke

Hallo Lems,

danke für deine Kritik

MfG Mantox

 

hallo,

Ich habe mit diesem Text auch so meine Schwierigkeiten. Ich meine Anspielungen auf den Medienrummel um Knut und Flocke zu erkennen. Wahnsinnig witzig. erst war es lustig, sich auf diese beiden Viecher zu beziehen, jetzt ist es lustig, jene, die es getan haben, lächerlich zu machen, oder die Bezugnahme einfach nur blöd zu finden. Spannend

Desweiteren lese ich eine Anklage gegen den Forschungsdrang von Wissenschaftlern heraus, die ich ziemlich bedenklich finde. Es sind natürlich die Wissenschaftler, die in der Gegend herum Gondeln, Sprit verbrauchen und deshalb schuld daran sind, dass uns das Öl ausgeht. Soll wohl satirisch sein. Finde ich misslungen.

Deine Reaktion auf die Äußerungen von Lems Erbe finde ich im übrigen auch nicht sonderlich nett und dein Versuch, dich über seine aktuelle Lektüre lustig zu machen, geht für mich ebenfalls nach hinten los und betont für mich deine wissenschaftsfeindlich wirkende Attitüde.

Ich würde dir wirklich raten, die Geschichte etwas weniger rätselhaft zu Gestalten und deutlicher zu werden, denn so wie sie jetzt ist, erntest du einfach mehr Unverständnis als Zuspruch.

Georg

 

Danke

Hallo Schrei Bär,

es war tatsächlich so, dass ich auf die mediale Überproportionierung des Knut- und Flockefanatismus zuerst anspielen wollte.
Dann habe ich die Geschichte etwas umkonstruiert, weil mich das Thema etwas überfordert hat.

Aber danke, du hast es als Erster erkannt.

mfg Mantox

 

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