Der Wandel der Zeit
„Bevor ich dir erzähle, was ich zu erzählen habe, möchte ich, dass du dich zurückerinnerst. Und bevor ich möchte, dass du Entscheidungen triffst, möchte ich, dass du an die Zeit denkst, in der wir uns getroffenen haben, in der wir uns verliebt haben und in der wir zusammen geliebt haben. Ich möchte, dass du weißt, dass ich sehr in dich verliebt war und ich dich, trotz den Hindernissen der Zeit, von Tag zu Tag mehr geliebt habe und immer noch liebe. Erinnere dich an alle Pläne die wir hatten, an den gemeinsamen Urlaub, an die gemeinsame Wohnung an die gemeinsame Familie. Denk an das Glück, das uns in der Ferne geleuchtet hatte, wie ein Leuchtturm am Meer, der Schiffe den Weg zeigt. Und denk daran, dass der Fortbestand dieser Werte allein in deiner Hand liegt und ich hoffe, dass du diesen Plänen, diesem Glück und dieser Liebe die Chance gibst, die sie verdienen.“
Iris sprach langsam und deutlich. Sie wollte, dass jedes Wort dort ankam wo sie vorhatte das es ankommt. Es war sehr wichtig was sie sagte, denn es bestimmte ihre Zukunft. Jedes einzelne Wort konnte entscheidend sein und sie versuchte ihre Wortwahl trotz des schwierigen Inhaltes passend und treffend abzufeuern, um ihn dort zu treffen, wo sie seine Schwachstelle, sein unheimlich großes Herz vermutete.
Er sah sie etwas verwirrt an, denn in ihrer ganzen Beziehung hatte es nicht einen Moment gegeben, der mit dieser Ernsthaftigkeit begonnen hatte. Es war sehr schwierig für Iris, doch da es nicht schien, dass er etwas sagen wollte, musste sie weitersprechen.
„Du hast mich verlassen, als du zum Flughafen gingst um fortzufliegen. Du flogst davon und ließt mich zurück in all der Kälte, die es in meiner Umgebung gab. Ich hatte Angst vor der Zeit ohne dich. Ich wusste du warst nur auf Maturareise, doch für mich schien es, als würdest du für immer gehen. Ich erinnerte mich zurück und in meinen Erinnerungen gab es keine Zeit ohne dich. Du warst zu meinem Leben geworden, das erschien mir klarer als je zuvor und obwohl es eine wunderbare Erkenntnis war, war es auch gleichzeitig zu schlimm für mich. Ich hatte in all der Finsternis kein Licht und ich wahr nicht mehr imstande selbst Feuer zu machen. Und darum vergrub ich mich zu Hause. Ich ließ mich in meine Arbeit fallen, versuchte mit den Buchstaben meiner Bücher Freundschaft zu schließen und die lebendige Mathematik wurde zu meinem Wegbegleiter.
Doch dann geschah etwas, was alles durcheinander warf. Es schien so harmlos zu sein und genau darum war es so gefährlich. Hätte ich geahnt, dass die Absicht dieses Momentes derartige Ausmaße erreicht, hätte ich gleich zu beginn anders gehandelt. Doch ich erkannte sie nicht und so ließ ich mich darauf ein.
Am vorletzten Nachmittag vor deiner Rückkehr in meine Arme läutete das Telefon. Stefan war am anderen Ende und da er dein bester Freund war, schien nichts dagegenzusprechen seiner Bitte zu folgen und ihn zu treffen. Zum einen war ich froh darüber, dass ich den Integralen und Potenzen entkommen konnte, andererseits hatte Stefan erzählt, dass ihn seine Freundin verlassen hatte und dieses Thema mir, in meiner Sehnsucht zu dir, wohl keine Erleichterung verschaffen konnte.
Und so war es auch. Wir setzten uns in das Cafe, unser Cafe an der Ecke, und tranken eine Melange. Er erzählte und erzählte und dieses Thema schien ihn wirklich sehr fertig zu machen. Er erzählte auch von der Angst, dass die Leute schlecht über ihn reden würden, wenn sie erfuhren, dass seine Freundin fremdgegangen sei. Er sagte, hier in Jedenspeigen macht man nicht Schluss mit seinem Partner. Man liebt einander oder nicht, und Entscheidungen im Nachhinein waren nicht zulässig. Wahrscheinlich war diese Endgültigkeit der Auslöser für die Entscheidung Stefans Ex-Freundin. In diesen Moment wurde mir klar, wie glücklich ich mit dir war, dass ich mir so sicher sein konnte, mit dir den Rest meines Lebens zu verbringen.
Stefans Erzählungen wurden mit der Zeit immer dramatischer. Er sprach davon, nie wieder glücklich sein zu können, nie wieder eine Frau wie diese zu finden. Seine Ausführungen gelangten so weit, dass er schließlich von Selbstmord sprach. Der Verlust seiner Liebe und des Ansehens im Dorf ließ ihn verzweifeln.
Er erzählte über fünf Stunden und aus den paar Kaffees wurden schließlich Cocktails und aus denen Schnäpse aller Art. Ich hatte mich verlaufen in einem Labyrinth aus Alkohol und Angst und als ich versuchte den Ausgang aus diesen zu finden, fand ich mich nackt in den Armen von Stefan. Ich weiß ehrlich nicht, wie es soweit kommen konnte. Ich hatte es nie vor und ich dachte keine Macht der Welt konnte mich dazu zwingen, dich zu betrügen, doch ich war nicht stark genug, im Gegenteil ich war viel zu schwach. Ich habe dich mit Stefan betrogen, ich möchte, dass du das weißt, ich könnte es dir nie verheimlichen. Doch ich hoffe, du gibst unserer Liebe noch eine Chance, es ist die einzige Chance die sie noch benötigt.“
Die Worte klangen aus und Michaels Händedruck löste sich langsam aus ihrer Hand. Iris sah, wie sich in seinen Augen Tränen bildeten, doch er begann nicht zu weinen, zu überrascht schien er zu sein. Er schien es nicht ganz zu glauben. Er hatte absolutes Vertrauen gehabt und eine Welt war für ihn zusammengebrochen, dachte Iris.
Dann runzelte er die Stirn, schüttelte langsam und ungläubig den Kopf und sagte: „ Ich möchte dass du jetzt gehst.“ Mehr sagte er nicht. Alles andere wäre leichter für Iris gewesen, selbst die wüstesten Beschimpfungen hätte sie ertragen, sie hatte sie ja verdient. Aber diese wenigen Worte, die doch so viel aussagten, waren das schlimmste.
Iris erkannte, dass er keines ihrer Worte, sei die Wortwahl auch noch so treffend und gezielt, akzeptieren würde und so blieb ihr nichts anderes übrig, als von dem Bett, in dem sie so viele Stunden und Sekunden des Glücks erlebt hatten und das sie wohl nie wieder sehen würde, aufzustehen.
Der Heimweg war schrecklich für sie. In jeden Gegenstand den sie sah, konnte sie furchtbare Dinge sehen. Sie sah wie sich ihr geliebter Michael auf die Gleise des Zuges legte, sie konnte sehen, wie er auf dem hohen Silo stand und sich zwang, sich in die tödliche Tiefe zu stürzen. Sie sah die Landstraße und glaubte in jedem Auto Michael zu erkennen, der auf der geraden Strecke Geschwindigkeit suchte, genügend Geschwindigkeit um durch einen Zusammenstoß mit einem Baum zu sterben. Sie wollte den Arbeiter der Niederösterreichischen Stromwerke nachrufen, nicht auf den Strommast zu klettern. Sie wollte den Badegästen der öffentlichen Bäder zurufen, dass sie nicht schuld war und dass sie sie immer lieben werde. Die Welt in ihren Kopf drehte sich im Kreis schneller und schneller. Bald verlor sie die Orientierung.
Dann sah sie Michael auf der Pondaubrücke stehen. Die größte im ganzen Machfeld. „Tu’s bitte nicht! Ich liebe dich noch immer!“, schrie sie, doch Michael konnte sie nicht hören. Er sprang und während er fiel, sah er sie an und weinte. Die Welt drehte sich zu schnell. Sie musste sich derart zusammenreißen, dass sie den Weg nach Hause fand, dass sie nichts mehr von der Realität mitbekam. Natürlich hatte sich Michael nicht von der Pondaubrücke gestürzt, es war ein Vogel, der hinabflog. Doch wenn sich die Welt dreht, bekommt man vieles nicht mit.
Herr Holdlein war nicht besonders aufgeregt gewesen, als seine Tochter Iris mit tränenüberströmten Gesicht nach Hause kam. Auch war er es nicht, als sie ihm erzählte, was ihre Tränen in derartigen Strömen fließen ließ. Er hatte nie ein richtiges Verhältnis zu Michael gehabt, er war ein verschlossener junger Mann, ein strebender junger Mann. Er hatte immer gesagt, dass seine geliebte Tochter eine gute Wahl getroffen hatte, doch ein Verhältnis hatten sie sich wahrlich keines aufbauen können. Und darum konnte er nicht viel Trauer um die zerbrochene Beziehung empfinden, obwohl er gerne mit seiner Tochter gefühlt hätte.
Sie tat ihm leid, das stimmte und er wünschte, sie wäre wieder so glücklich, wie in jener Zeit mit Michael. Aber so war der Wandel der Zeit. „Die Bäche des Schmerzes mussten fließen, damit die Saat der Veränderung gedeihen konnte.“ Doch seine Tochter konnte mit Literatur nicht viel Anfangen, darum beruhigte sie der Satz nicht, als er ihr zu helfen suchte. Im Gegenteil, es machte es nur schlimmer.
„Der Ruf, den sie sich damit eingefangen hat...“, dachte Herr Holdlein kurz, verwarf aber den Gedanken schnell. Es gab noch Zeit genug um sich darüber Gedanken zu machen.
Sie ist jetzt auf ihren Zimmer und schläft sicherlich schon, dachte er, als er in sein Schlafzimmer ging. Seine Frau war gestorben und darum lag er alleine in dem großen Doppelbett.
Sie würde es verkraften, so wie er den Tod seiner Frau verkraftet hatte. Da war er sich sicher. Sie hatte eine Dummheit getan und nun müsse sie die Konsequenzen tragen wie eine erwachsene Frau. Nicht dass er ihr den Schmerz gönne, aber sie hatte das Schicksal herausgefordert und dieses mal verloren. Es werden Tage kommen, an denen es das Schicksal gut mit ihr meinte. Da war er ganz sicher.
Doch ganz zufrieden konnte er nicht gewesen sein, sonst hätte er nicht geträumt, was er geträumt hatte.
Er träumte, dass ihn ein lauter Knall weckte. Er stand von seinem Bett auf und zog sich den Morgenmantel über. Und als er die Türe zum Flur öffnen wollte, wurde sie plötzlich von außen aufgerissen. Michael stand da, eine Pistole in der einen Hand, einen toten Körper in der anderen. Sein Gewand war blutverschmiert. Es war ein bizarrer Traum, denn obwohl Herr Holdlein wusste, dass Michael seine Tochter umgebracht hatte, war sein Gesicht leidend und tränenüberströmt. Es glich dem Gesicht seiner Tochter ein paar Stunden zuvor.
“Ich wollte es nicht tun“, sagte Michael, „Ich habe es nicht gewollt. Es ist auf mich zugekommen. Sie hat mich verlassen, und jetzt verlasse ich sie.“
„Du bist der Tod meiner Tochter!“, sagte er entgeistert.
„Ich bin der Tod ihres Glücks“, besserte ihn Michael aus. „Und deine Tochter war der Tod von uns beiden!“
Mit diesen Worten hob Michael langsam die Pistole, setzte sich die Mündung an seine rechte Schläfe, wandte sich noch einmal vor Schmerzen eines herannahenden Heulkrampfes und betätigte den Abzug.
Er konnte sogar das Schießpulver riechen und dieser Geruch brannte sich in sein Gedächtnis. Er hielt Michael nicht für einen gewalttätigen Menschen, sehr sensible und vielleicht schmerzte ihn die Trennung von Iris mehr als sie selbst. Vielleicht brauchte er auch lange um darüber hinweg zu kommen, vielleicht schaffte er es nie. Aber er war sicher nicht gewalttätig.
Darum versuchte er den Traum so schnell wie möglich zu vergessen, schwamm in der Früh eine Runde im Gartenpool um sich den Traum von der Seele zu waschen und sagte nie ein Wort zu Iris. Nur manchmal, sogar noch Jahre danach, sollte er den Geruch des Schwefels in der Nase spüren.
Frau Sobieski war eine Anständige Frau Mitte Fünfzig. Sie hatte fünf Kinder zur Welt gebracht und alle hatte sie nach besten Wissen und Gewissen erzogen. Sie war eine solide Frau und gerade dabei, das zu tun, was sie die meiste Zeit tat: Bügeln. Sie bügelte Kinderhosen, Kinderröcke, Hauskleider, Sonntagsanzüge, Schulgewand, Arbeitsgewand, Unterhosen, Unterhemden, alles was anfiel und in einem siebenköpfigen Haushalt war das eine Menge.
Jetzt wieder siebenköpfig, denn ein fast-Familienmitglied hatten sie verloren: Iris. Es war eine Schande was sie ihrem Sohn angetan hatte: Sie hatte ihn betrogen. Nach jahrelanger Hingabe ihres Sohnes hatte sie nichts anderes zu tun gehabt, als ihn zu betrügen. Es war wirklich eine Schande. Ihr Sohn, der so verliebt gewesen war, der alles getan hätte, nur um dieses dumme Mädchen glücklich zu machen; der ihr einmal anvertraut hatte, dass er diese Göre einmal heiraten wolle; ein Segen für jede Familie, er war es, der so schamlos ausgenutzt worden war. Sie konnte sich fast nicht beruhigen. Ihr tat Herr Holdlein ein wenig leid, eine Tochter zu haben, die fremdgeht.... Man konnte einfach nicht daran denken, was die Leute alles sagen würden. Ihr wäre die Schande zu groß gewesen und ihr Herz hätte dies vielleicht gar nicht ausgehalten. Aber es war Iris gewesen, die diese Unsittlichkeit begangen hatte und nicht Michael. Und das war gut so!
Und außerdem hatte sie auch weniger zu bügeln gehabt. Ein paar Röcke und Hosen weniger, man mag sagen, dass dies in einem so großen Haushalt nicht auffiele, doch wenn man sich vor diesen fremden Hosen ekelt, dann fielen sie sehr wohl auf.
Frau Sobieski konnte Iris noch nie wirklich leiden. Das Mädchen war groß und schwarzhaarig, eigentlich hübsch, doch sie passte nicht zu ihrem Michael. Michael hatte eine Frau verdient, die ihn anhimmelt, nicht umgekehrt. Obwohl, warum müsste er überhaupt eine Freundin haben? Er könnte doch genauso gut... Aber daran wollte sie nicht denken. Es war ihr Wunschtraum, das war richtig, aber ob er sich erfüllen würde hing allein von Michael ab.
Er war sehr enttäuscht gewesen am vorangegangenen Tag. Er hatte es gleich seiner Mutter erzählt, ein braver Sohn. Hatte ihr erzählt, was Iris ihm angetan und dass er sie verlassen hatte. Ihr Herz jubelte heimlich, doch das konnte sie ihm nicht zeigen. Er war so unglücklich. Eine tiefe Trauer musste sein Herz erobert haben, denn man sah ihm fast keine Gefühlsregung an. Zu groß muss der Schock gewesen sein. Sie hatte ihren Sohn schon oft traurig erlebt, doch so traurig, dass man es nicht sah, war er noch nie gewesen.
Es war wie bei ihrem Bruder, dem Pfarrer Klaus, als er sein Bein verloren hatte. Er hatte erzählt, dass er in den ersten Minuten gar nicht registriert hatte, dass er zwar zwei Knie, aber nur noch zehn Zehen hatte.
Ein Schock, der ihm damals das Leben gerettet hatte und ihm zum nächsten Haus humpeln ließ. Er dankte Gott noch heute, dass er nicht gestorben war und damals war er so glücklich, dass er sein Studium abbrach um Gott für immer zu danken. Und so wurde er Pfarrer.
Und im Geheimen sah sie Michael auch schon stehen, in einer lilafarbenen Tracht vor dem Altar und über Osterlämmer predigen.
Vielleicht, dachte sie sich, vielleicht. Mann könne nie wissen. Michael ist in der Früh mit dem Auto losgefahren, Richtung Wien. Vielleicht sah er sich ja bereits nach einem Studienplatz für ein Theologiestudium um.
Als der alte BMW mit dem Niederösterreichischen Kennzeichen an der Hauseinfahrt stehen blieb, wusste Barbara zuerst nicht, wer das sein könnte. Sie hatte das Auto noch nie im Leben gesehen, und Niederösterreicher kamen eigentlich nie hierher zu Besuch. Sie hatte weder Verwandte noch Bekannte, die um Wien herum wohnten. Sie kannte niemanden aus Niederösterreich, außer...
Den Mann der aus dem BMW stieg, den kannte sie schon. Er hatte schwarze Lederschuhe an, eine schwarze Hose und ein weißes Hemd. Er sah ein wenig wie ein Kellner aus. Aber wie ein gutaussehender Kellner. Und wie ein glücklicher Kellner. Er strahlte über das ganze Gesicht und als er sich die Sonnenbrille vom Gesicht nahm, sah sie auch, wie seine Augen vor Glück herauszuspringen drohten.
„Michael!“, rief sie und lief zur Haustüre um sie zu öffnen. „Michael!“, rief sie wieder als sie in seinen Armen versank, sich an seine Brust drückte und seinen wunderbaren Duft einatmete. Er war es, der gleiche, in den sie sich vor Tagen verliebt hatte, der gleiche, den sie tagelang geliebt hatte. Sie hatte die Zeit ohne ihn beinahe nicht ausgehalten. „Michael“, sagte sie, diesmal den Tränen nahe.
„Ich habe doch versprochen zurückzukommen“, sagte er mit einem Lächeln. Auch er war den Tränen nahe. Freudentränen, hatte auch er sich schon so sehnlich nach ihr gesehnt. Er hatte sie damals auf der Reise nach Griechenland kennen gelernt, ein Zufall, den es nicht geben konnte. Zwei Menschen auf Maturareise, die sich so sehr verliebt hatten und die auch so nahe bei einander wohnten. Es muss das Schicksal gewesen sein, dass ihn gelenkt hatte. Es hatte ihn zu ihr gelenkt. Zu seiner Seelenverwandten, seiner Liebe. Er wusste, Gott hatte sie zu seiner Lebenspartnerin gewählt. Er war noch nie im Leben so glücklich gewesen.
„Ich liebe dich, ich liebe dich so sehr.“, sagte Barbara, der wahrscheinlich die gleichen Gedanken durch den Kopf zogen.
„Ich liebe dich auch mein Schatz!“, sagte Michael und küsste sie. Es war ein warmer, süßer Kuss. Der Kuss zweier Menschen, für die die Welt keine Rolle zu spielen schien. Zwei, die sich getroffen hatten, um nie wieder auseinander zu gehen. Zwei, die glücklicher nie wieder sein würden.
„Hast du alles erledigt, was du zu erledigen gehabt hast?“, fragte ihn Barbara.
„Ja, das habe ich“, antwortete Michael. Er konnte sich gar nicht richtig konzentrieren, so benommen war er von ihren Duft und ihrer Berührung.
„Hat dir dein Freund auch brav geholfen?“, fragte sie.
„Ja, er hat alles gemacht, um das ich ihm gebeten habe.“
„Und du willst mir bestimmt nicht sagen, worum es sich gehandelt hatte?“, fragte sie und Michael kam für ganz kurze Zeit auf den Boden der Realität zurück. Er wollte seine neue Liebesbeziehung nicht mit einer Lüge beginnen, doch Barbara sagen, dass er seinen Freund gebeten hatte mit Iris zu... nein, das konnte er ihr einfach nicht sagen.
„Es tut mir leid, aber ich verspreche dir, das wird mein einziges Geheimnis sein, das ich je vor dir haben werde. Ich liebe dich und ich brauche dich“, und Barbara holte ihn mit einem Kuss wieder von der Erde weg und sie fielen gemeinsam in die Unendlichkeit.