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Der Wäschekorb der dämonischen Unterwelt

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23.01.2011
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Der Wäschekorb der dämonischen Unterwelt

„Dieses Gefühl raubt mir irgendwann den Verstand… Ich weiß nicht, wie ich das am besten ausdrücken soll … Ich kann es mir ja selbst noch nicht einmal richtig erklären … Für andere Menschen dürfte sich das etwas kurios anhören, aber ich versuche es trotzdem so gut, wie möglich zu erklären … auch wenn es mir nicht gerade sehr leicht fällt, darüber zu reden. Meiner Meinung nach muss es aber irgendwann ausgesprochen werden, sonst frisst es mich noch von innen auf … Um die Wahrheit zu sagen: Neben unserer Waschmaschine im Keller steht ein Wäschekorb ...“
Mein Kumpel Frank runzelte sich verwirrend die Stirn. Nach minutenlangem Schweigen murmelte er: „Okay … Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet … Das ist also der Grund, warum du über Selbstmord nachdenkst?"
„Halt die Klappe! Ich bin noch nicht fertig …“, sagte ich genervt. „Ich muss für den Rest nur noch die richtigen Worte finden ...“
„Jetzt komm schon ...“, seufzte Frank ungeduldig. „Wir sitzen jetzt schon seit geschlagenen zwei Stunden hier! Ich weiß nicht, ob es dir entgangen ist, aber ich möchte heute noch nach Hause gehen und schlafen … Morgen schreiben wir schließlich diesen Geschichtstest ...“
„Vergiss doch endlich mal diesen verdammten Test und hör mir zu!“, kreischte ich aus heiterem Himmel. Soweit ich wusste, hatte ich noch niemals meinen besten Freund so laut angebrüllt. Überrascht wich er zurück und nickte. „Also schön. Ich bin ganz Ohr … Ich gebe dir noch fünf Minuten .. und dann geh ich!“
„Okay, dann sage ich es dir eben direkt! Du lässt mir keine andere Wahl: Dieser besagte Wäschekorb ist besessen!“
Franks Augenbrauen schossen nach oben. „Vom Teufel besessen ... Ja, wie geil ist das denn!“
„Na ja, jedenfalls fehlen mir immer noch die Worte … Dieses Teil ist nicht normal! Gestern habe ich zum Beispiel ein wirklich lautes Geschrei gehört und rannte schnurstracks in den Keller, um nach dem Rechten sehen … und dann sah ich ihn ...“
„... wie er in die Ecke geschissen hat?“
„Nein! Er hat mich doch tatsächlich angeknurrt … und bisschen bewegt hat er sich auch!“
„Vielleicht hatte er einfach nur Blähungen? Blähungen können manchmal wirklich grauenhaft sein – selbst für einen Wäschekorb!“, kicherte Frank. Er kam aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. „Einmal hatte ich so starke Blähungen, dass ich dachte ...“
„Jetzt halt doch endlich mal die Klappe! Das ist nicht witzig!“, schrie ich.
„Ist ja schon gut … Bleib cool, Alter“, meinte Frank. „Ich meine, geht’s dir wirklich gut? Das, was du erzählst, ist nämlich der absolute Oberhammer. Das musst du schon zugeben ….“
„Es ist auch möglich“, schlug ich in Betracht, „dass er einfach nur meiner kürzlich verstorbenen Oma nachtrauert?! Soweit ich das mitbekommen hab, hat sie ihn doch über alles in der Welt geliebt ...“
„Ja“, antwortete Frank mit einem leichten Seufzer. „Die Alte konnte nie richtig kacken, wenn er nicht direkt neben dem Klo stand. Irgendwie finde ich das richtig rührend … Dieser Wäschekorb scheint wirklich etwas ganz Besonderes zu sein ...“
„Woher weißt du denn das jetzt wieder?“, wollte ich wissen.
„Na ja, deine Oma war ein sehr gesprächiger Mensch. Mehr muss ich wohl nicht sagen, oder?“
„Und hat sie dir auch erzählt, dass ihr der Wäschekorb mal die Fußnägel geschnitten haben soll?“
„Was? Dieser Wäschekorb scheint ja wirklich starke Nerven zu haben ... Deine Oma soll doch die schrecklichsten Schweißfüße gehabt haben ... Dieses Ding wird mir wirklich immer sympathischer.“

Urplötzlich stand der Wäschekorb an der Tür! Ich bekam beinahe einen Herzinfarkt. Dieses Ding kam doch tatsächlich ohne fremde Hilfe die Treppe zu meinem Zimmer hoch!
„Der Geruch deiner Unterhosen ist schlimmer, als jedes Jucken am Arsch!“, kreischte mir im selben Moment der Wäschekorb zu.
Mein Kumpel Frank grinste. „Kein Wunder, dass der Wäschekorb durchdreht ...“

Ende

 

Kurz und vulgär, wie immer. Nicht so mein Fall, vulgäres im Allgemeinen, deswegen fand ich sie auch nicht lustig. Aber ich finde die Form, in der du die Dialoge schreibst gut. Daraus könntest du was bei Weitem besseres machen.

Gruß
Weil7

 

Hey Weil7,

danke für deine Kritik. Freut mich, dass dir wenigstens die Dialogformen gefallen haben. Das ist ja schon mal was! :D

Liebe Grüße
HollywoodOni

 

Hallo HollywoodOni,

keine Ahnung, ob du mein Feedback nun damit abtun wirst, dass ich eine andere Generation bin. Würd ich sofort akzeptieren, denn ich fühlte mich reichlichst deplatziert als ich deine Geschichte las.

Der Plot hat mir so rein gar nicht gefallen.

Ich habe schon vor Jahrzehnten mich nie über diese bescheuerten Witze amüsieren können, in denen ein Pferd in die Bar kommt und jeden Abend ein Bier bestellt. So oder so ähnlich kamen bei mir ablehnende Gefühle hoch als ich deinen Text las.

Es ist nicht mein Humor und zwar nicht, weil ich nicht drüber lachen konnte, da hat sicherlich jeder seine ureigene Humorebene, nein, weil ich derartige Plots einfach so empfinde, als würde ein Kind schreiben. Ich vermag die Idee, die zu dieser Geschichte geführt hat, nicht zu schätzen. Ich kann es auch krasser sagen: ich finde solche Witze billig.

Aufgedoppelt hat sich meine Ablehnung noch deswegen, weil du obendrein noch in dieses kindliche Genre der verbalen Mutproben einbrichst. Es gibt eine Zeit, in der Kinder austesten, was passiert, wenn sie gegenüber Erwachsenen "Kacke", "Scheiße" und so weiter sagen.

Manche Witze und dieser gehört für mich dazu stecken noch tief in dieser kindlichen Phase und mir fällt es unendlich schwer, so jemanden als Autoren ernst zu nehmen.

Ich finde deinen Schreibstil gar nicht mal schlecht und frage mich, warum du deine Fähigkeiten für solch einen Plot verschwendest. Schade um die Zeit.


Lieben Gruß

lakita

 

Ach HollywoodOni,

nach Topflappen nun also ein Wäschekorb. Wieso nur kreist dein Denken so unablässig um immer dieselben langweiligen Sachen? Dabei war der Anfang diesmal vielversprechend:
"Meiner Meinung nach muss es aber irgendwann ausgesprochen werden, sonst frisst es mich noch von innen auf … Um die Wahrheit zu sagen: Neben unserer Waschmaschine im Keller steht ein Wäschekorb ...“
Ganz wunderbar schräg, aber dann doch wieder
"Die Alte konnte nie richtig kacken ...", "Der Geruch deiner Unterhosen ist schlimmer, als jedes jucken am Arsch!" (Jucken wird hier übrigens groß geschrieben).
Mensch, du kannst doch ganz munter und -s.o.- ganz witzig schreiben, was soll das bloß immer, der Bezug zu den Schattenseiten von Körperfunktionen? Na ja, vielleicht beim nächsten Mal was Anderes? Würde mich freuen!

Viele Grüße,

Eva

 

Hallo Eva Luise Groh,

erstmal danke, dass du doch ein paar lobende Worte zu diesem Werk übrig hattest und auch weiterhin meine verrückten Stories weiterverfolgst :)
Ich werde versuchen bei der nächsten Story nicht mehr so viel (oder gar nicht) auf die "Schattenseiten von Körperfunktionen" zu bauen. ;P

Nun zu dir lakita

Auch dir vielen Dank für deine ausführliche Bewertung. Wenigstens hat dir der Schreistil etwas zugesprochen, dann war wenigstens etwas Angenehmes für dich dabei :)

Liebe Grüße
HollywoodOni

 

Hallo HollywoodOni!

Also, wer es schafft, sein olfaktorisches Gedächtnis zu ignorieren, kann an dem Geschichtlein tatsächlich ein wenig Spaß abringen.

„[…] Um die Wahrheit zu sagen: Neben unserer Waschmaschine im Keller steht ein Wäschekorb ...“
Mein Kumpel Frank runzelte sich verwirrend die Stirn. Nach minutenlangem Schweigen murmelte er: „Okay … Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet … Ich nehme mal an, dass das der Grund ist, warum du über Selbstmord nachdenkst, oder?“

Ich find es immer gut, wenn Dialoginhalte so aneinander vorbeigehen. Da steckt Reibung drin. Da spüre ich, dass eigenständige Figuren reden und nicht der Erzähler denen was in den Mund legt, um dem Leser was Bestimmtes mitzuteilen.
In dem Beispiel ist das schon recht gut, aber man könnte es noch krasser gestalten. Ich würde „Ich nehme mal an“ und „oder?“ weglassen. Einfach als eine völlig neben der Spur befindliche und klugscheißerische Behauptung hinstellen: „Okay … Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet … Das ist also der Grund, warum du über Selbstmord nachdenkst!“

Sehr schön finde ich: Mein Kumpel Frank runzelte sich verwirrend die Stirn.
Der Ich-Erzähler ist demnach über das Stirnrunzeln seines Kumpels verwirrt. Das gefällt mir! So kleine Gimmicks hättest du ruhig öfter unterbringen können. Klamauk, selbst präpubertär eingefärbter, ist erträglich, wenn er genial präsentiert wird.

Franks Augenbrauen schossen nach oben. „Wie besessen? Vom Teufel, oder was?“
Auch hier könnte man die Fragestellung weglassen, um nicht in den Verdacht zu geraten, den Kumpel gibt es nur, um die richtigen Fragen bzw. Antworten in den Text zu schleusen.
Franks Augenbrauen schossen nach oben. „Vom Teufel besessen! Ja, wie geil ist das denn! “
Oder so ähnlich.

Immerhin ist es eine Geschichte. Der Konflikt tritt, durch drumherumreden, etwas spät ins Tageslicht, aber am Ende gibt es eine passende Auflösung.
Du machst Fortschritte!

In der (geringen) Hoffnung verharrend, dass Omas Schweißfüße nicht die neuen Bremsstreifen sein werden, schöne Grüße!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Asterix,

vielen Dank für dein ausführliches Kommentar, was mich wirklich sehr gefreut hat. Deine Verbesserungsvorschläge, bezüglich der Reaktionen des Kumpels, habe ich gerade in die Story übernommen. Haben mich wirklich sehr angesprochen. Der Text hört sich jetzt wahrhaftig viel besser an.
Wegen deiner speziellen Sorge kann ich leider noch keine Entwarnung geben. ;P
Mal sehen, was als nächstes kommt ;P

Liebe Grüße
HollywoodOni

 

Hallo HollywoodOni!

Eine nette Geschichte für die ganze Familie. Was haben die Kinder gelacht!:rotfl:

Der Anfang ist für mein Empfinden etwas zu lang. Ich meine, die Hälfte davon würde besser funktionieren. Ab "ich versuche es trotzdem ..." wurde mir langweilig.

Die Dialoge werden dadurch gestört, dass Frank gluckscheißerisch hineinbrabbelt. Wenn du dann noch schreibst, dass er sich dabei lustig vorkommt, denke ich mir nur, was ein Depp, und bin eher genervt, als unterhalten. Vieleicht sollte er sich eher echte Sorgen machen?

Gestern habe ich zum Beispiel ein wirklich lautes Geschrei gehört und rannte schnurstracks in den Keller, um nach dem Rechten sehen … und dann sah ich ihn ...“
„... wie er in die Ecke geschissen hat?“(, beendete Frank meinen Satz mit einem unübersehbaren Grinsen.)
Wenn du das in der Klammer weglässt ist der typ doch viel cooler. Ich meine, trockener Humor, wie du ihn auch bevozugst, lebt doch von derben Sprüchen, ohne die Miene dabei zu verziehen.
Es ist zwar nur ne Kleinigkeit, aber die ganze Geschichte wäre für mein Empfinden um einiges witziger.

Was mich noch stört ist das Frank sich so gut mit den Stuhlganggewohnheiten der Omma auskennt. Dadurch wird die Geschichte unglaubwürdig. Ich meine der besessene Korb, OK, von mir aus, kann ja sein. Aber seine abführende Funktion? So was gibt' s doch nicht!

Jetzt noch, was mir spontan einfiel:

„Na ja, deine Oma war ein sehr gesprächiger Mensch. Mehr muss ich wohl nicht sagen, oder?“
- doch!

Deine Oma soll doch die schrecklichsten Schweißfüße gehabt haben
- O mein Gott, wie schrecklich!

„Der Geruch deiner Unterhosen ist schlimmer, als jedes Jucken am Arsch!“
- als jeder Pickel, meintest du wohl

Grüße,
Cybernator

 

Hallo Cybernator,

positive Kommentare zu meinen verrückten Werken sind natürlich rar gesät, deswegen hat mich deins wirklich sehr gefreut :)
Es gibt doch nichts schöneres für einen Autor, wenn sich jemand über seine Geschichten amüsiert hat! :D

Deine Verbesserungsvorschläge übernehme ich sofort in die Geschichte.

Liebe Grüße
HollywoodOni

 

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