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Der Vorgang

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03.09.2008
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Der Vorgang

Der Vorgang

„Meine Damen und Herren, auf Gleis 3 fährt ein: Regionalzug von Seefeld in Tirol nach München Hauptbahnhof. Bitte Vorsicht, Türen schließen automatisch!“

Hechelnd schleppe ich mich von der Wartehalle zur Unterführung, durchquere die neonbeleuchtete CT-Röhre mit Liebesschwüren à la „Deine Mutter ist eine Bitch“ an der Wand, sprinte auf Höhe des blauen Schilds mit der weißen Drei wieder nach oben und erreiche gerade den letzten Treppenabsatz, als mich das Kommando zurück ereilt. Auf Gleis 1 fahre er nur ein, der Zug.

„So ein Scheißverein!“

„Und wir zahlen noch dafür!“

„Vollidioten!“

Ich weiß nicht, was die Leute haben. Von Gleis 3 über Gleis 1 und 2 zum Ersatzgleis 5, das tut gut, hält fit und spart einem das tägliche Lauftraining. Fünf Termine habe ich auf diese Weise bereits verpasst, dafür bin ich chronisch außer Atem, Sommer wie Winter. Lauf- und Schlittschuhlauf, das lustige Trainingsprogramm für Senioren. Apropos Senioren: Da steht so eine Dame vor mir, die aussieht wie eine Statue bei Madame Tussauds. Der ideale Werbeträger für die Bahn. Der Zug fährt mit quietschenden Bremsen ein und ich springe an Bord. Abwärmen ist angesagt. Die Heizungsanlage läuft auf Hochtouren und bringt die 40 Grad kalte Luft zum Kochen. Ich erkämpfe mir einen Platz im brechend vollen Abteil, sauge den aphrodisierenden Geruch nach Schweiß und warmem Bier in mich auf und setze mich in die Nähe der defekten Bordtoilette. Man weiß ja nie.

„Meine Damen und Herren! Wegen fehlender Zugteile, die uns aus München zugeliefert werden müssen, verzögert sich die Weiterfahrt unseres Zuges um ca. 30 Minuten. Wir danken für Ihr Verständnis.“

Fehlende was? lese ich in den Glubschaugen von Madame Bleichgesicht, und ihre Miene wird ernst. Sehr ernst. Bauen die vor jeder Fahrt den Zug neu zusammen? Unmöglich, aber da packt die Erinnerung sie schon am Genick, ich erkenne sie an dem Blitzen in ihren Augen, die Gedanken an den Triebwagenschaden, die defekte Lok und die Geschichte mit dem abgebrochenen Verschiebeteil.

„Ja, welcher Zugteil fehlt denn da bloß?“, rätselt der ältere Herr gegenüber. „Die Bremsen eher nicht, die sind bei jeder Fahrt kräftig angezogen. Das Gaspedal auch nicht, das ham’se schon vor dem Fall der Berliner Mauer abgeschafft. Aber wat dann? Die Klimaanlage? Die Klospülung? Der Sitzbezug?“

„Der Lokführer!“, ereifert sich sein Begleiter und deutet auf den eisschleckenden Herren hinter dem Fenster, verbindlich lächelnd in seiner Uniform. Er wirkt sichtlich entspannt, als er eine knappe Stunde später das Führerhaus besteigt. „Meine Damen und Herren, aufgrund eines kleinen Problems…“

Miss Bleichgesicht atmet erleichtert auf. Ich bin schon geneigt, es ihr gleichzutun, werde aber vom herbeieilenden Schaffner gebremst. Wie ein Einser-Schüler, der ständig aufzeigt, strecke ich ihm meine Fahrkarte entgegen, doch der Koloss hat es auf was Anderes abgesehen. „Können Sie nicht lesen?“

„Weshalb?“

„Der Platz ist für Rollstuhlfahrer.“ Seine Rechte weist auf den blauen Aufkleber mit dem weißen Rolli in der Mitte direkt über mir.

Hektisch blicke ich mich im Abteil um. „Ich sehe hier aber keinen.“

„Darum geht’s auch grad nicht. Wenn dieses Symbol draufsteht, dürfen Sie da nicht sitzen, ne?“

„Außer ich besorge mir einen Rollstuhl, nicht wahr?“ Ich screene meine Umgebung, werde aber nicht fündig. „Gut, dann mach ich hier mal nen Abgang und setz mich dort drüben hin“, verkünde ich und deute auf den einzig freien Platz im Gang.

„Das hätten Sie sich mal besser früher überlegt. Jetzt müssen wir einen Vorgang aufnehmen.“

„Einen wa-?“

„Sie haben mich schon verstanden. Wir werden jetzt einen Vorgang aufnehmen. Also Personalien, Ausweis! Hopphopp!“ Er nimmt die Haltung von Oberst Moser ein, meinem Kommandanten bei der Bundeswehr, dem er auch optisch gleicht: Schiebermütze, Zornesfalte, Hakennase und Oberlippenbart.

„Moment mal, Sie wollen mir eine Strafe aufbrummen, weil ich auf einem Sitz für Rollstuhlfahrer gesessen bin, obwohl kein Rollstuhlfahrer im Abteil war?“

„Unsere Anweisung lautet in so einem Fall einen Vorgang aufzunehmen.“

„Steht die im selben Abschnitt wie die Gebrauchsanweisung für die Bordheizung?“

„Ausweis! Oder wollen Sie, dass ich nen zweiten Vorgang aufnehme?“

„Brauchen Sie dafür nicht erst meine Daten?“

„Ich kann auch die Polizei holen, ne?“

„Wenn Sie meinen.“

Die Brauen des Schaffners bilden ein steiles V. „An der nächsten Haltestelle sind Sie draußen.“

„Da müssen wir erst ankommen.“

Verhaltenes Gelächter in den hinteren Reihen.

„Wer war das? Du?“ Der Zugchef hält auf den dunkelhäutigen Halbwüchsigen auf dem Sitz schräg gegenüber zu. „Hast du überhaupt einen Fahrschein, du?“

Der Junge sieht ihn mit großen Augen an. „Ich wollte mir am Automaten einen kaufen, aber der nimmt nur Münzen.“

„Klar, ne!“ Der Schaffner baut sich breitbeinig vor ihm auf. „Du glaubst wohl, du bist besonders schlau.“

„Tut mir leid, ich wollte wirklich einen kaufen. Kann ich das nicht jetzt bei Ihnen…“

„Das macht 85 EUR.“

Ein verzweifelter, Hilfe suchender Blick in meine Richtung. „So viel habe ich nicht.“ Die Lippen des Schaffners umspielt ein süffisantes Grinsen. Gib’s ihm, kann ich in seinen Augen lesen, und er plustert sich vor ihm auf wie ein Gladiator, der auf den Beifall der begeisterten Menge wartet.

„Einen Zwanziger hab ich noch übrig“, werfe ich ein.

„Das wird nicht reichen“ Der Schaffner grinst, während der Zug zum Stillstand kommt.

„Meine Damen und Herren. Wegen eines Problems mit der Oberleitung verzögert sich unsere Weiterfahrt auf unbestimmte Zeit. Wir danken für Ihr Verständnis.“

„Wie wär’s, wenn Sie dem Jungen die Karte einfach zum Normalpreis verkaufen?“

„Dat würde Ihnen so passen, wa?“, sagt der Oberst ohne mir dabei ins Gesicht zu sehen. „Ausweis!“, bellt er den Jungen an.

„Der liegt bei meinem Betreuer.“

„Soll das heißen, du kannst dich nicht ausweisen?“ Sein Ton wird schärfer.

„Tut mir leid. Ich…“

Big Boss zieht sein Smartphone aus der Tasche und tippt eine Nummer ein. „Ja, Zugführer 1116 hier… Ich habe einen blinden Passagier und einen Mann, der sich nicht ausweisen will…Ja, kommen Sie am besten gleich nach Murnau… Ein Ausländer und so ein Penner. Bis dann!“

Grabesstille erfüllt den Waggon. Big Boss steckt das Telefon weg, stemmt die Hände in die Hüften und mustert den fahrkartenlosen Jungen wie ein Sheriff seinen Sträfling. Inzwischen fährt der Zug wieder. „In Murnau steigen wir aus, Freundchen!“ Er packt ihn grob an der Hand und verpasst ihm einen Stoß. „Dann geht’s ab in die Zelle, ja?“

„Sie meinen die Wartehalle?“, protestiere ich von hinten, worauf der Typ sich abrupt zu mir umdreht. „Sie halten einfach den Mund, ja?“ Auf der Suche nach einem weiteren Opfer schreitet er das restliche Abteil ab, trifft aber nur auf rechtschaffene, zahlungswillige Kunden. Ein Snob in gestärktem Anzug und Uniform distanziert sich von dem Gesindel, das unsere Bahnhöfe flute, ein anderer ereifert sich über die Manieren der Jugend. Von den Kanaken könne man sich ja nichts anderes erwarten, meint eine Frau. Solidarisch bis zum Untergang.

Den Funken Widerstand, der in den Augen des Rasta-Pärchens aufflackert, bezwingt der Zugchef mit seinem Blick.

„Meine Damen und Herren: In Kürze erreichen wir den Bahnhof Murnau. Ladies and gentlemen: Our next stop: Murnau. Ausstieg in Fahrtrichtung rechts. Please exit the train on the right hand side“, schallt es aus dem Lautsprecher.

„Auf geht’s, Bürschchen!“

Mir entgeht, ob die Aufforderung mir oder dem Jungen gilt.

„Meine Damen und Herren: Ausstieg in Fahrtrichtung links. Please exit the train on the left hand side.“

„Los, runter da! Wird’s bald!“

„Ausstieg in Fahrtrichtung rechts. Please exit the train on the right hand side.“

Endlich kommt der Zug zu stehen. Der Schaffner packt den Kleinen am Genick und schubst ihn die Treppe hinab. Ich folge den beiden in Respektabstand. Hoch erhobenen Haupts hält der Sheriff Ausschau nach unserem Empfangskomitee. Der Junge zittert wie Espenlaub. Gefängnisse kennt er aus seiner Heimat, sein Blick lässt keinen Zweifel daran.

„Wo die bloß wieder bleiben?“

Da, endlich. Zwei Beamte in Uniform. Die Mundwinkel des Zugchefs kräuseln sich zu einem Lächeln. Meine auch.

„Haben Sie uns angerufen?“, erkundigt sich der Ältere von beiden, ein kräftiger, untersetzter Kerl mit Dreitagebart.

„Wir haben hier einen Fahrgast, der sich weigert, seine Daten herauszugeben und einen Kanaken, der -“

Weiter kommt er nicht, denn der zweite, jüngere Beamte schaut mich verdattert an. „Ja, Franz! Was machst’n du da?“

„Ihr ken-?“ Der Zugchef bricht ab, die Wörter scheinen in seiner Kehle festzustecken.

„Na klar. Das ist mein Kollege Franz von der Dienststelle in Garmisch“, sagt er lachend zu mir. „Was machst’n du da?“

„Ich nehme einen Vorgang auf“, erwidere ich.

 

Hallo loom,

mir hat deine kleine Erzählung nicht so gut gefallen, was diverse Gründe hat.
Zum einen glaube ich, dass jeder, wirklich jeder, der in den letzten Jahren mal eine Bahnfahrt gemacht hat, irgendwas in dieser Art berichten kann, angefangen vom verspäteten Zug mit hanebüchenen Erklärungen wieso das so ist, hilflosem deppertem und teils unmotiviertem Bahnpersonal bis hin zu Mitreisenden, die ihre charakterlichen Eigentümlichkeiten dringend innerhalb der Abteile ausleben müssen, um eine Bühne oder sonstwas zu haben. Also ist dein Thema irgendwie schon etwas ausgelutscht.

Das für sich genommen wäre kein Problem, weil man das Rad nicht täglich neu erfinden kann. Es gibt jede Menge total ausgelutschte Themen, worauf es dann ankommt, ist die innovative Umsetzung derselben.
Und daran scheiterst du hier meiner Meinung nach, weil in deiner Erzählung nichts anderes passiert als genau das, wie man es aus allen anderen Geschichten kennt.

Wie wäre es denn mal mit einem Perspektivwechsel? Schon dieser Wechsel, mal nicht aus der Sicht des Leidgeplagten, des Reisegastes zu schreiben, sondern vielleicht aus der Sicht des Personals wäre schon eine winzige Verbesserung.
Da du jedoch auch "Satire" als Tag gewählt hast, wären dir hier alle Türen offen gestanden, ganz besonders skurril zu werden, zu überzeichnen und zu überziehen, ohne dass dir auch nur im Ansatz der Vorwurf realitätsfern zu sein hätte gemacht werden können.

Ich bleibe mal kurz bei diesem Gedanken: Deine Motivation, solch eine Erzählung zu schreiben, scheint zu sein, dass dir das Verhalten der Bahnbediensteten misshagt. Absolut verständlich. Aber wenn jetzt jeder über die Bahn schimpft und ironische Texte darüber schreibt, passiert so etwas wie eine totale Abnutzung. Man mag solche Texte gar nicht mehr lesen, weil sie so oft geschrieben werden und damit langweilig werden. Als Autor willst du garantiert niemanden langweilen.
Also musst du mit viel Phantasie an dein Thema herangehen und dich zunächst fragen, ob es wirklich wirklich unerlässlich ist, ausgerechnet etwas über die Misere bei der Bahn zu schreiben? Wie wäre es, wenn du dich davon komplett löst und nur das Thema "Servicemangel und sich aufspielende Servicemitarbeiter" verlegst und zwar entweder in die Vergangenheit oder in die Zukunft. Stell dir mal das alles in Amerika spielend bei einer Postkutsche vor. Der Kutscher schläft erstmal aus, bevor es los geht, er braucht laufend Pausen, die er mit fadenscheinigen Gründen konsequent einhält, während er einen Stop seiner Gäste ignoriert. Er legt fest, wann man wo ankommt, fährt Umwege, weil ihm die Wegstrecke besser gefällt als die vorgesehene, kann daher dementsprechend auch nicht seine Gäste da abliefern, wo sie hinwollen. Er verlangt von ihnen (Achtung, wir befinden uns im Satiremodus, wo alles erlaubt ist), dass sie einen Radbruch, den er natürlich sträflich selbst verschuldet hat, selbst reparieren und am Ende sorgt er dafür, dass er in der Kutsche gemütlich ausruhen kann, während einer der Gäste auf dem Bock sitzt und die Kutsche steuert. So bringst du dein Thema an den Leser und hast zugleich eine andere Verpackung gewählt.
Oder wie wäre es, wenn es um einen Flug mit einem Raumschiff geht, also ein Thema, das in der Zukunft liegt? Da könnte ich mir auch hochwitzige Szenen vorstellen und ebenfalls die Möglichkeit, dein Thema gut einzukleiden.
Nutze doch dein Phantasiepotential intensiver, das wäre mein Rat.

Übrigens hat mir der Schluss, also die Pointe der Erzählung sehr gut gefallen. Damit hatte ich nicht gerechnet und insoweit ist dir die Überraschung gelungen.

Ein bisschen Textkram noch:

Lauf- und Schlittschuhlau
Hier frage ich mich, was du meinst. Lauf- soll dann Lauflauf heißen? So ein Wort gibt es nicht. Oder meinst du Laufschuh, aber dann müsste es Schlittschuh(ohne lauf) lauten.
sauge den aphrodisierenden Geruch nach Schweiß und warmem Bier in mich auf

Er nimmt die Haltung von Oberst Moser ein, meinem Kommandanten bei der Bundeswehr, dem er auch optisch gleicht: Schiebermütze, Zornesfalte, Hakennase und Oberlippenbart.

Die Brauen des Schaffners bilden ein steiles V. „An der nächsten Haltestelle sind Sie draußen.“ „Da müssen wir erst ankommen.“

r ihm auf wie ein Gladiator, der auf den Beifall der begeisterten Menge wartet.
In allen vier Fällen merkt man, dass du hochgradig bemüht bist, lustig, witzig, launig zu sein, aber das gelingt dir leider nicht. Es wirkt konstruiert und bemüht und löst bei mir dieses "alles schon mal so gelesen" aus. Du solltest wenigstens bei diesen vier Beispielen versuchen, völlig neue Vergleiche zu finden.

Lieben Gruß

lakita

 

„Ja, welcher Zugteil fehlt denn da bloß?“, rätselt der ältere Herr gegenüber. „Die Bremsen eher nicht, die sind bei jeder Fahrt kräftig angezogen. Das Gaspedal auch nicht, das ham’se schon vor dem Fall der Berliner Mauer abgeschafft. Aber wat dann? Die Klimaanlage? Die Klospülung? Der Sitzbezug?“

Moin loom,

gegen über Deinem "Horst" hat sich nicht viel getan, eine beschauliche Humoreske, die im mündlichen Vortrag im Bekanntenkreis gelegentlich freundliches Lächeln (oder böses Grinsen?, wer will das schon unterscheiden können) auslösen kann. Warum der falsche Ehrgeiz, in einer der schwierigsten Gattungen (die zudem nicht nur Gelächter, sondern auch Anfeindungen auslösen kann bis hin zu diplomatischen Krisen, selbst wenn es da nur um eine Unterhose geht). Es wird Dich langweilen, aber im Prinzip kann ich meinen Horst-Kommentar auch hier drunter setzen.

Flusenleses (ohne Garantie auf Vollständigkeit)

„Unsere Anweisung lautet in so einem FallKOMMA einen Vorgang aufzunehmen.“

Und wo willst Du einen solch arroganten Schaffner erleben
„Wer war das? Du?“ Der Zugchef hält auf den dunkelhäutigen Halbwüchsigen auf dem Sitz schräg gegenüber zu. „Hast du überhaupt einen Fahrschein, du?“

„Tut mir leid, ich wollte wirklich einen kaufen. Kann ich das nicht jetzt bei Ihnen…“
Auslassungspunkte direkt am Wort behaupten, dass wenigstens ein Buchstabe am Ende fehle - was nicht der Fall ist, da wäre der Apostroph auch viel rationeller.
Besser i. a. R. ein Leerzeichen vor den Punkten!

„Das wird nicht reichen“ Der Schaffner grinst, während der Zug zum Stillstand kommt.
Flüchtigkeit vorm auslaufenden Gänsefüßchen ... Kommstu selber drauf ...

„Dat würde Ihnen so passen, wa?“, sagt der OberstKOMMA ohne mir dabei ins Gesicht zu sehen. „Ausweis!“, bellt er den Jungen an.

„Tut mir leid. Ich…“
siehe oben, kommt nochmals vor, musstu selber gucken!

Nix für ungut und lass Dir das Wochenende von mir nicht versauen!

Friedel

 

Hallo @loom , leider hat mir deine Geschichte nicht so gefallen. Manches wirkt so zersetzt und arg überzogen. So auf bestimmte Effekte bedacht, was unauthentisch wirkt. Zb. diese geschmacklosen Anfeindungen vom Schaffner gegenüber sämtlicher Fahrgäste, inklusive ausländerfeindlicher Tendenzen. Damit meine ich nicht, dass man solche Sachen totschweigen sollte, ganz im Gegenteil. Aber wenn, sollte man sie etwas realistischer darstellen, sodass der Leser damit auch was anfangen kann. Oder vielleicht auch mal etwas mehr Motive aufzeigen. Vielleicht war dem Schaffner vorher etwas Blödes passiert (Kaffee verschüttet oder was weiß ich). Irgendwas, mit dem man seine schlechte Laune wenigstens etwas nachvollziehen kann.
Der Twist zum Ende, dass der Prota selbst Polizist ist, zündet überhaupt nicht. Warum hat er das nicht schon im Zug gesagt? Besonders bei solchen Anfeindungen innerhalb des Zugabteils? Was ist denn das für ein Polizist?
Trotzdem einen schönen Sonntag;)

Da steht so eine Dame vor mir, die aussieht wie eine Statue bei Madame Tussauds. Der ideale Werbeträger für die Bahn
Das ist witzig.
Bauen die vor jeder Fahrt den Zug neu zusammen?
Da musste ich lachen ?
Er nimmt die Haltung von Oberst Moser ein, meinem Kommandanten bei der Bundeswehr, dem er auch optisch gleicht:
Dieses "gleicht" ist nicht schön. Da gibts bessere Wörter für. Viel zu umgangssprachlich.
Er wirkt sichtlich entspannt, als er eine knappe Stunde später das Führerhaus besteigt. „Meine Damen und Herren, aufgrund eines kleinen Problems…“
Das verstehe ich nicht richtig. Das Führerhaus wird bestiegen. Dann wieder auf ein Problem hingewiesen, wo ich also denke, der Zug bleibt weiterhin stehen, aber dann fahren sie ja doch, und halten dann an der nächsten Stelle, wo der Schaffner seine Opfer rausschleift.
Ich kann auch die Polizei holen, ne?“
Dieses Ne? finde ich nervig. Oder ist das so der Umgangston in der Gegend. Das ist es meine Unwissenheit. Sag ich schon mal sorry in dem Fall

 

Danke für eure Rückmeldungen.

@lakita: Über Humor lässt sich streiten, keine Frage, und deinen scheine ich ganz offensichtlich nicht getroffen zu haben. Aber was ich mich schon frage: Weshalb liest und kommentierst du einen Text, dessen Sujet dich nicht interessiert? Mag sein, dass die Bahn für viele ein Reizthema ist, über das schon so manche Geschichte geschrieben wurde, aber mal ehrlich: Von welchem Thema kann man das nicht behaupten?

Du schreibst weiter, solche Erlebnisse hätte jeder von uns schon einmal gehabt. Genau von diesem Wiedererkennungswert (und der Schlusspointe) lebt aber meine Geschichte. Mir geht es hier nicht darum, Fantasy zu schreiben.

@Friedrichard: Ich gelobe, beim nächsten Mal - so es denn eines gibt - Humoreske statt Satire als Tag zu wählen.

Warum der falsche Ehrgeiz, in einer der schwierigsten Gattungen (die zudem nicht nur Gelächter, sondern auch Anfeindungen auslösen kann bis hin zu diplomatischen Krisen, selbst wenn es da nur um eine Unterhose geht)

Weil es mir ganz einfach Spaß macht und aus tiefsten Herzen erfüllt, Menschen zum Lachen zu bringen.

@Pepe: Tatsächlich habe ich schon schlimmere Schaffner erlebt, glaube mir. Schön, dass du an zwei Stellen lachen konntest.

Der Twist zum Ende, dass der Prota selbst Polizist ist, zündet überhaupt nicht. Warum hat er das nicht schon im Zug gesagt? Besonders bei solchen Anfeindungen innerhalb des Zugabteils? Was ist denn das für ein Polizist?
Weil er den Schaffner ganz einfach "auflaufen" lassen wollte. Außerdem war er in Zivil unterwegs, hätte sich also nicht ausweisen können.

Das verstehe ich nicht richtig. Das Führerhaus wird bestiegen. Dann wieder auf ein Problem hingewiesen, wo ich also denke, der Zug bleibt weiterhin stehen, aber dann fahren sie ja doch, und halten dann an der nächsten Stelle, wo der Schaffner seine Opfer rausschleift.

Da schaue ich nochmal drüber.
Mit dem "Ne" soll in der Tat der Dialekt auf die Schippe genommen werden. Kann aber auch weg.

 
Zuletzt bearbeitet:

Weil es mir ganz einfach Spaß macht und aus tiefsten Herzen erfüllt, Menschen zum Lachen zu bringen.
Das ist doch gut,

lieber loom,

aber wir sind hier eine (wenn man so will Lehr-"Werkstatt", da ist eine Frage wie die an @lakita

Aber was ich mich schon frage: Weshalb liest und kommentierst du einen Text, dessen Sujet dich nicht interessiert?
fehl am Platz, denn uns interessiert halt, was sich hinterm Etikett "Satire" verbirgt und zunächst wissen wir – ich denke, ich kann da für lakita mitsprechen, ansonsten mag sie mich korrigieren – nicht, was uns erwartet von inhaltlicher und auch formaler Seite her und – da sprech ich nun für mich – mich zieht das Genre „Satire“ an wie die Fliegen das Licht zum einen, weil ich gelegentlich auch Theater spiel und bevorzugt improvisiere, indem ich Aktuelles einfließen lass oder auch allgemein menschlich (da ist das Verhalten eines Schaffners sicherlich kein gutes, wenn selbst der Volksmund schon behauptet, jeder Mensch sei anders).

„Satire“ (und da übersetz ich Dir gern den Auszug von Schiller aus den Ästhetischen Briefen, den ich mal zitiert hab), Satire ist jene besondere Form in aller Kunst (also nicht nur der Literatur), Bestehendes durch Spott und Polemik individuelle (was Du an dem Schaffner versuchst) und gesellschaftliche Widersprüche aufzudecken (die Sendung mit der Maus hat mal gezeigt, wo die Deutsche Bahn ihre Waggons herstellen lässt – das war (ist) in Österreich, und zur weiteren Verarbeitung am Niederrhein wurden/werden die fast fertigen Waggons mittels der Dreckschleuder LKW transportiert, nur so als Beispiel ..., und die Sendung mit der Maus ist gewisslich keine Satire).

Du kennst Jonathan Swift?

Schau Dir da mal weniger den zum Kinderbuch abgeschliffenen und somit verkommenen Gulliver, sondern seinen „bescheiden Vorschlag“ zur Hungersnot in Irland zu beseitigen (deutsch unter
Ein bescheidener Vorschlag – Wikisource
an. Das ist dann allerdings auch schon der Gipfel an Satire. Swift musste danach um seinen Posten (Bischof) und sein Leben fürchten. Da bleibt einem das Lachen im Hals stecken.

Niemand verlangt ein solches Opfer bei Satire, aber schau Dir mal die Mitternachtsspitzen (WDR) oder die Anstalt (ZDF) an oder älteres Kabarett. Oder - für mich gerade der Gipfel - wenn Sarah Bosetti die Anfeindungen, die sie im Netz zB erfährt in Gedichtform umsetzt und vorträgt.

So, genug geplaudert vom

Friedel,
der noch einen schönen Tag wünscht!

 

Zunächst mal vorneweg:
@Friedrichard
Herzlichen Dank für deine mentale Unterstützung in Sachen Satire! Ich freue mich, dass es dir genauso ergeht, wenn es um dieses spezielle hochspannende Genre geht und ich nicht die einzige bin, die versucht, die Satirefahne hochzuhalten. Ich teile deine Ansichten ungeschmälert.

@loom

Über Humor lässt sich streiten, keine Frage, und deinen scheine ich ganz offensichtlich nicht getroffen zu haben. Aber was ich mich schon frage: Weshalb liest und kommentierst du einen Text, dessen Sujet dich nicht interessiert? Mag sein, dass die Bahn für viele ein Reizthema ist, über das schon so manche Geschichte geschrieben wurde, aber mal ehrlich: Von welchem Thema kann man das nicht behaupten? Du schreibst weiter, solche Erlebnisse hätte jeder von uns schon einmal gehabt. Genau von diesem Wiedererkennungswert (und der Schlusspointe) lebt aber meine Geschichte. Mir geht es hier nicht darum, Fantasy zu schreiben.
Über Humor lässt sich meiner Meinung nach nicht streiten. Schlicht deswegen nicht, weil Humor eine Empfindung auslöst und weder kann ich was für meine Humorgefühle, wenn mich bei jedem 10. Uli Stein Comic ein Lachflash erwischt und andere daneben stehen und es nur sehr mäßig lustig finden und natürlich kannst du nichts dafür, dass du deinen Text humorvoll findest. Darum geht und ging es mir auch nicht, wenn du richtig gelesen hast.

Es geht darum, dass Handlungen und Handlungsweisen mit einem gewissen Wiedererkennungswert in einer literarischen Verarbeitung immer dann langweilig zu lesen sind und somit auch ein großer Teil Humor dabei flöten geht, wenn sie phantasielos dargestellt werden. Genau DAS habe ich dir vorgehalten. Und mir die Mühe gemacht, dir Beispiele zu bringen, wie man es hätte pfiffiger an den Leser bringen können. Seltsam, dass du darauf so rein gar nicht eingegangen bist. Statt dessen vermittelst du mir im Moment nur den Eindruck, dass du verärgert bist über die Kritiken und somit blockiert bist für das, was man dir (nämlich nicht nur ich) mitteilen möchte.
Mein Rat: lass unsere Kritiken ein paar Monate sacken, also ruhen und lies sie dann nochmals. Vielleicht sind sie dir dann eher zugänglich und du kannst daraus etwas für dich an Erkenntnissen ziehen.
Ich kann ziemlich gut verstehen, dass man manchmal einfach nicht in der Lage ist, zu erkennen, was einem da grad vorgehalten wird.

Und weshalb ich dir eine Kritik geschrieben habe, obgleich mich dieses Thema nicht so reizt, das liegt, wie Friedrichard schon erläutert hat, daran dass ich mich sehr für Satiren interessiere und erst recht daran, dass wir hier eine Autorenschmiede sind und nicht die Abteilung "ich lese nur, was mir gefällt". Wenn ich nämlich nach diesem Prinzip hier mit dem Schreiben meiner Kritiken vorgehen würde, bekäme vielleicht 1 von 100 mal eine ausführliche Kritik. Und hochgerechnet: würden alle anderen es ebenfalls so machen, wäre diese Seite binnen weniger Wochen eine reine "Leseseite", auf der keine Aktivitäten mehr stattfänden. Es macht also ab und zu mal Sinn, ein wenig über den Tellerrand hinaus zu blicken.

Lieben Gruß

lakita

 

Lieber Friedrichard,

ich glaube nicht, dass ich nach drei Romanveröffentlichungen in namhaften Verlagen eine Lehrwerkstatt benötige oder einen Tutor, der mir das Schreibhandwerk erklärt. Ich erachte es schlicht nicht für sinnvoll, Texte zu kommentieren, deren Sujet mich nicht interessiert, weil am Ende nichts Konstruktives dabei herauskommt.

Zum Rest habe ich schon angemerkt, dass ich meine Geschichten künftig als Humoresken betiteln werde, dann kannst du mir nicht mehr den Vorwurf der Genre-Verfehlung machen.

Liebe lakita,

Es geht darum, dass Handlungen und Handlungsweisen mit einem gewissen Wiedererkennungswert in einer literarischen Verarbeitung immer dann langweilig zu lesen sind und somit auch ein großer Teil Humor dabei flöten geht, wenn sie phantasielos dargestellt werden. Genau DAS habe ich dir vorgehalten. Und mir die Mühe gemacht, dir Beispiele zu bringen, wie man es hätte pfiffiger an den Leser bringen können.
Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass jedes lustige Alltagserlebnis langweilig wäre. Tatsächlich lachen die Menschen aber am meisten über lustige Begebenheiten in ihrem Alltag. In meiner Geschichte habe ich versucht, mehrere reale Erlebnisse miteinander zu verweben und zu überzeichnen. Wenn dich das langweilt, tut es mir leid, dann haben wir vermutlich nicht denselben Humorgeschmack. Über ein Comic hab ich im Übrigen wirklich noch nie gelacht.

Ich danke dir für die Zeit, die du meinem Text gewidmet hast, und habe mir deine Kritik auch durch den Kopf gehen lassen. Ob ich sie annehme oder nicht, bleibt allerdings immer noch meine Angelegenheit. Hier kann ich insofern nichts damit anfangen, als dass mein Ziel darin lag, reale Begebenheiten pointiert und in Form einer Geschichte zu erzählen.

Grüße,

loom

 

Lieber Friedrichard,

ich glaube nicht, dass ich nach drei Romanveröffentlichungen in namhaften Verlagen eine Lehrwerkstatt benötige oder einen Tutor, der mir das Schreibhandwerk erklärt. Ich erachte es schlicht nicht für sinnvoll, Texte zu kommentieren, deren Sujet mich nicht interessiert, weil am Ende nichts Konstruktives dabei herauskommt.


Hm, nach zwo Ausbildungen (wie sie gegensätzlicher nicht sein können, was sich im Kaufmannsgehilfen- und im Facharbeiterbrief ausdrückt) und zwo Studienabschlüssen (da nur innerhalb der Sozialwissenschaften, mit Allergien Chemie zu studieren kann tödlich sein wie das Leben halt so spielt) bin ich nicht davon überzeugt, dass ich nix mehr lernen brauchte bzw. müsste, denn nix bleibt, wie es ist, sonst brauchte man ja keine grammatischen Formen für Vergangenheit und Zukunft.

Aber Du hast wahrscheinlich schon den Status des ewigen oder doch ziemlich langwährenden Lebens nebst namhaften Verlegens, sprich: STillstand erreicht.

Da will ich Dich auch weiterhin nicht in Deinem Werke stören

Tschüssikowski,
wie man hier im Pott so sacht

 

Hallo @loom

ich glaube nicht, dass ich nach drei Romanveröffentlichungen in namhaften Verlagen eine Lehrwerkstatt benötige oder einen Tutor, der mir das Schreibhandwerk erklärt.
Die Wortkrieger sind eine Schreibwerkstatt. Wir arbeiten gemeinsam an Texten und es ist es relativ egal, wie viele Texte schon irgendwo veröffentlicht wurden. Es geht um den Text, der jetzt hier steht.

Welche Kritik du umsetzt und welche du dankend ablehnst, das bleibt natürlich dir selbst überlassen.

Aber denke daran, dass jeder, der dir hier einen Kommentar schreibt, dir etwas wertvolles schenkt, und zwar einen Teil seiner Freizeit. Da schadet etwas Dankbarkeit nie, auch wenn man die Meinung des Kommentierenden nicht teilt.

Viele Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

ich glaube nicht, dass ich nach drei Romanveröffentlichungen in namhaften Verlagen eine Lehrwerkstatt benötige oder einen Tutor, der mir das Schreibhandwerk erklärt.

warum genau bist du dann nochmal hier bei den Wortkriegern? Übrigens kommt das ziemlich arrogant rüber …

 

Arrogant ist es, Texte zu verreißen, ohne es selbst besser zu können. Ich dachte, hier findet ein konstruktiver Austausch statt. Stattdessen werden in oberlehrerhafter Manier subjektive Leseeindrücke als allgemeingültige Wahrheiten verkauft. Vermutlich ist das hier ein Auffangbecken für pensionierte Lehrer mit Hang zu schwarzen Pädagogik. Ich zumindest habe gelernt, einer Textkritik zunächst immer die positiven Eindrücke voranzustellen und dann die Kritik anzubringen. Richtig formuliert, kann man für sein Schreiben daraus nämlich viel ziehen. Aber hier scheint es nur darum zu gehen, seinen Rang zu verteidigen und Neulinge nach Möglichkeit runterzumachen. Darauf hab ich keine Lust mehr. Daher: Tschüss!

 

Stattdessen werden in oberlehrerhafter Manier subjektive Leseeindrücke als allgemeingültige Wahrheiten verkauft.
Naja, ich habe mir mal deine anderen Kommentaren zu deinen anderen Texten durchgelesen - scheint ja eher eine Übertragung zu sein, denn der Einzige, der Oberlehrerhaft rüberkommt, bist nämlich du. Ich weiß, es tut weh, die Wahrheit zu hören. Besser machst du es auch nicht damit, anzugeben wie zehn Tüten Mücken mit irgendwelchen obskuren Romanen, die bei natürlich namhaften Verlagen erschienen sind. Mich würde ja mal interessieren, wie du mit einem Lektor zusammenarbeitest? Wie kommst du denn mit dem parat? Muss der dir erstmal Textproben liefern, die du dann absegnest, weil er sonst deiner nicht würdig ist? Wenn der dir also einen subjektiven Leseeindruck (jeder Leseeindruck ist erstmal subjektiv) liefert, dann wischst du den einfach weg? Mehrere Mitglieder hier liefern dir wichtige und konstruktive Kommentare, aus denen du Erkenntnisse über dein Schreiben ziehen könntest. Was machst du? Du greifst erstmal an und machst dich lächerlich. Jemand, der drei Romane bei namhaften Verlagen (Suhrkamp, Fischer, Hanser) veröffentlicht hat, hat so eine dünne Haut? Was machst du denn, wenn dich mal einer der Edelfedern aus der FAZ oder Süddeutschen auseinandernimmt, in aller Öffentlichkeit? Amok laufen? Du solltest mal deinen Ton überdenken - respektiert wird nur der, der auch anderen Respekt zollt.

PS: Wenn du Schulterklopfer brauchst, solltest du dich woanders umsehen. Es gibt so Schreibgruppen, da wird Rotwein und Brie gereicht und sich versichert, man sei gaaaanz dolle talentiert. Vielleicht ist das ja eher was für dich? Ist natürlich nur eine rein subjektive Interpretation der Dinge.

 

Und noch so ein Erleuchteter, der die Weisheit mit der Muttermilch aufgesogen hat! Warum glaubt hier eigentlich jeder im Besitz der Wahrheit zu sein? Erinnert mich irgendwie an eine Sekte.

Besser machst du es auch nicht damit, anzugeben wie zehn Tüten Mücken mit irgendwelchen obskuren Romanen, die bei natürlich namhaften Verlagen erschienen sin
Die Romane sind bei Emons erschienen und haben Fans ebenso wie Kritiker. Ob sie obskur sind, mag ich nicht zu beurteilen.

Mit meinem Lektor arbeite ich sehr gut zusammen, danke. Vor allem konstruktiv, d.h. er unterbreitet mir einen Vorschlag und ich entscheide selbst, ob ich ihn annehme oder nicht (Grammatik etc. mal ausgenommen, da vertraue ich ihm ganz einfach). Im Gegensatz zu den Leuten in diesem Forum behauptet er allerdings nicht, im Besitz der allgemeingültigen Wahrheit zu sein.

Was machst du? Du greifst erstmal an und machst dich lächerlich

Der Einzige, der sich hier lächerlich macht, bist du mit deinem sinnbefreiten Beitrag.

Was machst du denn, wenn dich mal einer der Edelfedern aus der FAZ oder Süddeutschen auseinandernimmt, in aller Öffentlichkeit? Amok laufen?
Ui, was für ein lustiges Szenario! Werde dich gleich für den Satirepreis vorschlagen. Mit der FAZ werde ich es Gott sei Dank nie zu tun haben, weil die nur über die so genannte E-Literatur schreiben. Für Unterhaltung haben die nicht so viel übrig. Bin also ganz entspannt.

Nein, ich bleibe lieber hier und beteilige mich an der wechselseitigen Selbstzerfleischung. Obwohl der Brie-Käse natürlich schon eine Verlockung ist.

 

Vor allem konstruktiv, d.h. er unterbreitet mir einen Vorschlag und ich entscheide selbst, ob ich ihn annehme oder nicht
Das kannst du hier auch. Niemand zwingt dich zu etwas. Das ist keine Einbahnstraße. Es sind Leseeindrücke und ein Pool an Ideen, aus denen du mitnehmen kannst, was du möchtest. Viel eher glaube ich ja, dass du dich in deiner Ehre als veröffentlichter Autor gekränkt fühlst, weil da ein paar "Amateure" es wagen, deine schmalen Textchen in Gänze zu kritisieren. Noch einmal: Die Wahrheit ist eben manchmal hart, und wenn ein Text schlecht ist oder besser sein könnte und mir jemand fundierte Argumente dafür liefert, dann kann man sich damit auseinandersetzen, oder eben so reagieren wie du. Müsstest du dich aber doch als veröffentlichter Autor mit schon drei Romanen bestens mit auskennen, oder werden deine Bücher nicht besprochen oder rezensiert?
Und noch so ein Erleuchteter, der die Weisheit mit der Muttermilch aufgesogen hat! Warum glaubt hier eigentlich jeder im Besitz der Wahrheit zu sein? Erinnert mich irgendwie an eine Sekte.
Du scheinst ein recht unsicherer Mensch zu sein, das wird durch deine Art zu antworten recht schnell klar, du reagierst wie der berühmte Hund, direkt mit Beleidigungen, Unterstellungen, Mutmaßungen - das lässt tief blicken, du machst dich da sehr durchsichtig, wahrscheinlich fällt dir das nicht auf. Unsicherheit ist laut. Schon ein wenig Hybris dabei auch. Mir ist meine Zeit zu schade, um mich mit dir weiter auseinanderzusetzen, aber im Grunde tust du mir wirklich leid.

 

Jetzt mal bitte wieder zum Text zurück. Alles andere könnt ihr euch per PN mitteilen.

 

Hallo @loom :-)

Herzlich Willkommen hier im Forum!

Ich lese gerne. Deshalb bin ich hier; einen subjektiven Eindruck Deines Textes kann ich Dir geben, ob er Dir hilft, ob er Dir nicht hilft, ist deine Sache. Natürlich schreibst über ein Thema, das nicht neu ist. Und irgendwo hast du auch Recht; die meisten Texte behandeln keine sonderlich neuen, innovativen, ungewöhnlichen Themen sondern neigen zur Klischeebildung, Ungenauigkeiten, allgemeinen Zeichnungen von Charakteren. Die Frage, aus meiner Sicht, lautet daher, ob ein Text berechnend wirkt - wenn ich als Leser sehr früh erahne, welche Motive, Ideen, Themen ein Text anspricht, wirkt er schlichtweg langweilig. Er kann berechnet werden - und das ist, meiner Ansicht nach, der einzige Kritikpunkt an deinem Text, denn ...

Hechelnd schleppe ich mich von der Wartehalle zur Unterführung, durchquere die neonbeleuchtete CT-Röhre mit Liebesschwüren à la „Deine Mutter ist eine Bitch“ an der Wand,

... ab hier ahnte ich, was kommen wird. Unfähige Bahn, unfreundliche Zugbegleiter, irgendwelche Weichenschäden, es ist nunmal ein Thema, das wir alle kennen. Ich höre es jeden Tag auf Arbeit; fast jeder behauptet von sich, eine gruselige Horrorstory zum Eisenbahnbetrieb in Deutschland geben zu können. Ich wusste, was im Text passieren wird und ich wusste das nicht, weil ich mich für allwissend halte, sondern weil ... das Thema samt Motiven samt Plot samt Charakteren schlichtweg durch ist. Speziell nach einem Bahnstreik.

Schreibe doch über etwas anderes.

Keine echte Hilfe, ich weiß. Aber vielleicht hilft es dir doch.

Lg
kiroly

 

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