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Der Vorfall

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21.10.2011
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Der Vorfall

Markus ist ein leidenschaftlicher Orientierungsläufer. Im Vergleich zum langweiligen Büroalltag stellt ein Wettkampf für ihn immer eine echte Herausforderung und willkommene Abwechslung dar. Er ist Mitglied eines Vereins, in dem man untereinander einen guten Umgang pflegt. Da gehört es dazu, dass man nach dem Wettkampf auch das eine oder andere Mal eins trinken geht.

Eins wäre ja okay. Doch während sie oft bis in die Nacht hinein plaudern, wird es halt mehr als nur ein Bier. Zum Glück wissen sie alle gut über die Promillegrenze Bescheid und nehmen jeweils zusammen ein Taxi zum Dorfplatz ihrer Wohngemeinde. Von da aus ist es für alle nur noch ein kurzer Weg nach Hause. Am Freitag dem 13. Mai dieses Jahres machten sie es genauso. Sie liessen sich mit dem Taxi bis zum Dorfplatz chauffieren, teilten die Kosten, verabschiedeten sich mit einem flotten Gruss und gingen ihre eigenen Wege. Markus musste in Richtung Norden. Nur ein fünfminütiger Fussmarsch trennte ihn nun noch von seinem Zuhause. Doch bereits nach hundert Metern, passierte es. Es gab einen Knall und Markus fiel zu Boden.
Markus lag regungslos auf dem Boden. Doch dann drehte er sich langsam auf den Rücken und richtete sich wieder auf. Er hielt seine Hand an die Stirn. Einerseits, weil er Schmerzen am Kopf spürte. Andererseits fragte er sich, wieso er denn überhaupt hinfiel. Er sah genau hin und entdeckte einen fast nicht sichtbaren Faden, der zwischen dem Gartenzaun eines Hauses und einem Baum gespannt war. „Ein Bubenstreich“, wusste er dank eigenen Erfahrungen aus seiner Kindheit.

Er ging weiter und wunderte sich, welche Ursache der Knall hatte. Ein Streifenwagen zischte an ihm vorbei und hielt wenige Meter später vor Markus‘ Haus. Er befürchtete das Schlimmste. Seine Nachbarin Frau Hugentobler, eine alte Dame, kam ihm ziemlich überstürzt entgegen. Sie war es, die die Polizei gerufen hatte. Sie deutete auf die Dachterrasse, wo Studenten der WG eine Party feierten und erzählte, dass diese die ganze letzte Stunde Ballone haben platzen lassen und sie so nicht zu ihrer Nachtruhe kam.

Die zwei eingerückten Polizisten kamen aus dem Haus, versicherten Frau Hugentobler, dass sie sich nun beruhigt schlafen gehen könne und wünschten eine gute Nacht. Markus begleitete seine Nachbarin noch kurz in ihre Wohnung, begab sich zurück ins Treppenhaus und schloss die gegenüberliegende Türe zu seinen eigenen vier Wänden auf. Abgesehen einiger Kratzer im Gesicht von seinem Sturz war alles wieder in Ordnung, dachte er, bis er seine Katze tot im Flur entdeckte.

 

Hallo junger dichter

Klingt ja niedlich dein kurzer Einstand. Es ist aber soweit nur ein Bubenstreich, natürlich ausgenommen der toten Katze, der mein Mitleid gehört. Spannung, nein das erzeugte es mir nicht und für einen Vergleich mit Erich Kästner ist es mir zu dürftig.

Da es mir nicht ungelenk geschrieben erscheint, meine ich du könntest mehr daraus machen. Lass deiner Fantasie mal freien Lauf, schreibe was sich da im Detail ereignet, lass die Personen aufleben, das Geschehen um die Katze. Und dann, wenn du denkst, es sei alles gesagt, beginne zu kürzen, konzentriere dich auf das Wesentliche. Wenn sie dann gereift ist und spannend wirkt, bist du deiner Absicht ein Stück näher. Doch lass dich nicht entmutigen, jeder Anfang fällt schwer. ;)

Schöne Grüsse

Anakreon

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo jungerdichter,

herzlich willkommen hier!

Freitag der Dreizehnte; auch an einem solchen Tag kann man Pech haben, vom Unglück verfolgt, vom Schicksal gebeutelt werden oder wie immer man das nennen will.
Deine Geschichte ist nicht uninteressant, aber sie ist auch nicht spannend und ein Polizeiauto macht noch keinen Krimi. Es ist für mich eher eine Alltagsgeschichte, weil viele Menschen abergläubisch sind und das in der Regel jeden Tag, nicht nur am höchsten aller Pechtage.

Um ein Krimi zu werden, müssten in der Geschichte folgende Dinge verknüpft werden:
Die Studentenparty mit dem Bindfaden, dieser wiederum mit dem Tod der Katze. So wird aus dem Bubenstreich, wie Anakreon es nennt, ein Delikt aus dem Bereich Einbruch mit Sachbeschädigung.

Etwa so:
Die Studenten, angetrunken und zu derbem Unfug aufgelegt, wissend, dass Markus jeden Freitag ausgeht, sind in seine Wohnung eingebrochen, haben die Katze auf einer Fußbank gefesselt, über der Katze an einem Seil ein Gewicht gehängt, das Seil samt Gewicht mit einem Splint gesichert, an dem Splint einen Faden geknotet, den Faden durchs angeklappte Fenster nach draußen geführt, ihn unter den Gartenzaun hindurch über den Fußweg gespannt und an einen Baum gebunden.
Als Markus über das Seil stolpert, wird der Splint aus der Sicherung (oder aus dem Knoten des Seils) herausgezogen und das Gewicht zertrümmert den Schädel der Katze.


Lieber jungerdichter, gib mir bis Sonntagabend per PM Bescheid, ob du aus deiner Geschichte einen Krimi machen willst oder ob ich sie in die Rubrik „Alltag“ verschieben soll. Ohne deine Antwort werde ich den Text nach „Alltag“ verschieben.

Gruß

Asterix

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo jungerdichter,

Da könnte man was draus machen. Es sind ja schon logische Brüche drin, in die man reinphantasieren kann.
Der Knall: Das ist eher kein Ballon gewesen. Aber was war es dann? Hat jemand geschossen? Mit dem Luftgewehr vielleicht? Auf die Katze? Mit Absicht?
Außerdem: Warum spannen die Studenten denn so weit weg von der Party entfernt eine Schnur? Bei Bubenstreichen sieht man doch auch gern den Opfern zu. Vielleicht waren das ja gar nicht die Studenten? Wer war es dann? Und falls der Mord an der Katze vorsätzlich verübt wurde: Ging es um die Katze oder um Markus? Entführung, Verschwörung, Schwarze Messe, unsägliche Mutprobe mit fatalem Augang, das ist erst die Katze des Eisbergs etc ...
Da sind bisher nur Lücken, wie bei diesen Rätseln. Aber umso mehr Möglichkeiten, die mit Plot zu umgarnen, so daß der Leser Stück für Stück dahinterkommt.

Hier sind ein paar Textstellen, die mir aufgefallen sind:

Zum Glück wissen sie alle gut über die Promillegrenze Bescheid und nehmen jeweils zusammen ein Taxi zum Dorfplatz ihrer Wohngemeinde.
Das fand ich witzig, weil es ja nicht das Wissen über die Promillegrenze ist, das Leute davon abhält, betrunken zu fahren.
Am Freitag dem 13. Mai
Freitag, dem dreizehnten Mai
Sie liessen sich
ließen
mit einem flotten Gruss
Gruß
Doch bereits nach hundert Metern, passierte es.
Das Komma ist verkehrt. Überhaupt: Plötzlich passierte es! Das ist süß, wenn Kinder erzählen, aber ein junger Dichter könnte das in seinem geschriebenen Werk souveräner lösen.
Es gab einen Knall und Markus fiel zu Boden.
Das kommt mir unlogisch vor, zumindest, wenn man denken soll, es habe sich um einen platzenden Ballon gehandelt. Ich meine: Wenn ein Ballon in vierhundert Metern Entfernung platzt, klingt das ziemlich harmlos.
Markus lag regungslos auf dem Boden. Doch dann drehte er sich langsam auf den Rücken und richtete sich wieder auf.
Er fällt platt aufs Gesicht, bleibt erstmal liegen, wälzt sich langsam auf den Rücken und macht dann irgendein klappmesserartiges Manöver, um aufzustehen? :susp:
Der erste Teil (platt hinfallen und liegenbleiben) spricht für einen derartigen Rausch, daß ich mich frage, wie er vorher gelaufen ist. Sich erst auf den Rücken zu drehen vor dem Aufstehen klingt eher nach Yoga.
Simulier das mal an Dir. Stell Dich hin, tu so, als stolperst Du über diese Schnur, und steh wieder auf.
So machen Leute das. :D
fragte er sich, wieso er denn überhaupt hinfiel.
hingefallen war
dank eigenen Erfahrungen aus seiner Kindheit.
dank eigener: Genitiv
Er ging weiter und wunderte sich, welche Ursache der Knall hatte.
gehabt hatte, gehabt haben könnte: Jedenfalls Plusquamperfekt.
Er befürchtete das Schlimmste.
Was ist das denn bei einem Streifenwagen? Beim Notarzt, das versteh ich ja, aber wenn die Polizei nachts zu dem Haus zischt, in dem ich eine Wohnung für mich allein bewohne, während ich nichts Illegales getan habe und nicht zu Hause bin: Was ist das Schlimmste?
auf die Dachterrasse, wo Studenten der WG eine Party feierten und erzählte, dass diese die ganze letzte Stunde Ballone haben platzen lassen und sie so nicht zu ihrer Nachtruhe kam.
feierten Komma erzählte
Ballons, nicht Ballone
hatten platzen lassen, nicht zu ihrer Nachtruhe gekommen war: Plusquamperfekt.
versicherten Frau Hugentobler, dass sie sich nun beruhigt schlafen gehen könne und wünschten eine gute Nacht.
könne Komma und
Abgesehen einiger Kratzer
abgesehen von einigen: Dativ (wo andere flach sind).

Ha. Wahrscheinlich weißt Du selbst nicht, wer der Täter war, wen oer was er zum KOmplizen hatte, was genau er wie getan hat und warum. In dem Fall solltest Du erst recht weiterschreiben, um das zu erfahren, sonst kannst Du nachts nicht mehr schlafen. :deal:

Gruß,
Makita.

 

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