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Der Virus

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24.02.2012
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Der Virus

Der Virus

Sein Atem ging schwer, stoßweise und seine Lungen brannten vom langen Rennen. Armand spürte schwer das Gewicht der Kalaschnikow, die über seiner rechten Schulter hing. Nach seinem Empfinden wog sie gerade mehrere Tonnen. Erschöpft lehnte er sich mit dem Rücken gegen die Wand und rang keuchend nach Luft. Diese war stickig und abgestanden. Scheinbar war er in eines der Tunnelsysteme geraten, wo die Filteranlage für die Frischluftzuvor von der Oberwelt ausgefallen war. Um sich neu zu orientieren, holte er seinen kleinen Taschencomputer aus seiner Jackentasche und ließ auf dem Display eine Karte der New Yorker Subway erscheinen. Ein Wirrwarr aus bunten Linien in Grau war zu sehen und Armand suchte seine Position.

Dort.

Er befand sich in den Tunneln der Lenox Avenue Line, zwischen der 96 Station und der 110 Station Central Park. Direkt vor ihm würde sich bald der Tunnel der Lenox Avenue Line mit dem der 8 Avenue Line kreuzen. Doch er musste weiter der Lenox folgen, um auf die Metro-North zu gelangen. Bis zur Melrose Station war es noch ein langer Weg und Armand konnte einen Seufzer bei dem Gedanken nicht unterdrücken.

Eine kurze Pause.

Von seiner linken Schulter nahm er seinen kleinen Rucksack, der aus stabilem Segeltusch gefertigt war und wühlte darin nach seiner Feldflasche. Mit klammen Fingern schraubte er sie auf und nahm einen tiefen Schluck von seinem Wasser. Nachdem er seine Feldflasche wieder verstaut hatte, folgte er weiter dem Tunnel. Seine Umwelt war durch das Nachtsichtgerät in grün und schwarz Nuancen eingefärbt. Es war totenstill, nur seine Schritte hallten durch das selbst geschaufelte Grab der Menschen. Immer wieder drehte sich Armand um, um sicher zu gehen, dass Sie nicht hinter ihm waren. Nach einem zermürbenden Fußmarsch erreichte er endlich die 110 Station Central Park, doch kurz davor nahm er erst einmal sein Nachtsichtgerät ab. Die Station wurde durch das rote Notlicht beleuchtet und er war erleichtert festzustellen, dass es hier noch nicht ausgefallen war, wie die Filteranlage. Seine Nerven waren schon bis zum Zerreißen angespannt gewesen und die Erschöpfung breitete sich langsam in seinen Glieder aus.
Doch in der Station musste er zu seiner Enttäuschung feststellen, dass diese nicht bewohnt war oder sich reisende Händler dort aufhielten, um zu rasten. Steif kletterte Armand von den Schienen auf den Bahnsteig und torkelte zu einer der Bänke, die in der Mitte des Bahnsteiges aufgereiht standen. Mit letzter Kraft ließ er sich auf diese sinken und schloss für einen kurzen Moment seine Augen. Als er sie wieder öffnete, inspizierte er die Station ein wenig genauer. Der Bahnsteig war in der Mitte des Tunnels, sodass die Subway auf jeder Seite in entgegengesetzter Richtung fortbewegen konnte. Wenn sie denn noch fahren würde. Die Decke wurde durch mehrere schmale Säulen gestützt, deren Farbe aufgrund der roten Notbeleuchtung nicht zu erkennen war. Welche Farben gab es wohl alle damals oben an der Oberfläche? An einer der Wände hing ein Schild, auf dem in langsam abblätternden Lettern „Central Park Station“ stand. Neben den Buchstaben war das Bild eines Baumes zu erkennen. Schmerzhaft wurde Armand bewusst, dass er in seinem ganzen Leben noch nie einen echten Baum gesehen hatte oder jemals sehen würde.

Er kannte die Oberwelt nur aus den Erzählungen der Älteren, die gerne durch ihre Geschichten in alten verlorenen Erinnerungen schwelgten. Durch den 3. Weltkrieg und unaufhaltsame Naturkatastrophen war die Oberfläche der Erde für den Menschen unbewohnbar geworden. Diejenigen, die Glück hatten, konnten sich noch rechtzeitig in die Schützenden unterirdischen Tunnelsysteme der Subway flüchten.
Nun vegetierte der Virus Mensch, der ganz Gaia befallen und fast zerstört hatte, in ihrem schützenden Leib im Dunkeln dahin. Doch Mutter Erde hatte um sich zu Schützen ein weiteres Abwehrsystem entwickelt, welches jetzt jagt auf den Menschen machte.
Auch wenn es gefährlich war, Armand brauchte Schlaf. So streckte er sich auf seiner Bank aus und schloss wieder die Augen. Nach einigen Stunden unruhigen und von Albträumen geplagten Schlafes erwachte er wieder unversehrt. In seinem Rucksack fand er noch eine Dose mit Trockenfleisch, dessen Inhalt er hungrig hinunterschlang. Er musste weiter, doch vorher überprüfte er das Magazin seiner Kalaschnikow. Noch halb voll. Aus seinem Rucksack packte er eines seiner Ersatzmagazine griffbereit in eine seiner Jackentaschen. Als er sich bückte, um seine Habseligkeiten wieder zu schultern, fand er einen alten Lippenstift auf dem Boden. Er schraubte ihn auf und in seinem Inneren befand sich noch etwas von der Farbe. Nachdem er Aufbruch bereit war, sprang er wieder auf die Schienen, ging aber nicht sofort weiter, sondern ging zu dem Schild mit dem Baum.
Unter den Baum setzte er den Lippenstift an und fing an in etwas ungelenkigen Buchstaben „Armand war hier 2058“ zu schreiben. Er wusste nicht, ob das jemals ein anderer lesen wird oder warum er das tat. Vielleicht um ein Zeichen für seine Existenz im Lauf der Zeit zu hinterlassen. Mit seinem Nachtsichtgerät vor den Augen und der griffbereiten Waffe tauchte er wieder ins Dunkel der Tunnel ein.
Wenn er es bis Melrose schaffte, war er in Sicherheit. Sie war eine der bewohnten Stationen der New Yorker Subway, die auch in einer friedlichen Allianz mit den anderen Stationen lebte. Dort gab es noch Regeln und Gesetze, die ein friedliches miteinander gewährleisten sollten und nicht Anarchie und Willkür.
Armand hoffte sehr, das wenn der Mensch es schaffte hier zu überleben und die Oberfläche wieder für sie bewohnbar, dass sie daraus gelernt hatten und Gaia ihnen noch mal eine zweite Chance geben würde. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken und schlagartig wusste er, Sie waren in seiner Nähe. Alarmglocken in seinem Kopf schrillten, um ihn vor der drohenden Gefahr zu warnen. Entschlossen griff Armand noch seiner Kalaschnikow und entsicherte sie. In der Ferne waren die wabernden Umrisse der Kreaturen zu erkennen, die ihn und die anderen jagten. Die Antikörperchen waren bereit, ihn den Virus aus dem Organismus der Erde zu tilgen. Doch er war noch nicht bereit aufzugeben und zu sterben.
Egal wie aussichtslos die Situation der Menschheit war, er war bereit zu kämpfen, um Sein überleben und das der anderen. Sein Körper schickte Unmengen von Adrenalin in seinen Körper und ein aufgeregtes und angespanntes Gefühl durchflutete ihn. Mit einem entschlossenen Schrei stürzte er sich auf seine Verfolger und drückte den Abzug der Waffe.

 

Vielleicht noch die Fehlerchen bereinigen, bevor das besprochen wird?

 

So das sind alle Fehler, die ich noch gefunden habe. Hoffe damit ist der Großteil beseitigt.

 
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Oki, dann mal los. Das Sujet scheint mir stark von Weltuntergangsszenarien aus Aktionfilmen beeinflusst, mehr noch dachte ich aber an Computerspiele. Bin kein Fan solcher Games und habe daher wenig Ahnung davon, mir fiel aber als erstes beispielsweise Metro2033 ein. Wir finden hier einen verwzeifelten Held in einer Dystopie der sich in einem Tunnel bewegt- ein nicht seltenes Thema.

Hier wird als Pointe mit dem Aspekt gearbeitet, dass er ein Virus ist, das sich gegen ein Antikörper (der Erde, die einem Lebewesen gleichgesetzt wird) zur Wehr setzt. Die Metapher ist nicht übel, an und für sich.

In der medizinischen Fachsprache ist das Virus sachlich, in der Umgangssprache männlich- welche dieser beiden möglichen Formen hier besser wäre, weiss ich nicht. Im Titel würde ich nur "Virus" nehmen.

Wenn ich davon ausgehe, dass es ein Äquivalent zu einem Actionfilm oder einem Computerspiel darstellt, so scheint mir der Text nicht genug Action zu transportieren, sprachlich. Er ist auch noch nicht wirklich reif. Ein Beispiel aus den ersten Sätzen:

Sein Atem ging schwer, stoßweise und seine Lungen brannten vom langen Rennen. Armand spürte schwer das Gewicht der Kalaschnikow

Er hat's schwer, der Held, gleich zweimal. Der Autor hat nur dieses eine Wort? Es ist in der Darstellung auch relativ indirekt, sachlich, distanziert.

Vorschlag: "Stossweise sog er die Luft in die brennenden Lungen, das Gewehr konnte er kaum noch halten."

Unter den Baum setzte er den Lippenstift an und fing an in etwas ungelenkigen Buchstaben „Armand war hier 2058“ zu schreiben. Er wusste nicht, ob das jemals ein anderer lesen wird oder warum er das tat. Vielleicht um ein Zeichen für seine Existenz im Lauf der Zeit zu hinterlassen.

Ist für die Geschichte nicht nötig und auch totinterpretiert, was für mich allgemein eine Schwäche des Textes ausmacht.

Er schreibt etwas an einen Baum. PUNKT.

Und da würde ich dann gar nichts drüber weiterschreiben, weil da das Kopfkino einsetzen würde, der Leser könnte sich fragen, was und warum er da schreibt.

Das der Held sich hier ein "War da" abringt und nicht weiss, warum er es tut... schade.

Das zieht sich durch den Text. Ich würde jeden Satz angucken und überlegen: gäbe es eine knackigere Formulierung, brauche ich den Satz überhaupt...

Die Antikörperchen waren bereit, ihn den Virus aus dem Organismus der Erde zu tilgen.

Final Fantasy, richtig?

Du machst es Dir schwer, thematisch und stilistisch. ich glaube ich würde gerne mal eine alltägliche Geschichte von Dir lesen, eine wo die Welt nicht untergeht und vielleicht gar keine Katastrophen drinstecken. Und eine in der Du einfach erzählst ohne dabei an einen Leser zu denken, einfach frei Schnauze. Wenn Du es schaffst eine kleine Szene im Cafe oder in der Familie treffend wiederzugeben, ist das für mich schon großes Kino. Es ist sehr schwer zu Protagonisten, die mit einem selber so wenig zu tun haben als Autor in Verbindung zu kommen. Das scheint mir hier so zu sein, die Geschichte wirkt noch bemüht. Ich wünsche mir eine naheliegende Geschichte von Dir. Die Welt retten wir dann ein andermal.

 

Bin kein Fan solcher Games und habe daher wenig Ahnung davon, mir fiel aber als erstes beispielsweise Metro2033 ein.

Muss zu meiner Schande gestehen, als diese Kurzgeschichte entstand, hatte ich gerade das Buch gelesen und das Thema gefiel mir recht gut. Also hab ich mich davon ein "wenig" leiten lassen.

Final Fantasy, richtig?

Nicht ganz falsch, aber in diesem Fall war es eher die Gaia-Theorie Lynn Margulist und James Lovelock. Ich fand es interessant beide Themen zu benutzen.

Alltäglich hmmmm ok, dann versuche es beim nächsten Anlauf mal damit

 

Muss zu meiner Schande gestehen, als diese Kurzgeschichte entstand, hatte ich gerade das Buch gelesen und das Thema gefiel mir recht gut.

Keine Schande, passiert. Bin gespannt auf die nächste Geschichte.

 

Hi Sahel!

Tammtamms Ausführungen entnimmst du ja schon, dass der Text noch nicht ausgereift ist.
Das hat auch einen Grund, der noch nicht genannt wurde: Es ist keine richtige Geschichte, sondern eine Momentaufnahme, ein Schlaglicht.
Das Geschriebene könnte eine zumindest inhaltlich brauchbare, wenn auch klischeebehaftete Einleitung für ein postapokalyptisches Szenario sein, wenn, ja wenn es dann weitergehen würde.
Aber als abgeschlossene Handlung ist das definitiv zu wenig.
Auch habe ich nicht das Gefühl von atemberaubender Spannung. Dafür wirken die Sätze zu lieblos aneinandergereiht. Aber dazu mehr am Schluss.

Es sind immer noch eine Menge kleiner Fehler übrig. Hier mal eine Liste:

und er war erleichtert festzustellen, dass es hier noch nicht ausgefallen war, wie die Filteranlage.

Mit Komma ist die Filteranlage nicht ausgefallen, ohne schon.

und die Erschöpfung breitete sich langsam in seinen Gliedern aus.

Doch in der Station musste er zu seiner Enttäuschung feststellen, dass diese nicht bewohnt war oder sich reisende Händler dort aufhielten, um zu rasten.

Zwischen beiden Feststellungen ist ein Riesenunterschied. Entweder "unbewohnt" oder "Händler hausen drin". Was denn nun? Oder wolltest du sagen, dass sich keine reisenden Händler dort aufhalten? Dann musst du das umformulieren.

konnten sich noch rechtzeitig in die schützenden unterirdischen Tunnelsysteme der Subway flüchten.

Doch Mutter Erde hatte, um sich zu schützen, ein weiteres(?) Abwehrsystem entwickelt, welches jetzt Jagd auf den Menschen machte.

Von einem anderen Abwehrsystem war vorher nicht die Rede. Was meinst du mit "weiteres"?

setzte er den Lippenstift an und fing an in etwas ungelenkigen Buchstaben

"Ungelenk" meinst du wohl. Ich weiß nicht mal, ob man "ungelenkig" überhaupt sagt, aber wenn, dann nur, wenn wirklich eine Person gemeint ist.

Er wusste nicht, ob das jemals ein anderer lesen wird oder warum er das tat.

Würde.

Dort gab es noch Regeln und Gesetze, die ein friedliches Miteinander gewährleisten sollten und nicht Anarchie und Willkür.

Gibt es auch Regeln und Gesetze, die Anarchie und Willkür gewährleisten? So, wie du den Satz aufbaust, suggerierst du das.

Armand hoffte sehr, dass, wenn der Mensch es schaffte, hier zu überleben und die Oberfläche wieder für sie bewohnbar, dass sie daraus gelernt hatten und Gaia ihnen noch mal eine zweite Chance geben würde.

Wer ist oder sind denn diese "Sie" auf einmal? Den Menschen hast du schon im Singular genannt.
Und die Oberfläche wieder bewohnbar ... was? Da fehlt ein Wort.

Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, und schlagartig wusste er: Sie waren in seiner Nähe.

Sein Körper schickte Unmengen von Adrenalin in seinen Körper

Na ja, ich kann mir auch selbst eine E-Mail schicken, aber nur, wenn es einen Sende- und einen Empfangsort gibt. Aber das eine ist nicht gleichzeitig das andere. :D

Ich weiß jetzt nicht, ob du mehr aus dieser Story machen willst, aber für diese gilt dasselbe wie für alle, die du noch schreiben willst: Stilistisch musst du noch einen anstrengenden Lernprozess durchlaufen.
Wenn du die Fehler ausgemerzt hast, können wir diesen Text, wenn du es wünschst, ja als Lernmaterial verwenden ( müsstest du dann aber deutlich sagen, ich will mir nicht umsonst die Mühe machen ;) ).
Als Nächstes käme dann die Kunst des Weglassens, das Streichen von Füllwörtern, das Vermeiden von Holprigkeiten und die Suche nach dem besonderen Ausdruck statt des Allgemeinen. Mit Letzterem lässt du einen Text erst richtig lebendig werden. Und dann erst kannst du darüber nachdenken, wie du atmosphärische Dichte und Spannung schaffen kannst.

Bis denn, Megabjörnie

 

Oder wolltest du sagen, dass sich keine reisenden Händler dort aufhalten? Dann musst du das umformulieren

Ja, das wollte ich eigentlich damit sagen. Ok, wird in der überarbeiteten Version geändert.

Von einem anderen Abwehrsystem war vorher nicht die Rede. Was meinst du mit "weiteres"?

Naja, geb zu auch ein wenig verwirrend ausgedrückt. Mit dem ersten waren die Naturkatastrophen gemeint.

Dort gab es noch Regeln und Gesetze, die ein friedliches Miteinander gewährleisten sollten und nicht Anarchie und Willkür.

Stimmt, da hätte ich noch etwas wie z.B. "wie in anderen Stationen", oder etwas Ähnliches dranhängen müssen.

Wer ist oder sind denn diese "Sie" auf einmal? Den Menschen hast du schon im Singular genannt.
Und die Oberfläche wieder bewohnbar ... was? Da fehlt ein Wort.

Mit "Sie" waren die für den Leser unbekannten Verfolger gemeint. Wollte das mit Absicht offen lassen. Scheint wohl doch nicht so gut gewesen zu sein.

"Ungelenk" meinst du wohl. Ich weiß nicht mal, ob man "ungelenkig" überhaupt sagt, aber wenn, dann nur, wenn wirklich eine Person gemeint ist.

Meinte so etwas wie krakelig oder unbeholfen. Ist auch auf die Änderungsliste gesetzt ;)

Ich gebe zu das es mit Komasetzung und Rechtschreibung bei mir hapert, werde daran Arbeiten und die nächsten Texte noch einmal durch ein anderes Rechtschreibprogramm jagen.

Und auch an meiner Ausdrucksweise und meinem Schreibstil werde ich noch pfeilen.

Hab nichts dagegen wenn wir den Text als Lerntext verwenden. Bin ja schließlich hier, um zu lernen und mich zu verbessern ;)

 

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