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Der verquere "Hotel Mama"-Disput

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11.01.2012
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Der verquere "Hotel Mama"-Disput

Der verquere "Hotel Mama"-Disput

"Die Wohnung ist außerhalb von lautem Straßenlärm, aber mit der U-Bahn sind es trotzdem nur maximal 10 Minuten bis zur Uni. Altona ist eine schöne Wohngegend und drei Zimmer für 750€ zur Warmmiete liegen auch im Budget. Du weißt, dass wir es dir zahlen würden."
Mutter sucht im Hamburger Abendblatt mit akribischer Genauigkeit nach Wohnungen, in die ich deportiert werden kann, neben ihr liegen noch die HAZ, FAZ und eine Auswahl weiterer wichtiger Zeitungen aus Universitätsstädten, die nur darauf warten, nach weiteren Angeboten gefilzt zu werden. Dabei ist gerade das etwas, was ich auf keinen Fall möchte. Ich liebe meine Familie und auch meine Freunde, welche fast ausschließlich eine Ausbildung in der Gegend begonnen haben und so noch hierbleiben.
"Es ist ja nicht für immer, Junge!", ist das, was mein Vater mittlerweile wahlkampftauglich vorträgt wie Obama sein "Yes, we can!", wann immer das Thema zur Sprache kommt. Er hat auch gut reden, der große Manager mit seinen 85 Untergebenen, schließlich steht für ihn eine einjährige Weltrundfahrt an, sobald ich aus dem Haus bin.
Dass das Argument der Einsamkeit jedoch nicht allein auf weiter Flur steht, möchten die Zwei nicht verstehen. Denn obwohl mein ausgewählter Studiengang Psychologie zwangläufig Verantwortung für andere mit sich bringt, fühle ich mich noch lange nicht in der Lage, Verantwortung für mich selbst zu übernehmen. Kochen mutiert regelmäßig zu einem nicht von der Hand zu weisenden Genozidversuch und Wäsche waschen jagt mir fast traumataähnlichen Angstschweiß auf die Stirn. Daran, das Ganze auch noch koordinieren zu müssen, wage ich gar nicht erst zu denken.
Aber schließlich, so harrt meine Mama mit einer urgesteinähnlichen Beständigkeit aus, die ausschließlich Müttern vorbehalten ist, sei ich schon 22 und habe neben einem guten Abitur auch schon ein FSJ beim Deutschen Roten Kreuz hinter mir. Ich solle mich also gefälligst nicht so anstellen. Aber als ob die beim Kreuz mir nicht auch nur vorgegeben hätten, was ich zu tun habe.
Nein, sooft ich darüber nachdenke, und sei es nur meinen Eltern zuliebe, ich bin noch nicht bereit zum Ausziehen. Aber da ich Mama nicht verärgern mag, gehe ich den Kompromiss ein, den alle Kinder eingehen, wenn wieder einmal alle Zeichen auf Sturm stehen.
"Jaaaa, mal sehen.", sage ich, schnappe mir meine Tasse Kaffee und fliehe so schnell ich kann aus dem Wohnzimmer.

 

Hallo! Ehrlich gesagt, ist dies keine Geschichte. Du schilderst lediglich eine Momentaufnahme und ein paar Gedanken dazu. Vielleicht ließe sich daraus eine Geschichte bauen, vielleicht auch nicht. Aber bis jetzt reicht es nicht dafür. Nimm sie dir noch einmal in Ruhe vor, entwickjle die Figuren und ihr Verhalten.

 

das mit dem "deportieren" fand ich lustig, auch andere lustige stellen hattest du, dann aber wieder grausame beschreibungen wie "urgesteinähnliches bla bla das einer mutter vorbehalten ist" darunter kann sich leider niemand etwas vorstellen. insgesamt finde ich es ein wenig SÜß, dass dein prot einfach zuhause bleiben möchte. und zwar, weil er a) seine eltern zu lieben scheint, denn der flapsige ton scheint mir gespielt und b) weil er schiss hat. das macht den icherzähler sympathisch, wenn du da mehr reinbutterst, könntest du auch mehr rausholen.

dass hier keine GROSSE handlung vollzogen wird, spricht nicht gegen das merkmal einer geschichte, nikita. zwängt die literatur doch nicht immer in irgendwelche formen...hier passiert ja was, ein junge wird vollgelabert von seinen eltern, macht sich gedanken und flüchtet mit seinem kaffe. also DOCH handlung, wenn auch wenig.

 

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