Der Vater
Der Vater
In meiner Erinnerung suche ich nach dir.
Ganz unten, unter allem. Dunkel ist es hier. Auf dem Boden klebt Blut, darunter ist ein Gürtel vergraben. Der Gürtel, ich habe lange nicht an ihn gedacht.
"Geh mir aus den Augen", kann ich hören, "Wisch dir die Tränen vom Gesicht" ja, hier mußt du irgendwo sein.
Hier liegen auch all die Fragen, für jeden Hieb, eine. Ich kann sie nicht zählen, lasse sie hier unten bei den anderen Dingen, die ich langsam vergesse. Mein Helfer ist die Zeit.
Ich hatte ein Foto von dir, in einer Schachtel unter´m Bett, dort warst du ein liebevoller Mann, ein Held, und Tröster in der Nacht. Dort haben wir gesprochen, hatten alle Zeit der Welt.
Die Wirklichkeit ist manchmal zu schäbig, als daß sie wahr sein könnte.
Mir ins Gesicht zu schauen, war dir schon zuviel, auch die Adern, die ich öffnete, brachten dich nicht an mein Bett.
Ich tauche wieder auf und wisch die Tränen vom Gesicht.
Ich habe lang auf dich gewartet, doch gelohnt, gelohnt hat es sich nicht.