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Der undankbare Peter

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16.10.2008
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Der undankbare Peter

Der undankbare Peter

In einer Kleinstadt hat der Vater von ein Haushaltswarengeschäft. Peter hat ihm versprochen, nach Schulschluss und nachdem alle Hausaufgaben erledigt sind, hin und wieder am Nachmittag ein paar Stunden dort zu helfen. Jedes Mal wenn die beiden im Laden arbeiten, ermahnt ihn der Vater, immer sehr höflich und nett zu den Käufern zu sein und ihnen besser nicht zu widersprechen, denn der Kunde ist ja bekanntlich König.

An einem Freitag Nachmittag, als der Laden ständig voller Kundschaft ist, bittet der Vater seinen Sohn, doch schnell mit dem Fahrrad in das Nachbardorf zu fahren. Er soll von der dortigen kleinen Glasfabrik die bestellten Glasvasen abholen, auf die eine Kundin so dringend wartet. Da es ein wunderschöner warmer Sommertag ist, entscheidet sich Peter jedoch, das Fahrrad stehen zu lassen und zu Fuß den knapp zwei Kilometer langen Weg durch die blühenden und süßlich duftenden Wiesen zu nehmen. Peter möchte diese Gelegenheit nutzen, länger vom Laden abwesend zu sein, denn die Arbeit dort macht ihm nicht wirklich Spaß. Er genießt seinen Spaziergang vorbei an Weiden mit schwarzweiß gefleckten Kühen und einer riesigen Pferdekoppel und hat es überhaupt nicht eilig.

In der Glasfabrik angekommen, überreicht man Peter nicht nur einen großen, sondern auch einen wirklich schweren Karton. Mit so einem gewichtigen Paket hatte Peter allerdings nicht gerechnet. Jetzt bereut er, dem Ratschlag seines Vaters nicht gefolgt zu sein. Das Fahrrad hat einen Gepäckträger, doch das steht zu Hause.

Mit einem kräftigen Ruck hebt Peter die Vasen auf seine linke Schulter und tritt den Heimweg an. Bereits wenige Meter hinter dem Fabriktor stehen ihm die Schweißperlen im Gesicht, und Peter stellt fest, dass der Karton viel zu schwer für ihn ist, und er ihn unmöglich alleine nach Hause tragen kann. Peter seufzt halblaut vor sich hin: „So ein Mist. Es wäre jetzt ganz einfach gewesen, ihn auf dem Gepäckträger des Fahrrades zu transportieren."

Unschlüssig und auch wütend über sich selbst bleibt Peter stehen, schaut sich um und überlegt, wie er nun am Besten sein Problem lösen kann. Dabei fällt sein Blick auf einen alten, ärmlich gekleideten Mann mit einer schmuddeligen grauen Kappe auf dem Kopf, der sich auf einer nahegelegenen Bank am Wegesrand in der Sonne ausruht.

Peter geht zu ihm hinüber und fragt: „Hast du vielleicht Zeit?“ Der Alte schaut verdutzt auf und antwortet etwas zögerlich: „Nun, wie meinst du das?“ Peter stellt sein schweres Gepäckstück auf den freien Platz neben den Mann und reibt sich ausgiebig die schmerzende Schulter. „Weißt du," sagt Peter mit einem leichten Stöhnen in der Stimme, „ich muß dieses Paket zum Laden meines Vaters in die Stadt bringen, aber das Biest," und dabei weist er mit dem Kopf auf den Karton, "ist viel zu schwer für mich. Ich kann ihn nicht die ganze Strecke alleine tragen. Könntest du mir vielleicht dabei helfen?" Und schnell fügt er noch hinzu: „Das musst du auch nicht umsonst machen. Es ist doch logisch, dass du dafür bezahlt wirst.“

Der alte Mann lächelt nun Peter an, denn er freut sich sehr über die Gelegenheit, etwas zusätzliches Geld verdienen zu können. Ohne lange zu zögern steht er auf, nimmt seine Kappe vom Kopf und steckt sie in den lockeren Hosenbund. „Schon gebucht, meine Junge," sagt er, holt tief Luft und stemmt sich das schwere Paket mit einem Stoehnen auf den Kopf. Mit beiden Händen den Karton festhaltend setzt er sich sofort in Bewegung. Peter folgt ihm und sagt: „Übrigens, ich heiße Peter. Du bist sehr nett.“

Nachdem sie eine ziemliche Strecke hinter sich gebracht haben, bleibt der Mann stehen und fragt: „Peter, können wir vielleicht etwas langsamer gehen, ich bin auch nicht mehr der Jüngste. Dieses Ding da oben hat es wirklich in sich. Ich werde müde.“ Verständnislos schaut Peter zu dem Alten hoch und antwortet schnippisch: “Ob du müde bist oder nicht, das ist doch nicht mein Problem.” Rücksichtslos beschleunigt er nun sogar noch seine Schritte.

Der alte Mann ist über die Reaktion des Burschen erschrocken, versucht aber, ihm auf den Fersen zu bleiben. Ihn beschleicht dabei ein sonderbares Gefühl, das ihm sagt, dass er Peter nicht vertrauen sollte. Nach einer Weile sagt er daher in einem ganz ruhigen Ton in Richtung Peter, um ihm eine Botschaft zu geben: “Mein Junge, es gibt drei Ratschläge, die sehr wichtig sind für dein Leben. Ich möchte sie dir gerne nennen, wenn du willst."

Peter verlangsamt etwas seine Schritte und schaut den alten Mann neugierig von der Seite an. „Schieß los," kommt es vorlaut aus seinem Mund.
Mit müder Stimme fährt der alte Mann fort: „Okay, Ratschlag Nummer eins lautet: Sollte jemand behaupten, dass faulenzen besser ist als arbeiten, dann glaube ihm nicht.”

Lachend entgegnet Peter: „Das ist mir nicht neu," und sofort fallen ihm ähnliche Worte seines Vaters ein. „Und wie lautet Ratschlag Nummer zwei," fragt Peter neugierig zurück.
Der alte Mann entgegnet: “Ratschlag Nummer zwei ist: Wenn dir jemand einreden will, dass hungrig sein besser ist als satt sein, dann glaube ihm nicht.” Peter denkt an seinen knurrenden Magen und nickt zustimmend, ohne jeden Kommentar.

Nun kann der alte Mann vor Erschöpfung fast kaum mehr sprechen und bittet: "Lass uns eine kurze Rast machen." Aber Peter tut so, als ob er nichts gehört habe und geht mit schnellen Schritten weiter.

Der Mann nimmt nun alle seine Geduld zusammen und fragt mit müder Stimme: „Peter, hat dir noch niemand erklärt, dass derjenige, der eine alte oder schwache Person begleitet, sich immer nach den Fähigkeiten dieser Person richten sollte? Ich will - " Doch Peter hat immer noch beide Ohren auf Durchzug gestellt und ignoriert auch diesen Hinweis. Patzig unterbricht er den alten Mann sogar und fordert: „Nun rueck' schon endlich mit dem dritten Ratschlag aus."

Obwohl der Alte nun sehr müde und schwach geworden ist, antwortet er ihm: “Ratschlag Nummer drei lautet: Und wer dir sagt, dass es besser ist, eine lange Strecke zu Fuß zu gehen, als sie mit dem Auto zu fahren, dem glaube nicht.” Peter verzieht sein Gesicht zu einem Grinsen und den Kopf nach links und rechts schüttelnd sagt er: „Logisch! So blöd kann doch wohl keiner sein, dies zu glauben.“

Endlich, nach einer knappen Stunde, erreichen sie die Stadt. Immer noch den schweren Karton mit beiden Händen auf dem Kopf festhaltend, betritt der alte Mann zusammen mit Peter den Laden. Der Alte bleibt mitten im Geschäft stehen und schaut sich nach einem freien Platz zwischen den engen Regalen um, wo er den Karton endlich absetzen kann. Da stellt sich Peter vor den Mann und sagt in einem frechen überheblichen Ton: “Und Ratschlag Nummer vier lautet: Wer dir sagt, dass ich dir Geld für das Tragen des Kartons geben werde, dem glaube nicht.”

Peter will sich nun rasch zwischen dem alten Mann und einer Regalwand vorbeizwängen und den Laden verlassen. Doch jetzt reißt dem alten Mann der Geduldsfaden. Mit einem blitzschnellen kräftigen Griff hält er Peter am Arm fest, und ein wütender Blick aus seinen glasklaren graugrünen Augen trifft Peter wie ein Messer. Obwohl dieser durchdringende Blick nicht länger als zwei Sekunden dauert, kommt es Peter wie zwei lange Minuten vor. Dann nimmt der alte Mann langsam auch seine andere Hand herunter vom Karton. Er beugt seinen Kopf leicht nach vorne und läßt die Vasen einfach hinunterfallen. Peter ist entsetzt. Nur ein lautes langgedehntes "nein" kommt aus seinem Mund. Mit weit aufgerissenen Augen verfolgt er den fallenden Karton. Es kommt ihm vor, als ob er im Zeitlupentempo vom Kopf des alten Mannes fällt. Der Aufprall auf den Steinfußboden ist schrecklich laut und einem Donnerschlag gleich, der zwischen den engen Regalen ein Echo auslöst. Das Klirren der zerbrechenden Vasen schmerzt in Peter’s Ohren. Es hört sich an, als ob alle Regale im Laden, in denen Gläser stehen, zusammenbrechen würden.

Dies alles beeindruckt den alten Mann überhaupt nicht. Er steht ruhig da und wirft nicht einmal einen Blick auf den zerbeulten und teilweise aufgerissenen Pappkarton, aus dem scharfkantige bunte Glassplitter herausragen. Der alte Mann wendet sich zu Peter und sagt gelassen: “Du, hör' mir jetzt einmal ganz genau zu: Und wer dir sagt, dass alle Glasvasen unbeschadet im Geschäft deines Vaters ankommen werden, dem glaube nicht."

Erst jetzt läßt der Alte Peter los, nimmt seine verbeulte Kappe aus dem Hosenbund und setzt sie in aller Ruhe auf den Kopf. Peter kann nur ohnmächtig zusehen, wie er wortlos das Geschäft verläßt, ohne sich noch einmal umzudrehen. In diesem Moment vernimmt Peter Schritte hinter sich. Eine Hand legt sich auf seine Schulter. Er hört seinen Vater sagen: "Ich glaube, wir beide müssen einmal in aller Ruhe miteinander reden. Hast du schon eine Vorstellung, in welcher Form du für den Schaden aufkommen wirst?" Peter schaut beschämt auf den Boden.

 

Hallo mattipiet,

und herzlich Willkommen auf KG.de

Anmerkung des Autors:
Ich habe diese Geschichte auf einem PC geschrieben, der leider nur "oe", "ue" etc. schreiben kann. Leider habe ich hier im Ausland, wo ich mich gerade befinde, keine andere Moeglichkeit. Ich hoffe, ich finde Verstaendnis.
ad 1 - Kommentare zur Geschichte bitte immer in ein Extraposting
ad 2 - Umlaute sind auch per Copy'n'Paste reinzubringen und erhöhen die Lesefreude massiv !
äöü ÄÖÜ ß <<<< als Vorlage, per Suchen/Ersetzen geht es recht zügig, die auszutauschen :)

Grüße
C. Seltsem

 

Hallo C. Seltsem!
Vielen Dank fuer ihre beiden Hinweise bzgl. Umlaute und meiner Anmerkung. Sobald ich Zeit habe, werde ich versuchen, diesbezgl. meine Geschichte zu korrigieren. Hoffentlich kriege ich das hin, ansonsten werde ich um Hilfe bitten.

Da es sich bei der obigen Geschichte um meine erste Geschichte handelt, die ich veroeffentlich habe, wuerde ich mich freuen, Ihre und auch die Meinung anderer zu hoeren. Fuer jede Kritik bin ich dankbar.
LG
mattipiet

 
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Hallo mattipiet,

auch von mir ein herzliches Willkommen auf kg.de.

C.Seltsem hat ja schon angefügt, dass du die Umlaute noch ändern musst und auch manche Wörter müssen mit ß geschrieben werden. Ich hoffe, dass dieser Buchstabe nicht auch auf deiner Tastatur fehlt?
Ansonsten sag Bescheid, da können wir dir bestimmt helfen.

Nun zum Text. Der Junge hat mir ja am Anfang ein bisschen leid getan, als er den schweren Karton schleppen musste. Aber als er dann den armen Alten so überheblich behandelt hat, da hat sich mein Mitleid in Wut verwandelt.
Ich finde, diese schnelle Wandlung von bitten in befehlen, ist dir recht gut gelungen. Am Ende hat es mich richtig gefreut, dass der Mann die Vasen auf den Boden gedonnert hat. Geschieht dem Jungen recht!

Zum Stil hätte ich noch ein bisschen was anzumerken. Mir ist aufgefallen, dass du ziemlich oft Wiederholungen gebrauchst. Schau doch mal im Synonymlexikon nach, da gibt es z.B. mehrere Begriffe für das Wort "Karton", vielleicht Paket oder einfach Vasen, Gepäckstück usw.
Auch musst du am Anfang nicht so oft "Peter" und "Vater" wiederholen. Da kannst du auch mal "er" schreiben oder "Sohn". Da gibt es ebenfalls viele Varianten. Unsere deutsche Sprache ist sehr vielseitig.

Ein kleiner Vorschlag von mir für den Anfang:

Peter's Vater hat ein kleines Haushaltswarengeschaeft in einer Kleinstadt. Peter hat seinem Vater versprochen, nach Schulschluss und nachdem er alle Hausaufgaben erledigt hat, ihm hin und wieder am Nachmittag ein paar Stunden dort zu helfen. Jedesmal wenn Peter mit seinem Vater im Laden arbeitet, ermahnt ihn der Vater, immer sehr hoeflich und nett zu den Kunden zu sein und ihnen besser nicht zu widersprechen, denn der Kunde ist ja bekanntlich Koenig.
- Mein Vorschlag:Peter's Vater hat ein kleines Haushaltswarengeschaeft in einer Kleinstadt. Peter hat ihm versprochen, nach Schulschluss und nachdem er alle Hausaufgaben erledigt hat, ihm (würde ich streichen) hin und wieder am Nachmittag ein paar Stunden dort zu helfen. Jedesmal wenn die beiden im Laden arbeitet, ermahnt ihn der Vater, immer sehr hoeflich und nett zu den Käufern zu sein und ihnen besser nicht zu widersprechen, denn der Kunde ist ja bekanntlich Koenig.

Dies ist nur ein kleines Beispiel, wie du Wortwiederholungen vermeiden kannst.

Gerne gelesen.
Viele Grüße
bambu

PS: Deine Geschichte hat aber nichts mit dem Thema des Monats zu tun! Schau doch mal unter dem "Thread: Thema des Monats" in der Kinderrubrik nach. Es geht da in diesem Quartal um "Kindergeburtstag"!

 

Vielen Dank, liebe bambu, fuer deine ausfuehrlichen Anmerkungen. Ja, um die Wortwiederholungen muss ich mich wirklich kuemmern. Das ist mir deutlich geworen. Danke fuer den wertvollen Hinweis auf das "Synonymlexikon".
Was die Umlaute angeht, so sehe ich da ein Problem, das ich alleine vermutlich nicht so schnell in den Griff bekommen werde. Ich habe heute versucht nach Anweisung von C. Seltsem dieses Problem auszuschalten, aber leider ohne Erfolg. Erschwerend kommt noch hinzu, dass ich an einem neuen PC arbeite mit einem Vista-Programm, dass mir noch sehr fremd ist.

Da ich ganz neu in diesem Forum bin, war ich ueberhaupt erst einmal gluecklich, die Registrierung etc. bewerkstelligt zu haben. Von einem speziellen Thema des Monats hatte ich keine Ahnung. Es wird wohl einige Zeit dauern, bis dass ich mich bei Kindergeschichten.de zurechgefunden habe. Verstehe ich das richtig? Es koennen hier nur Kindergeschichten veroeffentlich werden, die zum Thema des Monats passen oder gibt es noch eine andere Moeglichkeit?
Liebe Gruesse aus Kairo!
mattipiet

 

Hallo mattipiet,

hier können in der Rubrik "Kinder" natürlich beliebige, kindgerechte Geschichten gepostet werden. Wir hatten nur mal "das Thema des Monats" eingeführt, damit die AutorInnen hin und wieder einen Hinweis bekommen, über was sie vielleicht schreiben können. Wenn gerade mal ein Text zu diesem Thema, das übrigens nur alle drei Monate wechselt, passt, dann sollte man vor die Geschichte den Präfax "Thema des Monats" setzen. Bei allen anderen Texten wird beim Einstellen, links neben dem Titel nichts eingetragen.

Hoffentlich habe ich dir jetzt ein bisschen mehr Klarheit verschafft, wie man hier vorgeht.
Bei Fragen einfach melden, am besten eine PN an C.Seltsem oder mich schicken. (Geht aber auch hier unter dem Text). Wenn wir können, helfen wir gerne.

Viele Grüße nach Kairo
bambu

PS: Habe "Thema des Monats" gelöscht.

 

Hallo mattipiet,

jetzt also nochmal mit ein wenig mehr Zeit und Aufmerksamkeit für Deinen Erstling.
Die Moral der Geschichte ist ziemlich ungewöhnlich, denn die Geschichte weist kein HappyEnd auf, nicht einmal eine Läuterung von Peter, sondern nur das, was neudeutsch als Feedback bezeichnet wird, oder gemäß dem Volksmund als "wie man in den Wald hineinruft ..."
Das ist für eine Kindergeschichte nicht klassisch, wenngleich ich es interessant finde, immerhin stellt sich Peter als ziemlich ekeliger kleiner Kerl heraus, garstig trifft es wohl am besten. Und da ist seine Strafe konsequent.
Nicht wirklich jedoch verstehe ich die Weisheiten des Alten, ich hatte ehrlich gehofft, daß Du diese Gelegenheit nutzt, um eine Pointe aufzubauen, oder - besser - um echte Moral einzudrehen, das Motiv der "3" findet sich ja oft in Märchen und wird dort verwendet, um auf eine abschliessende Moral zuzuarbeiten, das habe ich bei Deinem Alten vermisst, für mich wirkt es eher wirr als zielorientiert, jedenfalls habe ich den tieferen Sinn dahinter nicht verstanden.
Dann sind einige Deiner Formulierungen, besonders am Anfang, sehr langatmig und nicht gut zum vorlesen oder selber lesen für Kinder, z.B. hier :

An einem Freitag nachmittag, als überraschenderweise der Laden ständig voller Kundschaft ist, bittet der Vater seinen Sohn, doch schnell mit dem Fahrrad in das Nachbardorf zu fahren, um von der dortigen kleinen Glasfabrik die bestellten Glasvasen abzuholen, auf die eine Kundin so dringend wartet.
wobei auch zusätzlich unklar ist, warum der Laden "überraschenderweise" ständig voller Kundschaft ist, ich finde das Adjektiv entbehrlich und würde aus diesem Bandwurm mindestens zwei Sätze machen
Jetzt bereut er, dem Ratschlag seines Vaters nicht gefolgt zu sein und das Fahrrad nicht genommen zu haben, das ueber einen stabilen Gepäckträger verfuegt.
das ist auch so ein bisken um die Ecke formuliert, die beiden Hilfsverben sein und haben in einem Satz lassen ihn etwas sperrig wirken, vielleicht sowas wie "Jetzt bereut er, dem Ratschlag seines Vaters nicht gefolgt zu sein. Das Fahrrad hat einen (stabilen) Gepäckträger, doch das steht zu Hause." Das stabil übrigens finde ich als Adjektiv entbehrlich, ein Füllwort.

Weiterer Textkram :

Peter's Vater hat ein kleines Haushaltswarengeschäft in einer Kleinstadt.
ein Katostroph, und das gleich im ersten Satz...
An einem Freitag nachmittag,
Nachmittag
In der Glasfabrik angekommen, überreicht man Peter nicht nur einen großen sondern auch einen wirklich schweren Karton.
großenKOMMA sondern
das ueber einen stabilen Gepäckträger verfuegt.
da fehlen noch zwei ü
„Nun rueck' schon endlich mit der dritten Regel aus."
und hier noch eines
Mit einem schweren Ruck hebt Peter die Vasen auf seine linke Schulter
falscher Bezug, der Ruck an sich ist ja nicht schwer, sondern beherrscht, kräftig, nachdrücklich oder einfach adjektivlos ein Ruck
Bereits wenige Meter hinter dem Fabriktor stehen ihm die Schweißperlen schon im Gesicht,
das ist doppelt, eines von beiden sollte wegfallen
„Weißt du," sagt Peter
aber das Biest,"
„Schon gebucht, meine Junge," sagt er
„Schieß los," kommt es vorlaut aus Peter’s Mund.
Das ist mir nicht neu," und sofort fallen ihm ähnliche Worte seines Vaters ein.
„Und wie lautet Regel Nummer zwei," fragt Peter neugierig zurück.
Komma kommt nach den Anführungszeichen, nicht drinnen
Der Alte bleibt mitten im Geschaeft stehen
hier fehlt ein ä
Das Klirren der zerbrechenden Vasen schmerzt in Peter’s Ohren.
Erst jetzt lässt der Alte Peter's Arm los,
s.o.


Insgesamt gefällt mir Dein Erstling trotz der vielen Anmerkungen recht gut, weil sie ungewöhnlich ist und irgendwo zwischen Märchen, Kindergeschichte und Alltagsbegegnung taumelt. Der Bruch, an dem aus dem netten Jungen Peter der garstige Peter wird und der dann sein Echo am Ende erhält gefällt mir.

Was übrigens das automatische Ersetzen angeht, wenn Du Vista hast (alleine das ist bereits bemitleidenswert :D), dann hast du vermutlich auch Word drauf, und da sollte es die Funktion suchen/Ersetzen noch geben, hat bis Word2003 mit der Tastenkombination <STRG>+<H> (oder bei englischem Layout auf den Tasten <CTRL>+<H>) funktioniert. Einfach den gesamten Text markieren (<STRG>+<A>), dann zunächst nach "ue" suchen und durch "ü" ersetzen, dann die "ae" und "oe", das geht eigentlich recht zügig und einfach. Und am Ende den korrigierten Text wieder vollständig hier einstellen (also alten Text mit "Bearbeiten" editieren, vollständig markieren (hier funktioniert <STRG>+<A>) und mit "Einfügen" (<STRG>+<V>) reinkopieren, "speichern" und feddisch :)

Sodelle, frisch ans Werk, ein bisken was ist ja noch zu korrigieren und zu überarbeiten :gelb:

Grüße nach Kairo und schick ein bisken Sonne rüber, hier wird's kalt und kälter

C. Seltsem

 

Hallo mattipiet!

Mir hat Deine Geschichte gut gefallen.

Einiges wurde ja bereits kommentiert, auch mir stellte sich ein wenig die Frage, was es mit den 3 Regeln auf sich hat, die zwar eine Art Pointe bilden, aber im Gesamten ein wenig in der Luft hängen bleiben.

Ansonsten fehlt mir persönlich ein kleiner letzter Blick auf Peter am Ende.
Ich habe das Gefühl die Geschichte beginnt als Erzählung über Peter und endet als Erzählung über den alten Mann.
Dies könnte man vielleicht ganz einfach beheben, indem man Peter nochmal 'aktiv' werden lässt, z.b. anstatt:

"...und, ohne sich noch einmal umzudrehen, verlässt er wortlos das Geschäft."

könntest du den Jungen vielleicht nochmal so einbinden:

"...und Peter kann nur ohnmächtig zusehen, wie der Alte wortlos das Geschäft verlässt."


Vielleicht fehlt auch ein wenig die Rückführung aus der Zweisamkeit der beiden auf ihrem Weg in die Gesellschaft der Menschen in dem Laden.
Letztere müssen wohl keine große Rolle im Geschehen erhalten, könnten meiner Meinung nach aber durchaus Erwähnung finden - der Vater wird sicherlich nicht wortlos zusehen, wie der Sohn mit erheblicher Verspätung die erwarteten Waren bringt, und dann hat er einen Fremden dabei, der seine Last trägt bzw. selbige dann zu Boden wirft.
Wie gesagt, eine ausführliche Beschreibung des Geschehens um die beiden herum wäre zuviel, aber eine Randbemerkung, um das Bild des leergefegten 'Geisterladens' zu vermeiden, wäre vielleicht nicht falsch.

Vielleicht sehen das andere Leser natürlich auch ganz anders, mir persönlich ensteht am Ende deiner Erzählung einfach ein kleiner unausgefüllter Raum, den ich lieber vom Author gefüllt sähe. ;)


Alles in allem habe ich Deine Geschichte aber gern gelesen und finde sie ein gutes Erstlingswerk. (Ich bin bislang leider über meines nicht hinausgekommen, aber wird schon noch!)


Liebe Grüße,

Urseli

 
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Hallo Seltsem,
Vielen Dank fuer deine ausfuehrlichen Anmerkungen zu meinem "Erstlingswerk". Ich hatte mich schon gewundert, dass ich bei deiner ersten Antwort so glimpflich davongekommen bin. In den naechsten Tagen werde ich dahingehend meine Geschichte noch einmal ueberarbeiten. Solange ich mein Umlautproblem noch nicht geloest habe, verursache ich mit Sicherheit dann wieder neue Umlaute auf englische Weise.
In 2 Wochen erwarte ich meine Schwester zu Besuch. Sie behauptet immer, gut mit dem PC umgehen zu koennen. Das wird sie mir dann beweisen muessen! Wir werden sehen. Ansonsten muss ich hier einen Fachmann zu Rate ziehen.
Gerne sende ich dir waermende Sonnenstrahlen nach Deutschland. Die Tagestemperaturen bewegen sich in Kairo immer noch so um die 30 Grad C.
Liebe Gruesse
mattipiet

P.S. Ich habe das Gefuehl, mein "Zweitlingswerk" (Onkel Josef, ein intelligenter Hase) ist mir etwas besser gelungen. Ich bin auf deine/eure Kritik gespannt.


Liebe Urseli,
ich habe mich ueber deine Kritik sehr gefreut und werde meine Geschichte diesbezueglich noch einmal ueberdenken und ueberarbeiten. Ich habe auch schon eine Idee, wie ich das Ende der Geschichte etwas veraendern kann.
Vielen Dank fuer deine Zeit, die du in deinen Kommentar investiert hast.
Liebe Gruesse
mattipiet

 
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Hallo mattipiet!


Ich habe Deine überarbeitete Fassung nochmal gelesen und finde sie jetzt wesentlich stimmiger.
Einzig am Ende finde ich den Vater etwas zu ruhig, denn schliesslich wird er wohl für den Schaden aufkommen müssen.
Vielleicht sollte er eher eine Erklärung wollen, anstatt in Ruhe zu reden, als wollten die beiden grade zum Fischen gehen.


Nichts desto trotz, ich mag die Geschichte, nicht zuletzt wegen des alten Mannes, der dem Jungen auf so erheiternde Weise beibringt, das man für sein Handeln Konsequenzen tragen muss. :)


Liebe Grüße,


Urseli

 

Hallo Urseli,
hoffentlich bist du nicht sauer, dass ich dir so spät antworte. Hatte leider für einige Wochen keinen Zugang zum Netz. Ich freue mich, dass dir nun meine Geschichte gefällt. Ich werde deine Anregung annehmen und den Schluß der Geschichte dahingehend noch einmal überarbeiten. Nochmals vielen Dank für deine Unterstützung und eine schöne Adventszeit. LG mattipiet

 

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