Der Umzug
Der Umzug
Guten Tag! Schön, daß Sie mich besuchen. Ja, hier wohne ich nun, in der zweiten Etage. Ein schönes Mehrfamilienhaus, nicht wahr? Die Zimmer sind geräumig und hell. Und der Ausblick erst ... Schauen Sie, jeden Morgen blicke ich auf die Felder. Was meinen Sie, wie herrlich das aussieht, wenn im Sommer der Raps blüht! Es ist zwar nicht billig hier, aber das macht nichts, man gönnt sich ja sonst nichts. Schauen Sie sich ruhig etwas um. Ja, das ist Möbel im englischen Stil. Mir gefallen die klassischen Formen. Hier ist mein Arbeitszimmer. Sie können gern reinkommen! Ah, meine kleine Privatbibliothek hat es Ihnen wohl angetan? Es sind schon über vierhundert Bücher. Ich leihe Ihnen gern ein paar aus.
Guten Tag! Schön Sie wieder zu sehen! Ja, ich mußte umziehen, in die erste Etage, aber das macht nichts. Es ließ sich nun einmal nicht ändern. Hier schauen Sie, meine Bücherregale passen viel besser in die Ecke und stehen nicht mehr so allein und verloren herum. Der bequeme Sessel? Den habe ich verkauft. Aber bitte nehmen Sie auf dem Sofa platz. Und gefallen Ihnen die Bücher, die Sie mit genommen haben? Ja, ich mag sie auch. Mein Arbeitszimmer? Nein, ich habe kein Arbeitszimmer mehr.
Guten Tag! Schön, daß Sie sich Zeit für mich nehmen! Wenigstens mußten Sie heute nicht die vielen Treppen steigen. Ja, ich habe mich inzwischen an die neue Wohnung im Erdgeschoß gewöhnt. Bitte setzen Sie sich. Warten Sie kurz, ich werde die Vorhänge etwas aufziehen. Hier unten ist es manchmal etwas dunkel in den Zimmern, aber das macht nichts. Da wird man wenigstens nicht so geblendet. Ach so, Sie wollen mir meine Bücher zurückgeben. Nein, das brauchen Sie nicht. Ich weiß doch gar nicht, wo ich die noch unterbringen soll. Ich habe leider nur zwei Regale untergebracht. Aber ich weiß doch, die Bücher sind bei Ihnen in guten Händen. Und wenn ich sie brauche, können sie Sie mir ja ausleihen.
Guten Tag! Schön, daß mich noch jemand besucht. Ich wohne jetzt im Keller. Vorsicht, stoßen Sie sich nicht den Kopf. Es ist etwas niedrig hier. Meine Bücher und meine Möbel? Die mußte ich verbrennen. Nachts ist es doch so kalt, und am Tag auch. Was ich nächste Woche mache, fragen Sie. Nun ich weiß nicht. Ich habe nur gehört, daß dann das Haus abgerissen wird, aber das macht nichts, dann bin ich wenigstens die Ratten hier los.