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Der Typ aus dem Laden

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24.01.2018
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Der Typ aus dem Laden

Eigentlich ist es ein Tag wie jeder andere gewesen. Ich bin morgens aufgestanden, habe die morgendliche Routine hinter mich gebracht und war bereit hinaus zu streiten um meine Pflichten zu erfüllen.
Auf dem Weg zur Arbeit ist auch nicht sonderlich viel passiert, wenn man sich einmal an das U-Bahnfahren in Berlin gewöhnt hat, wundert man sich nicht mehr so leicht über Paradiesvögel.
Das einzige was ich mich bei jedem Paradiesvogel, den ich so auf der Straße oder in den Öffentlichen begegne frage, ist, was machen solche Leute um ihren Leben zu unterhalten?
Denn rein optisch passen die überhaupt nicht in irgendeine Firma.
Das sind in meinen Augen alles Möchtegernkünstler, die höchstwahrscheinlich in der Gastronomie arbeiten. Schlimm.
Die arbeiten dort, wo andere Spaß haben. Trauriges Leben.
Natürlich bedenke ich, dass wir hier in Berlin sind und sich jeder, rein optisch, entfaltet wie er will.
Bei Studenten kann ich das noch nachvollziehen, die sind aber noch nicht im Ernst des Lebens angekommen, die dürfen sich das noch erlauben.

Ausgefallene Klamotten.

Aber treffe ich eine Person, die schon aus dem Studentenalter raus ist, sich aber immer noch nicht dem Ernst des Leben gestellt hat, überkommt mich immer ein Gefühl des Unbehagens und der Trostlosigkeit.
Was machen diese Leute mit ihrem Leben? Haben die keine Ambitionen eine Familie zu gründen, sich auf das Rentenalter vorzubereiten? Man muss doch Vorsorge treffen.

Vor-Sorge.

Ich bin ja der Meinung dass man sich, wenn man einen sicheren Job haben will, auch dementsprechend kleiden sollte, sich dementsprechend verhalten sollte.
Ich für meinen Teil bin ganz zufrieden mit mir. Ich habe einen sicheren Job, den ich dank meines Studiums bekommen habe. Ich wohne in einer ordentlichen und geräumigen Wohnung zusammen mit meiner langjährigen Freundin. Ich bin Mitglied in einem Fußballclub in meiner Nachbarschaft und beim Fitness bin ich auch angemeldet.
Meiner Freundin ergeht es genauso. Sie hat einen Job den sie wegen ihres Studium Abschlusses bekommen hat. Beide haben wir eine vierzig bis fünfzig Stundenwoche und dreißig Urlaubstage. Erst neulich haben wir uns ein neues Auto auf Leasingraten angeschafft.
Das Schöne an unserer Beziehung ist, wir haben in etwa die gleichen Vorstellungen vom Leben und sogar gleichen Geschmack. Das ist eine Sache die mir besonders wichtig ist. Gerade weil wir den gleichen Geschmack haben, haben wir keinen Stress bei der Auswahl einer neuen Serie auf Netflix.
Und wenn wir mit einer Serie durch sind, haben wir ordentlich Gesprächsstoff bis zur nächsten.

Wie gesagt, es ist ein normaler Tag gewesen, keinerlei Spektakel, keine Aufregungen. Von der Arbeit bin ich früher als sonst gegangen, ich wollte noch durch die Einkaufszentren bummeln und mich nach einem Geschenk für meine Freundin umsehen, Weihnachten steht vor der Tür.
Ich hab mich in allen möglichen Geschäften umgeschaut, ich bin bei Klamottenläden gewesen, bei Elektronikhändlern aber wirkliche Inspiration habe ich nicht erfahren. Ich habe das Handtuch schon geworfen und machte mich auf den Weg zur U-Bahn, auf den Weg nachhause. Man kommt direkt vom Untergeschoss des Einkaufszentrums zur U-Bahnstation. Also begab ich mich nach unten und marschierte direkt zum Ausgang, als mir im Augenwinkel dieser Laden aufgefallen ist.
Die bieten dort Ledertaschen für Frauen und Männer an. Unisex, wie der Typ aus dem Laden mir gesagt hat.
Der Laden war leer, was ihn aber nicht weniger anziehend machte. Sehr stylischer Laden, schön minimalistisch gehalten. Die haben die Innenausstattung echt schön hinbekommen, es ist ein Mix aus Holz und Metall, sehr rustikal, warmes Licht.
Die Taschen haben mich auch sehr beeindruckt, schön und preiswert. Mehr beeindruckt als von den Taschen hat mich der Typ der dort arbeitet.
Wenn man das so nennen kann.
Er saß seelenruhig an seinem Platz. Sein Platz ist ein pultartiger Tisch auf kleinen Rädern etwa auf Hüfthöhe. Ebenfalls ein Mix aus Metall und Holz, wobei die Tischplatte eine halbe Scheibe aus einem Baumstamm ist. Das muss ein mächtiger Baum gewesen sein.
Auf der Platte waren nur ein paar Utensilien, ein iPad das als Kasse dient, ein Kartenlesegerät, ein Stück Leder das zu Demonstrationszwecken dient, eine Musikbox, das Handy des Typen. Er selbst saß auf einem erhöhten Stuhl.
Er saß also dort auf seinem Stuhl, las ein Buch und hört Musik. Charles Dickens „Große Erwartungen“ gelesen und den ehemaligen Gitarristen (er hat mir den Namen genannt, habe ihn aber vergessen) der Red Hot Chili Peppers gehört.
Bei der Arbeit! Unglaublich!
Ich geh in den Laden rein und erwarte eine Reaktion von dem Typen. Nichts. Ich schaue mich kurz um, gehe an ihm vorbei und immer noch nichts. Keine Reaktion, er ist vertieft in sein Buch. Ich bin zwar froh, dass er mich nicht vollquatscht und versucht mir um jeden Preis etwas zu verticken.
(Das ist das Wort das er benutzt hat)
Trotzdem fühle ich mich beleidigt, er hat mich zumindest zu grüßen, er will doch schließlich Geld verdienen. Kunde ist König, wenn ich mich nicht irre.
Mein erster Eindruck von ihm: respektlos, arrogant und höchstwahrscheinlich auch einer dieser Paradiesvögel. Das habe ich daran erkannt, dass er einen Ring am kleinen Finger trägt und ein rückwärts getragenes Capy, unter dem man deutlich lange Haare erkennt. Sein Gesicht ist unrasiert. Nichtsdestoweniger wollte ich in Kontakt mit ihm kommen um mir meine Theorie bestätigen zu lassen und sollte dem so sein, kann ich ihm meine Meinung geigen.

>> Kann ich die Tasche hier mal aus dem Regal nehmen und sie mir anschauen? << fragte ich.
>> Bitte, das musst du machen. Leder muss man anfassen und fühlen. << antwortete er.

Das hat mich mächtig aus dem Konzept gebracht. Ich habe ein schlichtes „Klar“ erwartet. Er aber hat das mit einer so einfühlsamen Energie gesagt, dass ich erst mal überfordert war.

System overloaded.

Ich wollte die Tasche aufmachen um mir das Innenleben anzuschauen, als er auch schon auf dem Weg zu mir war. Jetzt fängt die Show an, denke ich mir und sage es ihm auch.

>> Show? << Antwortet er.
>> Na ja, jetzt fangen Sie doch an das Produkt zu preisen um es mir schmackhaft zu machen. <<
>> Erst mal, kannst du bitte aufhören mich zu Siezen. Wo sind wir denn hier?! Weiß du, in manchen Kulturen sind die Menschen beleidigt wenn man sie siezt. Kannst du dir vorstellen warum das so ist? <<
Wieder hat er meinen Worten jeden Wind aus den Segeln genommen.
>> Die Leute sind der Meinung, dass wenn man sie nicht duzt, man nicht ihr Freund sein will. Sich vielleicht sogar für etwas Besseres hält. << Somit hat er seine Frage selbst beantwortet. Aber sein ganzes Auftreten, wie spricht, in welcher Tonlage, seine Satzbildung, man kann ihm nicht böse sein. Egal ob er einem vor den Kopf stößt.
>> Und jetzt zurück zu deiner Aussage, ich wolle das Produkt preisen. Tatsächlich denke ich die Tasche ist eine der wenigen die wirklich nicht schön sind. Komischer Weise wird die aber relativ häufig gekauft. Ich bin immer der Meinung gewesen, ich hätte einen guten Geschmack aber die Verkaufszahlen belehren mich eines Besseren. <<
So etwas habe ich noch nicht erlebt, erst beachtet er mich nicht sondern liest sein Buch. Dann belehrt er mich warum ich ihn nicht sitzen soll und jetzt erzählt er mir die Tasche für die ich mich interessiere ist scheiße. Man könnte meinen das gehört alles zu seiner Verkaufsstrategie aber auf meine Aussage, dass das alles nur Masche sein, antwortete er und ich zitiere:

„Ich sage was ich meine und meine was ich sage. Sehe ich wirklich wie ein Typ aus der einen Plan hat?“
Nach ein bisschen Smalltalk und Präsentationen von Taschen die ihm gefallen, habe ich mich dazu entschieden die Tasche für meine Freundin zu kaufen.
Mir hat es auch eine Tasche angetan, ein sogenannter Weekender. Eine kleine Reisetasche aus Büffelleder, wunderschön, für dreihundert Euro.

>> Das ist eine Tasche die echt war hergibt, ich finde es gibt zu viele Menschen mit hässlichen Reisetaschen. Besonders wenn das irgendwelche Sporttaschen sind. Einfach nur hässlich. << das waren seine Worte als ich mir die Tasche näher angesehen habe.
>> Irgendwo haben Sie, tschuldigung, hast du recht. Vielleicht lasse ich sie mir zu meinem nächsten oder übernächsten Geburtstag schenken. << sagte ich.
>> Schöne Sachen muss man sich selbst kaufen mein Freund. Und nicht nur zu seinem Geburtstag.<<

Das habe ich am Anfang gar nicht richtig wahrgenommen, sondern erst nachts im Bett.

Er nahm meine EC-Karte entgegen, der Betrag wurde abgebucht und ich hatte das Geschenk.
Zum Abschied tauschten wir warme Worte aus und verabschiedeten uns.

>> Eine Sache noch Kumpel. Wer sich nicht selbst liebt, kann auch keinen anderen lieben. << sagte er beiläufig und in so einem unschuldigen Ton, dass ich nichts als ein Lächeln zurückgeben konnte.

In der Nacht, am Morgen, bei der Arbeit. Ich konnte an nichts anderes denken als an seine Worte.
Schöne Sachen muss man sich selbst kaufen, wer sich nicht selbst liebt kann auch keinen anderen lieben. Was wollte er mir damit sagen? Was sind das für Aussagen? Je länger und intensiver ich über die Worte nachdachte, desto mehr Groll fing ich an gegen ihn zu hegen. Ist das versteckte Kritik? Was denkt er wer er ist? Ich fing an ihn für ein materialistisches Schwein zu halten, der nichts als Oberflächlichkeit betrachtet.
Über den Tag hinweg formulierte ich mir ein paar Sätze, die ich ihm später an den Kopf werfen wollte.

Feierabend.

Jetzt kann ich losgehen und es ihm zeigen.
Dort sitzt er wieder und liest sein Buch, diesmal aber ein anderes. Ich glaube es war irgendetwas von Hermann Hesse.

>> Kumpel. sagte ich. Ich hab mal über deine Worte nachgedacht und muss dir sagen, dass du echt Scheiße laberst. Außerdem denke ich dass du einer bist, der nur aufs Materialistische achtet. << So, jetzt hatte Dampf abgelassen, habe ihn meine Sätze und meine Meinung an den Kopf geworfen. Ich war bereit für ein Wortgefecht.
>> Deine Worte haben kein Gewicht bei mir. << Das war seine Antwort.
>> Du hast dich für Krieg und gegen Frieden entschieden. << fügte er hinzu.

Dann widmete er sich wieder seinem Buch und ignorierte mich.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej Rajko und herzlich willkommen,

deine Geschichte hat mich ganz schön gefordert. Gar nicht inhaltlich, sondern die Form strengte mich an. Ich fühlte mich so zugetextet von deinem Protagonisten. Der ging mir ziemlich schnell auf die Nerven. Ich gehe davon aus, dass es durchaus beabsichtig war, denn seine Lebenseinstellung ist ja auch ... eher bedenklich. So gesehen ist es dir gelungen, eine Figur zu entwicklen, die von allen genervt ist, die sich von ihm unterscheiden.
interessant ist es in dem Moment, in dem er ins Wanken gerät. Aber ich bin so nah an ihm dran durch sein Gelaber, dass ich auf Abstand gegangen bin und es mir ziemlich egal ist, ob er andere Lebensweisen zulässt oder nicht.

Das liegt aber an mir und ist ein Leseeindruck einer Leserein.


Eigentlich ist es ein Tag wie jeder andere gewesen. Ich bin morgens aufgestanden, habe die morgendliche Routine hinter mich gebracht und war bereit hinaus zu streiten um meine Pflichten zu erfüllen.

Soll das wirklich streiten heißen? Es würde schon passen, denn dein Protagonist ist recht pissed.
:hmm: Aber seltsam klingt es schon. Schreiten gefiele mir zwar auch nicht so sonderlich gut ... zumal ein Komma fehlt.

Das einzige was ich mich bei jedem Paradiesvogel, den ich so auf der Straße oder in den Öffentlichen begegne frage, ist, was machen solche Leute um ihren Leben zu unterhalten?

Dieser Satz verwirrt mich dann leider auch. Rein orthographisch.

Ausgefallene Klamotten.

Diese Worte stehen so verloren und ich weiß weder, was ich mir darunter vorstellen soll, noch warum die da so stehen. :hmm:

Ich wohne in einer ordentlichen und geräumigen Wohnung zusammen mit meiner langjährigen Freundin.

Hopsala, bis hierher hatte ich einen griesgrämigen Rentner vermutet. :shy:

Man kommt direkt vom Untergeschoss des Einkaufszentrums zur U-Bahnstation. Also begab ich mich nach unten und marschierte direkt zum Ausgang, als mir im Augenwinkel dieser Laden aufgefallen ist.

Vielleicht magst du dich von einem direkt trennen - klingt nicht so elegant.

Er saß seelenruhig an seinem Platz. Sein Platz ist ein pultartiger Tisch auf kleinen Rädern etwa auf Hüfthöhe.

Du wechselt hin und wieder in der Zeit. Das kann man wohl machen, aber mich irritiert das immer. Auch weil, ich bisher nicht herausgefunden habe, wozu es dienlich ist.

Übrigens solltest du generell großzügiger mit Kommas umgehen. Bin nicht so der Kommafuchs, aber in deinem Text fehlen sie hier und da.

>> Kann ich die Tasche hier mal aus dem Regal nehmen und sie mir anschauen? << fragte ich.
>> Bitte, das musst du machen. Leder muss man anfassen und fühlen. << antwortete er.

Der Dialog will mir nicht so ganz einleuchten, denn sie widersprechen sich ja nicht. Der will das tun, was der andere empfiehlt. :hmm:

Er aber hat das mit einer so einfühlsamen Energie gesagt, dass ich erst mal überfordert war.

Halte mich für kleinkariert, aber ich etwas mit einfühlsamer Energie sagen ... damit bin ich leicht überfordert. Ich kann es mir nicht vorstellen, wie es klingt. Sorry.

>> Irgendwo haben Sie, tschuldigung, hast du recht. Vielleicht lasse ich sie mir zu meinem nächsten oder übernächsten Geburtstag schenken. << sagte ich.

Er suchte doch aber schon eine Tasche für seine langjährige Freundin zu weihnachten, nicht wahr?

Die Anführungszeichen deiner wörtlichen Rede ist ungewöhnlich und irrierten mich zusätzlich. Zu deinem spießigen :shy: Protagonisten passen sie auch gar nicht. ;) Würde der nie verwenden.

Also, tu deinen Lesern einen Gefallen und lies noch mal über den Text was die Orthographie, Form und Zeiten angeht. Vielleicht lesen und kommentieren dann auch mehr Leute.
Bewährt hat sich auch, selbst eingestellte Texte von anderen Wortkriegern zu lesen und kommentieren.

Freundlicher Gruß, Kanji

 

Hallo, Rajko

Du hast Dir eine witzige Figur überlegt, sie in ein langweiliges Setting verfrachtet (dazu unten mehr) und den Text mit einigen Flüchtigkeitsfehlern gespickt.

Es wurde ja schon angemerkt: Deine Zeiten purzeln ziemlich durcheinander. Zuerst ist alles Präsens. Dann plötzlich werden im Präsens einzelne Sätze im Perfekt eingeschoben, z.B. hier:

Ich bin zwar froh, dass er mich nicht vollquatscht und versucht mir um jeden Preis etwas zu verticken.
(Das ist das Wort das er benutzt hat)

Du kannst nicht über ein Ereignis im Präsens schreiben und dann im Perfekt erzählen, was in der Zukunft geschehen sein wird. Das ist Quatsch. Danach wechselst Du komplett ins Perfekt und später ins Präteritum. Ich glaube nicht, dass das ein Stilmittel ist?! Vielmehr wirkt das so, als hättest Du den Text in mehreren Etappen geschrieben, in jeder Etappe eine andere Zeit benutzt und ihn danach nicht noch einmal korrigiert. Das solltest Du dringend in Ordnung bringen.

Genauso wie die Zeichensetzung (auch das wurde schon angemerkt). Da ich persönlich mich als Kommafuchs bezeichnen würde, kann ich bestätigen, dass Du sehr viele zusätzliche Kommata setzen solltest. So viele, dass ich es für unökonomisch halte, Dir jeden Fehler aufzuzeigen. Auf die Zeichensetzung in Dialogen will ich ganz kurz eingehen, weil man das schnell erklären kann. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wörtliche Rede zu gestalten. Ich nenne jetzt für jede Möglichkeit die relevanten Beispiele. Bitte schaue Dir genau an, wo Punkte, Anführungszeichen und Kommata hingehören. Es gibt (zumindest, wenn man sich nicht total verschwurbelt ausdrückt) keine andere Möglichkeiten als die folgenden.

1. Nachgestellter Begleitsatz:
"Hallo", sagte er.
"Hallo!", rief er.
"Hallo?", fragte er.

2. Vorangestellter Begleitsatz:
Er sagte: "Hallo."
(Das funktioniert mit Ausrufezeichen und Fragezeichen genauso.)

3. Eingeschobener Begleitsatz:
"Hallo", sagte er, "wie geht's?"

Also, bitte korrigiere Deine Zeichensetzung in der wörtlichen Rede. Ich hoffe, die genannten Beispiele können Dir dabei helfen. Auch scheinst Du keine richtigen Anführungszeichen zu verwenden. Die Anführungszeichen findest Du auf der deutschen Tastatur bei SHIFT+2.

So. Kommen wir zum Inhaltlichen. Ich finde die Geschichte extrem langweilig. Klar, Dein Prot ist ein totaler Langweiler. Das ist schwierig zu vermitteln. Generell finde ich, dass Du sein spießiges Leben und seine spießige Einstellung gut beschreibst. Da merkt man, dass Du ihn Dir richtig gut vorstellen kannst. Das ist schon einmal ein gutes Zeichen. Aber das plätschert ohne jede Spannungskurve vor sich hin. Ich hatte spontan zwei Ideen, wie man den Leser auch dabei behält (denn langweilen kann ich mich weniger angestrengt, wenn ich die Wand über meinem Computerbildschirm anstarre).

Erste Möglichkeit: Thomas Mann hat mal eine extrem langweilige Geschichte geschrieben, die ich trotzdem verschlungen habe: "Mario und der Zauberer". Darin beschreibt er einen extrem langweiligen Italienurlaub. Die Geschichte ist deshalb trotzdem spannend, weil vom ersten Satz an betont wird, dass etwas Schreckliches geschehen wird. Dieses Schreckliche geschieht auf der allerletzten Seite, aber man liest den ganzen Text atemlos, weil man darauf wartet, dass es geschieht. So etwas Ähnliches könnte ich mir hier auch vorstellen. Dampfe die Beschreibungen über das Leben Deines Prots etwas ein, sodass das nicht zu langatmig ist. Und betone von Anfang bis Ende, dass etwas Besonderes passieren wird.

Zweitens: Beginne die Geschichte damit, dass Dein Prot zum Verkäufer geht, um ihm die Meinung zu sagen - also mit dem zweiten Tag. Dann kannst Du alles andere Revue passieren lassen und ich als Leserin darf mich fragen, was denn so schlimm war, dass der Prot so wütend ist. Das könnte ich mir auch gut vorstellen. Auf diese Art würde sich dann auch ein Spiel mit Zeiten anbieten - du könntest den vergangenen Tag im Präteritum beschreiben und die aktuelle Situation im Präsens. Generell würde ich aber die Finger von Zeiten lassen, wenn ich in der Benutzung unsicher bin. Das geht schnell durcheinander, wenn man beim Schreiben nicht höllisch aufpasst.

Setz Dich nochmal ran. Ich komme gerne wieder und gucke nochmal drauf. ;)

Viele Grüße,
Maria

 
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Hey Kanji,
Ich bin stark beeindruckt, dass du dir solch große Mühe mit meiner Geschichte gemacht hast. Vielen Dank. Ich kann mir gut vorstellen, dass meine Form fehlerhaft ist, ich habe seit Jahren nichts geschrieben und war nie ein großer Fan des Grammtikunterrichts, was aber nicht heißen soll, dasss ich mich jetzt nicht verbessern will. Das tue ich nämlich, deswegen bin ich hier. Ich setzte mich nochmal an die Geschichte ran und werde sie überarbeiten.

Lieben Gruß, Rajko

Hey Maria,

Auch dir bin ich sehr dankbar. Es ist wirklich schön, dass es Leute wie euch gibt, die sich in ihrer Freizeit solche Mühe machen. Ich weiß das sehr zu schätzen. Ansonsten, ich werde deine Ratschläge berücksichtigen und mich nochmal ran setzen.

Lieben Gruß, Rajko

 

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