Der Tropfen
Der Tropfen
Ein Tropfen, sich im Mondlicht spiegelnd, bahnte er sich seinen Weg, durch den nicht endenwollenden Wald von gekappten Bäumen, die sich sanft seiner Bewegung anpassten. Er wusste nicht, warum die Höhle, die immer sein Zuhause war, ihn so plötzlich verstoßen hatte, wo er doch Sekunden zuvor noch ein kleiner Teil, des familiären Meeres war, das ihn von Geburt an so beschützend umschlossen hatte. Sich weiter seinen Weg durch das dichter werdende Gestrüpp bahnend, verzweifelt rätselnd, was ihn aus seiner vertrauten Umgebung gepresst, verschwand jenes zarte Schillern, das ihn zuvor so fasziniert hatte. Das Dickicht war so dicht geworden, dass jenes wunderbare weiße Licht nicht mehr zu ihm vordrang. Der bis gerade eben noch so staubig trockene Waldboden war nun überzogen, von einer farblosen, öligen Schicht, die das Vorankommen zu einer immer schneller werdenden Abwärtsfahrt werden lies. Er näherte sich in rasender Geschwindigkeit, einen Baum hinabfließend, dem mit einem Messer sauber abgetrennten Ende seines lebenserhaltenden Stammes, bevor er durch die Luft schwebend, die letzen Augenblicke seines Daseins genießend fragte, ob er es denn geschafft hatte, sich seinen Traum, andere glücklich zu machen, gelebt hatte. Mit dem Ende dieses Gedanken, zerschellte er auf einem weichen, federbefüllten Kissen.