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Der Trick

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18.02.2008
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Der Trick

Das kleine Mädchen ahnte nicht, daß es in Lebensgefahr war, weil es den bösen Mann hinter sich noch nicht gesehen hatte. Es kraulte gerade die Ohren seines jungen Hundes, der so weiches Fell und so treue Augen hatte und den es über alles liebte.
Der große unbekannte Mann war von Kopf bis Fuß in schwarzes Leder gekleidet, hatte einen schwarzen Umhang, schwarzes Haar, einen schwarzen Schnurrbart und machte ein so böses, grimmiges und miesgelauntes Gesicht, daß es zum Fürchten war.
Mia, so hieß das Mädchen, erstarte vor Schreck, als sie ihn sah und dachte in ihrer kindlichen Art, es sei der Teufel persönlich. Doch noch bevor sie sich von ihrem Schreck erholte, gab es plötzlich einen furchtbar lauten Knall, als ob der Mann mit der Pistole geschossen hätte!
Ihr Hund stieß einen so erbärmlich klingenden, heulenden und jaulenden, schmerzverzerrten Schrei aus, daß es Mia eiskalt den Rücken hinunter lief. Und dann war er weg.
Mia zitterte vor Angst. Wo war ihr geliebter Hund? War er jetzt tot? Ein schrecklicher Gedanke! Was war passiert? Und was wollte der böse Mann? Vor dem hatte sie noch mehr Angst.
Der Mann kicherte. Dann lachte er. Sein Lachen wurde immer lauter und war so gehässig und gemein, wie sie noch nie einen Menschen lachen gehört hatte.
Sie war vor Angst wie erstarrt.
„Ich bin ein Zauberer!“ schrie der Mann. „Ich habe den Hund weggezaubert.“
Mia lief weg. Sie rannte eilig zu ihrem Fahrrad, und wollte gerade davonfahren, da gab es wieder einen entsetzlich lauten Knall. Der Zauberer hatte einfach ihr Fahrrad weggezaubert.
Vor lauter Angst und Schrecken schrie Mia so entsetzlich, daß die Leute in der Umgebung es hörten.
War es nicht gemein genug, ihr neues Fahrrad wegzuzaubern? Doch der Zauberer lachte schon wieder, diesmal noch lauter und noch dreckiger und gehässiger, als zuvor.
Erst war ihr Hund weg, dann ihr Fahrrad. Also konnte er wirklich zaubern. Er war ein echter Zauberer. Und offenbar ein sehr böser noch dazu.
Mia rannte schreiend und weinend weg, doch der Zauberer kam hinterher, packte sie und hielt sie fest. Da schrie Mia noch lauter, vor Angst, vor Schmerz und vor Wut. Sie schrie so laut, daß ihr Vater angerannt kam.
Ihr Vater war sehr groß und sehr stark und kräftig. Als er sah, wie der unbekannte schwarze Mann seine kleine Tochter festhielt, und wie diese so herzzerreißend schrie, entbrannte ein solcher Zorn in ihm, daß er einen hochroten Kopf bekam, die erstbeste Latte von einem Zaun abriß und wutschnaubend auf den schwarzen Mann los rannte. Wenn der kein Zauberer gewesen wäre, hätte er ihn wahrscheinlich in seiner ganzen Wut zu Tode geprügelt.
Aber es gab wieder einen lauten Knall und plötzlich war die Zaunlatte verschwunden. Mias Vater blieb vor Schreck wie angewurzelt stehen. Wie war das möglich?
Der Zauberer lachte höhnisch und schrie: „Ich bin ein Zauberer! Ich habe die Zaunlatte weggezaubert!“
Mias Vater konnte es immer noch nicht glauben und hob einen dicken Stein auf, um den auf den Zauberer zu werfen. Doch den Stein zauberte er auch weg.
Jetzt blieb Mias Vater völlig verwundert stehen.
Inzwischen waren noch andere Kinder und Erwachsene gekommen.
Eine alte Frau rief: „Ich hole die Polizei!“
Doch der Zauberer lachte nur und schrie: „Dann zaubere ich die auch noch weg!“
Alle waren wütend, nur ein alter Professor mit weißem Haar und einer Halbglatze stand ganz ruhig da und dachte nach. Er war ein Mann, der nie wütend wurde, weil er wußte, daß Menschen oft etwas tun, ohne darüber nachzudenken, wenn sie wütend sind. Und genau das mußte er ausnutzen, wenn sein Trick funktionieren sollte, der ihm jetzt einfiel.
Er sagte zu dem Zauberer: „Aber es gibt etwas, das Sie nicht wegzaubern können.“
Genau wie erwartet, wurde der Zauberer wütend. Er schrie: „Quatsch! Ich kann alles wegzaubern!“
Der alte Professor antwortete gelassen: „Aber es gibt etwas, daß Sie nicht wegzaubern können.“
„Was denn?“, fragte der Zauberer und wurde noch wütender.
„Das verrate ich nicht.“, sagte der alte Professor, „Aber ich mache eine Wette mit Ihnen: Ich wette, daß es etwas gibt, daß Sie nicht wegzaubern können, wenn Sie es doch können, dann dürfen sie das kleine Mädchen behalten und mitnehmen und mit ihr machen, was Sie wollen.“
„Spinnst du?“, schrie Mias Vater den alten Professor an, „Vielleicht gewinnt er die Wette und wir sehen Mia nie wieder!“
Mia versuchte immer noch verzweifelnd aber vergeblich, sich aus der kräftigen Hand des Zauberers zu befreien.
Der alte Professor antwortete ganz ruhig und gelassen: „Er kann die Wette nicht gewinnen, denn es gibt etwas, das KANN er nicht wegzaubern! Es ist völlig unmöglich!“
Der Zauberer wurde noch wütender und schrie: „Kann ich doch! Und ich gewinne die Wette! Denn ich kann alles wegzaubern!“
Der Professor blieb ganz cool und sagte: „Ich werde euch allen ins Ohr flüstern, was es ist, das er nicht wegzaubern kann, nur dem Zauberer werde ich es nicht sagen.“
Alle waren sehr neugierig, besonders der Zauberer. Dann ging der alte Professor herum und flüsterte allen Leuten und allen Kindern ins Ohr, was es war, das der Zauberer nicht wegzaubern könne.
Und einer nach dem anderen fing an zu lachen.
Manche sagten zu dem Zauberer: „Du hast die Wette verloren. Die kannst du nämlich gar nicht gewinnen!“
Andere riefen laut lachend: „Das schafft er nie!“, und wieder andere: „Unmöglich!“.
Alle lachten ihn aus.
Viele verspotteten ihn mit den Worten: „Alter Versager!“
Die Kinder hatten viel Spaß dabei und lachten immer lauter.
Und der Zauberer wurde immer wütender und wütender. Weil sie ihn alle auslachten. Und weil er so neugierig war, was es sei, das der nicht wegzaubern könne.
Der Professor sagte es aber nur den anderen und ihm nicht.
Er wurde so wütend, daß er rot wie eine Tomate wurde, die Hand zur Faust ballte, und schnaubte und knurrte.
Schließlich schrie er mit lauter, wutschnaubender, krächzender Stimme, die sich vor Zorn und Ärger fast überschlug: „Ich habt die Wette doch noch gar nicht gewonnen! Ihr habt mir doch noch gar nicht gesagt, was es ist, das ich nicht wegzaubern kann! Und ich sage euch, ich kann es DOCH! Ich kann ALLES wegzaubern! Ich werde es euch beweisen!“ Er schrie so laut und war inzwischen so sauer, daß er schon Schaum vor dem Mund hatte.
Endlich sagte der Professor ihm, was er meinte: „Ich sage Ihnen, was es ist, was Sie nicht wegzaubern können: Sich selbst!“
„Und ob ich das kann!“, schrie der Zauberer blind vor Wut, und merkte nicht, daß er auf einen Trick hereingefallen war.
Es gab einen irrsinnig lauten, donnernden Knall, und einen grellen Blitz. Eine schwarze Rauchwolke stieg auf und der Zauberer war verschwunden.
Das einzige, was von ihm übrig blieb, war ein kleines Häufchen schwarzer Asche.
Mia war wieder frei und lief zu ihrem Vater.
Alle freuten sich. Alle jubelten. Die Kinder hüpften vor Freude und riefen: „Er ist weg!“
Endlich war er verschwunden. Jetzt war er nur noch Asche. Mias Vater fegte sie zusammen.
Am nächsten Tag sagte der Bürgermeister, die Asche solle in eine Urne gefüllt und auf dem städtischen Friedhof beerdigt werden.
Zu spät. Mias Vater hatte sie schon ins Klo geschüttet.

 

Hallo!

Ich fand deine Geschichte echt schön!
Leider in der falschen Rubrik, denn als Kindergeschichte würde ich (falls ich jemals Kinder kriegen sollte) meinen Kindern erzählen!
Sie ist putzig, lustig, hat auch eine "message", für ein Kind jedenfalls.

In Humor ist sie leider fehl am Platz!

 

Danke für das Lob, hat mich sehr gefreut. Ja, vielleicht sollte ich sie mal umsetzen in die Rubrik für Kinder.

 

Hallo Hillerkus,

auch mir ist die Pointe bereits bekannt. Deine Umsetzung selbiger hat einen gewissen Charme. Leider verspielst du ihn zum großen Teil durch deine sperrige Formatierung. Was du hier nachbessern musst sind Absätze!
Mindestens nachdem der Sprecher in der wörtlichen Rede wechselt, solltest du die Entertaste betätigen.
Gerade beid er wörtlichen Rede sammeln sich auch die Interpunktionsfehler. Sieh da doch bitte noch mal rüber.
Inhaltlich hat mich die ertse Hälfte der Geschichte an einen Albtraum erinnert. Nach dem Motto: man läuft und läuft und kommt doch nicht vom Fleck.
Was ich auf jeden FAll streichen würde, ist die Szene mit dem spritzenden Blut. Das braucht die Geschichte nicht, passt nciht unbedingt in diese Rubrik und ist obendrein nicht "logisch". Das Holz hinterlässt ja auch keine Spähne oder Staub. ;)
Kürzen solltest du in meinen Augen auch das Streitgespräch zwischen Professor und Zauberer. Das ist etwas zu lang geraten.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Hillerkus,

gut, nun habe ich mal die Geschichte in die Rubrik "Kinder" bekommen. Aber in dieser Art und Weise kann sie meiner Meinung nach nicht stehen bleiben.

Die Idee finde ich nicht schlecht. Ein böser Zauberer treibt seine markabren Spiele mit den Bewohnern eines Dorfes.
Da du die Geschichte erst nicht für Kinder geschrieben hast, möchte ich dir nun ein paar Anregungen geben, wie du sie kindgerecht hinbekommen könntest.
Mit Zauberern kann man ältere Kids nicht mehr unter dem Tisch hervorholen. Der Inhalt ist eher für kleinere Kinder geeignet. Doch da muss vor allem das Blut aus dem Text raus.

Für eine Kindergeschichte müsste der Zauberer den Hund einfach verschwinden lassen. Auch das Fahrrad könntest wegzaubern, wenn das Kind nicht draufsitzt. Und so weiter.
Ich hoffe, du verstehst, wie ich es meine.
Es würde allerdings bedeuten, dass du den gesamten Text umschreiben müsstest.

Den anderen Hinweisen in puncto Absätze schließe ich mich den Vorrednern an.
Ebenfalls unschöner Stil ist das Aneinandereihen von Adjektiven, was besondern am Anfang gravierend auffällt.

Bevor ich dir noch weitere Kritikpunkte mitteile, würde mich erst einmal interessieren, ob du aus der Geschichte wirklich eine für Kinder machen möchtest.

Viele Grüße
bambu

 
Zuletzt bearbeitet:

Erstmal danke für die ausführlichen Kritiken, über die ich mich immer freue, weil man daraus lernen kann. Und das habe ich sicher bitter nötig. Einiges davon werde ich umsetzen.

Und auch danke für das Lob, darüber freue ich mich um so mehr, sogar wenn es sparsam ist.

Daß ich das Blut weglassen soll, klingt plausibel.

Andererseits kommen bei Harry Potter auch Blut und Zauberer vor. Und Gewalt in Kindergeschichten findet man schon bei Hänsel und Gretel, wo die Hexe ermordet wird, oder bei Rotkäppchen und dem menschenfressenden Wolf, und unzähligen anderen Kindergeschichten, deshalb bin ich mir da noch nicht ganz schlüssig.

Ob es eine Kindergeschichte werden soll? Ja, auf jeden Fall, ich schreibe gerne für Kinder, zur Zeit auch einen Roman. Aber auch eine Kindergeschichte kann, siehe wieder Harry Potter, auch Fantasy, Humor, Krimi, Detektiv, Liebe, und sogar Horror enthalten. Oder sehe ich das falsch?

 

Servus Hillerkus,

Märchen sind im Ursprung keine Kinder- sondern Erwachsenengeschichten, sie dienten damals dem Transport von Moral und Werten, bevor die Sitcoms diese Funktion übernahmen.
Die Geschichte hat durch den Wegfall des Splatters gewonnen, er wirkte unmotiviert und unpassend, insofern finde ich sie nun runder und insgesamt freundlicher.

Und generell können Kinder mehr vertragen als viele Erwachsene (ein Blick in die Spielwarenabteilung bestätigt dieses immer wieder), doch es muss - anders als bei Erwachsenen - besser erklärt, logischer, stimmiger verpackt sein.

Grüße
C. Seltsem

 

Hallo Hillerkus,

so gefällt mir die Geschichte schon besser. Eines wäre vielleicht noch erklärenswert und zwar, wo der schwarze Mann herkommt oder weshalb er so böse geworden ist. Solch eine Frage könnte durchaus von den Kindern kommen. C.Seltsem hat ja schon angedeutet, dass es bei Kindern immer Erklärungen bedarf.

Da der Text durch die Absätze jetzt wesentlich besser zu lesen ist, habe ich auch noch einige Rechtschreib- und Kommafehler entdeckt, die vorher "unsichtbar" waren.

Hier nun die Anmerkungen:

Mia, so hieß das Mädchen, erstarte vor Schreck,...
- erstarrte

„Das verrate ich nicht.“, sagte der alte Professor, „Aber ich mache eine Wette mit Ihnen:
- Punkt nach "nicht" weg / nach "Professor" einen Punkt statt dem Komma oder "aber" klein schreiben

Aber es gibt etwas, daß Sie nicht wegzaubern können.
- .., das ...

Ich wette, daß es etwas gibt, daß Sie nicht wegzaubern können, ...
- ..., das Sie nicht ...

„Spinnst du?“, schrie Mias Vater den alten Professor an, „Vielleicht ...
- entweder nach "Professor an" einen Punkt und groß weiter oder das Komma lassen und "vielleicht" klein schreiben

Und der Zauberer wurde immer wütender und wütender. Weil sie ihn alle auslachten.
- Komma nach "wütender" und klein weiterschreiben

„Ich habt die Wette doch noch gar nicht gewonnen!
- "Ihr habt ...

Viele Grüße
bambu

 

Was? So viele Fehler? Wo kommen die denn auf einmal her? Danke für die Korrekturvorschläge, ich werde sie übernehmen!

 

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