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Der Triangel

Beitritt
22.11.2005
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Der Triangel

Baracke. Eine Kassette wird gespielt. Jemand summt mit. Schritte, die sich entfernen, wiederkommen. Eine Flasche wird geöffnet, der Jemand reißt sich ein Dosenbier auf.

Moment ... gleich ... – Jetzt! Hören sie das? Da! Hören Sie´s? Gleich kommt´s noch mal, die gleiche Passage, Moment.
Jetzt! Jetzt hören Sie´s! Die Klänge meine ich. Der Triangel ...

Und das ist auch schon so was: Da fängst schon an! Es heißt DER Triangel. Nicht DIE Triangel. Der Österreicher sagt gar: DAS Triangel. Aber der Österreicher ist ja auch kein Maßstab.

Er fuchtelt am Ghettoblaster, findet schließlich die Stopptaste. Ende der Musik.

... Das bin ich. Beziehungsweise wir. Die Kollegen und ich. In dem Fall waren wir drei. Manchmal hat Peter keine Zeit, wenn ihn seine Mutter, der unmusikalische Drachen, zum Hausaufgabenmachen zwingt. Wir waren mal vier. Aber Klaus macht jetzt lieber Karate. Dieser ... ach na ja: jedem das Seine. Und das Triangelspielen ist nun mal meine Passion!

Er trinkt einen Schluck Bier und es läuft sein Kinn hinunter

Das jetzt waren elektrisch verstärkte Triangels. Versteht sich ja, dass man uns ja sonst bei dem ganzen Gebläse und Gestreiche gar nicht wahrnehmen würde.
Die meiste Zeit mach ich gar nichts, sitze nur da und schaue auf den Bauch des Tubaspielers. Schwitzen wie ein Schwein tut der, kann ich ihnen sagen. Und die ganzen verschwitzten Gesichter, wenn sich die Geiger richtig ins Zeug legen: eine Wonne!
Und dann, wenn es soweit ist, atmet das ganze Orchester tief durch, schöpft Luft, während der Dirigent einmal in die Luft pinselt, und wir der Triangels erheben und anspielen. Jawohl: anspielen, nichts mit einfach anticken. Das muss schon gekonnt sein. Den richtigen Winkel muss man finden. Gut, ich mach das jetzt ja auch gut dreißig Jahre. Da spricht die Erfahrung sicherlich für sich selbst. Und alle drei zusammen müssen klingen. Da darf keiner seinen Einsatz verpassen! Da wäre die ganze Sinfonie im Arsch! Gar nicht dran zu denken.
Manchmal nehmen wir uns auch Bier mit und trinken es dann während des Konzertes. Dahinten, eingegraben in dem ganzen sinnlosen Schlagzeugkram, sieht uns ja niemand. Der Posaunist schielt schon immer ganz neidisch zu uns rüber.
Eines Tages wird es Triangelorchestern geben. Sie werden schon sehen. Wir rotten uns bereits zusammen. Keine Geigen, keine Bläser. Schlagzeuge vielleicht. Und ein Kontrabass. Aber sonst nichts! Nur Triangels. Die Weltherrschaft ist unser Ziel. Eine Diktatur wird es sein. Unsere Klänge werden die Welt bezirzen. Die Frauen werden mich anhimmeln, reihenweise in Ohnmacht fallen, wenn ich auch nur mit der Angel zucken werde. Dann werden sie sich beinspreizend vor mich werfen.

Er trinkt die Dose mit einem Hieb leer, öffnet eine neue

So manche Sinfonien, stellen sie sich die mal ohne Triangels vor. Gar nicht dran zu denken!
Es weiß kaum jemand, aber Brahms war ein passionierter Triangelspieler. Seine Werke sind auf die Triangel zugeschnitten. Glaubt kaum einer. Die meisten Triangelpassagen werden heute auch einfach rausgeschnitten. Da hat das Publikum kein Gehör mehr für. Wird ja auch gar nicht mehr durchgenommen, im Musikunterricht. Ich, ich erkenne noch den Klangunterschied zwischen einem sieben inch und einem vier inch Triangel. Und ob es ein guter von Hohner ist, oder einer dieser japanischen.
Die Leute nehmen uns ja so nicht wahr, aber wenn wir dann erklingen, raunt es in den Köpfen und sie würden am liebsten aufstehen und jubeln. Das spür ich.
Und eines muss ich ihnen auch sagen, so ganz im Vertrauen: Die haben alle ganz kleine Pimmel, diese ersten Geigen. Ich hab in meiner Laufbahn ja nun schon so einige erlebt! Diese arroganten Säcke, die aus ihren Villen in München oder Wien angereist kommen und dann hier einen auf dicke Hose machen. Aber ohne uns Triangelspieler wären auch das nur ganz armselige Wichtigtuer. Mit nix in der Hose.
Wenn wir nach den Auftritten noch mal zusammen einen heben, dann sitzen diese feinen Pinkel schon wieder in ihren Privatmaschinen.
Viel Ruhm für nichts, wenn sie mich fragen. Ich meine: Geigespielen bekommt man ja quasi in die Wiege gelegt. Triangel hingegen bedeutet Fleiß und Schweiß. Hier, sehen sie mich an. Mein rechter Daumen und der Zeigefinger: Hochfiligrane Maschinen. Und das kommt nicht von ungefähr! Acht Stunden täglich. Ansonsten schicken sie einen gleich wieder weg, wenn man mal irgendwo vorspielt.
Ich hab hier extra Fischreste aufgehangen, damit ich meine Ruhe habe und üben kann. Hier traut sich sonst keiner hin. Sie riechen´s ja. Aber gegen die Autos, die hier minütlich über die Brücke rumpeln, da kann man nichts machen. Hab mich schon beschwert beim Amt. Und ich werds wieder tun!
Natürlich bin ich einsam. Aber das muss man in Kauf nehmen. Aber sie können sich ja vorstellen, was man mit so einem ein inch Triangel machen kann. Verstehen sie mich? Hm?

Er öffnet ein neues Bier

Ich meine: So alle anderen Instrumente, insbesondere die Gitarre, erinnern ja eher an einen Phallus. Während der Triangel in seiner Dreiecksform ...
Ich möchte ihnen Sarah zeigen, vielleicht verstehen sie es dann.

Er kramt in einer offenstehenden Schublade und holt eine sehr kleine Triangel hervor

Sehen sie sich die mal an. Ist die nicht ästhetisch? So rein, so fest und kalt. Lassen sie mich jetzt bitte alleine. Es ist Zeit für Sarah.
Auf Wiedersehen.

 

Hallo Aris,

net schlecht vom Plot her, ob nun der süsskindsche Kontrabass dich dazu verleitete oder man sagen kann, grundsätzlich sind Menschen in ihrer Art komisch, wenn sie in ihren Aktivitäten, welche es auch sein mögen, das Maß der Dinge nicht mehr finden. Insoweit ist das das Satirische an der Geschichte, eben, dass da jemand aus der Spur hüpft und entgleist.

Habe noch folgende Kritikpunkte anzumerken:

... Das bin ich. Beziehungsweise wir. Die Kollegen und ich. In dem Fall waren wir drei. Manchmal hat Peter keine Zeit, wenn ihn seine Mutter, der unmusikalische Drachen, zum Hausaufgabenmachen zwingt. Wir w...

Da der erste Absatz auf mich so wirkte, als würde dein Protagonist mit jemandem sprechen, dachte ich bei diesem Absatz, der Angesprochene würde jetzt reden. Hatte also erst beim nächsten Absatz das Vergnügen zu begreifen, dass da jemand eigentlich monologisiert.

Hypnotisierend wie eine Lavalampe schwabbelt der

klingt sehr phantasiereich, aber der Vergleich zündet bei mir nicht, ich kann mir unter einer schwabbelnden Lavalampe nix vorstellen und so wird dann dieser Vergleich zum Rohrkrepierer für Uneingeweihte.

Die Leute nehmen uns ja so nicht war,
wahr ( von wahrnehmen)

Fazit: hat mir ganz gut gefallen.


Lieben Gruß
lakita

 

Hi nacht und lakita

Die Satire ist natürlich so wahrscheinlich nicht zu erkennen, wenn man das Buch nicht gelesen hat. leider. ich hoffe, dass sich hier zumindest noch einer findet, der es gelesen hat. so wirkt es nicht satirisch. allerhöchstens amüsant, wie du, lakita, das schon richtig formuliert hast.
im "kontrabass" spricht halt jemand über seinen Kontrabass. haste dir ja bestimmt schon gedacht. auch bei Süskind wird nicht deutlich, ob er mit sich selbst spricht oder zu jemanden.
ich finde das Buch übrigens nicht schlecht. kann ich echt nur empfehlen. besonders von der Sprache her, die ich hier versucht habe wiederzugeben.
nur Sprang mir die Satire dazu quasi ins Gesicht. aber man kann ja auch satiren, was man eigentlich mag. oder?
Der Vergleich mit der Lavalampe spielt natürlich auf eine bestimmte Stelle im Buch an, aber ich werde ihn rausnehmen. danke.

bestenGRuß

 

Hallo Aris,

aber man kann ja auch satiren, was man eigentlich mag. oder?

Nee, vom Sinn einer Satire her geht das damit nicht konform. Man kann über sich selbst und seine Vorlieben in satirischer Weise sich lustig machen oder über die Vorlieben anderer Menschen, aber die Satire hat zum Sinn und Zweck, dass ein gesellschaftlicher, politischer, sozialer oder schlicht allgemein gesagt menschlicher Zustand missbilligt wird und deswegen zum Thema erwählt wird.
Was ich mag, für gut heiße, befürworte oder sogar lieb gewonnen habe, entzieht sich einer Satire. Lies doch vorsorglich nochmal in Ruhe durch, was am Anfang der Satireabteilung als Definition geschrieben wurde, dann ist es vielleicht besser verständlich.

Noch ein eher allgemein gehaltener Hinweis. Ich denke, das Schreiben an sich kann nicht Selbstzweck sein, wenn denn der Autor das Bestreben hat, seine Werke zu veröffentlichen. So lange du nur für dich selbst rumbröselst und deine eigenen Texte nicht einem Dritten zum Lesen geben willst, sei dir alles möglich und erlaubt. Sobald man aber an die Öffentlichkeit tritt, hat man die Verpflichtung dem Leser etwas zu bieten, was sich ihm auch irgendwie erschließen kann.
Nun ist zum Glück deine Satire so allgemein verständlich, weil man darin auch etwas Satirisches erblicken kann,ohne den Roman von Süskind kennen zu müssen.
Wenn man die Wahl hat, ist aus meiner Sicht nie derjenige Plot der Vorrangige, der nur für Insider verständlich ist.


Lieben Gruß
lakita

 

Schau an: haben wir ja doch noch was zum Rden gefunden.

"satire darf alles" (du weißt ja von wem)

Also darf ich auch ein Buch satiren, welches ich mag. in dem Moment, in dem ich beschließe, eine Satire auf dieses Buch zu schreiben, bin ich böse und ein Satiriker. aber ich kann das Buch trotzdem mögen. Weil nämlich die Satire Kunst bedeutet. die Kunst, (in diesem Fall) etwas in den Dreck zu ziehen.
und um der Künstler dieses Werkes zu sein, musste ich Satiriker sein.
Von grundauf hast du sicherlich Recht mit deinen Aussagen. ich will mich ja auch nicht streiten. wie gesagt: die Satire sprang mir ins Gesicht! ich war selber erstaunt, dass ich das jetzt schreibe.
Somit bleibt als Fazit: Es ist möglich! es ist möglich eine Satire zu schreiben, obwohl der Autor das zu satirende nicht verachtet. Denn du sagst ja auch nicht, dass das hier keine Satire ist. es ist eine. mag es ein Novum sein. um so besser.

besten Gruß

 
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"satire darf alles" (du weißt ja von wem)

:rolleyes:

Wenn Kurt wüsste, für was sein Ausspruch, der am Ende des folgenden Textzitates steht alles herhalten musste, hätte er genau diesen Satz weggelassen. :D

Hier ist der Originaltext und bitte nicht nur den letzten Satz lesen! :klugscheiß:


Wenn einer bei uns einen guten politischen Witz macht, dann sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und nimmt übel.

Satire scheint eine durchaus negative Sache. Sie sagt: "Nein!" Eine Satire, die zur Zeichnung einer Kriegsanleihe auffordert, ist keine. Die Satire beißt, lacht, pfeift und trommelt die große, bunte Landsknechtstrommel gegen alles, was stockt und träge ist.

Satire ist eine durchaus positive Sache. Nirgends verrät sich der Charakterlose schneller als hier, nirgends zeigt sich fixer, was ein gewissenloser Hanswurst ist, einer, der heute den angreift und morgen den.

Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist: er will die Welt gut haben, sie ist schlecht, und nun rennt er gegen das Schlechte an.

Die Satire eines charaktervollen Künstlers, der um des Guten willen kämpft, verdient also nicht diese bürgerliche Nichtachtung und das empörte Fauchen, mit dem hierzulande diese Kunst abgetan wird.

Vor allem macht der Deutsche einen Fehler: er verwechselt das Dargestellte mit dem Darstellenden. Wenn ich die Folgen der Trunksucht aufzeigen will, also dieses Laster bekämpfe, so kann ich das nicht mit frommen Bibelsprüchen, sondern ich werde es am wirksamsten durch die packende Darstellung eines Mannes tun, der hoffnungslos betrunken ist. Ich hebe den Vorhang auf, der schonend über die Fäulnis gebreitet war, und sage: "Seht!" – In Deutschland nennt man dergleichen ›Kraßheit‹. Aber Trunksucht ist ein böses Ding, sie schädigt das Volk, und nur schonungslose Wahrheit kann da helfen. Und so ist das damals mit dem Weberelend gewesen, und mit der Prostitution ist es noch heute so.

Der Einfluß Krähwinkels hat die deutsche Satire in ihren so dürftigen Grenzen gehalten. Große Themen scheiden nahezu völlig aus. Der einzige ›Simplicissimus‹ hat damals, als er noch die große, rote Bulldogge rechtens im Wappen führte, an all die deutschen Heiligtümer zu rühren gewagt: an den prügelnden Unteroffizier, an den stockfleckigen Bürokraten, an den Rohrstockpauker und an das Straßenmädchen, an den fettherzigen Unternehmer und an den näselnden Offizier. Nun kann man gewiß über all diese Themen denken wie man mag, und es ist jedem unbenommen, einen Angriff für ungerechtfertigt und einen anderen für übertrieben zu halten, aber die Berechtigung eines ehrlichen Mannes, die Zeit zu peitschen, darf nicht mit dicken Worten zunichte gemacht werden.

Übertreibt die Satire? Die Satire muß übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird, und sie kann gar nicht anders arbeiten als nach dem Bibelwort: Es leiden die Gerechten mit den Ungerechten.

Aber nun sitzt zutiefst im Deutschen die leidige Angewohnheit, nicht in Individuen, sondern in Ständen, in Korporationen zu denken und aufzutreten, und wehe, wenn du einer dieser zu nahe trittst. Warum sind unsere Witzblätter, unsere Lustspiele, unsere Komödien und unsere Filme so mager? Weil keiner wagt, dem dicken Kraken an den Leib zu gehen, der das ganze Land bedrückt und dahockt: fett, faul und lebenstötend.

Nicht einmal dem Landesfeind gegenüber hat sich die deutsche Satire herausgetraut. Wir sollten gewiß nicht den scheußlichen unter den französischen Kriegskarikaturen nacheifern, aber welche Kraft lag in denen, welch elementare Wut, welcher Wurf und welche Wirkung! Freilich: sie scheuten vor gar nichts zurück. Daneben hingen unsere bescheidenen Rechentafeln über U-Boot-Zahlen, taten niemandem etwas zuleide und wurden von keinem Menschen gelesen.

Wir sollten nicht so kleinlich sein. Wir alle – Volksschullehrer und Kaufleute und Professoren und Redakteure und Musiker und Ärzte und Beamte und Frauen und Volksbeauftragte – wir alle haben Fehler und komische Seiten und kleine und große Schwächen. Und wir müssen nun nicht immer gleich aufbegehren (›Schlächtermeister, wahret eure heiligsten Güter!‹), wenn einer wirklich einmal einen guten Witz über uns reißt. Boshaft kann er sein, aber ehrlich soll er sein. Das ist kein rechter Mann und kein rechter Stand, der nicht einen ordentlichen Puff vertragen kann. Er mag sich mit denselben Mitteln dagegen wehren, er mag widerschlagen – aber er wende nicht verletzt, empört, gekränkt das Haupt. Es wehte bei uns im öffentlichen Leben ein reinerer Wind, wenn nicht alle übel nähmen.

So aber schwillt ständischer Dünkel zum Größenwahn an. Der deutsche Satiriker tanzt zwischen Berufsständen, Klassen, Konfessionen und Lokaleinrichtungen einen ständigen Eiertanz. Das ist gewiß recht graziös, aber auf die Dauer etwas ermüdend. Die echte Satire ist blutreinigend: und wer gesundes Blut hat, der hat auch einen reinen Teint.

Was darf die Satire?

Alles.

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Kenn ich natürlich schon.

Der Kontrabass von Süskind ist, so denke ich mal, auch kein Buch, das Moral verstreuen möchte. es ist schlicht eine Komödie. manche mögen es vielleicht sogar schon eine Satire selbst nennen. ich hab es aber als eine nette Satire gelesen. Der Status des Kontrabassspielers wird heruasgehoben und angeprangert, dass er es mit seinem Instrument ebenso schwer hat wie die erste Geige, die den Ruhm und das Geld erntet. hier dann doch Moral.

auf jeden Fall kann man alles zu einer Satire machen, wenn man möchte.

ich hätte ja auch erzählen können, dass ich Süskind und sein Buch hasse.

Gruß

 

Im Gegensatz zu dir, Aris, finde ich Kontrabaß* von Süskind als sehr gut gelungen, deine Geschichte hier aber als nicht schlecht. :D Ja, das Wesentliche – die aus Minderwertigkeitsgefühl stammende Selbstüberschätzung des Triangelspielers - hast du gut herausgearbeitet, jedenfalls sind mir keine großen Fehler aufgefallen. Okay, das mit den Geigenspielern - daß sie angeblich nix in der Hose hätten, das erscheint nicht logisch, wird auch nicht begründet –, da mußt du noch ein bißchen feilen, damit es klar wird, warum er in diesem Punkt so denkt und nicht anders.

Hat mir gefallen und, Lakita, dies ist eine Satire auf Triangelspieler, die wie Kontrabassisten ein Schattendasein im Orchesteralltag fristen und deswegen sehr oft frustriert sind - fristen = Frust, dieser Vergleich stimmt.

Man muß Kontrabaß von Süskind nicht kennen, um diese Geschichte zu verstehen, aber Kenntnisse über die Zusammensetzung symphonischer Orchester sind hilfreich.

Dion

PS: Gibt es auch als Ein-Mann-Bühnenstück, im München wird es von Nikolaus Paryla im Volkstheater gespielt, Die nächste Vorstellung ist übermorgen, am 9.3., ich schätze, das muß so um die 600. Vorstellung sein – ich habe ihn vor 10 Jahren gesehen: Umwerfend.

 

Hi Dion

Ich wußte doch, dass sich da jemand findet, der den Kontrabass gelesen hat.

Ich finde das Buch auch sehr gut! Darum geht ja meine Disskusion mit lakita. dass ich es gut finde, hat mich nicht abgehalten, eine Satire zu verfassen. Und das scheint wohl ein wenig gegen die "Gesetze" der Satire zu laufen. naja. aber ich hätte ja auch behaupten können, dass ich Süskind verabscheue.

danke für die Worte. wenn man es kennt, versteht man die Satire sicherlich auch viel besser. Die Geigenspieler hasst er, weil sie den Rum ernten. wird aber deutlich. ist beim Kontrabass ja ähnlich. ich hab es halt nur ausgeweitet und überzogen. mit den kleinen Pimmeln dann eben.

aber Kenntnisse über die Zusammensetzung symphonischer Orchester sind hilfreich.
sicherlich hilfreich. aber keinesfalls notwendig. noch für den Kontrabss, weder für meine Kritzelei.

Bis morgen komm ich wohl nicht mehr nach München. aber danke für die Info.

Gruß

 
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Hallo Aris,

Bei deiner Schreibwut kommt ja kaum mit dem Lesen nach.

Eine wunderbare, kleine Satire hast du da verfasst, die mich schmunzeln, stellenweise sogar auflachen ließ.

Trotz meiner Unkenntnis des "Kontrabass" und der exakten Zusammensetzung eins Symphonieorchesters habe ich mich sehr amüsiert.

Wünsche noch einen erholsamen und unterhaltsamen Urlaub.

MfG

Miller

 

hi miller

bin fast schon wieder da. kann nicht so ganz ohne kg.de

schön, dass ich dich zum lachen gebracht habe, und dass es wirkt, ohne das buch zu kennen. das freut mich.

besten Gruß

 
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Hi Aris

Ich greife deine Diskussion mit Lakita nochmal verschärfend auf und versuche da, etwas Grundlegendes zu klären.

Hast du

a) eine Satire über Süsskinds "Kontrabass" geschrieben

oder

b) versucht, die unfaire Priorisierung und Favourisierung gewisser Instrumentalisten in einem Orchester von seiten der Öffenlichkeit aufs Korn zu nehmen?


Falls du mit a) antwortest, so muss ich dir leider sagen, dass du gescheitert bist. Eine Satire über dieses Buch sollte mindestens von diesem Buch, seinem Autor oder dem Entstehungsprozess handeln. Darüber hinaus darf der Autor nie das notwendige bibliographische Vorwissen voraussetzen, wenn er erwartet, dass jeder Leser die eigene Geschichte versteht. Desweiteren fehlt es generell an satirischen Stilmitteln, die auf Süsskinds Buch ausgerichtet wären und die den Leser den satirschen Charakter deines Textes erkennen lassen würden.

Aber aus meinem Textverständnis heraus nehme ich eher an, dass du b) versucht (und dich dabei nur vom Tenor des "Kontrabass" inspirieren lassen) hast , denn damit wärst du wesentlich erfolgreicher gewesen.
Dennoch kommt mir der Text für eine Satire etwas zu zahnlos daher, was bedeutet: er ist einfach nicht bissig und zynisch genug.
Du bist den ersten richtigen Schritt gegangen und hast dir die Triangle als Kontrapunkt zur berühmten Geige gewählt. Aber für eine gute Satire genügt das noch längst nicht. Es fehlt noch die Übertreibung und die Steigerung bis ins Maßlose bzw. Bizare.

Mein Tipp:
Erleg dir da selber keine Schranken auf. Lass deinen Prot doch bspw. träumen von ganzen Triangle-Orchestren und Sinfonien. Lass ihn einen weltberühmten Künstler werden, der mit nur einem "Pling" Frauen in Ohnmacht fallen lässt und Kriege beendet. Und am Ende auf seinem Trianglemobile aus der Szene fährt.

Okay, du musst mit meinen Vorschlägen ja nicht übereinstimmen, aber vielleicht denkst du ja nochmal drüber nach.


Grüße
Hagen

 

Hi Hagen

Ich nahm die Novelle von Süskind als Instrument, um Musiker in den Dreck zu ziehen. bzw. solche Musiker, die ihr Leben auf ihr Instrument und die Ausübung beschränken, scheuklappen tragen. "der Kontrabass" von Süskind illustriert lediglich, ich beziehe hier Stellung.

Erst wollte ich auch nur in humor posten. ging dann allerdings doch in die Satire.

Wenn du sagst, es ist zahnlos, dann gebe ich dir Recht, in dem Sinne, das hier nicht maßlos übertrieben wird.

Deine Vorschläge finde ich klasse. ich werde dran arbeiten. kann nur etwas dauern.

ich sehe es aber schon als satire an, da sich der Test schon herb über eine GRuppe von Menschen lustig macht. immerhin fickt er am ende seine Triangel.

besten Gruß und besten DAnk

 

Hi Aris,

ja hier ich! Hab den Kontrabaß auch gelesen und fand das Stück Süßkinds sehr gelungen. Aber das nur so nebenbei.

Jetzt zu deiner Geschichte. Vom Schreibstil her kommst du Süßkind schon nahe. Das hat mir gefallen. Am Anfang musste ich auch mal schmunzeln, gegen Ende hin hat die Geschichte mir nicht mehr ganz so gefallen.

Also sie war nicht schlecht, versteh das bitte nicht falsch, fand die Witze dann nur zu kopiert (z.B. Brahms war ja passionierter Triangelspieler) Anfangs hast du zwar auch Süßkind kopiert, aber immerhin mit origenellen eigenen Ideen z.B. Ghettoblaster. Das kommt gegen Ende mMn einfach zu kurz.

Das der Prot seine Triangel fickt finde ich nicht lustig. Überhaupt wirkt der Schluss für mich sehr überhasstet. Liest sich wie ein Schnellschluss. Da hättest du ruhig noch etwas ausführlicher werden können.

Ich bin auch der Meinung, dass die Geschichte in Humor besser aufgehoben wäre...

Hab mich auf jeden Fall nett unterhalten gefühlt

lg neukerchemer

 

Hallo neukerchemer

Ja, Süskinds Novelle gefällt mir ja auch sehr gut und ist schon alleine wahrscheinlich eine bessere Satire als mein Dreck hier.

Die SPrache zu kopieren war nicht schwer. ist ja genau der selbe Anfang, nur einiges ersetzt.

Das diese Satire noch zu harmlos ist, wurde schon erwähnt. Aber du hast dich ja immerhin unterhalten gefühlt, das ist ja schon mal was. und das freut mich.

Danke und besten Gruß

 

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