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- Anmerkungen zum Text
Nur zwei kurze Sachen:
1. Diese Geschichte ist, abgesehen von der Einleitung vor dem Traum und dem Ende danach, genau so in meinen Träumen passiert, ich habe nur, wenn nötig Übergänge hinzugefügt, da die Geschichte sonst sehr unzusammenhängend wäre.
2. Die zwei Französischen Sätze habe ich provisorisch mit dem Google Übersetzer übersetzt, da meine Französischkenntnisse, wie im Text gesagt, katastrophal sind. Falls hier jemand dieser Sprache mächtig ist, wäre es nett, wenn er eventuell vorkommende Fehler verbessern könnte. Wenn sich niemand findet, werde ich in Zukunft mal meinen französischen Onkel fragen und die Sätze dann im Nachhinein verbessern. Ich hoffe ich kann hier Texte im Nachhinein editieren .
Der Traum vom Klamottenladen
Eine 5 in Französisch, ein vergammelter Joghurt, ödes Shopping und ein langweiliger Film über Aliens. Nein, dieser Tag war ganz bestimmt nicht gut verlaufen. Erschöpft schmeiße ich mich auf mein Bett und lasse mich von dem weichen Kissen in die Welt der Träume geleiten.
Es ist schon acht Uhr, als ich die Schule betrete. Ich weiß, dass ich zu spät bin, doch will ich mich auch nicht beeilen. Stattdessen spüre ich ein merkwürdiges Verlangen danach, meine geliebte Gürtelsammlung zu betrachten.
Hinter der gläsernen Eingangstür biege ich rechts ab und betrete die Toiletten, gehe nach links, wo die gesamte Wand von einem Spiegel bedeckt wird, und hole mit Ruhe, die ich eigentlich nicht haben sollte, mein Notizbuch heraus. Ich blättere darin. Irgendwo hier muss sie sein, denke ich mir gerade, als ich die richtige Seite aufschlage. Im Spiegel präsentiere ich mir stolz eine Notizbuchseite mit mehreren winzigen, hellbraunen Gürteln, die allesamt mit goldenen Schnallen versehen sind und aussehen, als wären sie in das Buchpapier eingenäht. Eine Weile lang stehe ich so einfach da und schaue mir meinen ganzen Stolz an, bis ich schließlich einen Drang in der Blase spüre. Ich betrete also die Toilettenkabine und setze mich hin, doch schon kurz danach schrecke ich wieder auf. In der Tür ist ein Loch. Perfekt so, dass man mich von der Aula aus in voller Pracht hätte sehen können. Ohne an mein eigentliches Bedürfnis zu denken, springe ich auf, ziehe meine Hose hoch und sprinte aus der Toilette und in den nächstbesten Gang.
Ich renne den Gang entlang, auf eine Tür zu, und schaue nicht zurück. Zu groß ist die Angst, mich könnte jemand gesehen haben. Ich reiße die Tür auf und schlage sie achtlos wieder hinter mir zu, völlig hektisch springe ich ein wenig zur Seite und verstecke mich hinter einem schwarzen Stoffvorhang. Nach einiger Zeit schiebe ich den Vorhang vorsichtig zur Seite und luge heraus. Niemand. Die Luft ist rein.
Der Stoffvorhang scheint zu einer Umkleide zu gehören. Verwirrt, was eine Umkleide in der Schule macht, schaue ich mich genauer um. Ich befinde mich in einem vollkommen menschenleeren Klamottenladen, mitten in der Schule. Die Tür, durch die ich noch eben gekommen war, ist verschwunden.
So stehe ich jetzt da, fassungslos und mit heruntergeklapptem Kinnladen, und das, obwohl ich sowieso schon zu spät war.
In der Mitte des Ladens befindet sich keine Rolltreppen, wie es normalerweise der Fall ist. Es gibt auch keine Türen, stattdessen nur den Laden, die Kleidung und mich. Verzweifelt stütze ich mich gegen die Wand, Tränen kullern über mein Gesicht und ich breche heulend zusammen. Noch einige Zeit vergrabe ich vollkommen verzweifelt mein Gesicht in den Händen. Ich habe mich in der Schule verirrt. Wie peinlich, flüstere ich. Verdammt, ich muss hier raus, ich bin schon viel zu spät. Der Laden wirkt immer noch beängstigend und ist immer noch leer, doch ich mache mich trotzdem auf, den Ausgang zu finden. Vorsichtig gehe ich alle Wände ab, suche jeden Zentimeter nach einer Tür, doch da ist keine. Nirgendwo. Die blau angestrichene Wand will mich einfach nicht freigeben. Wieder werde ich von meinen Gefühlen überrumpelt und stolpere. Doch dieses mal nicht gegen die Wand, sondern gegen einen Kleiderständer mit wunderschönen, blauen Kleidern. Zu meiner höchsten Überraschung falle ich aber nicht in die dunkle Enge des Ständers sondern in einen langen Gang, der genauso aussieht wie die Gänge der Schule. Wie vom Schock ergriffen springe ich auf und hetze zur Tür. Zu spät, verdammt. Ich bin zu spät, sage ich immer wieder vor mich hin. Quälend langsam kommt die Tür am Ende des Ganges näher. Die letzten Meter springe ich, greife den Türgriff und werde hinter der Tür von meinem Französischlehrer, Herrn Peters, überrascht. Ein Mann, groß wie ein Bär, aber dünn wie ein Baguette, schaut auf mich herab.
“Das war aber ganz schön knapp”. Ich antworte nicht. Viel zu groß ist meine Angst. Zusammen gehen wir den Gang entlang, ich verängstigt, er unnatürlich fröhlich.
“Und, wie war dein Tag heute so?”, fragt er. Wahrscheinlich in der Hoffnung, ein interessantes Gespräch aufzubauen. Doch ich antworte nicht.
“Ich hab heut zum Frühstück ein Baguette gegessen. Und du?” Wieder bleibe ich stumm. Die Tür des Klassenraumes kommt da wie die Erlösung. Endlich hat der gezwungene Smalltalk ein Ende und ich kann mich ganz hinten hinsetzen und schlafen. Diesen Gedanken scheint Herr Peters irgendwie gelesen zu haben, denn kaum habe ich mich hingesetzt, fragt er an die Klasse gerichtet: “Quelle est cette marque de yaourt d´Eckhard?” Zwar sind meine Französischkenntnisse ohne Zweifel katastrophal, doch diesen Satz kann ich noch grob als “Was ist das für eine Joghurtmarke, die Eckhard da hat?” entziffern. Verwirrt schaue ich an mir herab. In meiner linken Hand halte ich tatsächlich einen halb aufgegessenen Schokladenjoghurt. Dass ich diesen Joghurt vorher noch nicht bemerkt hatte gibt mir zu denken, doch viel Zeit dazu habe ich nicht, denn Herr Peters fordert mich auf Französisch auf, den Becher einmal für die ganze Klasse hochzuhalten, damit sie die Marke besser erkennen können. Ich stehe also von meinem Platz auf und halte den Joghurt für die ganze Klasse hoch. 30 Gesichter schauen verwirrt zurück.
Als die ganze Sache mit dem Joghurt geklärt ist setzt Herr Peters sich, wie immer, auf die Fensterbank am PC.
“Aujourd´hui, nous allons regarder un film”, sagt er und die ganze Klasse barst in pure Freude aus. Wir werden einen Film schauen. Diese Freude wird ein wenig wieder zerstört, als Herr Peters ankündigt, dass es ein Lehrfilm sein würde und dass wir, natürlich, gut aufpassen müssen. Die Klasse, ich eingeschlossen, holt Stift und Papier aus dem Ranzen und schaut gespannt zum Smartboard. Der Film beginnt.
In künstlerischer Zeichengrafik sieht man aus der Vogelperspektive eine graubraune Landschaft. Stille. Dann ein Knall, ein Licht aus der oberen linken Ecke und wieder Stille.
Aus der Ecke, in der es soeben noch geleuchtet hatte treten jetzt Außerirdische. In ihren Händen halten sie Maschinengewehre. Die Männchen blicken wild um sich, reden etwas in einer fremden Sprache und gehen dann weiter einen Abhang hinab ohne sich erneut umzublicken. Wahrscheinlich ein Fehler, denn plötzlich tauchen am oberen Ende des Abhangs fahrzeugartige Roboter auf, die ein wenig an metallene Schlauchboote erinnern. Den Außerirdischen steht die Angst ins Gesicht geschrieben, sie ziehen ihre Maschinengewehre und richten sie auf die bedrohlichen Schlauchboote, doch zu spät. Die Maschinen sind bereits zu nah, die Außerirdischen können sich nicht mehr wehren. Stattdessen reißen die Schlauchboote ihre Mäuler auf und verspeisen die Aliens in wenigen großen Happen.
Der Film verändert sich und wird schwarz.
Ich wache auf. Nur ein Traum, das war nur ein Traum, denke ich mir. Die Uhr zeigt fünf und ich bin schon wieder eingeschlafen, bevor ich überhaupt richtig über das Geschehene nachgedacht habe.