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Der Traum. Prosa-Skizze

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09.01.2004
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Der Traum. Prosa-Skizze

Der Traum. Prosa-Skizze

Wenn ich so im Raume umherwandle unter dem von der Stehlampe erzeugten Lichtkegel, der meine kreisende Gestalt in fahlen Dämmer hüllt; wenn ich nun den trüben Pfad in engem Kreise beschreite, mein Schatten kreist beständig um mich und ich um ihn; und wenn ich vielleicht einmal ein Bild vor mir sehe, erzeugt durch die fast wie von einem Prisma gebrochenen Gedankenfetzen, die mein unsteter Blick von der nackten Wand reflektiert; so bin ich’s zufrieden, setzte mich nieder und schreibe auf weißes Papier was ich gesehen habe. Und wenn sich dann wie Rinnsale ineinander fließen das Wort zum Worte fügt und dies Konstrukt meiner Imagination zur Erzählung erwächst, so halte ich ein und gehe!
Ich gehe nach draußen, nachdem ich den Leuchtkegel gelöscht und die Türe verschlossen habe, gehe in kalter Nacht durch enge Gassen und dunkle, von mattem Lichtschein erhellte Straßen die ich in weitem Bogen durchschreite und nun, da ich den Kopf in den Nacken sinken lasse, entspannt sich meine Stirn und eine stille Freude durchströmt meine Venen, erzeugt durch den unverstellten Blick auf den glitzernden Kosmos, auf das durchscheinende Panoramadach des weithin sich ausufernden Firmaments. Denn hier erkennt der Mensch dass er Nichts ist und nichts hat außer seinen Träumen, den Kunstprodukten seiner Gedankenwelt. Aber wenn es einer schafft durch die sinnliche Absorption der kalten, ihn umgebenden toten Materie ein vermeintliches Gedankenkonstrukt zu einer homogenen Schöpfung, nichts anderem als zum lebendigem Traume zu vereinigen – der darf sich einen Namen geben! Doch wenn sich der Unbedarfte der freudlosen Erkenntnis seiner Unbedarftheit verschließt, so mache er sich mit Recht zum Gespött.
Ich aber, der ich wieder in meinem hermetischen Kämmerlein sitze versuche mich wieder an meinem Traume, meinem unverhofften Traume und hoffe, dass er auch dir gefällt.

 

Hallo Ace und herzlich weillkommen! :)

Zu Deinem Text: er hat mich leider nicht überzeugt. Deine Sprache ist sehr poetisch und gleichzeitg abgehoben. Lange Satzkonstruktionen und teils fast ins wissenschaftliche gehende Wortwahl mahcen diesen Text, der ja eigentlich so gut wie keine Handlung hat, zu etwas sehr abgehobenen, das ich zwar verstehe, aber nicht besonders gelungen finde. Hast Du Dir überlegt, wo genau Du mit dem Text eigentlich hinwillst? Auf mich wirkt er ziellos, umherschweifend. Ich kann damit leider nicht viel anfangen - ist auch nur eine subjektive Einschätzung.

schöne Grüße
Anne

 

Hallo Anne,
danke sehr für deine ehrlich Antwort. Nun ja, der Text ist in der Tat ein wenig abgehoben, da hast du wohl Recht. Es ist mehr ein aus einer bestimmten Stimmung heraus entstandenes Experiment, als das mans ernsthaft eine zielgerichtete Geschichte nennen könnte, mehr lyrisch als episch und vom Sinngehalt leidlich mager. Ich habe diesen Text einfach mal in den Raum geworfen und bin schon froh, das ich überhaupt eine Rückmeldung erhalten habe. Es gibt in Thomas Mann frühen Erzählungen eine Geschichte mit dem Titel: Vision. Prosa-Skizze, an die mein Text angelegt ist(wesentlich besser, versteht sich).
Ich bin schon dabei etwas Bodenständigeres zu schreiben, also danke für deine Kritik.

Gruß, Roland.

 

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