Was ist neu

Der Traum des Lebens

Mitglied
Beitritt
10.06.2010
Beiträge
1
Zuletzt bearbeitet:

Der Traum des Lebens

Ich kramte in meinem Ranzen abends um Sechs, um meine Mathehausaufgaben zu machen.
Vergeblich suchte ich nach ihnen, doch meine Mutter, die ich vorher fragte, wusste es auch nicht, wo sie waren.
Tausend Gedanken huschten mir durch den Kopf, doch Mathe war unauffindbar.
Letzte Möglichkeit, mein Schreibtisch. Ich suchte vorher mein ganzes Zimmer ab. Voller Erstaunen fand ich sie vor.
Ein Wirrwarr von Gefühlen in mir.
Erst heute in der Schule hatte ich einen Streit mit meinem Freund gehabt, nicht gerade schön, da ich mich auf nichts konzentrieren konnte. Was solls, ich musste meine Matheaufgaben machen.
Ein Blick auf die Aufgaben, die vor mir lagen und schon verflog die Lust. Lustlos begab ich mich an die Arbeit.
Eine ganze volle Stunde verging.
Immer noch die Hälfte vor mir.
Langsam überkam mich die Müdigkeit und alles wirkte nun leicht verschwommen.
Keine Lust mehr am Leben zu sein.
Eine verhasste Welt.
Es engte mich ein. Ich hasste die Welt, in der nur Schönheit und Perfektion zählte.
Jede Sekunde fielen mir die Augen zu. Ich konnte mich gerade noch mit Mühe wachhalten.
Die Müdigkeit verschlang mich, wie ein schwarzes Loch, ungewollt und schnell. Schwerelose Gefühle machten sich in mir breit und schließlich konnte ich meine Augen nicht mehr aufhalten
und schlief ganz schnell ein.

Ich lief durch einen dunklen, engen Gang, das Licht vor mir. Schritt für Schritt näher am Ziel, doch ist dies schon das Ende? - Ich wusste es nicht.
Die Neugier verbreitete sich in meinen Körper, ertränkte mein Inneres, das Blut schnellte durch meine Adern und mein Herz begann zu rasen.
Das helle Licht erschien mir grell und als ich durch das Licht trat, stand ich auch gleich in einem Wald.
Das Vogelgezwitscher war aus allen Richtungen zu hören, die Sonne knallte durch die Bäume und zeigte sich durch kleine Sonnenstrahlen, die durch die Blätter auf den Boden fielen. Ein warmes, neuartiges Gefühl machte sich in mir breit. Was war das für eine Wärme, die mich erfüllte, so klar gefühlt?
Ich schaute mich um. Überall Moos, dass über die Baumstämme nach oben ragte, um an die Sonne zu kommen. Der Waldboden voll mit Gras, das mir bis zu den Knien ging. Ich schaute nach oben zum Himmel, um mir den schönen Blick ins Gedächtnis zu rufen. Erst jetzt bemerkte ich, dass jemand meine Hand festhielt. Ein Blick nach rechts und ich erkannte einen jungen Mann, nicht älter als 19 Jahre.
Seine langen Haare schienen auf Schulterlänge zu sein. Seine Hand war rau und doch warm. Meine kalte Hand wurde mit seiner erwärmt. Seine braunen Augen und sein Lächeln waren mir vertraut und wiederum so fremd. Sein Atem leise an meinem Hals. Ich haschte herum, er stand hinter mir, nun vor mir. Der Blick vertraut, seine Hand
warm, die Statur so männlich, vertraut, anziehend.
Was war es, was mich, ein 16 Jähriges Mädchen...eine junge Frau, mit diesem Mann verband?
Irgendwie vertraute ich ihm. Ich griff mit meiner Hand zu und hielt nun seine, oder er meine?
Er gab mir einen Kuss auf die Wange und ging an mir vorbei und zog mich mit. Ohne zu zögern ging ich ihm wortlos nach. Bei jedem Schritt von ihm kamen zwei Schritte von mir. Ich schaute immer zu auf den Boden.
Was hatte er vor und warum erkannte ich ihn nicht?
Wer ist er überhaupt?
“Ich…“, stotterte ich und schaute seitlich zu Boden.
“Hm…? Was ist los?“, fragte er mich und blieb stehen und schaute mich an.
“Ich merke, dass du mir vertraut bist.“, meinte ich.
“Ja, erkennst du mich denn nicht? Die langen Haare, die Größe, die Vertrautheit… ich bin es…dein bester Freund… dein Freund.“
Mein Herz fing an rasend zu schlagen.
Ich fing an mich an alles zu erinnern. Er war mein bester Freund.
“Ja“, ich wandte meinen Blick nicht vom Boden und er hob meinen Kopf so, dass ich ihm ins Gesicht schaute. Er lächelte mich an und ging weiter. Ich kuschelte mich an seien Arm und schloss die Augen. Ich folgte ihm blind und vertraute ihm bei jedem Schritt.
Langsam kamen wir aus dem Wald und standen nun auf einem Weg, der durch Felder ging. Mais, Hafer, Weizen und andere Sachen wuchsen dort.
Erst gingen wir den Weg entlang und als wir am Maisfeld ankamen, zog mein Freund mich in das Feld. Die Blätter der Maispflanzen schrammten mir an den Beinen entlang und hatten mir sogar richtige Schrammen an den Beinen, Armen und sogar am Bauch verursacht. Mein Herz rutschte mir vor Unsicherheit in die Hose. Ich spürte keinen Schmerz, selbst durch meine zerrissene Röhrenjeans fühlte ich nichts. Das Blut lief durch die zerrissenen Löcher meiner Hose und eine Blutspur war zu sehen.
Was war mit dieser Welt geschehen?
Ruhm und Ehre… nichts Vergleichliches war zu sehen.
Das Meer, der Wind, das Gezwitscher der Vögel, Lärm der Autos, Tiergeräusche, alles war so fremd, als sei es nie auf dieser Welt gewesen. Lachen, Weinen, Trauer, Angst, Freunde, es schien kein Gefühl in mir zu leben.
Was hielt uns am Leben?
Ist es die Sonne, die uns die Wärme gab?
Ist es der Mond, der nachts über uns wachte?
Viele Fragen, die uns Menschen bedrückten und doch bekamen wir keine Antworten.
Ich hing wieder meinen Tagträumen nach und malte mir wieder meinen schönsten Traumplatz aus. Ein großer, weißer, weiter Strand, mit vielen, unnaturlichfarbenden Muscheln, auf dem weichen Sand liegend. Ein Strand umgeben von Palmen und kristallklarem Wasser schwebte vor meinem geistigen Auge. Ich hörte Vogelgezwitscher und die gähnende Ruhe wurde nur durch das leise Rauschen der Wellen unterbrochen.
Ruckartig wurde ich aus meinem Tagtraum gerissen. Wind wehte mir durch mein Haar, et war nicht normal. Nein! Ich fiel zu Boden und ich war über einen großen Stein auf dem Feld gestolpert und fiel hin. Ich saß auf dem Boden, meine Hände braun gefärbt von der Erde, meine Wunden voll mit Erdkrümeln. Es brannte so sehr, dass ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte.
Mein Freund setzte sich zu mir auf den Boden und holte eine Flasche Wasser aus seiner Tasche, die er mit hatte. Er nahm Taschentücher und feuchtete sie mit Wasser an. Nun begann er, meine wunden an den Beinen, Armen und am Bauch zu reinigen. Leichtes Schluchzen wegen den Tränen und dem Schmerz war meinerseits zu hören.
Jede einzelne Wunde war eine riesige Qual für mich. Jede Träne eine Entlastung für mich. Jede gereinigte wunde ein Schmerzverlust.
Warum war mir das passiert? Warum diese schmerzenden Wunden?
Was hatte ich getan, dass es dieses Mal mich getroffen hatte?
Der Mantel meines Freundes war im unteren Teil total zerrissen und im oberen Teil mit Löchern übersät. Hier und da waren ein paar Schrammen und auch drei oder vier offene Wunden. Ich hatte mich schon gewundert, warum er so weinig abbekommen hatte, aber schnell verflog mir dieser Gedanke, als er anfing eine tiefe und große Wunde zu reinigen. Mein schmerzverzerrtes Gesicht sprach den Schmerz aus und meine Tränen ließen die schwarzgeschminkten Augen verwischen. Die Schminke ließ die Tränen schwarz werden und spiegelte den gefallenen Engel in mir wieder.
Dieser Anblick zeigte jedem Menschen, der mich so sehen konnte, einen gefallenen Engel. Schwarze Flügel, aber für Fantasielose unsichtbar, schwarz geschminkte Augen und der leere Blick der Trauer, schwarze Röhrenjeans… zerrissen, ein schwarzes Top übersät mit Löchern und die schwarzen Chucks mit Absatz… ein trauriger Blick. Schwarze, wehende Haare, die durch den Wind, der durch jede Feldecke huschte, in die Luft gehoben wurden.
Zu sehen, wie mein Freund mir half, erinnerte mich wieder daran, wie sehr ich ihn liebte und wie sehr er für mich alles tun würde. Ich hatte oft gesagt, dass das er für mich tat, schon zu viel war, aber er ließ mich dennoch nicht ohne Hilfe sitzen. Auch wenn ich es nie zeigte und es noch nicht tue, war ich dankbar für alles was er tat.
Seine sorgfältigen Handgriffe waren so vorsichtig, als sei jede Wunde eine Feder, die in jeder Sekunde schien in sich zusammen zu fallen.
Nach langer Zeit wischte er mit zarten Fingerbewegungen meine Tränen weg. Bei jeder Fingerbewegung kam ich Stück für Stück zum Lachen und brachte ein leises “Danke“ hervor.
“Das tue ich doch gerne für dich und das weißt du auch. Ich liebe dich über alles und nun hör auf zu weinen.“, er lächelte mich an und streichelte meinen Kopf liebevoll. Hätte ich Katzenohren gehabt, so hätte ich sie freudig anlegen. Ein leichtes Lächeln huschte mir über das Gesicht. Vorsichtig versuchte ich aufzustehen und mein Freund stützte mich liebevoll, damit ich nicht zu viel belastete.
Das safte Gefühl, geborgen zu sein, schlich durch jeden Millimeter meines Körpers.
Schritt für Schritt gehalten von meinem Freund, geliebt von ihm, das gleiche empfand ich.
Der leichte Wind wehte uns durch die Haare. Leicht, weich und sanft, der Wind wich an uns vorbei.
Der Weg führte uns weiter durchs Feld. Nach kurzen Minuten kamen wir aus dem Feld heraus. Die Sonne schien auf mein bleiches Gesicht und meine schwarze Kleidung erwärmte sich. Mein Top verdeckte nicht genug Haut und so wurde mir leicht verschwommen vor Augen.
Vor meinen Augen verschwamm alles, leicht schwindelig wurde mir im Nachhinein und leicht schien ich zu schwanken. Die Sonne machte mir etwas zu schaffen, aber schon kamen wir an ein Auto, das kühl von der Klimaanlage war. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und schnallte mich an, gleich darauf kam mein Freund und setzte sich auf den Fahrersitz. Er schaltete das Auto an und fuhr los.
“Mach die Augen zu, ich weiß doch, dass du müde bist. Man sieht es dir wirklich an. Es ist ok.“, er streichelte mir übe das Gesicht und gab mir einen Kuss auf die Wange.
Wo will er mit mir hinfahren? Was ging ihm eigentlich durch den Kopf? Und warum nahm er mich mit?
Ich war ratlos und auch müde, daraufhin schlief ich ein.

Ich schreckte hoch und schaute auf die Uhr… 11 Uhr.
Nun schaute ich auf den Schreibtisch und erhaschte blitzschnell die Matheaufgaben. Ich musste noch die Hälfte bearbeiten und schon begann ich sie fertig zu stellen. Es ging eigentlich sehr schnell, nicht mehr als eine halbe Stunde, saß ich an den Aufgaben.
Freude machte sich in mir breit. Zufriedenheit, Glücksgefühle… endlich durfte ich weiterschlafen. Hasch zog ich mich aus, putzte Zähne und legte mich in das schönes, weiches und kuscheliges Bett. Ein paarmal umgedreht und schon schlief ich wieder ein.

Langsam erwachte ich durch den Fahrtwind, der durch das offene Fenster meines Freundes kam.
Er schaute kurz zu mir.
“Hast du gut geschlafen?“, fragte er mich, ich war noch leicht verschlafen.
“Ja“, ich fing an zu gähnen und streckte mich erst mal.
“Ich bin nur noch etwas verschlafen“, gab ich zum Besten und setzte mich wieder ordentlich hin.
“Das hört sich doch auch gut an.“, meinte mein Freund und hielt für einen kurzen Moment meine Hand. “Es dauert aber noch etwas länger, bis wir am Ziel sind.“
Ich war erstaunt.
Was meinte er?
Ich vertraute ihm 100%tig. Ich liebte ihn und das schönste daran war, dass ich mit ihm schon 6 Monate Verlobt war. Ich war so glücklich, aber doch konnte ich es nicht aussprechen. Ein komisches Gefühl, aber ich schluckte es schnell herunter. Die Sonne strahlte in das Auto und der Wind war an jedem Fenster zu hören. Alles schien unheimlich und doch Interesssant. Jede Sekunde stieg mein Blutdruck um das Vielfache als normal. Mein Freund konzentrierte sich auf die Straße und ich sah ihm von der Seite zu.
Seine wehenden Haare… so anmutig. Sein Körper so anmutig, geil, männlich und anziehend. Sein Fahrstil gefährlich, aber doch sicher.
Er drehte die Musik etwas auf und der Bass war im ganzen Auto zu fühlen. Natürlich erschien mir diese Aktion absurd und einfach nur lächerlich.
Bäume, Seen, Flüsse rauschten an uns vorbei. Über Brücken, Hügel und Sandwege führte unser Weg. Die Wolken teilten unseren Weg in das Nichts.
Nach langer Fahrt kamen wir am Ziel an.
Ein See mit weichem Strand und eine Holzhütte, wo die Sonne auf das Dach schien. Leises Vogelgezwitscher aus dem angrenzenden Wald, kaum eine Wolke war am Himmel. Die Holzhütte schien für zwei Personen zu reichen.
Was wollte er hier? Ist es der Urlaub den er mir versprochen hatte?
Ich wusste nicht, was ich denken sollte.
Ich schaute ihn ratlos an und er erschien nicht verwundert.
“Was hast du?“, stotterte ich hervor und schaute ihn ratlos an.
“Ist etwas falsch daran? Ich wollte mit dir Urlaub zu zweit machen…hier und dann noch drei Tage nach Portugal. Hast du etwa keine Lust dazu?“, fragte er und schien leicht verwirrt.
“Nein, nein… alles ok“, ich war erstaunt, was er vorhatte und freute mich innerlich über alles.
Die Freude schoss durch meinen ganzen Körper. Seine Überraschung war ihm so derbe gut gelungen und ich freute mich darauf. Es wurde dunkel und wir legten uns schlafen.

Ich fiel aus dem Bett und erwachte aus meinem Traum. Mein Handy fing an zu klingeln und ich machte es aus. Nun schaute ich auf die Uhr und es hatte 6 Uhr 30. Ich stand auf und ging erst mal auf das Klo. Putzte erst mal Zähne und zog mich an. Ich nahm meine schwarze Röhrenjeans und mein schwarzes Top aus dem Schrank. Socken aus der Schublade und Unterwäsche. Danach schminkte ich meine Augen wie immer schwarz und glättete meine Haare mit meinem silbernen Glättungseisen. Nun packte ich meinen Ranzen und ging hinunter, um zu frühstücken. Ich musste mich beeilen, um nicht zu spät zur Schule zu kommen. Ich zog meine Schuhe an und ging aus dem Haus. Auf dem Weg begegnete ich meinem Freund und wir sprachen uns aus.
Lange Zeit verging und wir gingen schnell zur Schule.
“Es tut mir leid, was ich getan habe und ich möchte mich dafür entschuldigen. Ich liebe dich über alles und ich wollte nicht mit dir streiten. Ich hoffe du kannst mir verzeihen. Ich liebe dich über alles.“, meinte ich zu ihm und schaute ihn an.
“Ich liebe dich auch über alles.“, meinte er und küsste mich auf den Mund… sanft. “Ich nehme deine Entschuldigung an und wir werden beide an uns arbeiten.“
Er sprach aus, was ich fühlte und ich genoss jeden Kuss von ihm. Ich liebte ihn so sehr. Ich bin so glücklich gewesen und hoffte, dass er der Richtige für mich sei, denn einen besseren Freund wollte ich nicht.
Wir.
Uns.
Der Traum des Lebens in jedem Menschen.
Das Glück.
Ein Leben.
Ein Leben mit ihm.
Es war mein Traum.
Der Traum des Lebens. Jeder Mensch träumte von, doch keiner glaubte daran.
Mein Freund und Ich.
Wir.
Uns.
Ein Leben.
Das Leben.
Ein Traum von Glück.
Der Traum von Uns.
Dankbarkeit an meinen Freund…
Der Traum des Lebens.

 

Hallo Melly Vampi,

schön zu sehen, dass Dir an der Geschichte was liegt und Du daran interessiert bist, an ihr zu arbeiten. Willkommen zurück aus dem Korrekturcenter :).

Na dann mal los.

Ich kramte in meinem Ranzen abends um 6, um meine Mathehausaufgaben zu machen.

Zahlen bis zwölf werden in Texten ausgeschrieben. Sechs macht jetzt nicht so viel Arbeit.

So wie Du den Satz schreibst, klingt es, als wolle sie ihre Aufgaben im Ranzen machen :).

Vergeblich suchte ich nach ihnen, doch meine Mutter wusste es auch nicht, wo sie waren.

doch meine Mutter ... wieso doch, hat sie die Mutter denn gefragt? Im Text steht davon nichts ... deshalb wirkt dieses "doch" für den Leser sehr verwirrend.

Letzte Möglichkeit, mein Schreibtisch. Voller Erstaunen fand ich sie vor.
Ein Wirrwarr von Gefühlen in mir.

Letzt Möglichkeit? Nach Küche Badezimmer, Bett und was weiß ich?
Schulzeugs würde ich zuerst im Ranzen, Schulfach oder Schreibtisch suchen ... dann vielleicht meine Mutter befragen und dann den Rest der Wohnung auf den Kopf stellen, von daher finde ich den Schreibtisch nicht als letzte Möglichkeit, sondern eher als wahrscheinlich. Wenn es für Deine Protagonistin (Heldin) sehr untypisch ist, ihre Hausaufgaben auf den Schreibtisch zu legen, dann sollte der Leser davon erfahren, damit er einzuordnen weiß, wieso es so unwahrscheinlich ist, dass die Prot. ihre Aufgaben dort findet.
Und wieso ein Wirrwarr von Gefühlen? Sucht sie denn mit Gefühlen nach Mathe?

Es war bereits abends, als ich mich an die Matheaufgaben machen wollte. Nur, wo waren die? Nicht im Ranzen, nicht auf den Schreibtisch. Ich suchte inm Schrank, unter dem Bett, im Regal zwischen meinen Büchern ... Mathe blieb verschwunden.
Im Zimmer meiner Schwester wurde ich fündig. Wann hatte ich sie dorthin gebracht?

So könnte der Anfang sein, da kann der Leser jeden Schritt nachvollziehen, es wäre eine Logik in den Sätzen.
Das ist sehr wichtig bei Kurzgeschichten. Das man dem Autor die Worte auch glaubt, die er schreibt und sich nicht so viele Fragen dazu stellt, wie ich es bei Deinen ersten Sätzen getan habe.

Das zieht sich durch den ganzen Text ... ich habe Fragen über Fragen, mag aber nicht jeden Satz jetzt ausklamüsern. Da wird der Komm ja elend lang.
Versuche doch mal selbst, die Sätze aufzuspüren, die sich der Leser selbst nicht erklären kann.
Beim Schreiben stelle Dir einfach vor, Du schaust durch eine Kamera. Beobachtest das Treiben und Tun Deiner Figuren und schreibst alles, was Du siehst, auf. D.h. Du siehst die ganze Geschichte als Film vor Dir. Du schreibst, was sie machen, evt. welches Gesicht sie dabei aufsetzen oder was sie denken in den Momenten. Und frage Dich immer, ob Dein Leser jetzt die selben Bilder vor Augen hat.

Ein Blick auf die Aufgaben, die vor mir lagen und schon verflog die Lust. Lustlos begab ich mich an die Arbeit.
Eine ganze volle Stunde verging.
Immer noch die Hälfte vor mir.
Langsam überkam mich die Müdigkeit und alles wirkte nun leicht verschwommen.
Keine Lust mehr am Leben zu sein.
Die Welt.

Wieso für jeden Satz eine neue Zeile? Und was ist das für ein Satz: Die Welt.
Was willst Du damit sagen? Was ist denn mit der Welt?

Und nur weil sie müde ist, noch Mathe machen muss und sich mit einem Freund gestritten hat - hat sie keine Lust mehr am Leben zu sein? Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich kenne niemanden, der wegen: ich muss noch Mathe machen, würde aber lieber schlafen - keine Lust mehr auf Leben hatte.
Das ist zu dick aufgetragen, da versuchst Du Deinem Leser Weltschmerz aufzudrücken, der keiner ist. Reicht es nicht, wenn sie da einfach über ihren Aufgaben einschläft und dann ihren Traum träumt?

Was war das für eine Wärme, die mich erfüllte, so undeutlich, aber doch klar gefühlt?

Was jetzt: undeutlich oder klar gefühlt? Beides zusammen geht nicht.

Und so weiter und so weiter ...


Mein Freund, mein bester Freund, ein Freund, Geliebter, Vertrauter(Leerzeichen)…

Vor und nach drei Punkten kommt immer ein Leerzeichen. Das hast Du noch oft.

Ja, ihr Freund. Schreibst Du bereits vorher. Hab ich doch begriffen. Wozu diese Aufzählung? Das mag vielleicht sehr stark wirken, wenn man es schreibt, auf den Leser hat es eine ganz andere Wirkung. Das ist wie: auf Marmelade noch Zucker und Honig streichen, damit es auch richtig süß wird - aber eben zu viel des Guten ist.

Ich vertraute ihm mein Leben an, ...

He? Wieso das denn jetzt? Ist sie nicht mehr in der Lage, für sich selbst zu sorgen. Kein klitzekleines Stück mehr? Solche Stellen würde ich streichen. Radikal würde ich diesen ganzen Schmus rausnehmen. Bei Geschichten gilt oft: weniger ist mehr. Nur durch die Kamera schauen und schreiben, was Du siehst. Das ist sehr effektiv und das löst auch mehr beim Lesen aus, als so Herzschmerzallerliebstworte.

So ich höre an der Stelle tatsächlich auf und springe gleich ans Ende.

Wir.
Uns.
Der Traum des Lebens in jedem Menschen.
Das Glück.
Ein Leben.
Ein Leben mit ihm.
Es war mein Traum.
Der Traum des Lebens. Jeder Mensch träumte von, doch keiner glaubte daran.
Mein Freund und Ich.
Wir.
Uns.
Ein Leben.
Das Leben.
Ein Traum von Glück.
Der Traum von Uns.
Dankbarkeit an meinen Freund…
Der Traum des Lebens.

Was immer das ist, es gehört nicht in eine Kurzgeschichte. Da sollen Geschichten erzählt werden, ich will jemanden ein Stück seines Weges begleiten. Ich will nicht große Worte aneinander gereiht lesen.
Leben - Glück - Traum - Freund. Wenn man all die Worte weglässt, was verändert sich dann am Verlauf der Geschichte? Nichts. Die Worte stehen nur da, ihrer selbst Willen. Und wichtig für Kurzgeschichten ist - jeder Satz sollte dem Leser etwas Neues bringen. Diese Art von Poesie taugt nicht dazu.

So das war jetzt eine ganze Menge. An dieser kleinen Geschichte könnte noch sehr viel gearbeitet werden. Wenn Du Lust dazu hast.
Schreiben ist nicht nur Idee und Bauchgefühl, Schreiben ist Handwerk. Das kann man lernen. Hier wird man Dir eine Menge Tipps geben können. Probiere sie aus, schaue, ob es Dir gefällt, wie sich der Text dadurch verändert und entscheide dann mit dem Bauch, ob Du Dich der Ratschläge annimmst, oder Dich gegen sie entscheidest. Kritik ist nichts schlechtes.
Auch kannst Du einiges Lernen, wenn Du Dich mit Geschichten von anderen auseinandersetzt und überlegst, was und warum? gefällt es mir, oder eben warum nicht.

Na dann Melly Vampi, Du hast Dir ein Hobby gesucht, an dem man nie auslernt, wo man nie fertig wird ;).

Liebe Grüße und Dir viel Freude hier. Ich habe Dir einige Ratschläge gegeben, jetzt bist Du an der Reihe.

Hau rein, Lieben Gruß Fliege

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom