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Der Tote Mann

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13.09.2016
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Der Tote Mann

Der Tote Mann

Tränen liefen aus seinen aufgequollenen Augen, die davon zeugten, das er wohl nicht viel in den letzten tagen geschlafen hatte. Die Tränen liefen vorbei an seiner knochigen aber kurzen Nase und verbanden sich dort mit der Rotze, die gemeinsam über den verzerrten und schluchzendem Mund das Gesicht wieder verließen.
Der Mann trug einen edlen Schwarzen Anzug, mit einer modernen dünnen schwarzen Krawatte, was man in dieser Form gerne bei jungen Börsenmaklern sieht.
Eigentlich nur seine Schuhe passten nicht wirklich in das Konzept. Weiße abgetragene Sportschuhe.
Der Mann war völlig alleine. Alleine in einer riesigen verlassenden Industriehalle.
Er hatte nicht geplant hier alleine zu stehen. Zumindest hatte er gehofft hier jemanden zu treffen.
Er zitterte vor Angst, so heftig, das er die Waffe die er sich gegen seine Schläfe presste fast nicht festhalten konnte.
Die Person die nicht gekommen war, hätte ihn retten können. Vielleicht hätte sogar jede einzelne Person auf der Erde ihn retten können. Er hatte kein Geheimnis gemacht, das er diesen Ort aufsuchen wird. Doch er stand alleine, heulend vor Angst in der Halle.
Sein Zittern wurde immer heftiger als er den Abzug immer weiter und fester drückte.
*klick*
Das kalte Eisen seiner Waffe wurde plötzlich ganz warm.
Die Waffe fühlte sich an, als ob sie an der Schläfe schmelzen würde und das flüssige Metall an seiner Wange herunter lief. Seine Augen waren hellwach. Sein Schluchzen hörte plötzlich auf.
Die silberglänzende Waffe viel Richtung Boden. Der Mann stand jetzt in der Halle, doch sah er nicht mehr alleine aus.
Er machte seine Augen zu und ließ sich fallen.
Bevor er den Boden erreichte hörte seine Welt auf zu existieren.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Nerofu,

und erstmal ein herzliches Willkommen bei den Wortkriegern :)!
Ganz ehrlich: Mich hat dein Debüt hier nicht so vom Hocker gerissen. Dein Text liest sich flüssig, aber es mangelt ihm meiner Meinung nach an ein paar (überlebenswichtigen) Basics.

die davon zeugten, das er wohl nicht viel in den letzten tagen geschlafen hatte.

Er hatte nicht geplant hier alleine zu stehen. Zumindest hatte er gehofft hier jemanden zu treffen.
Diese beiden Sätze würde ich ein wenig umschreiben, dass du die Doppellung von "hier" rausnehmen kannst.

Er zitterte vor Angst, so heftig, das er die WaffeKomma die er sich gegen seine Schläfe pressteKomma fast nicht festhalten konnte.

Die Person[Komma] die nicht gekommen war, hätte ihn retten können.
Er hatte kein Geheimnis gemacht, das er diesen Ort aufsuchen wird./QUOTE] (müsste es hier nicht "würde" heißen?)

Er machte seine Augen zu und ließ sich fallen.
Bevor er den Boden erreichte hörte seine Welt auf zu existieren.
Aha und nun?

Ich fasse mal zusammen:
Ein junger Mann mit Krawatte und Sportschuhen steht alleingelassen in einer Halle und trägt eine Schusswaffe bei sich. Darauf folgt ein innerer Monolog über seine Gedanken, ob er abziehen soll. Am Ende entschließt er sich dafür und stirbt.
Für mich ist das alles ein bisschen dünne. Du machst zwar sehr deutlich, was Sache ist, aber eine wirkliche Vorstellung habe ich nicht von dem Erzählten. Das liegt sicherlich auch daran, dass deine Geschichte vergleichsweise eher kürzer ist. Ihr fehlt es an Handlung, Geschnissen. Das mag hart klingen, deshalb denk' immer dran, dass eine Kritik nicht persönlich gemeint ist, sondern sich nur auf den Text bezieht - und bei dem fehlt noch einiges, finde ich. Ich würde dir raten, erstmal ein paar andere Geschichten zu korrigiern, um herauszufinden, was dir an einem Text gefällt und was nicht. Das hilft einem auf Dauer sehr weiter. Viel Spaß noch hier !

Beste Grüße,
SCFuchs

 

Hallo SCFuchs,
ersteinmal vielen Dank für deine Kritik.
Mir ging es bei diesem kleinen Text darum eine Situation zu beschreiben und die Leser zum Nachdenken zu bewegen.
Dies scheint mir wohl leider nicht gelungen zu sein.
Ich wollte auch für mich erst üben, Situationen bildlich zu beschreiben und ein Gefühl zu übermitteln.
Mir schwirren einige Geschichten im Kopf herum, jedoch traue ich mich nicht diese zu schreiben, da ich zwar viel schreibe, jedoch fast ausschließlich fachliche Texte. Ich möchte meine Idee nicht selber hinrichten.

LG,
Nerofu

 

Und noch einmal Hallo, Nerofu!

Mir ging es bei diesem kleinen Text darum eine Situation zu beschreiben und die Leser zum Nachdenken zu bewegen.
Ich glaube, genau das ist das "Problem" - in Ermangelung eines passenderen Wortes. Du stürzt den Leser in eine Situation hinein und beschreibst deinen Protagonisten, ohne Namen, genaueren Grund warum er sich in einer menschenleeren Industriehalle (weshalb 'Industrie' könnte man sich hier weiter fragen?! Ich weiß natürlich, dass es zur Beschreibung gehört und wohl eigentlich keinen näheren Hintergrund haben muss). Ich habe zu einer von meinen Geschichten etwas Ähnliches geschrieben. Damals hat mich The Incredible Holg sehr hilfreich darauf hingewiesen, dass das aber nicht zur Beliebigkeit führen sollte, so in dem Sinne (ich kopiere den Ausschnitt einfach mal hier rein, Incredibler, deine Formulierungen möchte ich nicht umschreiben :D):
Ich stelle hier jetzt mal irgendwas in den Raum, und der Leser soll selbst sehen, was er dabei denkt. Oder erraten, was ich mir dabei gedacht habe. Wenn ich den Leser zum Denken anregen will, muss ich ihm zuerst etwas Substantielles liefern, an dem er seine Gedanken festmachen kann. Und damit ich das tun kann, muss ich erst mal für mich selber eingrenzen, worüber genau meine Leser nachdenken sollen. Mal eben so die Assoziationen frei fließen zu lassen und dann vom Leser zu erwarten, dass er daraus irgendetwas Sinnvolles machen kann, ist da nicht zielführend.

Ich würde auch nicht behaupten, dass es dir nicht gelungen ist, die gegebene Situation bildlich zu beschreiben. Die Beschreibungen, und auch Gefühle habe ich wahrgenommen, nur gehen sie meines Erachtens im Kern der Geschichte unter: Das, was passiert. Ich glaube auch, dass es einfacher wäre, einen Text zu kommentieren, der eine größere Angriffsfläche bietet, wie man so schön sagt ;) Deshalb kann ich dir nur nochmal nahelegen, viele Geschichten zu lesen, um herauszufinden, was dir gefällt und was nicht. Für mich ist das ein Prozess, der langsam immer mehr einschlägt. Bleib auf jeden Fall dran und lass dich von einem Kommentar nicht umhauen :thumbsup:

liebe Grüße,
SCFuchs

 

Moin Nerofu,

wenn ich es richtig verstanden habe, geht es dir nicht in erster Linie darum, eine Geschichte zu erzählen, sondern erstmal ein Puzzlestück stilistisch auszuloten.
Das kann auch ein Ansatz sein.
Allerdings muss mich als Leser die Szene atmosphärisch und stilistisch dann auch dermaßen packen, dass ich mich direkt hineinversetzen kann, wenn es schon keine Handlung gibt, der ich folgen kann.

Deine Figur macht mich auf jeden Fall neugierig. Aber gerade deshalb möchte ich natürlich auch erfahren, was ihn motiviert, was seine Geschichte ist, und was ihn in diese Situation gebracht hat.

Du gibst dir sehr viel Mühe, detailliert und bildhaft die Szene zu beschrieben. Das ist auch gut und zaubert sofort Bilder vor Augen. Ich würde aber darauf achten, nicht zu viele unötige Adjektive zu verwenden.

"Modern, dünn und schwarz" soll wohl unterstreichen, dass es sich um eine sehr exquisite Kravatte handelt und der Träger entsprechend elitär und gut betucht ist.
Aber ich glaube, den selben Effekt erreichst du schon, indem du einfach schreibst, dass er eine Kravatte trägt (dem Leser würde vermutlich trotzdem die gleiche Assoziation kommen).

Durch die vielen Adjektive (und leider auch durch die Rechtschreib- und Kommafehler) geriet bei mir der Lesefluss häufiger ins Stocken.

Versuch doch vielleicht mal, statt sein Äußeres so detailliert zu beschreiben, einen kleinen inneren Monolog einzubauen, um die Figur dem Leser etwas näher zu bringen.

Greetz ...

 

Hallo Nerofu,
Du gibst in deinem Profil an "Ich Liebe (sic) schreiben". Ich weiß nicht: wenn man das Schreiben liebt, sollte man nicht so lieblos mit dem, was man schreibt umgehen. Will sagen, die Anzahl von Fehlern in deiner Geschichte fand ich nicht so erbauend. Da denke ich sofort: hingerotzt. Und weigere mich weiterzulesen, denn ein Mindestmaß an orthographischer Qualität gehört für mich zwingend dazu. Nun gut, der Text war zum Glück kurz genug, dass ich dann doch weitergelesen habe. Und dann wurde ich wieder enttäuscht. Es passiert: nichts.
Im Prinzip gibt die Ausgangssituation doch einiges her, wenngleich sie natürlich auch etwas ausgenudelt ist. Deswegen schließe ich mich meinen Vorrednern an: erfülle die Situation mit Leben, mit etwas, das Interesse weckt. Ein innerer Monolog. Rückblenden. Ein überraschendes Ende.
So ist das einfach nichts.

Beste Grüße,
Fraser

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Nerofu

Dein Text beschreibt eher eine Szene, als eine Geschichte zu erzählen. Man erfährt wenig über die handelnde Figur und so kann man sich weder ein richtiges Bild machen, noch mitfiebern / mitfühlen.

Die Fehlerdichte ist relativ hoch, was vor allem Kommata und Gross/Kleinschreibung betrifft. Ich markiere mal, was ich gesehen habe:


Der Tote Mann

Tränen liefen aus seinen aufgequollenen Augen, die davon zeugten, das er wohl nicht viel in den letzten tagen geschlafen hatte. Die Tränen liefen vorbei an seiner knochigen aber kurzen Nase und verbanden sich dort mit der Rotze, die gemeinsam über den verzerrten und schluchzendem Mund das Gesicht wieder verließen.
Der Mann trug einen edlen Schwarzen Anzug, mit einer modernen dünnen schwarzen Krawatte, was man in dieser Form gerne bei jungen Börsenmaklern sieht.
Eigentlich nur seine Schuhe passten nicht wirklich in das Konzept. Weiße abgetragene Sportschuhe.
Der Mann war völlig alleine. Alleine in einer riesigen verlassenden Industriehalle.
Er hatte nicht geplant hier alleine zu stehen. Zumindest hatte er gehofft hier jemanden zu treffen.
Er zitterte vor Angst, so heftig, das [dass] er die Waffe [Komma] die er sich gegen seine Schläfe presste[Komma] fast nicht festhalten konnte.
Die Person [Komma] die nicht gekommen war, hätte ihn retten können. Vielleicht hätte sogar jede einzelne Person auf der Erde ihn retten können. Er hatte kein Geheimnis gemacht, das [dass] er diesen Ort aufsuchen wird. Doch er stand alleine, heulend vor Angst in der Halle.
Sein Zittern wurde immer heftiger als er den Abzug immer weiter und fester drückte.
*klick*
Das kalte Eisen seiner Waffe wurde plötzlich ganz warm.
Die Waffe fühlte sich an, als ob sie an der Schläfe schmelzen würde und das flüssige Metall an seiner Wange herunter lief. Seine Augen waren hellwach. Sein Schluchzen hörte plötzlich auf.
Die silberglänzende Waffe viel [fiel] Richtung Boden. Der Mann stand jetzt in der Halle, doch sah er nicht mehr alleine aus.
Er machte seine Augen zu und ließ sich fallen.
Bevor er den Boden erreichte [Komma] hörte seine Welt auf zu existieren.


Ich schlage dir vor, neben der Fehlerkorrektur noch ein wenig Fleisch an den Knochen zu bringen, z.B. zu erzählen, wie unser Protagonist in diese Situation gekommen ist.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

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