Der tolle Plan
Sonnenküsse in den Haaren, Sternenstaub im Nacken.
Warmer Wind von den Gleisen, die heißgefahren sind und in der Julihitze glühen. Die Luft flirrt, Bienen summen über dem Mohn.
Was gibt’s da noch groß zu sagen?
Ach ja... werde noch mal rüber ins Maisfeld hüpfen, rumrennen wie blöde und „Mein-Leben-ist-schön“ spielen... so etwa zwanzig Minuten lang. Dann nehm ich meine Sandalen, werf sie in den Fluss. Dann komm ich zurück zu dem weißen Eisen das mir die Haut versengt. Und wenn dann keiner hinguckt grinse ich und springe. So gegen drei. Weil da der Zug nach Nancy kommt.
............oder sollte ich lieber einsteigen und nach Paris weiterfahren? .............. sollte ich?
Gerade kommt das Ungetüm mit all seinem Krach angeschnaubt. Mir zittern die Knie und klappern die Zähne. Vibrationen auf dem Holzsteg – nein, keine Angst.
Ich und Angst? Niemals! Ich doch nicht!
Zu spät, jetzt ist er weg. Hab meinen Tod mit dem Schreiben dieser Worte einen weiteren Tag hinausgezögert. Um 22:00 Uhr kommt der nächste Zug. Aber da bin ich zu müde um zu sterben. Da mache ich gerade den Fernseher aus. Morgen früh dann um 6:50 Uhr...... da putze ich mir gerade die Zähne. Nee.....morgen Mittag wenn die Sonne scheint mach ich’s. Aber nicht wenn es regnet. Das wäre zu dramatisch. Die Leute sagen sonst, das Wetter wäre Schuld gewesen. Weil sich die Menschen eher bei Regenwetter umbringen als bei Sonnenschein.
Im Radio haben sie Regen vorausgesagt...