Was ist neu

der Tod

Mitglied
Beitritt
04.06.2002
Beiträge
11

der Tod

Einmal fragte ich: „Du interessierst dich also für Politik?“
„Ja“, sagte er „natürlich. Schließlich geht mich das auch etwas an, was die da entscheiden. Ich möchte mitreden können und verstehen was da vor sich geht!“
„So.“ meinte ich. „Hast du schon einmal über den Tod nachgedacht?“
Er fing an zu lachen. „Bist du des Wahnsinns? Warum sollte ich auch nur einen einzigen Gedanken an den Tod verschwenden?! Ich bin jung, mein Leben liegt offen vor mir, was geht mich der Tod an?“
Den Kopf schüttelnd ging er davon.
Am nächsten Morgen dann erfuhr ich, dass er auf seinen Heimweg von einem Baum erschlagen wurde, der sich bei einem heftigen Sturm aus der Erde gelöst hatte.
Er war doch noch so jung, was ging ihn denn bloß der Tod an?

[ 04.06.2002, 22:21: Beitrag editiert von: Felicitas ]

 

Hallo Felicitas,

Der Philosoph Epikur meinte, "Solange ich lebe, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, bin ich nicht mehr da." Will heissen, da der Tod per Definition das fehlen von Leben ist, spielt der Tod im Leben, und für den Lebenden keine Rolle. Über den Tod zu grübeln, ist also, laut Epikur, sinnlos.

Deine Geschichte scheint hingegen Andacht des eigenen Todes zu empfehlen. Doch wie würdest du auf jemanden wie Epikur antworten? Mit anderen Worten, warum hätte sich der Junge in deiner Geschichte über den Tod Gedanken machen sollen?

 

Richtig ist, dass es nichts verändert hätte, wenn der Mann doch über den Tod nachgedacht hätte. Er wäre trotzdem durch den Baum umgekommen. Das was ich vermitteln wollte, ist, dass der Tod uns sehr wohl etws angeht, selbst wenn man jung ist. Der Tod ist allgegenwärtig und kann jeden jederzeit treffen. Jeder denkt anders darüber, ich kann verstehen, dass es keinen alzugroßen Zweck hat, sich über den tot gedanken zu machen, wenn man lebt und wenn man tot ist, erledigt sich die Frage von selbst. Aber der Tod an sich, ist ja schon ein spannendes Thema *g* Und wer über den Tod nachdenkt, hat vielleicht die möglichkeit später einmal besser mit dem Prozess des Sterbens und der Endlichkeit des Menschen klar zu kommen. Es ist eben eine philosohische Fragestellung. Da kann man viel diskutieren ;)

 

Übrigens hat Epikur schon allein durch seine "Feststellung" über den Tod gegrübelt, andernfalls wäre dieser Schluss ja gar nicht möglich ;-)) Und so sinnlos, war dann seine Grübelei vielleicht auch nicht: Denn dann wusste er ja schließlich, wie er selbst das Nachdenken über den Tod beurteilt :-)

 

Und wer über den Tod nachdenkt, hat vielleicht die möglichkeit später einmal besser mit dem Prozess des Sterbens und der Endlichkeit des Menschen klar zu kommen.
Finde ich auch. Davon ist aber in deiner Geschichte leider nichts zu lesen.
Zumal das Sterben des Jungen in deiner Geschichte auch kein Prozess ist.

[ 05.06.2002, 17:12: Beitrag editiert von: I3en ]

 

Übrigens hat Epikur schon allein durch seine "Feststellung" über den Tod gegrübelt, andernfalls wäre dieser Schluss ja gar nicht möglich
Falsch. Er hat nicht über den Tod nachgedacht, sondern über das Nachdenken über den Tod!

Auch über das Sterben braucht sich ein logisch denkender Mensch nicht notwendigerweise Gedanken machen, denn das Sterben beginnt mit der Geburt - jede Sekunde, die wir leben, ist eine vergehende Sekunde, eine sterbende. Und jede einzelne dieser Sekunden ist ungewiss, ebenso ungewiss wie das Jenseits. Demnach braucht man sich auch über das Sterben nicht den Kopf zerbrechen. Oder, um genauer zu sein, man kann schon darüber nachdenken, jedoch Angst braucht man keine zu haben.

Deine Geschichte hat einen entscheidenden Fehler: Selbst wenn der Gegenüber des Protagonisten sich Gedanken über den Tod gemacht hätte, wäre nichts(!) anderes passiert, nichts anders gekommen, als du es beschreibst! So ist deine kg ein Argument gegen "Ich bin doch noch viel zu jung", aber keinesfalls gegen "ich brauche mir keine Gedanken über den Tod zu machen"!

[ 05.06.2002, 15:51: Beitrag editiert von: falk ]

 

Naja wie auch immer*ggg* Nachdenken schadet nie :) ) Es braucht sich auch niemand Gedanken über den Tod machen. Ich tus, und fahre meistens nicht ganz super schlecht damit :-)
Lieben Gruß, Feli

 

Er hat über das Nachdenken über den Tod nachgedacht? Nun, wenn du darüber nachdenkst ob es richtig ist dies und das zu tun, denkst du ja auch nich nur über die Richtigkeit nach sondern auch über das "dies und das" Natürlich hat Epikur über den Tod über den tod nachgedacht, wenn er nicht an den tod gedacht hat, hätte er auch nichts über ihn geschrieben. Naja vielelicht ist das auch eine Ansichtsfrage *g*

 

Hallo Felicitas,

ich meine auch, Epikur mußte doch wohl über den Tod etwas wissen, um über das Nachdenken über den Tod reden zu können.
Entscheidend ist meiner Ansicht nach, ob und wie das Bewußtsein der Endlichkeit des Lebens unsere Lebensphilosophie beeinflußt.

Tschüß ... Woltochinon

 

Hier werden echt einige interrestante gedanken geäusert, leider nicht in deiner geschichte sondern in den Kritiken danach.
Naja, hier meine Meinung über den Tot:
Ich denke es wird ihm viel zu viel bedeutung beigemessen. Wir verbringen viel zeit in unserm leben damit über das ende unseres lebens nachzudenken und vergessen womöglich dabei zu leben.
Ich denke nicht das man nicht über den Tot nachdenken sollte, man sollte aber dann auch über das Leben nachdenken.

 

ich muss marot recht geben, besser hätt ichs nicht formulieren können. aber ich denke, es gibt gar nicht so arg viel, über das man sich den tod betreffend gedanken machen muss. der tod wird kommen. irgendwann. danach ist alles zu ende und darauf hat man keinen einfluss, aber auf das vorher (das leben) hat man einfluss und dass sollte man jede sekunde genießen. in einer minute, in der du traurig bist, verschwendest du 60 glückliche sekunden. und wie wir gesehn haben, das leben kann schneller zu ende sein als man denkt.

 

hi feli!

Der Text ist natürlich sehr kurz und weist nur auf das Thema Tod hin. Was man darüber denkt wird ja jetzt in den Kritiken besprochen.
Ich meine nur wenn er kommt, dann kommt er. Aber manchmal gibt es auch Zeiten, wo man sich ihn wünscht. Einfach zu wissen, dann bekommt man nichts mehr mit.
Manchmal denke ich viel über den Tod nach, wie es vielleicht ist, wenn man nicht mehr da ist.
Na ja. Der Tod macht Menschen traurig und die Geburt macht Menschen glücklich.

Tschaui!
Aitzo^-^

 

Hmm, sehr kurze Geschichte, Und außer einer Variante von "Memento Mori" finde ich hier auch nicht allzu viel neue philosophische Gedanken.
Ein alter Mann, der einem jungen Mann sagt: "Denke über den Tod nach", ist mir etwas suspekt.
Außerdem: Wo nichts ist, da gibt es auch nicht viel zum drüber Nachdenken.

Was vielleicht viel eher gemeint war: Dass in unserer Gesellschaft der Tod gerne völlig aus dem Alltag verdrängt wird, wohingegen er früher schon eher Teil des Alltags, allgegenwärtig war.
Ob nun diese Verdrängung positive bzw. negative Effekte auf die Gesellschaft hat, bin ich nicht qualifiziert zu sagen.

[ 17.06.2002, 13:05: Beitrag editiert von: Ben Jockisch ]

 

Ich fürchte, ich verstehe die Aussage der Geschichte nicht. Was hätte es dem jungen Mann geholfen, wenn er über den Tod nachgedacht hätte? Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit hätte ihn der Baum trotzdem erschlagen, oder?

Außerdem finde ich die Einstellung des jungen Mannes völlig richtig: Politik interessiert ihn, weil er mitreden und somit mitbestimmten können möchte.
Was, bitteschön, hilft es hingegen, den halben Tag an sein eigenes Ableben zu denken? Kann man den Tod dadurch verzögern oder aufhalten?

 

Hi Feli!

Eine recht kurze Geschichte. Die Handlung ist eine typische. Eben dass das paasiert, wovon man gerade gesprochen hat. An sich bin ich der Meinung desjenigen, der von dem Baum erschlagen wird.
Man sollte sein ganzes Leben nicht in Furcht vor dem Tode leben!

Bis dann!

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom