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Der Tanz
Nie würde sie anklopfen oder gar klingeln wie andere. Sie fäustelt mit ihren kleine, festen Mädchenhand vergnügt, aber bestimmt an meine Türe. Es spielt keine Rolle, ob ich ihr öffne oder nicht, sie findet immer einen Weg. Selbst als ich das Schloss gewechselt habe, hat sie nur höhnisch darüber gelacht, einen Schlüssel gezogen –ich weiss nicht woher- und mich beim Auffallen der Türe aus ihren schönen, spöttischen Augen angesehen. Ob das meine Art sei ihr zu danken, dafür, dass sie immer nach mir sehe, für ihre Zuneigung, fragt sie bei offener Türe.
Ich kann nicht sagen wie alt sie ist, fünf, vielleicht sieben Jahre alt. Ich wage nicht sie danach zu fragen, ich wage überhaupt sehr wenig, wenn sie da ist. Einmal habe ich ihr Kekse angeboten, aber die schlug sie mir aus der Hand.
Wenn sie die Türe ins Schloss wirft beginnt es. Der Knall vom Zuschlagen breitet sich über die Wände aus, geht über zur Decke, lässt das ganze Zimmer erzittern, geht über auf mich. Von dem Augenblick an, als ich mich auf meinen Beinen nicht mehr halten kann, am Boden liege und das Gesicht in die Hände grabe, beginnt sie zu Tanzen. Sie hüpft und jauchzt und wirbelt umher, so dass ihr Rock herrlich in der Luft schwebt. Sie ist so besonders schön.
Nie habe ich sie gehen sehen. Sobald ich, immer noch liegend, wieder aufsehen kann und mich im Zimmer umsehe, erinnert mich nur noch die geöffnete Türe an sie.