Der Streik
Vor ein paar Tagen sass ih da und grübelte stundenlang, wie ih meine Geschihte beginnen soll. „Zuerst kohe ih mir mal einen wohlriehenden, shwarzen Kaffee,“ dahte ich mir. „Bis der Kaffe bereit ist, shaue ih noh unter die Bettdeke, vielleiht hat sih die Geshihte dort verstekt. Oh da ist sie auh niht. Verflixt und zugenäht!“ sprah ich zu mir selbst.
Ich gukte aus dem Fenster, plötzlih sah ih im Shatten der Hausmauer etwas Kleines sitzen. Ich shaute genau hin und erblikte ein hamäleon.
Ihr glaubt es niht, das hamäleon fing an mit mir zu sprehen! „Wow du kannst reden?“, fragte ich das hamäleon höhst erstaunt. „Ich heisse Cäsar.“, stellte sih das seltsame Wesen vor. Übrigens bin ih kein hämelon sondern ein Drahen, sagte Cäsar stolz. „Ausserdem bin ih weit gereist. Denn ih komme aus omo, das ist im Tessin. Am liebsten mag ih Spaghetti arbonora und afé latte.“ „Ah so.“, antwortete ich ziemlih neugierig. „Ähm, ih habe grad Kaffee auf dem Kohherd stehen, komm doh rein und erzähle mir von dir.“ Cäsar hatte abendteuerlihe Geshihten zu erzählen.
„Na hallo wo sind denn alle die C’s hingekommen, hier in diesem Text?“, fragt Cäsar. Seit wir uns kennen, gukt er mir über die Shulter, wenn ih shreibe. „Ah so ja,“ bemerke ih.
„Ihr merkt das erst jetzt?!“ ruft ein C stinke sauer. „Na warum bist du denn so sauer?“, fragt Cäsar. „Du und die Autorin seid aber doof, das ist wohl sehr klar, warum wir C’s streiken!“ , rufen alle C’s zusammen. „Ähm, nein. Bei meinem Namen, steht ein C im Text.“ , sagt mein kleiner Freund behutsam. Das Anführer-C erklärt trotzig: „In deinem Namen werden wir schliessli[tse]h so ausgespro[tse]hen, wie wir eigentli[tse]h im Alphabet aufgesagt werden.“
„Du hast aber einen seltsamen Akzent.“, sprudelt es aus mir. „Und ohne C die Erlebnisse von Cäsar zu shreiben geht doh niht.“
Das C belehrt mit gehobenem Haupt: „Die meisten Wörter mit C weden [ç] wie in Buch, [k] wie in entdeckt, [g], wie in Como oder [?] wie scharf, ausgespro[tse]hen. Das passt uns gar ni[tse]ht mehr. Dazu kommt das wir ständig von dem s und h eingeklemmt werden. So dass man uns C’s ni[tse]hat mehr bea[tse]htet. Deshalb haben wir bes[tse]hlossen jedes C wie im Alphabet auszuspre[tse]hen. Namli[tse]h tse!“
„Aber euer Buchstab]e, pardon, euer Bu[tse]hstabe ist so wunderbar, weil ihr eu[tse]h so anpassen könnt. Für mi[tse]h seid ihr wie ein [tse]hamäleon, wel[tse]hes si[tse]h seiner Umgebung anpassen kann.“, wende i[tse]h ein. „Zudem ist es sehr mühsam so zu reden.“, reklamieren wir.
Alle C’s fragen wie aus einem Mund: „Ja aber dann sind wir so verste[tse]kt. Für was sind wir denn da?“
Cäsar hat genau verstanden und gibt die Antwort: „Na, damit ihr, mit eurer Vielfalt, die Farben des Regenbogens in einen Text bringt.“
„Na, wenn das so ist.“, meint das Anführer-C verlegen. „Ok Leute! Wir beenden den Streik, damit die beiden ihre Geschichten schreiben können!!“