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Der Streich

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28.05.2008
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Der Streich

In einer verlassenen Bärenhöhle, tief versteckt im Fichtenwald, da wo die alten Bäume am höchsten in den Himmel ragten, lebte der Räuberhäuptling Baldrian.
Er hauste dort gemeinsam mit seinen drei Räuberfreunden, Kralle, Olaf und Tonne.
Die alte Bärenhöhle war ein herrliches Versteck für die Bande. Sie war tief und dunkel, Dreck klebte an den Wänden, Staub wirbelte auf dem Boden und Fledermäuse hingen in den finstersten Ecken. Vor der Höhle hatten die vier Räuber eine Feuerstelle. Hier saßen sie oft beisammen und aßen heiße Suppe, erzählten sich von erfolgreichen Raubzügen oder summten alte Lieder.

Aber an diesem Abend war die Stimmung in der Räuberbande getrübt.
„Mir ist so langweilig, wann krallen wir uns endlich wieder einen Schatz?“ fragte Kralle, der kleinste der Räuber.
Der Räuberhäuptling wusste keine Antwort. Nachdenklich kratzte er seinen struppigen Bart. Was sollten sie stehlen? Sie hatten längst alles geraubt, was es im Fichtenwald zu rauben gab.
„Das ist ja kein Räuberleben, den ganzen Tag nur in der Höhle herumzulungern und nichts zu tun“, beklagte sich Olaf, der lange Dünne.
Tonne, dem dicksten unter ihnen, machte das Faulenzen nichts aus, er war träge und verfressen. „Solange es noch was zu essen gibt, bleib ich gern in der Höhle“, brummte er und biss in eine Wurst.
Aber Baldrian war bedrückt und nachdenklich. Es war seine Aufgabe als Anführer, die Räuber auf Raubzüge zu führen.
Was ist denn schon eine Räuberbande, die den ganzen Tag nur in ihrer Höhle herumlümmelt und nichts tut? Außerdem würden ihnen bald die Vorräte ausgehen und dann könnten die Räuber ungemütlich werden, dachte der Häuptling bei sich.
Die ganze Nacht plagten Baldrian diese Sorgen, denn er wusste noch nicht, dass sich schon bald alles zum Guten wenden würde.
Am nächsten Morgen, gleich nach Sonnenaufgang, bekamen die Räuber Besuch. Sie saßen gerade bei der erloschenen Feuerstelle und teilten sich den letzten Laib Brot, als sie plötzlich eine piepsige Stimme hörten: „Ha-Ha-Hallo, bin ich hier richtig bei Baldrian und seiner R-R-Räuberbande?“
Baldrian und die anderen Räuber schauten sich neugierig um.
„Wer will das wissen?“, brummte Baldrian grimmig. Vor ihnen stand ein schmächtiges Männlein in blauer Uniform.
„Ich bin P-P-Postbote und komme mit einer Nachricht vom Bürgermeister der Fichtenstadt.“ Der Postbote reichte Baldrian zitternd einen Brief.
Baldrian öffnete den Umschlag und betrachtete prüfend die geschriebenen Zeilen, dann gab er den Zettel an Kralle weiter: „Lies vor!“ befahl er.
Kralle hielt das Papier ratlos in der Hand: „Lies du vor, Olaf“, sagte er schnell und steckte dem großen Olaf den Brief zu. Olaf hielt den Zettel ganz verkehrt und schaute verwirrt: „ Ich kann da nichts verstehen“, stammelte er. „Hier, Tonne, lies du.“ Aber Tonne schüttelte nur den Kopf und drückte den Zettel wieder dem Postboten in die Hand. „Lies uns vor, was da steht“, sagte er zornig und ein wenig beschämt.
„Lieber Herr Baldrian,
ich, der Bürgermeister von der Fichtenstadt feiere Geburtstag und lade dazu alle Bewohner dieses Landes zu einem Festessen in meine Stadt ein.
Liebe Grüße, Karl Krautkopf, der Bürgermeister.“

„Na, was sagt ihr dazu? Wir sind eingeladen, vom Bürgermeister höchst persönlich“, prustete Baldrian und tätschelte stolz seinen dicken Bauch. Dabei lachte er so laut und donnernd, dass der Postbote vor Schreck den Brief fallen ließ und das Weite suchte.
„Da gibt es bestimmt viel zu stehlen“, kicherte Kralle und rieb sich seine knochigen Hände. „Und viel zu essen“, rief Tonne und leckte über seine wulstigen Lippen. Nur Olaf fragte verlegen: „Was sollen wir denn da anziehen, zu so einem feinen Fest? Mit den zerlumpten Räuberklamotten lassen sie uns nicht mal in die Stadt, da können wir uns die große Beute gleich abschminken“
„Da hat er recht“, sagte Baldrian nachdenklich. „Als Räuber auffallen dürfen wir wirklich nicht.“
„Ich hab´ s“, stieß Olaf hervor. „Wir gehen zu unserer alten Oma Ulla, die soll uns für die Feier zurecht machen und uns Manieren beibringen, dann wird uns niemand mehr erkennen und wir können alle in Ruhe ausrauben.“
Damit waren die Räuber einverstanden und sie machten sich auf den Weg zu Oma Ulla.

Oma Ulla lebte in einem kleinen Holzhäuschen auf einer Lichtung hinter dem Fichtenwald. Sie freute sich sehr, dass ihre Räuberjungs sie wieder mal besuchten.
„Oma Ulla, wir sind beim Bürgermeister eingeladen und wollen jetzt Manieren lernen und feine Herren werden, kannst du uns helfen?“, bettelten die Räuber.
Oma Ulla war eine sehr schlaue alte Frau und hatte eine Idee.
„Natürlich helfe ich euch. Aber zuerst müsst ihr alle ein Bad nehmen und euch die Haare kämmen“, bestimmte Oma Ulla.
„Was? Ein Bad?“, riefen die Räuber entsetzt. Für sie gab es nichts Schlimmeres als zu baden. Aber sie taten es natürlich, alle vier, und benutzten sogar Seife. Während sie sich gegenseitig abschrubbten und vor lauter Wasser husteten und gurgelten, waren sie mit ihren Gedanken schon bei ihrer großen Beute. Und als sie dachten, es könnte nicht schlimmer werden, kam Oma Ulla mit einem großen Kamm und frisierte den Räubern die Läuse und Knoten aus den Haaren. Schlussendlich steckte Oma Ulla Olaf eine Blume ins Haar, flocht Kralles Bart zu einem Zopf, band Tonne einen Pferdeschwanz und Baldrian bekam eine dicke rote Schleife in seine zotteligen Locken.
Die Räuber sahen so ulkig aus! Man hätte sie eher für Clowns als für feine Herren gehalten.

„So, meine Lieben, nun setzt euch bitte. Jetzt werdet ihr mal richtige Tischmanieren kennen lernen“, sagte Oma Ulla bestimmt. Die Räuber folgten und ließen sich etwas missmutig auf den Stühlen nieder.
Oma Ulla hatte bereits den Tisch gedeckt. Die Gabeln links, die Messer rechts, die Löffel waren über den Tellern platziert und Gläser und Servietten fehlten auch nicht.
Die Räuber schauten sich verwundert um. „Das braucht man alles zum Essen?“, fragte Tonne ungläubig.
„Ja, mein Lieber. Ich weiß, dass ihr Räuber nur mit den Fingern esst, aber damit ist jetzt Schluss, wenn ihr feine Herren werden wollt“, sagte Oma Ulla scharf und die Räuber brummten ärgerlich.
„Nun, zeig uns schon, wie man diesen Klimbim benützt“, schnaubte Baldrian und betrachtete die Zacken seiner Gabel.
„Gut, dann passt mal auf.“ Oma Ulla stellte sich auf einen Stuhl, damit alle sie hören und sehen konnten. „Ich erkläre euch zuerst das Besteck.“ Sie hob den Löffel in die Höhe: „Mit dem Löffel wird gegessen.“ Dann nahm sie die Gabel: „Wenn euch etwas beißt, piekt, juckt oder kitzelt, dürft ihr euch nicht mit den Fingern kratzen. Dazu ist die Gabel mit ihren Zacken da.“
Die Räuber nickten einsichtig. Olaf kratze sich sogar schon seinen Rücken „Oh, diese Gabel ist wunderbar“, seufzte er und die Räuber taten es ihm nach.
„Und wozu ist dieses kleine Ding?“, Kralle zeigte auf den Teelöffel.
„Ja, natürlich, den hätte ich fast vergessen.“ Oma Ulla räusperte sich. „Dieser Löffel ist zum Kosten da. Damit könnt ihr die Speisen eures Sitznachbars probieren.“ Die Räuber begutachteten das Besteck und nickten dabei brummig.
„Aber das wichtigste ist“, rief Oma Ulla in die Runde, „bevor ihr zu essen beginnt, brüllt ihr so laut ihr könnt 'Mahlzeit' und bindet euch die Serviette vor die Augen.“
„Warum? Da können wir doch nichts sehen?“ fragte Baldrian verwirrt.
„Feine Menschen können auch blind essen“, meinte Oma Ulla gereizt. „Außerdem, schmatzt ihr und es ist doch unappetitlich dem anderen in den Mund zu schauen.“
„Stimmt“, sagte Baldrian und kratzte seinen frisierten Bart.


„So meine Lieben, ich habe euch alles gelehrt, was ich über feine Menschen weiß. Denkt an meine Worte und besucht mich bald wieder“, sagte Oma Ulla beim Abschied. Am liebsten wäre sie mitgekommen in die Fichtenstadt, aber sie war schon zu alt für die weite Strecke und blieb lieber zu Hause auf ihrer Lichtung. Die Räuber bedankten sich höflich, dann machten sie sich auf den Weg.

Es war ein langer Fußmarsch und Kralle fragte alle fünf Minuten: „Wann sind wir endlich da?“.
Die Räuber freuten sich schon auf das Fest, das gute Essen und die Kostbarkeiten, die sie dort stehlen wollten.
Als sie beim Stadttor ankamen, waren sie sich ihrer Sache sicher. Sie steckten noch mal ihre Köpfe zusammen und Baldrian flüsterte: „So, Kameraden, der Plan lautet: Zuerst essen wir und gewinnen das Vertrauen der Gäste und erst danach rauben wir sie aus.“ Die Räuber waren einverstanden, zogen ihre Kleider zurecht und fuhren sich durch die Haare. Baldrian richtete seine rote Schleife, dann gingen sie stolz durch das Tor in die Fichtenstadt.

Das große Fest war schon im Gange. Die Straßen waren gefüllt mit Gauklern, Akrobaten und Sängern. Es war ein buntes Treiben, die Damen hatten ihre schönsten Kleider an und die Herren trugen Smokings und manche sogar einen Zylinder auf den Kopf.
Die vier Räuber spazierten siegessicher durch die Menschenmassen und warfen verstohlene Blicke auf alles, was glänzte und glitzerte. Dabei fiel ihnen gar nicht auf, dass die Leute sie beobachteten und leise tuschelten.
Nachdem sie den Irrgarten aus engen Gassen, kleinen Brücken, Menschen und Gauklern durchquert hatten, erreichten die Räuber endlich den Hauptplatz. Eine große Tafel, gedeckt mit den besten Köstlichkeiten, stand in der Mitte des Geschehens. Tonne bekam Schweißperlen auf der Stirn beim Anblick der Geburtstagstorte. Hastig setzten sich die Räuber auf vier freie Plätze.
„Lasst das Festmahl beginnen“, dröhnte die Stimme des Bürgermeisters von der anderen Seite der Tafel. Baldrian zwinkerte seinen Kameraden zu und sie erinnerten sich an alles, was ihnen Oma Ulla beigebracht hatte.
Die Vier banden sich die Servietten vor die Augen und plärrten: „MAHLZEIT!“.
Die ältere Dame, die neben Tonne saß, fiel vor Schreck von ihrem Sessel und das junge Mädchen neben Olaf begann vor lauter Entsetzten zu weinen.
Und so nahm der Schlamassel seinen Lauf.
Tonne grabschte sich die ganze Torte und mampfte vor sich hin. Olaf kratze sich genüsslich mit der Gabel seinen Popo. Baldrian schlurfte so laut er konnte - nicht aus seinem Glas, sondern das Wasser aus der Blumenvase. Und Kralle wollte es besonders gut machen. Er aß mit dem Teelöffel von dem Teller seiner fassungslosen Sitznachbarin, schmatze so laut er konnte und brüllte ihr zwischendurch immer wieder "Mahlzeit" ins Ohr. Die Leute waren empört und mit der Zeit bemerkte auch der Bürgermeister, was da auf seinem Geburtstagsfest geschah. Vor lauter Wut lief sein rundes Gesicht puterrot an und seine Augen funkelten böse. „Ihr habt ja überhaupt keine Manieren! Wie seht ihr denn aus? Wisst ihr nicht, wie man sich auf einem Fest benimmt?“, brüllte er. „Waaache! Schmeißt diese Spaßvögel aus meiner Stadt. Sofooort!“
Die Räuber wussten gar nicht, wie ihnen geschah, als die Wachleute sie an den Armen packten und aus der Stadt schleiften. Plumps, landeten die Vier vor dem Tor, das dann mit einem lauten Knarren vor ihrer Nase geschlossen wurde.
„Was war denn das? Wir haben doch alles richtig gemacht?“, fragte Kralle zerknirscht.
„Erkannt haben sie uns aber nicht, sonst hätten die Wachleute uns nicht in die Stadt gelassen“, meinte Baldrian nachdenklich. „Da war etwas anderes Faul an der Sache. Aber was?“
„So ein Pech, die schöne Beute und satt bin ich auch nicht“, brummte Tonne. Es war nichts zu machen. Das Stadttor war verschlossen und die Räuber mussten wohl oder übel wieder in ihre Höhle zurück.
Traurig und hungrig trotteten die Vier durch den Wald. Aber als sie bei ihrer Höhle ankamen wartete schon jemand auf sie.

„Na, ihr habt aber lange gebraucht“, rief Oma Ulla ihnen entgegen. Sie saß bei der Feuerstelle mit einem breiten Grinsen auf ihrem faltigen Gesicht.
Als Baldrian sie sah, wurde ihm einiges klar. „Du warst schuld, dass die Leute und aus der Stadt geworfen haben! Du hast uns an der Nase herumgeführt und uns falsche Dinge gelehrt!“
Die Räuber schauten Oma Ulla entsetzt an.
„Gönnt eurer alten Oma doch eine kleine Freude“, kicherte Oma Ulla. „Ich hab euch auch was zu Essen mitgebracht.“ Da sahen die Räuber, dass über dem Feuerchen ein Braten hing und in dem Topf daneben rochen sie Linsensuppe. „Oh, meine Leibspeise“, freute sich Tonne. Dafür hatte er Oma Ulla sofort den Streich verziehen. Auch die anderen drei setzten sich um das Feuerchen und aßen Omas köstlichen Braten. Aber mit den Fingern und ohne Serviette vor den Augen, so wie sie es gewohnt waren. Dabei erzählten sie Oma Ulla von ihrem verrückten Erlebnis und sie lachten noch bis spät in die Nacht. An diesem Tag wurde den Räubern klar: lieber wollten sie ein langweiliges Räuberleben führen, als feine Herren zu werden.

 

Hallo Cornelia,

eine nette, kleine Räubergeschichte hast du da hingelegt. Ich mag Geschichten, die auf einer kleinen List aufbauen. Im ersten Augenblick hatte ich die Befürchtung, du könntest zu so einer pädagogischen Geschichte ansetzen, die den Kindern "Benimm" beibringen soll. Aber diese Befürchtung hast du dann ja schnell zerschlagen. Ich kann mir gut vorstellen, wie du beim Erzählen mit den zuhörenden Kindern herumfeixt, weil ja allzu offensichtlich ist, dass die Räuber von Oma hinters Licht geführt werden. Und die Räuber in dieser Geschichte sind ja auch wirklich zu doof. Eine Geschichte zum Vorlesen, bestimmt auch toll als Bilderbuch.

Was eher willkürlich gestreut war bei dir, war die Zeichensetzung. Allen Unsicherheiten bezüglich neuster deutscher Rechtschreibung habe ich mich mal daran gemacht, die Auffälligkeiten zu benennen. Nach Möglichkeit habe ich Regeln oder Begründungen angeführt, damit du dich in der Grammatik eher zu den wichtigen Punkten durcharbeiten kannst. Denn ein Text, der so voller Zeichensetzungsfehler ist, wird wenig Begeisterungsstürme bei Lektoren ernten.

In der verlassenen Bärenhöhle, tief versteckt im Fichtenwald, da wo die alten Bäume am höchsten in den Himmel ragten, lebte der Räuberhäuptling Baldrian.
Der Satz ist wunderschön. Der Rhythmus ist ruhig wie eine langsame Welle, erste Bilder werden evoziert und führen so in die Geschichte ein. Ein ganz typisches Stilmittel. Ich habe überlegt, von wem du dir den Rhythmus abgeguckt hast. Astrid Lindgren?

Allein aus dem "der" in "der verlassenen Bärenhöhle" würde ich "einer verlassenen Bärenhöhle" machen, da ja bisher von der Höhle noch keine Rede war. Mit dem "der" vermittelst du, der Zuhörer müsste die Höhle bereits kennen.
Und "ragten": Wahrscheinlich tun sie es noch immer, also "ragen". Zumal wenn du das "der" im ersten Satz lässt, der Leser also das Setting kennt. Vergangenheitsform nur, wenn es diese alten Bäume nicht mehr gibt.

Hier saßen sie oft beisammen aßen heiße Suppe, erzählten sich von erfolgreichen Raubzügen oder summten alte Lieder.
Hinter "beisammen" fehlt ein Komma.

Sie hatten längst alles geraubt was es im Fichtenwald zu rauben gab.
Auch hier ein Komma hinter "geraubt".

„Das ist ja kein Räuberleben, den ganzen Tag nur in der Höhle herumlungern und nichts tun“, beklagte sich Olaf, der lange dünne.
"der Dünne" wird groß geschrieben, da du es hier als Eigenbezeichnung nutzt.

Tonne dem dicksten unter ihnen machte das Faullenzen nichts aus, er war träge und verfressen.
Hier ist die Kleinschreibung von "dem dicksten" korrekt, weil dies sich auf das "unter ihnen" bezieht. Allerdings braucht der ganze Einschub "dem dicksten unter ihnen" Kommas zur Abgrenzung: "Tonne, dem dicksten unter ihnen, machte das Faulenzen nichts aus, er war träge und verfressen."
Bei "Faullenzen" war ich auch unsicher, von wegen neuer deutscher Rechtschreibung, zurück zum Wortursprung und so. Aber der Duden meint, es müsse nach wie vor mit nur einem "l" geschrieben werden.

Was ist denn schon eine Räuberbande die den ganzen Tag nur in ihrer Höhle herumlümmelt und nichts tut?
Komma nach "Räuberbande".

Am nächsten Morgen, gleich nach Sonnenaufgang bekamen die Räuber Besuch.
Hier ist "gleich nach Sonnenaufgang" ein Einschub, deswegen auch nach "Sonnenaufgang" ein Komma.

Und als sie dachten es kann nicht schlimmer werden kam Oma Ulla mit einem großen Kamm und frisierte den Räubern die Läuse und Knoten aus den Haaren.
"es kann nicht schlimmer werden" in Kommas: "Und als sie dachten, es kann nicht schlimmer werden,..."
Ich bin übrigens nicht sicher, ob man Läuse aus den Haaren frisieren kann. Außer vielleicht, Oma verpasst ihren Räubern gleich einen Kahlschnitt. Aber solange noch Blumen ins Haar passen, haben auch die Läuse ihren Platz. Da hilft wohl nur Puder. (Und da auch bei Kindergartenkindern gelegentlich Läuse auftauchen, wäre hier eine etwas ausführlichere Beschreibung der Prozedur sicher hilfreich.)
So meine Lieben, nun setzt euch bitte.
Das "so" dient in diesem Fall ja als Anrede oder als Ausruf. Also auch hierhinter ein Komma.
Nun, zeig uns schon wie man dieses Glimmbimm benützt
Hinter "nun" braucht's kein Komma, dafür hinter "schon", weil hier mit "wie" ein Nebensatz eingeleitet wird.
"Glimmbimm" ist ein hübsches Wort. Kenne ich nicht, vielleicht regional verbreitet. Oder meinst du einfach "Klimbim" (laut Duden "abwertend für alles Unwesentliche")?

Oma Ulla stellte sich auf einen Sessel damit sie alle hören und sehen konnten.
"damit" leitet einen "finalen" Nebensatz ein, deswegen davor ein Komma.

Sie hob den Löffel in die Höhe: „mit dem Löffel wird gegessen.“
"Mit" wird hier groß geschrieben.

„Das hätte ich fast vergessen“ rief Oma Ulla in die Runde, „bevor ihr zu Essen beginnt ruft ihr so laut ihr könnt Mahlzeit und bindet euch die Serviette vor die Augen.“
Komma nach der ersten wörtlichen Rede, und nach "beginnt". Und "Mahlzeit" in einfache Anführungsstriche:
„Das hätte ich fast vergessen“, rief Oma Ulla in die Runde, „bevor ihr zu Essen beginnt, ruft ihr so laut ihr könnt 'Mahlzeit' und bindet euch die Serviette vor die Augen.“

Es war eine weite Strecke und Kralle fragte alle fünf Minuten „Wann sind wir endlich da?“.
Doppelpunkt nach "Minuten", er leitet die wörtliche Rede ein.

„so Kameraden, der Plan lautet: Zuerst essen wir und gewinnen das Vertrauen der Gäste und erst danach rauben wir sie aus.“
"So, Kameraden, der Plan lautet:..."

Die Räuber waren einverstanden, zogen ihre Kleider zu Recht und fuhren sich durch die Haare.
"zurecht" - wohl nach wie vor in einem Wort. Habe mal im Manual für Redakteure nachgesehen, weil ich selbst nicht ganz sicher war wegen der neusten deutschen Rechtschreibung und der Online-Duden gerade nicht will.

Die vier Räuber spazierten siegessicher durch die Menschenmassen und warfen verstohlene Blicke auf alles was glänzte und glitzerte.
Komma nach "alles", weil "was" hier einen Relativsatz einleitet.

Nachdem sie den Irrgarten von lauter Gassen, Brücken, Menschen und Gauklern durchquert hatten, erreichten die Räuber endlich den Hauptplatz.
"Irrgarten von lauter Gassen" ist eine unschöne Formulierung. Besser wäre wohl "Irrgarten aus Gassen, Brücken, Menschen und Gauklern".

Tonne bekam Schweißperlen auf der Stirn, bei dem Anblick der Geburtstagstorte.
Hier kannst du das Komma getrost weglassen.

Baldrian zwinkerte seinen Kameraden zu und sie erinnerten sich an alles was ihnen Oma Ulla beigebracht hatte.
Wieder so eine Nebensatzkonstruktion mit "was". Also vor "was" ein Komma.

Die Vier banden sich die Serviette vor die Augen und brüllten „MAHLZEIT!“.
Die Vier banden sich die Servietten vor die Augen und brüllten: „MAHLZEIT!“.

Die ältere Dame die neben Tonne saß, fiel vor Schreck von ihrem Sessel und das junge Mädchen neben Kralle begann zu weinen, vor lauter Entsetzen.
Komma nach "Dame". Das Komma nach "weinen" kann wohl weg, da es einfach eine Ergänzung des Verbs "weinen" ist und kein wirklicher Einschub, aber ich würde zwecks Lesbarkeit umstellen: "begann vor lauter Entsetzen zu weinen".


Er aß von dem Teller seiner fassungslosen Sitznachbarin, schmatze so laut er konnte und brüllte ihr zwischendurch immer wieder Mahlzeit ins Ohr.
"Mahlzeit" wieder in Anführungsstriche, da wörtliche Rede. (Ohne wörtliche Rede wäre es arg unappetitlich: dann würde er ihr nämlich seine Mahlzeit ins Ohr brüllen.)

Die Leute waren empört und mit der Zeit bemerkter auch der Bürgermeister was da auf seinem Geburtstagsfest geschah.
Die Leute waren empört und mit der Zeit bemerkter auch der Bürgermeister, was da auf seinem Geburtstagsfest geschah. (Begründung zu "was" s.o.)

„Ihr vier Spaßvögel habt mein Fest ruiniert.“, brüllte der Bürgermeister
Der Punkt hinter "ruiniert" kann weg - nur bei Ausrufe- und Fragezeichen bleibt das Satzzeichen vor den Anführungsstrichen, wenn ein Komma und eine Bezeichnung des Redenden folgt. Dafür braucht's einen Punkt oder Komma hinter "Bürgermeister".

Die Räuber wussten gar nicht wie ihnen geschah, als die Wachleute sie an den Armen packten und aus der Stadt schleiften.
Komma nach "nicht"

Als Baldrian sie sah wurde ihm einiges klar.
Komma nach "sah"

„Du warst schuld, dass die Leute und aus der Stadt geworfen haben du hast uns an der Nase herumgeführt.“
"...haben. Du..."

An diesem Tag wurde den Räubern klar lieber wollten sie ein langweiliges Räuberleben führen, als feine Herren zu werden.
"...klar: lieber wollten..."

So viel erst einmal. Herzliche Grüße,
Ennka

 

Hallo Ennka!

Wow, vielen Dank. Da hast du dir ja richtig Mühe gemacht mit meinen ganzen Satzzeichenfehlern :)
Es freut mich sehr, dass dir die Geschichte gefällt. Mir hat es richtig Spass gemacht sie zu schreiben, eben weil dir Räuber so doof sind. Und da freu ich mich natürlich auch, wenn ich den Lesern ein Schmunzeln entlocken kann.

Ich werd mich jetzt mal ganz schnell hinsetzten und meine Fehler verbessern.

Danke nochmal für deine Antwort.

Liebe Grüße,
Cornelia

 

So, jetzt hab ich alles korrigiert.

Ich glaub ich muss mir unbedingt nochmal die Beistrichregeln anschauen, da hab ich anscheinend schon einiges vergessen. ;)

Danke, Ennka.

Liebe Grüße.

 

Ich hab die Geschichte jetzt nochmal komplett überarbeitet und ein paar Ungereimtheiten im Inhalt verbessert. Ich glaube, so ist sie recht gut :)

Ich würde mich über eure Meinung freuen ;)
Liebe Grüße,
Cornelia.

 

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