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Der Sonnenaufgang

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10.10.2018
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Der Sonnenaufgang

„Wie ist es so?“, fragte sie.

Ich konnte noch nie gut mit Wörtern umgehen. Noch weniger konnte ich Dinge gut beschreiben. Aber sie brachte mich dazu, es zu versuchen. Ich fragte sie, ob sie mir kurz einen Augenblick Zeit zum Nachdenken gäbe, und sah mir den Sonnenuntergang und die Natur, die uns umgab, an. Es war einer meiner liebsten Orte. Die Natur gab mir schon immer das Gefühl, dass alles in Ordnung sei. Niemand urteilt über dich, nichts Unbedeutendes findet statt, nur du, deine Gedanken, und das Leben.

Ich habe noch nie jemanden mit hier heraufgenommen, hauptsächlich weil ich immer herkam, wenn ich allein sein, und in Ruhe in Gedanken schweifen wollte. Heute war allerdings einer der schönsten Sonnenuntergänge, die ich je gesehen habe. Ich konnte mir keine andere Person vorstellen, welche ich in diesem Moment lieber an meiner Seite gehabt hätte. So begann ich …

„Spürst du die Wärme der Sonnenstrahlen auf deiner Haut?“ Sie nickte.

„Diese Wärme berührt alle Bäume, die Tiere, das Wasser, und uns. Alles was die Sonne berührt, fühlt in diesem Moment dasselbe, wie wir.“

Sie sank langsam ins Gras, bis sie auf ihrem Rücken lag. Sie ließ sich komplett von den Strahlen einhüllen, und es sah so aus, als ob die Sonne sie aufsaugte. Ich sah sie an, und konnte nicht fassen, was für ein Glück ich doch hatte. Ich sprach weiter…

„Atme tief ein. Die Luft ist sehr angenehm. Wir sind weit oben, und weit genug weg von der Stadt, dass die Luft absolut wunderbar ist. Sie ist frisch. Es fühlt sich so an, als ob jeder Atemzug direkt durch unseren Körper strömt, und ihn von Innen streichelt. Sie sorgt dafür, dass wir uns besser fühlen, und sagt uns, dass alles gut werden wird.

Ich sah mich um, und überlegte, was ich ihr noch erzählen könnte, und wie ich es ihr erklären würde. Ich sah ein paar Hasen miteinander spielen. In der Ferne sah ich einen Adler auf niedriger Höhe fliegen, wahrscheinlich war er auf der Suche nach Beute.

„Da sind all diese Lebewesen um uns herum. Manche sind winzig klein, andere viel größer. Manche sind auf der Suche nach Futter, andere auf dem Weg nach Hause. Einige glückliche haben Flügel und versuchen der Sonne zu folgen. Da ist auch ein Bär, der es irgendwie schafft, einen Baum heraufzuklettern. Vielleicht versucht er, einen besseren Blick auf die Sonne zu erhaschen, vielleicht versucht er, auch uns zu erwischen!“

Sie lächelte und schlug mir spielerisch auf den Rücken. „Mach weiter …“

„Der kleine Fluss zu unseren Füßen reflektiert das Sonnenlicht, und wirkt dadurch nur noch schöner. Das Wasser sieht aus wie Magie, zu schön um es zu berühren. Jede Berührung durch dich wird es zerbrechen, aber nein. Stattdessen fließen das Licht, das Wasser und deine Haut zusammen und es wirkt wie von einem anderen Stern.

„Ich möchte es spüren.“ Ich konnte nicht anders und fing an zu lachen. Ich sagte:
„Es sollte auf jeden Fall etwas kühler sein als die Sonne.“
Sie lächelte erneut. Jedes Mal wenn sie lächelte, verliebte ich mich ein wenig mehr in sie. Wie konnte ich so ein Glück haben?
„Möchtest du runter an den Fluss gehen?“
Sie nickte und fragte nach ein wenig Hilfe.
Ich hoffe ich werde besser im Dinge erklären. Ich werde es wohl für den Rest meines Lebens tun.

 

Hallo @Marco H. ,
und herzlich willkommen. Ich spring einfach mal rein.

Das erste, was mir auffällt, sind Kommas. Da fehlen so einige.

Aber sie brachte mich dazu es zu versuchen.
dazu KOMMA

den Sonnenuntergang und die Natur die uns umgab an
die Natur KOMMA die uns umgab KOMMA

Die Natur gab mir schon immer das Gefühl das alles in Ordnung sei
das Gefühl KOMMA dass alles in Ordnung

Und so weiter …
Geh den Text darauf nochmal durch. Das stört momentan noch arg die Lesbarkeit.

Außerdem:

Ich sprach weiter…
„Mach weiter…“
Leer zwischen dem letzten Wort und den Punkten, wenn das letzte Wort vollständig ist.

Zum Inhalt: Die Idee finde ich ganz niedlich (du kannst deine Geschiten übrigens taggen z.B. als "Romantik" o.ä.). Allerdings stoßen mir einige Sachen bei der Umsetzung auf.

Ich konnte noch nie gut mit Wörtern umgehen. Noch weniger konnte ich Dinge gut beschreiben.

Und dann haut er sowas raus:
Jede Berührung durch dich wird es zerbrechen, aber nein. Stattdessen fließen das Licht, das Wasser und deine Haut zusammen und es wirkt wie von einem anderen Stern.
Macht die Figur nicht gerade glaubwürdig und konsistent. Ich fänd es charmanter, wenn sie sich tatsächlich eher ungelenk ausdrückt und nicht so super blumig esoterisch.

Außerdem bleiben die Figuren insgesamt recht blass, was nicht unbedingt dabei hilft, ihre Gefühle auf mich als Leser zu transportieren. Vielleicht könntest du versuchen, den beiden durch ein paar Details ein wenig Individualität einzuhauchen, sodass ich mich mit ihnen identifizieren kann.

Ich hoffe, du kannst damit was anfangen. Schau dir auf jeden Fall nochmal die Komma-Geschichten an!

Beste Grüße!

PS:

Da ist auch ein Bär, der es irgendwie schafft (,) einen Baum heraufzuklettern. Vielleicht versucht er(,) einen besseren Blick auf die Sonne zu erhaschen, vielleicht versucht er auch(,) uns zu erwischen!
Was zum Teufel?!

 
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Hallo fuzzbian,

vielen Dank für deine ehrlichen Anmerkungen!

Ich werde noch einmal Nachsitzen zum Thema Kommata bei diesem Text,
habe dem wohl zu wenig Beachtung geschenkt.

Auch die deiner Ansicht nach blassen Charaktere werde ich unter die Lupe nehmen.

Vielen Dank wie gesagt für die tollen Tipps!

Beste Grüße

 

Hey Marco,

mir hat der kleine Happen ganz gut gefallen.

Dein/e Prota versucht, seiner/ ihrer blinden Begleiterin die Schönheit der Natur zu vermitteln; vornehmlich die visuelle Seite – in schöngeistiger Manier. So interpretiere ich zumindest und setze das ab hier voraus.

Mir hätte gefallen, wenn du den Text etwas weitergeführt hättest, vielleicht indem du dich auch der Wahrnehmung der Blinden zuwenden würdest. Die lyrisch-poetische Sprache dürftest du etwas mehr aufs Korn nehmen, als du es schon tust, indem du den Erzähler lachen lässt. Bisschen mehr könnte ich mir vorstellen, dezent, ohne das Ganze der Lächerlichkeit preiszugeben natürlich. Mit etwas mehr Selbstironie womöglich. Durch ein sich spielerisches Übertrumpfen vielleicht. Einen neckenden Wettkampf um die passenden Worte. Sie übers Hören, Tasten, Riechen usw., er/ sie eben übers Sehen. Dadurch könntest du ein Gesamtbild schaffen, eine Vereinigung, Einheit, Zugehörigkeit, wenn du so willst. Ein Zusammenkommen/ -finden.
Es wäre natürlich schön, wenn du diese Liebesbeziehung auserzählen würdest, sie endet leider, bevor sie angefangen hat; abrupt. Es wirkt dadurch halt ein wenig so auf mich, als wäre die Sehbehinderung so was wie der unerwähnte, umschriebene Clou im Text, um den sich alles dreht. Mehr interessieren würde mich die Beziehung der beiden, die Figuren (die sehr (zu) blass gezeichnet sind), du deutest einiges an, an das du anknüpfen könntest. Die Erblindung könnte die Liebesgeschichte spannender machen. Vielleicht erst ermöglichen? Zusätzlich Würze verleihen, um ihr eine eigene Note zu geben. So ist mir die Erblindung zu prominent, auch nicht derart versteckt, als das ich das Gefühl der Entdeckung genießen könnte.

Aber okay, das kleine Debüt finde ich – wie oben schon erwähnt – ganz gut, aber eben auch ausbaufähig.

Was du unbedingt verinnerlichen solltest, sind die Interpunktionsregeln. Du hast zahlreiche Kommafehler im Text, auch ein paar andere, eigentlich ist der Text was für unser Korrektur-Center!

„Wie ist es so?“[Komma] fragte sie.
Aber sie brachte mich dazu[Komma] es zu versuchen.
und sah mir den Sonnenuntergang und die Natur[Komma] die uns umgab[Komma] an.
Die Natur gab mir schon immer das Gefühl[Komma] dass alles in Ordnung sei.
Ich habe noch nie jemanden mit hier herauf[zusammen]genommen, hauptsächlich weil ich immer hier herkam[Komma] wenn ich allein sein und in Ruhe in Gedanken schweifen wollte.
Heute war allerdings einer der schönsten Sonnenuntergänge[Komma] die ich je gesehen habe.
So begann ich[Leerzeichen]
Sie sorgt dafür, dass wir uns besser fühlen[Komma] und sagt uns, dass alles gut werden wird.
Da ist auch ein Bär, der es irgendwie schafft[Komma] einen Baum heraufzuklettern. Vielleicht versucht er[Komma] einen besseren Blick auf die Sonne zu erhaschen, vielleicht versucht er[Komma] auch uns zu erwischen!“
„Mach weiter[Leerzeichen]…“
Das Wasser sieht aus wie Magie, zu schön[Komma] um es zu berühren.
„Ich möchte es spüren[Punkt]“ Ich konnte nicht anders und fing an zu lachen. Ich sagte:

„Es sollte auf jeden Fall etwas kühler sein als die Sonne[Punkt]
[Keine Leerzeile]
Sie lächelte erneut. Jedes Mal wenn sie lächelte verliebte ich mich ein wenig mehr in sie. Wie konnte ich so ein Glück haben?
[Keine Leerzeile]
„Möchtest du runter an den Fluss gehen?“
[Keine Leerzeile]
Sie nickte und fragte nach ein wenig Hilfe.
[Keine Leerzeile]
Ich hoffe ich werde besser im Dinge erklären. Ich werde es wohl für den Rest meines Lebens tun.


Ich rate dir, Verbesserungen schnellstmöglich vorzunehmen, indem du auf "Bearbeiten" klickst. Also unmittelbar am eingestellten Text.
Nächstes Mal kommt so was ins Korrekturcenter ;)!


Danke fürs Hochladen!


hell

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallo hell,

auch dir vielen Dank für deine ehrlichen Anmerkungen!

Tatsächlich war es nur als ein kleiner "Einstandshappen" gedacht :)

Ich habe allerdings beim Lesen deines Kommentars, vor allem zum Thema Ausbau der Charaktere und der Liebesgeschichte, ebenso das Gefühl entwickelt, dass ich die Grundidee etwas weiterstricken könnte. Ich werde mir dazu mal meine Gedanken machen :)

Beste Grüße

 

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