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Der Sinn des Lebens

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30.08.2017
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Der Sinn des Lebens

Insane Storys - Buch 4 Kapitel 5​

Der Sinn des Lebens​

Der Sinn des Lebens

Wir kamen auf die Welt und gingen schon nach einer relativ kurzen Zeit.
Es gab vieles, was man als Außenstehender nur dann begreifen konnte, wenn man selbst ein Mensch war.
Es gab viele Paradoxien im Leben der Menschen.
Nicht jeder verstand alles und nicht jeder wollte alles verstehen.
Wir schenkten uns gegenseitig Blumen, ob es zur Geburt oder des Todes eines Menschen war.
Stets schenkte man sich zu besonderen Anlässen Blumen.
Man könnte meinen, die Pflanzen hätten einen sehr hohen Wert für die Menschen.
Doch dem war nicht so.
Wie bei so endlos vielem anderen, was den Menschen betraf.
Wir wussten nicht, woher wir kamen. Und auch nicht, wohin wir gingen.
Wir waren mehr auf einer uns sinnlos erscheinenden Reise, denn Reisende auf einem bestimmten Weg. Mit einem bestimmten Ziel.

Doch wir kannten Religionen, Nationen und ethnische Zugehörigkeiten. Und auch Stolz und Ehre.
Wir zogen willkürliche Grenzen und wähnten uns bestimmten Menschen näher, als anderen. Die einen sahen wir von oben herab, während wir zu anderen wiederum hinauf sahen.
Wir kannten Rassismus und teilten und trennten uns voneinander.

Ob es in der eigenen Familie, der Gesellschaft, dem Beruf oder wo auch immer war, stets gab es immer ein wir und ein sie.
Selbst in unserer Freizeit gab es immer ein wir und ein die anderen.
Wir waren begabter darin, uns gegenseitig auszugrenzen, denn uns gemeinsam zu ergänzen.

Und inmitten all dieser Widersprüchlichkeiten entschied sich der kleine Michel, von Zuhause auszureißen und den Sinn des Lebens zu suchen.

Er bereiste die schönsten und interessantesten Länder der Welt.
Er sprach mit den unterschiedlichsten Menschen und sah die ganze Vielfalt des Lebens.
Während seiner Reise hatte er endlos viele Menschen kennengelernt.
Die verschiedensten Sprachen gehört, die besten Speisen gegessen und die seltsamsten Kulturen erlebt.
Wo auch immer Menschen lebten, wie auch immer sie aussahen, welche Sprache sie auch immer sprachen und was ihre Kultur und Mentalität auch immer ausmachte, sie unterschieden sich in nichts von Tieren, die der gleichen Spezies angehörten, aber in unterschiedlichen Gefilden lebten.
Im Grunde waren sie alle gleich.
Mit allen Vor- und Nachteilen.
Nur sie selbst waren nicht selten der Meinung, dass sie unterschiedlich seien.
Zum Teil sogar unterschiedlicher als alles mögliche.
Obwohl sie sich dennoch mehr ähnelten, als den meisten bewusst war.

Und neben vielen Menschen, Tiere und Pflanzen, unterschiedlichen Vegetationen, Länder und allem anderen, was es sonst noch auf der Welt gab, sah und erlebte Michel natürlich auch viele Abenteuer.
Und er lernte und lernte. Sah und lernte.
Man könnte sogar sagen, dass er sich in all den Jahren zu einem doch sehr wissenden Menschen entwickelt hatte.
Und so ging er eines Tages wieder zurück in seine Heimat.
Dort, wo seine Wurzeln lagen und alle aus dem kleinen Dorf hörten von seiner Rückkehr.
Viele fragten sich, wie er nun wohl aussähe. Manche auch, zu welch einem Mann der einstmals kleine Michel wohl herangewachsen sei.
Doch niemand war so gespannt auf seine Rückkehr, wie seine alte Mutter.
Die Leute hatten sich alle am Ortseingang des Dorfes versammelt und ganz vorne stand und wartete seine Mutter.
Doch anstatt eines großen Trosses kam ein einsamer Mann mittleren Alters, der gar ärmlich zu sein schien, langsam auf sie zu.
Ein Mann aus dem Dorf begrüßte ihn und bat ihn aber gleichzeitig darum, aus dem Weg zu gehen, da sie eine sehr wichtige Persönlichkeit erwarten würden.
Michel wunderte sich, doch er ahnte, dass sie alle auf ihn warteten und so fragte er sich, ob es richtig gewesen war, seiner Mutter vorab eine Postkarte zu schicken und sie darüber zu informieren, dass er endlich zurück kehren würde.
Nur seine Mutter erkannte ihren Michel sofort und warf sich in seine Arme.
Die versammelten Menschen staunten nicht schlecht und der eine oder andere war gar etwas beschämt.
Doch Michel war niemand, der jemandem etwas vorwerfen würde.
Und so gingen sie gemeinsam in ihr altes Haus. Michel konnte sich jedoch nicht lange ausruhen.
Die Leute im Dorf hatten ein großes Fest zu seiner Ehre und Rückkehr vorbereitet und so tanzten und vergnügten sie sich alle gemeinsam.

Es dauerte nicht lange und alle hatten endlos viele Fragen.
Es war Michel sehr peinlich, da sie ihn nun als eine besondere Person behandelten.
Aber er konnte auch nicht so unfreundlich sein und wollte die Leute nicht vor den Kopf stoßen.
Also beantwortete er ihnen geduldig und verständnisvoll alle möglichen Fragen.
Die seltsamsten, die dümmsten, die lustigsten, die spannendsten, alle möglichen Fragen und noch viel mehr Antwort.

Der Abend war längst vorbei und die Nacht war angebrochen doch niemand schien gehen zu wollen.
Alle hatten noch endlos viele Fragen.
Und Michel beantwortete ihnen geduldig alle Fragen, so gut er konnte.
Eine alte Dame fragte ihn, ob er das Glück gefunden hätte.
Nein, antwortete Michel. Man könne Glück nicht fassen, nur fühlen. Und wer Glück suchen würde, würde sich nur von diesem entfernen. Niemand könne Glück suchen und finden.
Ein anderer wollte wissen, ob er denn der Meinung sei, mehr zu wissen, als vorher. Da man ja gemeinhin sagte, dass es einem umso klarer wird, wie wenig man wisse, je mehr man erfuhr.
Doch die Antwort auf diese Frage irritierte so manchen.
Michel meinte, dass er umso unglücklicher sein würde, je mehr er wisse.
Denn mit all dem Wissen kämen auch all die Zusammenhänge unseres Handelns und unserer Taten zum Vorschein.
Nein, sagte er. Wissen vermittelt kein Glück, sondern eher Unglück.
Denn mit Wissen fangen wir an, vieles besser zu verstehen und müssen erkennen, wie oft völlig sinnlos der Mensch handelt.
Der Dorfälteste stellte ihm die Frage, was denn seiner Meinung nach das größte Unglück dieser Welt sei.
Dabei erwartete jeder mehr Antworten, die in Richtung Krieg, Hunger usw. gingen.
Doch Michel meinte nur trocken: „das größte Unglück dieser Welt ist die Geduld der Armen.“

Da niemand mit solch einer Antwort gerechnet hatte, der Dorfälteste aber sofort erkannte, in welche Richtung sich Michel und seine Ansichten entwickelten haben könnten, wollte er den Abend beenden.
Doch ein sehr alter Mann bat darum, Michel eine letzte Frage stellen zu dürfen und sie gestatteten ihm seinen Wunsch.
Er fragte Michel, ob er denn wenigstens gefunden hätte, weshalb er sich erst auf die Reise gemacht hatte.
Michel lächelte den alten Mann an und sagte nur: „Ja“, ich habe den Sinn des Lebens gefunden!“
Alle schauten Michel an und warteten gespannt darauf, dass er endlich sagte, was denn der Sinn des Lebens sei und noch ehe er irgendetwas sagen konnte, sprachen sie nun alle durcheinander und fast alle gleichzeitig.
Doch das missfiel dem alten Mann und er bat um Ruhe und wollte nun vor allen erfahren, was denn der Sinn des Lebens sei.
Michel lächelte ihn erneut an.
Mit einem warmen, sehr herzlichen Lächeln sagte er zu ihm:
„Der Sinn des Lebens besteht darin, dem Leben einen Sinn zu geben.“

 

Mark Neuss,
das ist der erste Text, den Du hier eingestellt hast. Ich bespreche ihn gerne und sage: Hallo!
Das Schriftbild irritiert mich, weil nach den meisten Sätzen ein Zeilenumbruch ist. Das ist sicher dem geschuldet, dass Du jedem Satz eine besondere Bedeutung geben willst. Das Bedeutungsschwangere spiegelt sich auch im Inhalt: Eine Mischung aus Märchen (wie Hans im Glück), Religionsgründererleuchtungsmythos (wie Buddha), Selbstfindungsgeschichte (wie Herr Rossi sucht das Glück). Wenn man einen Text so anlegt, fehlen aber ein paar entscheidende Punkte, die wirklich eine mythische, esoterische, persönliche, oder was auch immer für eine Tiefe ergeben könnten.
Da ist der Vorspann: Das sind völlig allgemeine und hohle Angaben, wie man sie auf den Allerweltspsychoposts auf Facebook jeden Tag lesen kann.
Nicht falsch vestehen, aber das kann man nur ironisch kommentieren: Aha, ganz was Neues!

Wir kamen auf die Welt und gingen schon nach einer relativ kurzen Zeit.

Das raunt ja ganz wunderbar, für mich ist das aber völlig sinnfrei und ergibt Sinn, wenn ich mich auf eine Sience Fiction-Story einstelle. Kommt aber nicht.
Es gab vieles, was man als Außenstehender nur dann begreifen konnte, wenn man selbst ein Mensch war.

Oh ja, unterschreibe ich sofort!
Es gab viele Paradoxien im Leben der Menschen.

Also: Bitte nicht falsch verstehen. Aber ich könnte auch schreiben: Sie atmen, um nicht tot umzufallen. Ich sehe schon die kritischen Töne bezüglich Umweltzerstörung. Aber da ist der Pinsel dann so grobflächig, die Geschichte so oben drüber, dass keine, gar keine Schwingung entsteht im Sinn eines erzählerischen Stroms. Michel bleibt ja völlig unpersönlich und auch seine Heimkehr ist eine mehr als vage Ankunft.
Sprachlich wäre Dein Text noch eine eigene Geschichte. Von mir aus aber so viel:
Der Text funktioniert nicht in einer persönlichen Berührung, weil er dafür zu allgemein gehalten ist.
Der Text funktioniert aber auch nicht als Träger einer philosophischen Message im Sinn eines Märchens oder einer mythischen Erzählung. Dafür ist er zu konfus zu Beginn, zu verzettelt in den seltsamen Aussagen, dann aber auch sprachlich nicht konsequent an einem wirklichen Weihestil orientiert, der eine zeitlos-mythische Darstellung tragfähig macht.
Tut mir also Leid. Dein Michel ist für mich bei der Sinnsuche durchgefallen. Aber Sinnsuche ist ja auch ein Langzeitprojekt.
In diesem Sinn sehr herzlich
rieger

 

Hallo und vielen Dank für deine vielen Worte.
Aber ich muss gestehen, deine Kritik nicht ganz nachvollziehen zu können.

Es handelt sich hierbei nicht um ein professionell geschriebenes Stück, welches dann auch noch lektoriert wurde.
Es liegt im Wesen einer Kurzgeschichte, wie der Name eigentlich auch schon sagt, dass es eben eine Kurzgeschichte ist, in der man keine langen Erklärungen abliefern kann, da es dann ja auch keine Kurzgeschichte sein kann.

Ich hoffe, dass ich dir nicht zu nahe trete und entschuldige mich ausdrücklich und herzlichst, falls ich es wider Willen und unbeabsichtigt doch tun sollte.
Aber du scheinst jemand zu sein, dem man eine Pointe oft erklären muss.
Entweder liegt es an meinem Unvermögen oder an meinem schlechten (?) Schreibstil, oder die Geschichte, oder eher gesagt, die eigentlich Aussage dieser ist bei dir nicht ganz angekommen.
Wo bleibt deine Fantasie, wenn du eine Kurzgeschichte liest?
Wo ist dein Vorstellungsvermögen?
Andernfalls hätte ich ja gleich eine bebilderte Geschichte erzählen können.

 

42

... und damit Willkommen Mark Neuss bei den Wortkriegern.

Ich konnte dem Text leider auch nicht viel abgewinnen, zu oberflächlich gestaltet sich die Reise und Heimkehr des Michels. Bei dem, was er alles erlebt hat, kann ich nicht mitfiebern.

Und er lernte und lernte. Sah und lernte.
Und ich lese und lese und krieg einfach nix erzählt.

Der Abend war längst vorbei und die Nacht war angebrochen doch niemand schien gehen zu wollen.
Alle hatten noch endlos viele Fragen.
Und Michel beantwortete ihnen geduldig alle Fragen, so gut er konnte.
Das liest sich wie: Der Michel kam nach Hause und alle staunten, was er so alles erlebt hat.
Nur ich, der Leser habe immer noch keinen Schimmer.

Mir scheint, du weisst selber nicht, was Michel alles erlebt hat, hast kein konkretes Bild der Leute, die er kennen gelernt hat. Nur so mein Empfinden.
Die Pointe, dem Leben einen Sinn zu geben, finde ich ehrlich gesagt schwach. Da muss ich rieger recht geben.
Und wenn ein Autor seinen Text erklären muss, weil der Text es nicht selber schafft, dann hat der Autor was falsch gemacht. Da dem Leser Fantasielosigkeit vorzuwerfen ist schlechter Stil, tut mir leid.

Formelles:

Insane Storys - Buch 4 Kapitel 5
Was willst du uns damit sagen? Du hast die Geschichte aus einem grösseren Zusammenhang gerissen? Eine Leseprobe deines Romans?
Klär mich auf.

Die Absätze hinter den einzelnen Sätzen störten mich, sie funktionieren als Stilmittel zuwenig und hemmen eher den Lesefluss.

Dein Text hat weder eine spannende Handlung, noch eine überraschende Aussage. Das war mir hier einfach zuwenig, und das hat nichts mit Länge zu tun.
Eine Kurzgeschichte muss Handlung verdichten, aber wenn es nichts zu verdichten gibt, dann bleibts einfach ein kurzer Text.

Nix für ungut,
Gruss dot

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Mark Neuss,
ich antworte normal nicht auf Bemerkungen zu einer Besprechung. Aber dazu muss ich doch kurz was sagen. Das hat jetzt nur indirekt mit dem Text zu tun, gehört also eigentlich nicht hierher. Aber trotzdem:
Ich habe meine Besprechung natürlich bewusst ein wenig ironisch überspitzt, um mein Empfinden klarzumachen. Dass das für einen ersten Text knalliger Tobak ist ist schon klar. Von daher brauchst Du Dich nicht zu entschuldigen. Ich kann Deine Reaktion verstehen. Man schreibt was, steht dahinter, und dann wird abgelästert. Das ist nicht leicht auszuhalten. Von daher: Passt schon.
Dennoch kann ich von meinem Standpunkt nichts wegnehmen. Für mich ergibt der Text keine Erzählung aus den Gründen, die ich oben schon angeführt habe. Ich will keine altklugen Ratschläge erteilen. Aber ein Thema suchen und das dann in eine Szene setzen wäre vielleicht sinnvoll. Nicht ein riesiges Gemälde aufreißen, auf dem dann haufenweise weiße Stellen sind, dass man keine Vorstellung hat, was das soll. Ganz sicher, wie Du schreibst: Imagination braucht der Leser. Er kann auch große weiße Flecken mit der eigenen Vorstellungskraft füllen. Man kann eine ganze Menge evozieren mit ganz wenig Andeutungen. Aber bei Dir ist es mir einfach zu wenig. Da ist schlichtweg zu viel weiß. Aber auch, wie hier immer wieder betont wird: Das gibt meinen persönliche Meinung wieder. Andere mögen das ganz andes sehen. Du kannst natürlich auch den Standpunkt vertreten, dass ich ein Pointenlegastheniker bin. Geht auch. Tatsächlich habe ich in Deinem Text keine wirkliche Pointe gefunden.
Beste Grüße
rieger

 

"Der Tag ist 24 Stunden lang, aber unterschiedlich breit."
Wolfgang Neuss​

Ein Erstling (selbst wenn der Titel mit seinem vierten Buch und fünften Kapitel anderes vorgaukelt), der sich gleich mit dem Sinn des Lebens befasst. Da traut sich einer was,

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts,

Mark Neuss,

aber - um es vorweg zu sagen - Michel aus Lœnneberga kommt mir weiser vor als der Weltenbummler und Heimkehrer Deiner kleinen Geschichte, die sich hinzieht, dass sie einem groß vorkommen muss. Das zieht sich hin mit Allerweltsweisheiten, die sich in dem Sprichwort, das Leben sei eine Hühnerleiter, "kurz und beschissen" zusammenfassen lässt. Denn was der Mensch auch tue, 's ist falsch. Der Glückliche muss dumm sein, zumindest unwissend, und der Wissende wird unglücklich ob seines Wissens. Aber warum steht der erste Satz

Wir kamen auf die Welt und gingen schon nach einer relativ kurzen Zeit
im Prät.,

ist denn schon alles vorbei?,

wo doch die immer größere Zahl (7 - 8 Mrd. + derzeit) anzeigt, dass immer noch ein Kommen neben dem Gehen abläuft. Den Satz kann eigentlich nur der letzte unserer Art sagen, sozusagen ein verwitweter Adam (oder sei's die verwitwete Eva oder gar Lilith). Da bedarf es keines Marks und erst recht keines Michels.

Auch der zwote (wie alle andern) in der Vergangenheit - alles gewesen und verwest? Bei einem Satz stimm ich Dir zu - um ihn gleich zu erweitern

Nicht jeder verstand alles und nicht jeder wollte alles verstehen.
Ich will nämlich gar nicht erst alles wissen, geschweige denn verstehn. Das gäbe nur schlaflose Nächte und Bauchschmerzen. Da ist es gut, mit einem tauben Ohr gesegnet zu sein. Und dann
Wir schenkten uns gegenseitig Blumen, ob es zur Geburt oder des Todes eines Menschen war.
Wer mir Blumen schenkte, dem haute ich sie gleich um die Ohren! Die sollen leben und nicht in einem Väschen verkümmern und sterben!

Genug der Litanei, zum Trivialen außerhalb der Vergangenheit, aber da erscheinstu auf jeden Fall fit. Bis hierher - wenn ein schlichtes Endungs-n vergessen wird

Und neben vielen Menschen, Tiere[n] und Pflanzen, unterschiedlichen Vegetationen, Länder ...
was nach der Hälfte des Weges Hoffnung lässt, das noch einiges zu finden sei.

Und dann der unnötige Konjunktiv ("können" ist schon selbst in seiner Zweiwertigkeit konjunktivistisch, entweder man kann's/ist's oder eben nicht)

Man könnte sogar sagen, dass er sich in all den Jahren zu einem doch sehr wissenden Menschen entwickelt hatte.
der als indirekte Rede selbst den Konjunktiv erzwingt ... Dass es mit der indirekten Rede geht, beweist doch
Viele fragten sich, wie er nun wohl aussähe.
Wobei es hier auch der Konj. I täte, der Konjunktiv irrealis eher zweifelhaft wirkt. Danach geschieht's dann absolut korrekt.)

Dann wird ein erstes Komma vergessen

Dort, wo seine Wurzeln lagen[,] und alle aus dem kleinen Dorf hörten von seiner Rückkehr.
(Relativsatz, der korrekt mit einem Komma vorm Relativpronomen "wo" beginnt und vor der Konjunktion endet)

Hier nun

Michel wunderte sich, doch er ahnte, dass sie alle auf ihn warteten[,] und so fragte er sich, ob es richtig gewesen war, seiner Mutter vorab eine Postkarte zu schicken und sie darüber zu informieren, dass er endlich zurück kehren würde.
sind neben dem fehlenden Komma noch zwo Hinweise angebracht: "Zurückkehren" wird zusammengeschriebe und das "als ob" erzwingt geradezu den Konjunktiv irrealis, dabei erledigt sich die zwostellige Zeitangabe ("gewesen war") von selbst, denn der Konjunktiv hat nix mit der Zeitenfolge zu tun, er grenzt Mögliches (und Unmögliches) ab von dem, was ist. Es reicht ein "ob es richtig wäre".

Der Abend war längst vorbei und die Nacht war angebrochen[,] doch niemand schien gehen zu wollen.

Und weil ich ein so verdammter Belletriester bin, kommt mir hier die gedoppelte, unschöne würde-Konstruktion entgegen, um auch noch ein bisschen Ästhetik anzumahnen - in Sachen Konjunktiv:
Und wer Glück suchen würde, würde sich nur von diesem entfernen. Niemand könne Glück suchen und finden.
Zwomal Konjunktiv irrealis ("würde ...") gegen Konjunktiv I ("könne"), der schon deshalb falsche Hoffnung weckt im Gegensatz zu Konj. II, weil er in seiner Zartheit Zweifel und Widerspruch vermeidet. Mein Vorschlag

"Und wer Glück suchen würde, entfrnte sich nur von diesem. Niemand könnte Glück suchen und finden."

So, genug geplaudert, den Rest wirstu sicherlich allein bewältigen.

Aber ach, da war noch was - was aus Deiner Antwort an rieger folgt:

Warum dankstu für

eine vielen Worte.

Wären weniger mehr gewesen? Und dann ein Freifahrtschein

Ich hoffe, dass ich dir nicht zu nahe trete und entschuldige mich ausdrücklich und herzlichst, falls ich es wider Willen und unbeabsichtigt doch tun sollte
Warum brinstu Dein Herz übertrieben ins Spiel als Superlativ? Liegt nicht in der Übertreibung und Aufdringlichkeit schon das Unwahre? Es ist das stärkste Stück bisher von Dir. Aber es bleibt da die Frage, seit wann kann man sich selbst entschuldigen?

Da kannstu bestenfalls drum bitten. Entschulden kann immer nur der Gläubige(r). Ent-schuld(ig)en kann nur der, dem man "zu nahe tritt".

Ich hoffe, die Pointe muss nicht erklärt werden.

Nix für ungut

Friedel

 

Danke für deinen Beitrag, aber dein Kommentar disqualifiziert sich für mich sofort, wenn ich solch eine Bemerkung lese.

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Mir scheint, du weisst selber nicht, was Michel alles erlebt hat, hast kein konkretes Bild der Leute, die er kennen gelernt hat. Nur so mein Empfinden.

Da möchte ich dann auch nicht weiter eingehen und erwähnen, dass er, wie im Text steht, andere Menschen, unterschiedliche Kulturen etc. kennengelernt hat...


rieger:
Danke, dass du die Ironie dieses mal weggelassen hasst!
Nun kann ich deine ganze Kritik akzeptieren und teilweise auch sehr gut nachvollziehen.
Wie mein Vater immer sagte: Nur die Worte einer Hure oder die deines Feindes sind süß.
Die Worte eines wahren Freundes aber sind nicht selten bitter.
In diesem Sinne: Danke für deine sehr gute Kritik!

 

Danke für deinen Beitrag, aber dein Kommentar disqualifiziert sich für mich sofort, wenn ich solch eine Bemerkung lese. Da möchte ich dann auch nicht weiter eingehen ...
Tja schade, lieber Mark, stützt deine Rechtfertigung eigentlich nur meine Aussage:
dotslash schrieb:
Mir scheint, du weisst selber nicht, was Michel alles erlebt hat, hast kein konkretes Bild der Leute, die er kennen gelernt hat.
Mark Neuss schrieb:
... und erwähnen, dass er, wie im Text steht, andere Menschen, unterschiedliche Kulturen etc. kennengelernt hat...
Was ist daran konkret?

Egal, meine Anspielung auf Douglas Adams Frage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ hat bei dir den falschen Nerv getroffen, dabei war es nie meine Absicht, dir feindlich gegenüber zu treten.
Ich lege dir einfach mein Empfinden zum Text vor die Füsse, schlagen möchte ich dich damit auf keinen Fall.
Die Worte von rieger scheinst du nun ja zu akzeptieren, und darin findet sich auch mein Kritikpunkt wieder. Somit alles paletti.
Ich bin gespannt, wie du die Geschichte überarbeiten und dem vielen Weiss mit konkreten Pinselstrichen begegnen wirst.

Entspannte Grüsse,
dot

 

Hallo,

ich finde, das ist weder eine "Story", noch ist die besonders "insane." Das ist einfach eine lieblose Aneinanderreihung von Sätzen, die irgendwelche Fakten aufzählen und dann zu einer Konklusion kommen, die im Grunde ein Allgemeinplatz ist.

Eine Geschichte besteht aus Protagonisten, aus deren Perspektive du eine Handlung beschreibst, die einen Konflikt lösen, denen etwas passiert (oder auch nichts), aber das Wichtige ist doch, dass sie eine eigene Stimme erhalten. In deinem Text ist die Perspektive unklar: Wir, Er, Michel, was denn nun? rieger hat in seinem ersten Kommentar eigentlich alles gesagt. Das sind Allgemeinplätze, die aufgeblasen wurden, aber ohne eine echte Substanz bleiben, da zerfällt alles. Man kann es vielleicht zu Ende lesen, weil es so kurz ist, aber gute oder sehr gute Kurzgeschichten erzählen dir eben auf einer Normseite etwas, wo andere dreißig Seiten benötigen. Und das hat auch nichts mit dem von dir eingeforderten Vorstellungsvermögen zu tun: dein Text tut ja genau das Gegenteil, er stellt vor vollendete Tatsachen und stimuliert den Rezipienten überhaupt nicht.

Gruss, Jimmy

 

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