Was ist neu

Der Sesamfluch

Mitglied
Beitritt
25.11.2011
Beiträge
8
Zuletzt bearbeitet:

Der Sesamfluch

Sie konnte in dieser Nacht nicht gut schlafen, wälzte sich im Bett herum und stand am Morgen müde auf. Krümel juckten auf ihrer Haut, und sie ging ins Bad, um sich zu waschen.
Im Spiegel sah sie den Türspalt und dahinter ein Stück des Flures. Sie schloss die Tür und versuchte, nicht daran zu denken, was dort letzte Nacht geschehen war.

Ihr Mann saß am Küchentisch. Sein schütteres Haar war struppig und bereits bläulich. Zerkrümeltes Backwerk lag überall verteilt. Tränen stiegen ihr in die Augen.
Seit das, was man heute den Sesamfluch nannte, bekannt geworden war, hatten sie gemeinsam der Versuchung widerstanden, obwohl es für sie weit schwieriger war als für andere. Ihr einziges Kind hatte mit gerade mal fünf Jahren ein Brötchen gegessen, und seitdem kümmerten sie sich um das, was aus ihm geworden war. Sie gingen tapfer jeden Tag die zwei Kilometer zum Bäcker. Dieser Beruf war sehr selten geworden.
Der Heimweg und das Füttern waren am schwersten, danach konnte man das Backwerk wegschließen.
Der Vater hatte den Verlust seines Sohnes nie überwunden. Seit dessen Verwandlung glaubte er, wieder mit ihm reden zu können, wenn er selbst verwandelt sei.

Traurig sah er sie an. Er wusste, was er getan hatte, und dass ihm höchstens noch zwei Tage blieben. Weinend machte sie sich auf den Weg, um Brötchen und Kuchen zu kaufen.
Blaue Haare sprossen auf seiner Glatze, seine Gesichtszüge rundeten sich. Der Mund wurde breiter, die Augen traten hervor und wanderten auf die Stirn. Es ging schneller, als sie dachte, und darüber war sie froh. Schon am Abend des nächsten Tages war es vorbei.
Er wusste nicht mehr, wer er war, doch er wusste, dass die Frau, die ihm Kekse gab, gut war. Sein Leben war leichter. Es bestand eigentlich nur daraus, zu essen und seltsame Laute von sich zu geben, und er war wieder mit seinem Sohn zusammen, auch wenn er nicht mehr wusste, wer das war und wieso er das wollte.

Einige Tage später gab auch sie auf. Sie konnte die Brötchenhälften nicht mehr länger ablehnen, die er ihr jeden Morgen hinhielt, als seien es seine Hände.

 
Zuletzt bearbeitet:

wilwarin schrieb unter ihre Geschichte:

Diese Geschichte wurde als Deutschaufgabe geschrieben und war ursprünglich als Ende der Geschichte "Das Brot" von Wolfgang Borchert gedacht, kann aber auch gut allein stehen (hoffe ich).

Solche Zusatzerklärungen bitte immer als Extrapost (erste Antwort), da das Geschichtsfenster bei KG.de nur der Geschichte gehört.


Hallo wilwarin, willkommen auf KG.de!

Da in Deiner Geschichte noch etliche Rechtschreib- und Zeichenfehler sind, habe ich sie aus Jugend ins Korrekturcenter verschoben.

Anhand der nachfolgenden Beispiele kannst Du sehen, was ich meine:

Die kein Komma einen Spaltbreit geöffnete kein Komma Tür spiegelte sich im Badezimmerspiegel und sie sah ein Stück des Flures. Sie schloss die Tür und versuchte Komma nicht daran zu denken, was sie gesehen hatte. Seit ihrer Kindheit, als das, was man heute den Sesamfluch nannte, bekannt geworden war, widerstand sie der Versuchung. Ihr Mann hatte es nie überwunden, dass ihr einziges Kind das nicht getan hatte.
Der Junge war gerade einmal fünf Jahre alt gewesen, als er eine Scheibe Brot aß. Sie wusste, dass ihm höchstens noch zwei Tage blieben, bis es vorbei wäre. Als sie ihn in der Küche sah, stiegen ihr die Tränen in die Augen.

Ich muß auch zugeben, daß ich wegen der verwickelten Zeitformen nicht ganz durchsteige, wer jetzt da was in welcher Vergangenheit oder Gegenwart tut. Das könnte man mit ein wenig Nachdenken sicher übersichtlicher gestalten.

Ich empfehle besonders gern diese Seiten, da findest Du Beispiele und Regeln zu allen gängigen Rechtschreib- und Interpunktionsfallen. Bei Dir vermute ich, daß es sich vor allem um Schlamperei handelt, dagegen hilft gründliches Korrekturlesen vor dem Posten sowie der Gedanke, daß ein fehlerfreier Text leserfreundlicher ist.

Bei Fragen oder nach Abschluß der Korrekturarbeiten schreib mir oder Tserk eine pm. Wir schieben den Text in die Ursprungsrubrik zurück, sobald er fehlerfrei ist. Spätestens dann wirst Du bestimmt auch Meinungen zum Thema Wie gut steht diese Geschichte für sich alleine? lesen.

Viel Erfolg!
Makita.

P.S. Interessantes Buch, das Du da liest. Schreib malheur richtig, um E. Socken die Ehre zu geben. :D

 

Hallo Wilwarin!

Das Problem an deiner Geschichte sind nicht nur die offensichtlichen Rechtschreibfehler, sondern auch unschöne oder verkomplizierte Formulierungen.

Sie konnte in dieser Nacht nicht gut schlafen. Sie wälzte sich im Bett herum und wachte am nächsten Morgen unausgeschlafen auf. Die über das Laken verteilten Krümel juckten sie und sie ging ins Bad um sich zu waschen. Die einen Spaltbreit geöffnete Tür spiegelte sich im Badezimmerspiegel und sie sah ein Stück des Flures. Sie schloss die Tür und versuchte, nicht daran zu denken, was sie gesehen hatte.
Das fällt unangenehm auf.
Die über das Laken verteilten Krümel juckten sie und sie ging ins Bad um sich zu waschen
Auch dieser Satz ist bis auf die zwei mal "sie" hintereinander nicht schön. "die über das Laken verteilten Krümel" - diese Sätze im Passiv lesen sich sehr steif. Wie wärs mit: Krümel waren auf dem Laken verteilt und kratzten auf ihrer Haut.
Sie schloss die Tür und versuchte, nicht daran zu denken, was sie gesehen hatte
Sie schloss die Tür, und versuchte das Gesehene zu verdrängen. Versuche umzuformulieren. Dadurch vereinfachst du den Satz, und musst nicht "sie" wiederholen.

Seit ihrer Kindheit, als das, was man heute den Sesamfluch nannte, bekannt geworden war, widerstand sie der Versuchung. Ihr Mann hatte es nie überwunden, dass ihr einziges Kind das nicht getan hatte.
Da musste ich mich erst mal fragen, worauf sicjh das, was das Kind nicht getan hatte, bezieht. Auf das "überwinden" oder dem Widerstehen der Versuchung. Du verwirrst mich hier als Leser doppelt: Ich habe keine Ahnung, was der Sesamfluch ist, und dann muss ich noch üerblegen, wie das mit dem Sohn jetzt gemeint ist. So, der Sohn hat der Versuchung nicht widerstanden. Dazu kommt: Welche Versuchung? Klarer formulieren.
Der Junge war gerade einmal fünf Jahre alt gewesen, als er eine Scheibe Brot aß. Sie wusste, dass ihrem Mann höchstens noch zwei Tage blieben, bis es vorbei wäre.
Ehm ... what?! Der Junge isst das Brot, und dem Vater bleiben nur noch zwei Tage? Ich denke, du meinst, dem Sohn bleiben nur noch zwei Tage. Das ist sehr unangenehm zu lesen, wenn man ständig über solche Ungereimtheiten stolpert.
Er sah sie an, seine wenigen Haare waren struppig und leicht bläulich.
Also ihr habt Borcherts Brot gelesen. Ich kenn die Geschichte, und weiß, dass es da um Krieg und Entbehrung geht. Also dachte ich an Mangelernährung, mit der das kranken Erscheinungsbild des Jungen zusammenhängt. Die blauen Haare haben mich in Bezug darauf wieder nur verwirrt.
doch seit der Verwandlung ihres Sohnes im Jahre 2523 hatte er die Idee
Ich weiß nicht, wie ich das finden soll, dass du dich auf diese Story beziehst, und ihr so was antust. Etwas halb lustiges, eine Tragikomödie draus machst, und das Teil aus dem historischen Kontext reißt. Hast du dir selbst GEdanken darüber gemacht?

Mir ist nicht ganz klar, ob du dich noch versteckt auf den Kern der Borchert-Geschichte beziehst, mir wird der Bezug nicht klar.
Jetzt könnte ich noch drüber nachdenken, aber ich bin mir nicht sicher, ob der Autor das selbst getan hat, also wart ich mal ab.

Grüße:Timo

 

Das Problem an deiner Geschichte sind nicht nur die offensichtlichen Rechtschreibfehler, sondern auch unschöne oder verkomplizierte Formulierungen.
Darauf hab ich nicht wirklich geachtet, werde versuchen es zu verbessern, aber ich mag komplizierte Sätze eigentlich.

Auch dieser Satz ist bis auf die zwei mal "sie" hintereinander nicht schön. "die über das Laken verteilten Krümel" - diese Sätze im Passiv lesen sich sehr steif. Wie wärs mit: Krümel waren auf dem Laken verteilt und kratzten auf ihrer Haut.
Was stimmt denn am Passiv nicht? Ich finde das liest sich genausogut wie Aktivsätze.

Sie schloss die Tür, und versuchte das Gesehene zu verdrängen. Versuche umzuformulieren. Dadurch vereinfachst du den Satz, und musst nicht "sie" wiederholen.
Klingt gut.

Da musste ich mich erst mal fragen, worauf sicjh das, was das Kind nicht getan hatte, bezieht. Auf das "überwinden" oder dem Widerstehen der Versuchung. Du verwirrst mich hier als Leser doppelt: Ich habe keine Ahnung, was der Sesamfluch ist, und dann muss ich noch üerblegen, wie das mit dem Sohn jetzt gemeint ist. So, der Sohn hat der Versuchung nicht widerstanden. Dazu kommt: Welche Versuchung? Klarer formulieren.
Dass das schwer verständlich ist, war Absicht. Ich wollte den Leser eine Weile im Dunkeln tappen lassen und erst am Ende auflösen.

Ehm ... what?! Der Junge isst das Brot, und dem Vater bleiben nur noch zwei Tage? Ich denke, du meinst, dem Sohn bleiben nur noch zwei Tage. Das ist sehr unangenehm zu lesen, wenn man ständig über solche Ungereimtheiten stolpert.
Da fehlt ein Absatz, wird verbessert.

Also ihr habt Borcherts Brot gelesen. Ich kenn die Geschichte, und weiß, dass es da um Krieg und Entbehrung geht. Also dachte ich an Mangelernährung, mit der das kranken Erscheinungsbild des Jungen zusammenhängt. Die blauen Haare haben mich in Bezug darauf wieder nur verwirrt.
Es geht um die Haare des alten Mannes, müsst ich vielleicht deutlicher machen.

Ich weiß nicht, wie ich das finden soll, dass du dich auf diese Story beziehst, und ihr so was antust. Etwas halb lustiges, eine Tragikomödie draus machst, und das Teil aus dem historischen Kontext reißt. Hast du dir selbst GEdanken darüber gemacht?
Ich hatte nicht vor die Geschichte in den Dreck zu ziehen oder so was, aber weder wusste ich etwas über den Autor, (eben erst seine Vorgeschichte erfahren) noch über den Kontext der Story. Ich hatte einfach vor, ein schönes Ende zu schreiben. "Das Brot" ist ja eine recht traurige, aber ehrlich gesagt auch etwas langweilige Geschichte (kam mir jedenfalls so vor) und ich mag witziges lieber.
Nein, wirklich Gedanken gemacht hab ich mir nicht.

Mir ist nicht ganz klar, ob du dich noch versteckt auf den Kern der Borchert-Geschichte beziehst, mir wird der Bezug nicht klar.
Jetzt könnte ich noch drüber nachdenken, aber ich bin mir nicht sicher, ob der Autor das selbst getan hat, also wart ich mal ab.
Ich beziehe mich nicht auf Irgendwas. Das einzige was die Geschichten verbindet ist, dass man meine als witziges Ende an die Borcherts ansetzen kann.


Werde das ganze nochmal überarbeiten und versuchen auf die Kritikpunkte einzugehen.

 

Hallo Wilwarin!

Schön, dass du so eingägnig auf meinen Kommentar antwortest. Da erlebt man hier mit anderen Usern v.a. Neuen ganz anderes.

Ich hatte nicht vor die Geschichte in den Dreck zu ziehen oder so was, aber weder wusste ich etwas über den Autor, (eben erst seine Vorgeschichte erfahren) noch über den Kontext der Story.
Echt? Ihr habt nicht besprochen, worum es in der Geschichte geht? Dass sie in den Vierzigern geschrieben wurde hast du auch nicht als Indiz gesehen, dass sich das auf Hunger in Krieg oder Nachkriegszeit bezieht?
Was habt ihr denn mit der Story gemacht? Wir ham sowas immer sehr ausführlich interpretiert.
In gewisser Weise haben wir Aufopferung und Sehsnucht nach etwas ja auch in deiner Story.
Das mit der Verwandlung ... ich weiß nicht, warum du das witzig findest. Es hat natürlich etwas komisches, das habe ich ja auch schon gesagt, aber dieser Identitätsverlust, der damit einhergeht, der ist doch tragisch. Da gibt einer sein Leben auf, um mit seinem Sohn leben zu können. Letztendlich weckte:
Sie wurden in die Sesamstraße geschickt
Das natürlich in mir in Anbetracht des 2. Weltkriegs natürlich auch die Assoziation zu den Ghettos.
Also, wenn du dich auf etwas beziehst, immer mit Bedacht und Hintergrundwissen: So kommt es sonst zu Missverständnissen.
Wobei ich natürlich dem Interpretationsfreiraum nicht einschränken möchte. Es können aus Missverständnissen auch Interessante Ansätze erwachsen.

Viel Spaß noch hier:
Timo

 

Schön, dass du so eingägnig auf meinen Kommentar antwortest. Da erlebt man hier mit anderen Usern v.a. Neuen ganz anderes.
Dankeschön!

Echt? Ihr habt nicht besprochen, worum es in der Geschichte geht? Dass sie in den Vierzigern geschrieben wurde hast du auch nicht als Indiz gesehen, dass sich das auf Hunger in Krieg oder Nachkriegszeit bezieht?
Was habt ihr denn mit der Story gemacht? Wir ham sowas immer sehr ausführlich interpretiert.
Die Stunde war fast um und ich hab die meiste Zeit geschlafen ;)

In gewisser Weise haben wir Aufopferung und Sehsnucht nach etwas ja auch in deiner Story.
Das mit der Verwandlung ... ich weiß nicht, warum du das witzig findest. Es hat natürlich etwas komisches, das habe ich ja auch schon gesagt, aber dieser Identitätsverlust, der damit einhergeht, der ist doch tragisch. Da gibt einer sein Leben auf, um mit seinem Sohn leben zu können.
Ist mir garnich aufgefallen, aber stimmt schon.

Letztendlich weckte das natürlich in mir in Anbetracht des 2. Weltkriegs natürlich auch die Assoziation zu den Ghettos.
Also, wenn du dich auf etwas beziehst, immer mit Bedacht und Hintergrundwissen: So kommt es sonst zu Missverständnissen.
Wobei ich natürlich dem Interpretationsfreiraum nicht einschränken möchte. Es können aus Missverständnissen auch Interessante Ansätze erwachsen.
Ich werd drauf achten, wenn ich wieder was schreibe, aber die Geschichte sollt jetz auch gut allein stehen können.

 

Ich habe "Das Brot" nie gelesen, vielleicht kann ich darum mit dieser Geschichte nichts anfangen... Ich kann da nicht mal was kritisieren, weil ich sie absolut nicht verstehe, was eigentlich nicht oft vorkommt....

 

Das sollt keine Geschichte zum sofort Verstehen sein.
Kein Einleitung, Hauptteil, Schluss-Schulaufsatz.
aber als Tipp: Schau dir die Veränderungen an.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom