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Der See

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24.06.2001
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Der See

Der See

Bin ich ein hässliches Entlein, welches eines Tages zu einem Schwan wird, oder bin ich ein hässliches Entlein, welches eines Tages einfach so stirbt. Als hässliches Entlein, dass sich nie in einen Schwan verwandelt hat?
Ich saß an dem Ufer eines Sees, dem die Leute hier in der Gegend den Namen See der Sehnsucht gegeben hatten, und starrte auf die ruhige Wasseroberfläche. Warum die Leute in der Gegend ihn so nannten, und was an ihm so besonders sein sollte, wusste ich nicht.
Es war vor drei Jahren. Ich war damals 17 Jahre alt, kam aus der Stadt und empfand den Umzug hierher in die Einöde der ländlichen Gegend als erdrückend. Rausgerissen aus meiner gewohnten Umgebung, fern von Freunden und Bekannten und dazu gezwungen, einen Neuanfang zu starten. Nie zuvor hatte ich mich derart einsam gefühlt, derart verlassen und derart ohne Halt.
Meine Eltern. Sie waren das, was man Mustereltern nennt. Meine Mutter besorgt und liebevoll, mein Dad voll des guten Willens, dass ich, seine einzige Tochter, es eines Tages besser haben sollte als er es einst hatte. Schwer für einen Mann aus gutem Haus, der nie die Schattenseiten der Großstadt gesehen hatte und nie wusste, was es bedeutet, ohne Geld oder ohne Job zu sein. Ja, sie waren besorgt und liebevoll. Aber auch konsequent. Als die Firma meines Vaters beschloss, hier am Rande der Welt eine Zweigstelle zu eröffnen, stimmte er einer Versetzung sofort zu. Schließlich bedeutete diese Versetzung nicht nur ein höheres Einkommen, sondern auch ein höheres Ansehen. Innerhalb der Firma und auch bei den eher einfachen Menschen unseres neuen Wohnortes. Die Zweigstelle versprach Arbeit für die vielen Arbeitslosen der Region, und als deren Vorgesetzter hatte mein Dad bereits ein hohes Maß an Vorschuss-Achtung zu erwarten. Ohne dass er eine Entscheidung getroffen hatte und ohne dass er sich beweisen musste. Er war derjenige, der den Menschen Arbeit gab. Und sie ihnen wieder nehmen konnten, wenn sie die entsprechende Leistung nicht brachten. Ein mächtiger Mann in einer Stadt, die sonst keine mächtigen Männer vorzuweisen hatte.
Vielleicht hätte ich nicht mitgehen müssen. Vielleicht hätte ich zum ersten Mal in meinem Leben den Mund aufmachen müssen, und mich gegen die Entscheidung meiner Eltern stemmen sollen. Vielleicht. Aber ich tat es nicht. So wie meist. Das Wort meiner Mutter – für mich ein Befehl. Gute Kinder, das hatte man mir schon früh beigebracht, gehorchen ihren Eltern. Gute Kinder widersprechen nicht. Und gute Kinder sind mit dem zufrieden, was ihnen ihre Eltern geben. Und ich war ein gutes Kind. Gut in der Schule, gut zu Mum und Dad und gut zu jedermann. Mitglied bei einer Hilfsorganisation und den Pfadfindern. Allzeit bereit und täglich eine gute Tat. Ich hasste mich dafür. Tief in meinem Innern, dort, wo die verborgenen Wünsche und Sehnsüchte wohnen, hasste ich das Wesen, welches meinen Namen trug. Ich hasste es, ein gutes Kind zu sein. Ich hasste es, voraussichtlich eine gute Ehefrau zu werden und ich hasste es, so zu enden wie meine Mutter. Bescheiden im Schatten meines Mannes, ein gutes Kind in den Armen, welches die Lebensweisheiten übernahm, die schon mich innerlich demütigten und erniedrigten. Aber es war ein Weg, und er stand so fest wie das Amen nach einem Gebet. Ich hasste es.
Aber zurück zu jenem Tag am See. Die Luft regte sich nicht, und die Sonne hatte bereits eine leicht rötliche Farbe angenommen. Um das Ufer verteilt wuchs Schilf. Libellen und andere Tiere zogen ihre Kreise. Ein idyllischer Platz, kein Zweifel. Umrahmt von einem kleinen Mischwald, der im Herbst bunt wurde und gerade guten Kindern einen herrlichen Anblick bot. Denn gute Kinder erfreuen sich an solchen Szenen. Sie möchten sie malen, auf Linnen festhalten. Gute Kinder haben an anderen Dingen Interesse als jene Kinder, die täglich nach der Schule in den Parks rumhängen, sich Witze erzählen und vielleicht, Gott behüte, einen Joint rauchen. Gute Kinder tun so etwas niemals. Sie malen und schreiben ihre Geschichten nieder. Und werden zu öden Menschen, die sich mit anderen öden Menschen treffen, um deren öde Bilder zu bestaunen.
Im Winter dann, wenn das bunte Laub gefallen war, überzog eine weiße Zuckerschicht den Wald, und der See fror zu. Man hätte darauf Schlittschuh laufen können, oder Eishockey. Aber dies tat niemand. Der See der Sehnsucht war ein Ort der Stille. Hierher kam man, um über das Leben als solches und im Besonderen nachzudenken, oder um ein kleines, romantisches Abenteuer mit dem Nachbarsjungen zu erleben. Vorrausgesetzt, man war kein gutes Kind. Denn gute Kinder haben keine romantischen Abenteuer am Ufer eines Sees. Sie warten bitte, bis Mister Right kommt, sie ehelicht und geben sich dann erst ihren Gefühlen und Bedürfnissen hin. Falls Mister Right Bedürfnisse und Gefühle weckt. Aber für gute Kinder ist das lediglich zweitrangig. Mister Right muss vermögend sein, um den Kindern eine gesicherte Existenz zu bieten. Und er muss nett sein. Am besten, ein gutes Kind eines guten Kindes. Mit Bildern von bunten Wäldern in der Penthousewohnung und ohne Erfahrung in Romantik, da er nie am Ufer eines Sees lag.
Das Wasser schimmerte grün an diesem Tag, und Wolken spiegelten sich darin. Quellwolken, die auf einen kleinen Regen in der Abendzeit hindeuteten. Aber vielleicht zogen sie auch weiter, um den Nachbarort mit einem Schauer zu erfreuen.
Ich hatte es in den Wochen, in denen wir hier wohnten, noch nicht geschafft, Kontakte zu knüpfen. Natürlich trugen daran nicht allein meine Eltern die Schuld. Es war einfach so, dass die Menschen hier in der Gegend scheu waren, was Fremde betraf. Sie achteten meinen Vater und brachten auch meiner Mutter und mir ein wenig dieser Achtung entgegen. Aber sie ließen es nicht zu, dass ihre Kinder in Kontakt mit mir kamen. Bei Meinungsverschiedenheiten hätte es sich wohl negativ auf ihren Job auswirken können. Unbegründete Ängste, aber doch so tiefsitzend, dass sie kaum überwindbar schienen.
Um der Wahrheit die Ehre zu geben, mieden mich meine Klassenkammeraden. Keine Verabredungen, keine Shoppingtouren, wie ich sie von zu Hause her kannte.
Zu Hause. Wie weit weg erschien es mir. Meine Freundinnen, seit dem Sandkasten unzertrennlich. Oder Robert und Markus. Sie buhlten darum, mit mir auszugehen. Gute Kinder aus gutem Haus. Brachten mich pünktlich um zehn nach Hause, ohne den Versuch, mich zu küssen. Sie malten lieber. Bilder von Wäldern, die sie nie gesehen hatten, da sie in der Stadt aufwuchsen. Streng symmetrisch. So wie sie selbst.
Vielleicht war ich einfach nicht hübsch genug. Meine schwarzen Haare hingen halblang auf die Schultern herab. Trug ich sie länger, fransten sie aus. Trug ich sie kürzer, sah ich aus wie ein Playmobil-Mädchen. Und wer will schon aussehen wie ein Playmobil-Mädchen? Dann der große Mund und die etwas zu große Nase. Und der Rest? Kaum Busen, und das mit Siebzehn. Auch meine Mutter war recht flachbrüstig. Aber unter guten Kindern kam es darauf nicht an. Politisch korrekt zogen es die Männer in diesem Kreis der Gesellschaft vor, mehr Wert auf den Geist zu legen denn auf den Körper. Mein Pech, dass es keine guten Kinder gab, in diesem Ort. Nur solche, die Spaß hatten. Ohne mich.
Es wurde spät, an jenem Tag am See. Noch immer starrte ich auf die grüne Wasseroberfläche, betrachtete die Wolken, die dahinzogen in einem recht gemächlichen Tempo. Wasserläufer spazierten über das Wasser, aufgeschreckt von den Vögeln, die auf der Suche nach Nahrung ihre Kreise zogen.
Und dann sah ich ihn. Er kam aus dem Wald und grinste mich an. Sein schlanker, fast muskulöser Körper steckte in einer Latzhose. Auf T-Shirt, Socken oder gar Schuhe hatte er verzichtet. Seine strubbeligen Haare waren fast so lang wie meine. Zudem schien er ein Bad dringend nötig zu haben. Seine Hände hatte er in den tiefen Taschen seiner Hose versenkt, und fast gleichgültig schlenderte er zu mir rüber. Mein Herz schlug unwillkürlich schneller. Nicht nur, weil er zu mir kam, sondern weil er so gut aussah. Und er hatte den Odem des Wilden, den ich mir so sehr wünschte.
Sein Grinsen wurde noch breiter, während er sich gemächlich neben mir ins Schilf fallen ließ. Dann schauten mich diese blauen Augen an, und es war, als würde sein Blick tief in meine Seele eindringen. Er erforschte mein Innerstes, ohne ein Wort zu sagen. Er hatte die Kontrolle, wusste genau, was er wollte. Und ich? Wie hätte ich ihm widerstehen sollen. Vor Sekunden noch tief in meinem Kummer versunken, war er erschienen wie ein Geschenk der Götter. Oder der Hölle. Ja, letzteres trifft es eher. Der Himmel kann unmöglich solche Wesen auf die Erde schicken.
„Ich bin Jack.“
Diese Stimme. Weich und doch männlich. Bestimmt, ohne fordernd zu wirken. Sie erwartete keine Antwort, keine Erwiderung. Eine Feststellung – so zwanglos und doch begehrt, erwartet. Jack. Ein Name, der zu ihm passte.
„Bettina. Ich heiße Bettina.“
Das Sprechen fiel mir schwer. Zu trocken war mein Mund, zu wirr meine Gedanken. Wünsche brandetet gegen mein Innerstes, geboren in den Tiefen des Verlangens. Wünsche, deren ich mich schämte. Sie zuzulassen – unmöglich. Vor mein geistiges Auge schoben sich Bilder. Bilder voll erotischer Leidenschaft. Noch nie Erlebtes, in der Phantasie glorifiziert. ich wollte ihm die Hose vom Leib reißen, sehen, wie er darunter aussah, spüren, wie er sich anfühlte. Sofort rief ich mich zur Ordnung. Gute Kinder denken nicht an etwas derart schmutziges.
„Ich weiß.“
Die Konversation kam nicht in Gange. Satzbrocken. Und dennoch wollte ich mehr von dieser Stimme hören, mich in ihr verlieren.
„Woher?“.
Wieder ein langer Blick. Unser Augen trafen sich, und doch war es nicht der berühmte Funke, in billigen Romanen oft beschrieben, der sofort übersprang. Auch gab es kein ungewolltes Nähern unserer Münder, kein langer Kuss. Nur jener Blick. Aber er genügte, um einen Schwindel in mir auszulösen.
„Ich weiß sehr viel. Und ich weiß, was du willst.“
Ein Macho. Ich liebte ihn dafür. Meinte er das, was ich meinte? Scheinbar, denn er stand auf, drehte sich etwas von mir weg und öffnete den Verschluss seiner Hose. Dann ließ er sie zu Boden rutschen. Sein Po – klein und straff. nie zuvor hatte ich einen nackten Mann gesehen. Und noch hielt enthielt er mir sein intimstes vor, durfte ich nicht sehen, was ihn als Mann auszeichnete.
Mit einem Sprung war er im Wasser, tauchte darin unter. Kurz noch sah ich die Wellen über seinem Kopf zusammenschlagen, dann war er weg. Für mich gab es kein Halten mehr. Das Kleid flog irgendwo ins Gebüsch, ebenso meine Strümpfe, Slip.
Das Wasser war kalt. Kälter, als ich es erwartet hatte. Die Sonne schien zudem nicht mehr so kräftig, und die Wolken über uns ballten sich zusammen. Der Regen stand unmittelbar bevor. Aber das kümmerte mich alles nicht mehr. Ich wollte in diesem Moment kein gutes Kind sein, und es war mir egal, welche Konsequenzen ich zu Hause zu erwarten hatte. Jack. Nur er war wichtig, wollte mir geben, was ich brauchte. Ein kleines Stück Freiheit, ein kleines bisschen von seiner Wildheit und ein kleines bisschen Leben.
Hände glitten über meine nackten Füße, und noch bevor ich es begriff, zogen sie mich unter Wasser. Aufgewühlter Schlamm machte den See noch trüber und ließ keine Sonnenstrahlen unter die Wasseroberfläche dringen. Dunkelheit umgab mich. Und Jack zog mich noch immer. Sein Griff lag wie der eines Schraubstocks um meinen Knöcheln, gab mir keine Chance. Schon wurde mir die Luft knapp. Panik stieg in mir auf. Was wollte er? Mich umbringen? War er ein Killer? Ich begann, wild mit den Armen zu schlagen. Keine Chance. Auch der Versuch, mich mit Dritten zu befreien, scheiterte. Meine Augen suchten die Dunkelheit ab. Wir waren tief im See, schon kam der Grund in Sicht. Nur Schemenhaft sah ich die Umrisse eines versunkenen Ruderbootes.
Die Atemnot wurde drängender. Der Wunsch, meinen Mund zu öffnen – schier übermächtig. Aber wenn ich es tat, drang Wasser in meine Lungen ein und ich starb einen grausigen Tod. Wie lange hielt ich es noch aus? Noch zehn Sekunden? Kürzer? Und Jack hielt mich gnadenlos fest.
Dann explodierte etwas in meinem Kopf. Bunte Lichter zuckten vor meinen noch immer geöffneten Augen, schienen mich einzukreisen. Sie waren so schön, so nah. Meine Hand griff nach diesen Lichtern, ohne sie fassen zu können. Sie wurden greller, zwangen mich, meine Augen zu schließen.
Plötzlich konnte ich wieder atmen. Erstaunt öffnete ich meine Augen, schaute mich um. Strahlend blauer Himmel über mir, dazu Vogelgezwitscher. Der See – verschwunden. Statt dessen lag ich auf einer riesigen, saftig grünen Wiese. Bunte Blumen sonderten einen fast betörenden Duft ab. Ein Frevel, sie zu pflücken. Und doch tat es Jack. Er lief über das Gras und pflückte diese herrlichen Pflanzen, nur um sie verspielt auf mich fallen zu lassen. Dann sank er neben mir auf die Wiese und streichelte mein Gesicht.
„Bin ich tot?“.
Eine nur natürliche Frage. Ja, ich glaubte wirklich, tot zu sein. Ertrunken in diesem See der Sehnsucht. Der Junge schüttelte lächelnd den Kopf.
„Nein, du bist nicht tot. Du bist bei mir. Dort, wo ich zu Hause bin. In einem Land so fern von deiner Heimat, und doch so nah. Es ist die Insel der Träume. Hier werden Wünsche wahr und Sehnsüchte erfüllt.“
Die Erklärung – sie klang abenteuerlich. Aber war es in diesem Moment wirklich wichtig, Erklärungen zu suchen? War es nicht viel besser, alles so anzunehmen, wie es mir dargeboten wurde? Es fiel mir schwer, mich darauf einzulassen. Gute Kinder glauben nicht an Wunder und Märchen. Sie hinterfragen die Wahrheit und werden Forscher. Aber in dieser Sekunde wollte ich kein gutes Kind mehr sein. Nicht hier, auf dieser Wiese. Und böse Kinder lassen sich auf Abenteuer ein.
Seine Hände strichen über meinen Körper, berührten ihn wie der Wind die nackte Haut der Schwimmer berührt. Schauer jagten über meinen Rücken, Schauer der Erregung und der Lust. Ja, Lust. Ich spürte sie. Zum ersten mal in meinem Leben brannte mein Innerstes, sehnte es sich nach Berührungen und nach Erfüllung.
Jack spürte es. Er wusste, was ich wollte. Seine Lippen schmiegten sich wie Samtkissen auf meinen Mund, küssten all meine Bedenken, alle meine Sorgen und all meine Fragen hinfort. Seine Zunge strich verheißungsvoll über meine Lippen. Der erste Kuss. Er raubte mir fast die Sinne. Und das Abenteuer ging weiter. Sein Körper, so weich vom Bad im See. Seine Hände. Wissend um jene Punkte, die mich dem vollkommenen Glück näherbrachten. Seine Lippen suchten mein Geheimstes, bereiteten es vor auf jenen Moment, dem jede Frau mit gemischten Gefühlen entgegensieht. Auch ich. Aber ich war ein Spielball. Sein Spielball. Und er kannte die Regeln, nach denen dieses Spiel gespielt wurde.
Als es geschah, spürte ich keinen Schmerz. Nur Lust. Wir liebten uns im Gras, versanken ineinander. Es gab nur ihn und mich und diese grenzelose Leidenschaft.
Sehr viel Später lagen wir nebeneinander. Sein Arm ruhte unter meinem Kopf, gab mir Halt und Geborgenheit. Schließlich erhob er sich, nahm er eine Blume, brach den Stängel ab und schrieb mit dem Pflanzensaft einen Spruch von Tennessee Williams auf meinen Bauch.
A Prayer for The Wild At Heart – Kept In Cages – Ein Gebet für jene mit wilden Herzen, die in Käfigen gehalten werden.
Ich schaute zu, wie er es schrieb, spürte gleichzeitig eine angenehme Ermattung. Dann schlief ich ein.
Als ich wieder erwachte, lag ich in dem weichen Bett eines Krankenhauses. Meine Mutter hielt meine Hand, schaute mich besorgt an. Ich hätte beim Baden im See einen Unfall gehabt und wäre fast ertrunken. Ein Förster war es, der mich aus dem Wasser gezogen hätte. Ihm verdanke ich mein Leben.
Ich hörte die Erklärung meiner Mutter, verstand sie aber nicht. War dass alles wirklich nur ein Traum gewesen? Geboren durch Sauerstoffmangel und als Produkt eines sterbenden Hirns? Wollte es mir den Tod so angenehm wie möglich machen? Sehnsucht keimte in mir auf. Sehnsucht nach jener Wiese und Sehnsucht nach Jack. War es das Sehnen nach etwas nicht Existentem? Oder das Sehnen nach etwas Verlorenem, dass ich weder begriff noch erklären konnte?
Meine Mutter verließ kurz das Zimmer, um mit dem Arzt zu sprechen. Verloren kam ich mir vor. Das Bett zu groß, umgeben von sterilem Weiß. Und die Einsamkeit kehrte zurück. Das Hässliche Entlein, dort auf der Weise gestorben, erwachte zu neuem Leben. Es brachte den Schmerz mit, der am Flussufer zurückgeblieben war. Aber es gab noch eine letzte Chance, mit Gewissheit zu verschaffen.
Langsam zog ich das ebenfalls steril weiße Nachthemd nach oben, schaute auf meinen Bauch. Worte standen darauf, in blassroter Schrift.
A Prayer For The Wild At Heart – Kept In Cages.

***

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Hi Dark Dreamer

Wow, deine Story hat mir echt gut gefallen. Man kann sich sehr gut mit den Gefühlen von Bettina identifizieren. Dieses Gefühl, es allen recht machen zu müssen.
Ein kleiner Kritikpunkt gibt es trotzdem. Meiner Meinung nach, kommt dieses " gute Kinder tun das nicht" etwas zu häufig vor. Allerdings stört das nicht sonderlich.

Gruss, Berian

 

Hi Dark Dreamer!

Wow! Deine Story fand ich echt super. Ich kann mich sehr gut mit Bettina identifizieren, die von ihren Eltern als „gutes Kind“ erzogen worden ist. Die Angst etwas Falsches zu tun und kein gutes Kind mehr zu sein, wenn man aus dem gewohnten Rahmen ausbricht kommt echt gut rüber.

Ein paar Fehler sind mit noch aufgefallen:

Auch der Versuch, mich mit Dritten zu befreien, scheiterte.

...Tritten...

Das Hässliche Entlein, dort auf der Weise gestorben, erwachte zu neuem Leben.

...Wiese...

Liebe Grüße
Judy

 

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