Der schwarze Palast #1: Meomir, der Weise
Der schwarze Palast
1.Folge: Meomir, der Weiße
1 Die Weisung des Königs
Es war ein schöner Tag, um zu baden. Die Sonne strahlte auf Mundus und ein Großteil der Menschen hatte sich am See zusammengefunden. Das Wasser war angenehm kühl, aber nicht zu kalt, so dass auch viele Menschen tatsächlich im See badeten und nicht nur am Rand saßen und langsam ihre Füße an die Kälte gewöhnten.
Bog schwamm in der Mitte des Sees und versuchte in schnellen, panisch wirkenden Schwimmzügen den nördlichen Rand zu erreichen. Seine Schwimmkünste waren nicht die Besten und lange war er nicht mehr schwimmen gewesen. Er wusste nur, dass er es nicht gut konnte und wenige Meter nach der Seemitte bemerkte er auf einmal, wie seine Kräfte schwanden. Seine Schwimmzüge wurden immer panischer. Sein Kopf schaute aus dem Wasser, während seine Füße fast senkrecht zur Wasseroberfläche standen. Langsam verschwand auch sein Kopf in dem Gewässer und Bog ging unter. Doch schnell hatte er bereits den Grund erreicht und ging auf dem Seegrund den viertel Meter, so dass sein Kopf wieder an die Oberfläche trat und seine Nase wieder Luft einatmen konnte.
Tin und Pep, seine beiden Brüder, planschten am Seerand und hatten nicht gemerkt, dass ihr kleine Bruder seine Kräfte beim Schwimmen verloren hatte.
Gerade als Bog das Becken verließ, richteten sich alle Augen auf drei Männer, die sich ihren Weg durch den nahestehenden Wald kämpften. Der See war durch keinen festen Weg erreichbar und deshalb hatten die Männer ihre Mühe, zum See durchzukommen.
Am Rande des Sees sah jeder ihre Rüstung und wusste sofort, dass die drei Männer Ritter des Königs von Wergin waren. Sie stellten sich in einer Reihe nebeneinander auf, während einer laut seine Stimme erhob:
„Bürger Bog, bist du hier am See, dann trete hervor!“ Nun suchten alle Augen Bog, der schüchtern am Seerand das Auftreten der drei Männer beobachtet hatte. Langsamen Schrittes näherte er sich den drei Männern.
Als er auf Höhe der Ritter war, sagte einer der drei:
„Sei gegrüsst, Bürger Bog. Wir haben den Auftrag, dich zu König Erx zu führen. Ruhe dich kurz aus und teile uns dann mit, wenn du bereit bist, mit uns zu kommen!“
Bog schnappte nach Luft. Was konnte der König von ihm wollen? Hatte er sich eines Verbrechens schuldig gemacht?
Es gab kaum jemanden, der den König schon einmal persönlich gesehen hatte, ausgenommen dem engsten Kreis seiner Mitarbeiter. König Erx zeigte sich nie seinem Volk und ließ seine Botschaften durch seine Ritter in der Stadt bekannt machen. Bogs Familie hatte noch nie Bekanntschaft mit einem König gemacht und daher war es umso ungewöhnlicher, dass er nun gerufen wurde. Sollte nämlich ein König einen seiner Mitarbeiter auswählen, so griff er stets auf dieselben Familien zurück, die dem Adel angehörten. Falls jedoch jemand ein Verbrechen begangen hatte, so wurde er nie vor den König geführt, es sei denn, es handelte sich um Hochverrat. Doch letzteres war in den vergangenen dreihundert Jahren nicht mehr vorgekommen.
„Ich bin soweit!“, sagte Bog. Die drei Ritter nickten ihm zu und bedeuteten ihm, als zweiter in der Reihe zu gehen. Mühsam und lange dauerte der Weg durch den Wald, da die Ritter aufgrund ihrer schweren Rüstung mit dem Gelände nicht so gut umgehen konnten wie Bog, der sich Mühe geben musste, nicht vorneweg zu laufen. Seit seinem Kräfteverlust am See hatte er wieder sehr viel Energie gewonnen und wusste schon gar nicht mehr, wie er sich ihrer wieder entledigen konnte.
Sie benutzten die obere Straße zum Königspalast und gingen daher nicht durch die Stadt, durch die lediglich die untere Straße führte. Die obere Straße führte vom Ende des Waldes her einen schmalen Pfad hoch auf einen kleinen Berg, der lediglich 500 Höhenmeter höher lag als die Stadt. Auf diesem Berg stand der Palast und erstrahlte in Glanz und Herrlichkeit.
Jetzt konnten die Ritter gut mit Bog Schritt halten, denn das Gehen auf Straßen waren sie gewöhnt. Links und rechts von der Straße fiel das Gelände steil nach unten ab und Bog fühlte sich zunehmend unwohler, da er unter Höhenangst litt.
Die Palastwachen gaben den Weg frei, als sie die drei Ritter und Bog kommen sahen. Ehrfürchtig schritt Bog durch das Palasttor. Die Ritter führten ihn durch den Haupteingang in einen großen Korridor. Rechts und links des Weges waren große Reichtümer ausgestellt, jedes einzelne von einem Ritter bewacht, so dass ein Diebstahl, der um einiges häufiger vorkam als Hochverrat, so gut wie ausgeschlossen werden konnte.
Bog staunte nicht schlecht, als ihn der König in seinem Saal mit seiner edelsten Kleidung empfang.
König Erx reichte dem Bürger Bog die Hand, die dieser nahm und ehrfurchtsvoll küsste.
„Seid gegrüsst, Majestät!“, sagte er dann und verbeugte sich.
„Stehe auf, Bürger Bog!“
Bog stand auf. Die drei Ritter standen einige Meter hinter ihm und vor ihm saß nur der König auf seinem Thron.
„Ich habe dich rufen lassen, Bürger Bog, weil ich einen geheimen Auftrag für dich habe!“, sagte der König und lächelte.
Bog erstarrte. Ein geheimer Auftrag? Für ihn? Warum ausgerechnet er?
„Wie lange bist du jetzt schon bei der Sicherheitsbehörde in der Stadt?“
Bog schluckte. „Ein Jahr!“, antwortete er dann.
„Kein Verbrechen wurde nicht aufgeklärt!“, lobte der König, „Und daher will ich dich mit dieser geheimen Aufgabe betrauen, die deine Fähigkeiten der gewissenhaften Ermittlung und deines großen Fleißes bedarf!“
Wieder schluckte Bog. Was sollte er machen? Er hatte wirklich absolut keine Ahnung. Noch nie hatte man von jemanden gehört, der vom König einen geheimen Auftrag erhalten hatte.
„Es hat einen kriegerischen Akt gegen mein Königreich gegeben!“, sagte Erx und Bog erschrak.
„Dreißig Ritter des Königreichs Artopia haben unseren Grenzposten im Norden überfallen. Sechs Männer starben, zwei flüchteten an meinen Hof und berichteten mir von dem Zwischenfall. Mit sofortiger Wirkung habe ich zehn Duzend Ritter zu unserer nördlichen Grenze geschickt um sie abzusichern und gegen einen Angriff von außen zu verteidigen!“
Bog konnte kaum glauben, was er hier zu hören bekam.
„Du, mein lieber Bog, sollst als Spion die Stellungen der feindlichen Armee auskundschaften und ihre Anzahl genauestens zählen ohne dabei entdeckt zu werden. Ich denke, du bist der geeignete Mann dafür!“
Bog erstarrte. War er der geeignete Mann dafür? Ging er dabei nicht das große Risiko ein, sein Leben zu verlieren?
„Ich nehme den Aufrag an!“, sagte Bog dann. Denn etwas anderes war undenkbar gewesen auf die Frage des Königs zu antworten, da jeder sich vor der Konsequenz einer negativen Antwort gefürchtet hätte.
„Du wirst morgen Zeit haben, dich von deinen Freunden und deiner Familie zu verabschieden. Offiziell reist du als Gesandter des Königs um geologische Daten zu korrigieren!“, sagte König Erx.
Dann erhob er erneut seine Stimme. „Viel Erfolg!“
Bog verbeugte sich, küsste des Königs Hand und ging aus dem großen Saal. Die drei Ritter begleiteten ihn aus dem Palast. Am Tor wandte einer von ihnen sein Wort an Bog.
„Wir werden dich bis zur nördlichen Grenze begleiten und auf dich aufpassen. Danach bist du auf dich alleine gestellt. Wir werden am Tag nach dem morgigen Tag bei Sonnenaufgang bei dir erscheinen und dich abholen. Bis dahin: Alles gute!“
Die drei Ritter reichten jedem Bog die Hand zum Abschied.
Schnellen Schrittes ging Bog die obere Straße runter zur unteren Straße, die in die Stadt führte. Er war vollkommen verwirrt und wusste nicht, was er von diesem Geheimauftrag halten sollte.
2 Der Abschied
Der Abschied verlief nicht so schlimm, wie Bog befürchtet hatte. Zwar wurden viele Tränen vergossen, doch insgesamt war man sehr glücklich darüber, dass Bog vom König gesandt wurde um eine solch schwierige Aufgabe zu bewältigen. Obwohl die wahre Schwere der Aufgabe ja gar nicht bekannt war, weil Bog selbstverständlich erzählt hatte, dass er geologische Daten korrieren und deshalb bis an die Grenze des Königreichs reisen müsste.
Wie groß das Königreich Wergin war, wusste kaum jemand. Nur aus alten Erzählungen und Geschichten war bekannt, dass das Königreich irgendwo endete und dass es auch andere Königreicher gab, die an Wergin angrenzten. Doch so gut wie noch nie war ein Kontakt zu einem der anderen Reiche zustande gekommen, nur vor mehreren hundert Jahren hatte es mal für drei Jahre einen Krieg gegeben, der allerdings glimpflich verlaufen und schon so gut wie in Vergessenheit geraten war. Damals hatte ein König aus einem der Nachbarreiche schauen wollen, wie groß seine Macht war und hatte deshalb Wergin angegriffen. Schon bald musste er erkennen, dass seine Macht nicht so groß war wie erhofft und hatte deshalb den damaligen König von Wergin gebeten, sämtliche kriegerischen Akte beizulegen und hatte als Entschädigung sehr große Mengen Rohstoffe nach Wergin bringen lassen, als Kriegsschuldgelder. Diese Rohstoffe waren heutzutage Seltenheit geworden, da sie bereits fast vollständig verbraucht waren.
In der Nacht zum Tag des Aufbruchs schlief Bog schlecht und träumte von Figuren aus alten Sagen, deren Existenz nicht bewiesen ist. Drachen kämpften feuerspeiend gegeneinander und in einem weiteren Traum hatten sich Affenmenschen gegen Bog verschworen und versuchten, ihn zu töten. Gerade, als eine mächtige Pranke eines Affen versuchte, Bog den garaus zu machen, wachte er auf.
Schweißgebadet stand Bog auf und zog sich an, um zum Bach zu gehen, an dem er sich waschen konnte.
Plötzlich nahm er eine Bewegung neben sich wahr und als er sich umdrehte, stand Pep neben ihm.
„Wie lange wirst du weg sein?“, fragte Pep neugierig und betrachtete seinen kleinen Bruder interessiert.
„Ich weiß es nicht. Zwei, drei Monate vielleicht!“ Bog wusste es wirklich nicht. Er wusste lediglich, dass ein Krieg bevorstand und dass er die feindliche Armee ausspionieren sollte. Es fiel ihm schwer, dieses Geheimnis für sich zu behalten. Hatte denn das Bürgertum kein Recht darauf, davon zu erfahren?
„Tin bekommt übrigens deine Stelle bei der Ermittlungsbehörde!“, sagte Pep. Tin hatte jahrelang im Sägewerk gearbeitet, wobei ihn die Arbeit dort nicht befriedigt hatte.
„Natürlich nur, bis du wieder da bist. Dann muss er wieder zurück ins Sägewerk!“, fügte Pep hinzu.
Bog stieg in den Bach und wusch sich. Sein Bruder Pep war schon gewaschen, deshalb blieb er einen Schritt höher an der Böschung stehen.
„Kann ich dich begleiten?“, fragte Pep dann plötzlich.
„Es geht nicht. Drei Ritter des Königs werden mich zu meinem Auftragsort führen und von da an muss ich alleine arbeiten!“
Pep blickte nachdenklich. „Drei Ritter sagst du? Warum denn so viele? Hätte einer nicht gereicht?“
Bog wusste nicht, was er entgegnen sollte, deshalb ließ er es auch sein.
Gerade, als er sich zu Ende gewaschen hatte, erschienen die drei Ritter mit vier Pferden, die bestens ausgeruht waren für eine weite Reise.
„Nun heißt es wohl, entgültig Abschied zu nehmen!“, sagte Pep und drückte seinen kleinen Bruder. Auch Tin kam jetzt aus dem Haus gelaufen und drückte Bog an sich, so fest, dass er kaum noch Luft bekam. Sein Vater verabschiedete sich weniger energisch von seinem Sohn und lies ihn nur wissen, dass er auf sich aufpassen solle. Seine Mutter hingegen war tränenüberströmt und wollte ihren Sohn gar nicht aus ihrer Umarmung befreien.
Schließlich trat einer der Ritter an Bogs Mutter und bat sie, zum Ende zu kommen, da sie aufbrechen müssten.
Bog hob die Hand zum Abschied. Viele Bewohner der Hauptstadt Wergins, die auch Wergin hieß, erschienen jetzt, um Bog zu verabschieden. Darunter waren auch Gog und Pek, Bogs besten Freunde.
Bog sprang auf sein Pferd- obwohl er erst selten geritten war, geling es ihm auf Anhieb- und folgte den drei Rittern, die vornewig ritten.
Eine Viertelstunde dauerte der Weg ungefähr durch die Stadt, immer an der unteren Straße entlang, die zur rechten Seite den kleinen Bach mit sich führte, in dem sich die Einwohner von Wergin wuschen und badeten.
„Für die Reise sollten wir uns bekannt machen!“, sagte einer der Ritter und stellte sich als Loc vor. Er hatte schwarze, lange Haare, wohingegen Ewo braune und mittellange Haare und Pik blonde, kurze Haare hatte.
„Wie lange wird die Reise dauern?“, fragte Bog, nachdem die Vorstellung beendet war.
„Ich weiß es nicht. Wir waren erst einmal an der nördlichen Grenze. Damals benötigten wir zwanzig Tage, aber ich denke, mit einem Monat sollten wir schon rechnen!“, antwortete Loc.
Die Sonne strebte ihrem Höhepunkt entgegen.
3 Der Kohleberg
Bis zur Mittagszeit ritten die vier größtenteils schweigend nebeneinander. Als die Sonne hoch am Himmel stand, kamen sie in eine kleine Stadt namens Henger.
„Hier soll unsere erste Rast sein!“, sagte Loc und führte sie zu einem Gasthaus. Draußen banden sie ihre Pferde an und gingen dann hinein.
„Oh, edle Ritter aus Wergin!“, sagte der Wirt erfreut, als er die Fremden hereinkommen sah.
„Ja, wir kommen aus Wergin. Wir würden gerne hier zu Mittag essen!“, sagte Loc. Der Wirt führte sie zu einem gemütlichen Tischchen an einem Fenster mit Blick auf den vorbeifließenden Bach.
„Was darf ich euch bringen?“, fragte der Wirt dann.
„Was habt Ihr denn?“, fragte Loc zurück.
„Schweinefleisch oder Eselszunge!“, antwortete der Wirt, ein wenig beschämt über seine geringe Auswahl.
„Ich nehme Schweinefleisch!“, sagte Loc und Ewo sowie Pik schloßen sich ihm an. Nur Bog wollte kein Schweinefleisch, dass er schon zur Genüge vom heimatlichen Essenstisch kannte. Er wollte gerne die Eselszunge probieren.
„Kommt sofort!“, sagte der Wirt und eilte von dannen.
Solange tranken die Ritter und Bog Wasser, dass sie selber aus einem Hahn in der Wand in ihre Becher füllen konnten.
„Diese Wasserleitungen in die Gasthäuser sollten sie bei uns auch einführen!“, sagte Pik, der bis jetzt nicht viel gesagt hatte.
„Ungewöhnlich, dass so ein mittelgroßes Städtchen hier über so eine Erfindung verfügt und wir in Wergin immer noch das Wasser aus dem Bach hereintragen müssen!“
Als der Wirt kam, klärte er die vier darüber auf, dass die Erfindung recht neu sei. Zunächst verteilte er das Schweinefleisch und kam dann mit der Eselszunge beim zweiten Mal.
„Beim letzten Mal habe ich die Wasserleitungen auch noch nicht gesehen!“, sagte Ewo dem Wirt.
„Drei Monate ist es her. Ein kleiner Junge im Dorf hat ein Bild mit solchen Wasserleitungen gemalt und daraufhin hat sein Vater versucht, die Phantasie seines Jungen in die Realität umzusetzen!“
„Fantastisch!“, sagte Ewo und aß dann gierig weiter.
Bog musste feststellen, dass die Eselszunge doch nicht so lecker war, wie er gehofft hatte.
Nach drei Viertelstunden hatten sie zu Ende gegessen und Loc bezahlte den Wirt mit einem großen Goldstein. Der Wert entsprach ein wenig mehr, als das Essen wert war. Der Wirt bedankte sich ausgiebig und wünschte noch eine gute Reise.
„Wo geht es denn hin?“, fragte er an der Tür.
„Zunächst zum Kohleberg!“, sagte Loc. Der Wirt erschrak.
„Seid vorsichtig. Man hört böse Geschichten über Räuberbanden in den Kohlebergen!“
Loc versprachs und schwang sich auf sein Pferd.
Am Abend mussten sie von der Landstraße herunter und eine kleine Anhöhe herauf, weil Loc sich sicher war, dass dies eine Abkürzung zum Kohleberg war.
Die Pferde hatten ihre Mühe, den schmalen Pfad, von Menschenfuß getreten, heraufzukommen, zumal sich die kleine Anhöhe als Beginn eines großen Berges entpuppte.
„Dies ist der Berg Egan, der direkt auf den Kohleberg führt!“, sagte Loc. Bog trank gierig aus seiner Trinkflasche. Er hatte heute schon vier Liter getrunken, musste allerdings nur selten austreten. Die Sonne war heute sehr heiß gewesen und dementsprechend dankbar waren alle vier darüber, dass es nun mit Eintritt des Abends immer kühler wurde.
Nach dem Ritt von einer Stunde erreichten sie den Kohleberg.
„So, hier müssen wir für heute rasten!“, sagte Loc an einer größeren, ebenen Rasenfläche und band die Pferde an einen Pfahl, den Ewo zuvor in die Erde gehauen hatte.
Da sie an einem Bächhlein Rast machten, konnten die Pferde die Gelegenheit nutzen und trinken. Sie hatten heute viel geleistet und waren dementsprechend durstig.
In der Nacht schlief Bog schlecht. Nach nur einem Tag vermisste er seine Freunde und seine Familie überraschend stark. Er fragte sich, ob Tin mit den Aufgaben eines Ermittlungsbeamten zurecht kam. Oder ob er ihn vielleicht erst noch hätte einweisen sollen. Aber die Zeit war ja gar nicht da gewesen!
Obwohl Bog schlecht schlief, tauchten in seinen Träumen nicht wieder die Drachen und die Affenmenschen auf.
4 Die Räuberbande vom Kohleberg
Bog hatte sehr unbequem geschlafen in dem notdürftig hergerichteten Bett, das ausschließlich aus Gras bestand. Niemand hatte sich mit irgendetwas zudecken können, nur Pik hatte Blätter auf dem Bauch liegen. Bog war überrascht, da die Blätter nur vereinzelt auf dem Körper lagen und auf gar keinen Fall Wärme spenden konnten.
„Pik ist ein bißchen eigen!“, sagte Ewo als er Bogs Blick bemerkte.
Loc war von den ersten Sonnenstrahlen noch nicht wach geworden. Leise schnarchte er und amüsierte dadurch seine Gefährten.
„Er braucht immer ein wenig länger beim Aufstehen!“, sagte Ewo. Pik entledigte sich seiner Blätter und rüttelte anschließend Loc wach.
„Eine halbe Stunde hätte ich noch gut vertragen können!“, antwortete dieser mürrisch. Sein Bart war über Nacht stark nachgewachsen.
„Wird Zeit, dass wir das nächste Gasthaus erreichen, damit wir uns rasieren und waschen können!“, sagte Ewo mit einem Seitenblick auf Loc.
„Wieso können wir uns nicht hier waschen?“, fragte Bog. Die Pferde tranken auch heute morgen wieder aus dem kleinen Bächlein.
„Das Wasser hier auf dem Kohleberg ist nicht ganz rein. Wie schon der Name sagt, ist im Kohleberg sehr viel Kohle und die ist natürlich auch im Wasser. Ewo und ich haben darauf geachtet, dass die Pferde nicht allzuviel davon trinken, denn gut ist es nicht für sie. Und erst recht nicht sauber!“, erklärte Loc.
Danach mussten die Ritter noch auf Bog warten, da er nicht wie sie in voller Montur geschlafen, sondern sich seiner Sachen entledigt hatte.
Nervös kleidete sich Bog unter den Blicken der Ritter an, die lüsternd seinen schmächtigen, nackten Körper betrachteten.
Die Pferde waren ausgeruht und nur Bog hatte Schwierigkeiten, seines zu besteigen. Sein ganzer Körper war verspannt von der Nacht auf der Wiese.
Loc führte die Truppe weiter den Berg hinauf, immer in Richtung Norden.
„Wusstest du, dass Wergin fast total südlich liegt?“, fragte Ewo Bog.
„Nein!“, gab dieser zurück, der verwundert dreinschaute.
„Nur achtzig Kilometer weiter südlich liegt das große Meer, das auch gleichzeitig das Ende des Königreichs ist!“ Ewo war stolz darauf, sich in Wergin so gut auszukennen. Es gab kaum eine Ecke, wo er noch nicht gewesen war.
Der Weg verlief jetzt doch sehr stark bergan. Die Pferde keuchten und sie mussten einige Pausen machten. Die letzten Meter auf den Berggipfel mussten sie die Pferde fast hochtragen. Bog musste seines am Zaumzeug den Berg hochziehen. Auch Pik hatte mit seinem Pferd zu kämpfen.
„Wenn wir oben sind, können wir noch einmal rasten!“, sagte Loc, „Da ist ein kleiner See, zwar mit großem Kohlegehalt, aber ich denke, dass unsere Pferde für jede Trinkpause dankbar sind!“
Die Feldflasche von Bog war fast vollkommen leer.
„Wenn du unbedingt so viel trinken musst, kannst du sie ja oben auffüllen!“, sagte Loc, der den Inhalt von Bogs Flasche bemerkte.
Sie hatten fast den Gipfel erreicht, als sich ein Zwischenfall ereignete, der sich durch nichts angedeutet hatte, ausgenommen vielleicht die Worte des Wirtes.
Vier schwer bewaffnete Männer traten ihnen in den Weg.
„Räuber auf dem Kohleberg? Das ist mir neu!“, sagte Loc erstaunt, der die Worte des Wirtes in das Reich der Utopie verbannt hatte und zog sein Schwert. Ewo und Pik zogen ebenfalls ihre Schwerter.
Die Räuber schienen Humor zu haben. Denn ihr Anführer sagte: „Wir wollen euch nichts tun. Gebt uns einfach euer Geld und eure Wertsachen und ihr könnt weiterziehen!“
„Angebot abgelehnt!“, sagte Loc und streifte den Räuberanführer mit seinem Schwert, das eine kräftige Fleischwunde hinterlies. Nun griffen die Räuber die Gruppe an. Bog hielt sich im Hintergrund, weil er nicht bewaffnet war, abgesehen von einem kleinen Taschenmesser, das er mitgenommen hatte, weil man es immer mal gebrauchen konnte. Aber zum Kämpfen war es definitiv nicht geeignet.
Ewo hatte große Probleme mit den zwei Räubern, die sich auf ihn gestürzt hatten. Loc hatte den Räuberhauptmann schließlich lebensgefährlich verletzt und lies ihn am Boden liegen um Ewo zu Hilfe zu eilen. Pik lieferte sich einen spannenden Schwertkampf mit dem vierten Räuber. Klingen klirrten und Bog hätte nicht zu sagen vermocht, wer von beiden als Sieger aus dem Duell hervorgehen würde. Plötzlich aber drängte Pik den Räuber immer mehr an einen steilen Abgrund und der Räuber, der mit dem Rücken zum Abgrund stand, bemerkte die Gefahr erst, als es schon zu spät war. Mit einem angsterfüllten Schrei stürzte er in die Tiefe. Währenddessen hatte Ewo einen der Räuber enthauptet. Pik stieß nun zu Loc und Ewo und half ihnen, den letzten Räuber zu besiegen, der trotz seiner aussichtslosen Situation nicht aufgeben wollte.
Bog sah, wie der Räuber immer schwächer wurde und kurz vor dem Ende des Kampfes erstach er sich selbst. Ob er es freiwillig tat oder ob ihn die Kräfte verlassen hatten und er nicht mehr zielen konnte, mochte Bog ebenfalls nicht zu sagen.
„Weiter!“, sagte Loc, doch Ewo und Pik wollten sich erst ausruhen. Der Kampf hatte sie doch sehr geschlaucht.
Sie setzten sich hin und tranken gierig aus ihren Feldflaschen, als ein lauter Schrei zu vernehmen war. Einer der Räuber hatte sich im Hintergrund gehalten und beim Kampf hinter einer kleinen Anhöhe versteckt. Nun rannte er auf Loc zu und ehe er ausweichen konnte, hatte der Räuber ihn schon am Arm verwundet.
Ewo hatte sein Schwert von allen am schnellsten in der Hand und streifte den Rücken des Räubers, der sofort mit einem lauten Aufschrei auf den felsigen Boden fiel.
„Erbarmen!“, schrie er, als Ewo hinter ihm her kam und ihm den garaus machen wollte.
„Du wolltest einen Ritter des Königs töten. Darauf steht die Todesstrafe. Wenn du willst, können wir dich mit ins nächste Dorf nehmen, damit sie dort vollbracht wird!“, sagte Ewo. Da dem Räuber nur die Möglichkeiten zwischen dem sofortigen Tod und dem aufgeschobenen Tod blieben, wählte er letzteren.
Pik holte ein Seil aus seinem Sattel und fesselte den Räuber.
„Wie heißt du?“, fragte ihn Loc.
„Zoca!“, antwortete der Räuber.
„Siehst du, Bog?“, wandte sich Loc an den jungen Beamten, „Je näher wir dem Norden kommen, desto länger werden die Namen!“
Bog musste auf einmal anfangen zu lachen. Aber natürlich hatte Loc recht. In der Hauptstadt Wergin gab es keinen einzigen Namen der länger als drei Buchstaben war.
Pik beendete seine Arbeit, allerdings ohne das Seil so stark anzuziehen, dass es dem Räuber ins Fleisch schnitt.
„So, meiner Erinnerung nach müssten wir heute noch ein kleines Dörfchen am Kohleberg erreichen. Es liegt am unteren Abhang unseres Abstiegs!“, sagte Loc.
„Dann wollen wir mal!“ Ewo blies zum Aufbruch und langsam setzten sich die Pferde in Bewegung. Zoca ritt auf Piks Pferd mit, da es neben Bogs Pferd das fitteste war.
Der Abstieg machte den Tieren natürlicher Weise weniger aus als der Aufstieg. Nach einem Ritt von drei Stunden erreichte die Gruppe das Dorf Banda.
5 Das Dorf Banda
Die Pferde lächzten nach dem frischen Wasser aus dem See, der vom Dorf Banda umschlossen wurde.
Bog und die drei Ritter nutzten die Gelegenheit und füllten ihre Feldflaschen auf. Ewo gab aus seiner dem gefesselten Räuber zu trinken, vielleicht das letzte Mal in dessen Leben. Danach spülte er die Feldflasche wieder sorgfältig aus und füllte sie erneut.
Der Ermittlungsbeamte wurde von Loc zu dem Gefangenen geführt, der immer noch auf Ewos Pferd saß.
„Du bist also einer von den Bergräubern?“, fragte der Beamte.
„Und Sie?“, kam die prompte Antwort.
„Pokat, Ermittlungsbehörde Banda!“
„Angenehm- Zoca!“, entgegnete der Räuber.
„Bekennst du dich schuldig?“
„Wessen?“
„Bewaffneten Mordanschlags auf einen Ritter des Königs!“
„Ja!“
So schnell war wohl selten in der Geschichte von Wergin ein Verhör gelaufen. Da der Ermittlungsbeamte auch gleichzeitig die Aufgaben einer rechtgebenden Person inne hatte, wanderte Zoca direkt ins Gefängnis, ein kleiner Aufenthalt vor dem Galgen.
„Wollen Sie sich die Show ansehen?“, fragte Pokat die Ritter.
Loc überlegte. „Was meint ihr?“, fragte er Ewo und Pik. Pik war dafür, Ewo dagegen. Auch Bog war dagegen. Allerdings erhob Loc seine Stimme dafür. Somit stand es Remis. Die Entscheidung lag also bei dem gefangenen Räuber. Locs makabere Entscheidung brachte ihm ein Stirnrunzeln des Ermittlungsbeamten ein. So etwas hatte er noch nie erlebt.
Bog hatte noch nie jemanden zum Galgen führen müssen. Jeder der Mörder in Wergin- nur für Mörder gab es die Todesstrafe, ausgenommen natürlich Angriffe auf hohe Persönlichkeiten – war vom König zu lebenslanger Haft begnadigt worden. Haft war an sich ein schön umschriebendes Bild. In Wirklichkeit mussten die Gefangenen Dienst tun in den Erzgebirgen des Königs. Bog war zu sehr daran gewöhnt, als sich jemals Gedanken über das Schicksal der Gefangenen gemacht zu haben. Seine Hauptaufgabe war eben die Ermittlung.
„Haut ab und lasst mich verrecken!“, war die klare Stellungnahme des Räubers und Loc verkündete den sofortigen Aufbruch.
Bog fühlte sich unwohl, den Räuber einfach seinem Schicksal zu überlassen. Sie würden ihn hängen – und dann? Was war dadurch besser geworden? Die Räuberbande gab es nicht mehr. Außerdem hatte sich der Räuber schuldig bekannt- man hätte ihn ohne weiteres begnadigen können. Aber einen Boten zum König zu schicken? Für einen solch langen Marsch? Das hatte es wohl in der Geschichte von Wergin noch nie gegeben.
Das Gelände führte immer weiter bergab, bis es nach zwei Stunden vollkommen eben wurde. Nur einzelne Felsen ragten aus der Rasenfläche, wobei einer jedoch deutlich herausstach. Am Horizont war ein riesiger Felsen zu sehen, der gut und gerne fünfzig Meter in der Höhe maß und in der Breite mehrere Kilometer.
„Der Stein der Riesen!“, sagte Ewo, der Bogs Blick bemerkt hatte und erinnerte ihn an die Legende der Riesen, die nicht allzuweit von der Hauptstadt in frühen Jahren einmal gelebt haben sollten. Der Stein der Riesen war an mehreren Stellen durchbohrt worden, zum einen wegen der wertvollen Rohstoffe im Innern des Steines, zum anderen, um Wege auf die andere Seite des Steines zu schaffen, ohne ihn überqueren zu müssen. Denn der Weg über den Stein wäre zu steil gewesen und die Gefahr eines Unglücks zu hoch, so dass man sich damals zu den Durchbohrungen entschlossen hatte.
„Am anderen Ende des Steins beginnt das alte Reich der Riesen!“, sagte Loc. Die Legende war voll von romantischen Gedichten und Liedern über das Riesenreich. Eines der Lieder besang den Untergang der Riesen, hervorgerufen durch die Liebe des Riesen Emmanuel zu Clementine, die ihrerseits verlobt war mit Patergamel. Emmanuel suchte sich unter den als labil bekannten Riesen einige aus, um Patergamel zu töten, damit er Clementine für sich haben konnte. Doch diese Tat löste unter den Riesen einen großen Streit aus, der mit einem blutigen Krieg endete, aus dem nur ein einziger Riese entkommen konnte. Dieser Riese galt als Autor dieses „letzten“ Liedes über die Riesen, doch sein Aufenthaltsort war unbekannt. Fest stand nur, dass er das Riesenreich für immer verlassen hatte.
Nach einem Ritt von zwei Stunden erreichten die Ritter und Bog den Durchgang durch den Stein.
6 Meomir, der Weise
Es war dunkel im Innern des Steines und deswegen wandte sich Bog an Loc mit einer Frage. „Wie lang ist der Pfad durch den Steine eigentlich?“ Loc kratzte sich am Kinn, was wegen der Dunkelheit von den anderen allerdings nicht bemerkt werden konnte.
„Ich denke, dass wir beim letzten Mal ungefähr einen halben Tag hindurchgeritten sind, oder Ewo?“
Ewo nickte zustimmend, bevor er feststellte, dass die Geste vielleicht im Dunkel nicht eindeutig genug gewesen war. „Ja, ich denke, dass du richtig liegst!“
Bog konnte das Plätschern eines kleinen Flusses hören und wenig später spürte er zunehmend Feuchtigkeit, die ihn frösteln ließ.
„Wir kommen gleich am „Spalt des Steines“ vorbei!“, sagte Pik und überrascht drehte sich Bog um. Er hatte ja ewig nichts mehr von dem bloden Ritter gehört.
„Dort fällt wieder ein wenig Tageslicht in den Tunnel und linker Hand werden wir einen Blick auf einen alten Stollen werfen können!“, fügte Ewo hinzu.
Der Spalt war nach drei Viertel Stunden erreicht.
„Hier soll das Wasser noch sauber als in der Hauptstadt selbst zu sein!“, sagte Loc, als er einen Blick auf das Flüsschen warf. Langsam lenkten die Ritter ihre Pferde zu einem kleinen Wasserbecken, aus denen sie gierig tranken. Bog hatte etwas Mühe, sein Pferd zu dem Becken zu drehen, aber nach kurzer Zeit hatte auch er es geschafft.
Plötzlich hörten alle ein leises Poltern, dass für den Tunnel und die Entfernung allerdings auffällig laut klang.
Ewo und Pik zückten ihre Schwerter. Loc stieg von seinem Pferd und setzte sich auf den feuchten Boden.
„Ich denke, meine lieben Freunde, dass uns eine Ehre zuteil wird, die zuletzt vor 200 Jahren einem Kleinbauern weit im Norden zuteil wurde!“, sagte er und wandte den Blick in den nördlichen Teil des Tunnels.
„Nein, das kann ich nicht glauben...“, sagte Pik langsam.
Ewo steckte sein Schwert wieder in die Scheide.
„Ich fasse es nicht. Gerade habe ich noch über ihn nachgedacht...“
Bog wusste nicht, wie ihm geschah. Was hatte das Geräusch zu bedeuten? War es etwas besonderes? Und worin lag das Besondere denn?
„Meomir, der Weiße!“, sagte Loc zu Bog, der allerdings nichts mit dem Begriff anfangen konnte.
„Der letzte Riese!“, fügte Ewo leise hinzu.
„Ich dachte, dass er nicht mehr zurückkehrt. Hat er es der Legende nach nicht geschworen?“, fragte Bog überrascht.
„Hat er. Eine Ausnahme hatte sein Schwur: wenn den Menschen Gefahr drohen sollte, würde er sie davon in Kenntnis setzen. Denn seine ganze Hoffnung lag darin, dass die Menschen aus der Vergangenheit der Riesen gelernt hätten und sich nicht auch gegenseitig vernichten!“, sagte Pik.
Das Poltern war jetzt sehr laut und nahe.
Ein gebückter Körper betrat die kleine Lichtung. Überrascht hielt der Riese im Gehen inne.
„Meomir, der Weiße!“, sagten Loc, Ewo und Pik und verbeugten sich. Mit einiger Verzögerung tat es ihnen Bog gleich.
„Seid gegrüsst, Menschen, die ich nicht kenne!“, sagte der Riese mit einem tiefen Bass.
„Warum, Riese, bist du zurückgekehrt?“, fragte Loc forschend.
„Wie es mein Schwur in der Legende befiehlt. Ich bin zurück gekommen, um die Menschen vor Gefahr zu warnen!“
„Worin liegt diese Gefahr?“, fragte Ewo und Bog bemerkte, dass Pik am ganzen Körper zitterte.
„Es wird Krieg geben!“, sagte der Riese, „Im Norden braut sich was zusammen. Die Menschen in Wergin und in den umliegenden Ländern sind nicht mehr sicher. Ein böser König will unsere Welt vernichten!“
Bog erschrak und vergass die Besonderheit dieses Zusammentreffens und ergriff selbst das Wort. „Welcher König will die Welt vernichten und warum?“, fragte er neugierig.
„Ich weiß nicht, welcher König es letztendlich ist, aber jeder bereitet sich auf Krieg vor, der fast nicht mehr verhindert werden kann. Der Grund ist der historisch häufigste- das Streben nach Macht!“, antwortete der Riese und Tränen kullerten aus seinen riesigen Augen.
„Wie kann man den Krieg aufhalten?“, fragte Bog.
„Wenn man ihn aufhalten kann, dann durch die guten Herrscher der anderen Königreiche. Und das friedliche Zurücktreten des bösen Königs. Denn Gewalt weckt den Wunsch nach Rache!“
Und mit diesen Worten ging der Riese weiter.
„Ihr verzeiht mir- ich bin alt. Ich war schon in vielen Königreichen und nun muss ich weiter. Ich muss die Leute in Wergin warnen und zur Vorsicht ermahnen. Ich habe nicht mehr viel Zeit!“
Ewo, Pik, Loc und Bog schauten dem Riesen lange hinterher. Erst als er aus dem Blickfeld verschwunden und seine Schritte verklungen waren, mahnte Loc zum Aufbruch.
„Unsere Mission scheint an Bedeutung zu gewinnen!“, sagte er und langsam setzten sich die Gefährten in Bewegung.