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Der Schneemann

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25.11.2005
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Der Schneemann

In Finnland lag bereits eine Menge Schnee. Wohin man blickte, überall sah man weiß bedeckte Wiesen und verschneite Wälder. Die Leute waren mit ihren Schlitten unterwegs und die Kinder spielten stundenlang im Schnee. Auch die Freunde Jan, Björn und Niklas beschlossen, nach der Schule einen Schneemann zu bauen. Jan nahm Nüsse für die Augen und den Mund des Schneemannes mit, Björn packte einen schönen Hut und einen dicken Schal ein, und Niklas brachte eine große Karotte für die Nase des Schneemannes und einen Besen den er in der Hand halten sollte.
Die drei Buben gingen zur großen Wiese vor dem nahe gelegenen Wald und suchten einen geeigneten Platz für ihren Schneemann. Sie formten drei verschieden große Schneekugeln und setzten sie der Reihe nach übereinander. Dann bekam ihr Schneemann zwei Arme und zum Schluss machten sie aus den Nüssen zwei Augen und einen Mund, setzten dem Schneemann den Hut auf, wickelten ihm den roten Schal um den Hals und steckten den Besen in seine rechte Hand. Jetzt fehlte nur noch die Nase. Niklas suchte die Karotte, konnte sie aber nicht mehr finden. „Die Karotte ist weg“ sagte er zu den beiden anderen. „Da, schaut“ rief Jan „ein Hase rennt dort drüben, mit der Karotte zwischen seinen Zähnen“. Schnell liefen die drei hinter dem Hasen her, aber der sprang so flink durch den Schnee, dass sie ihn nicht mehr einholen konnten. Es war schon spät und Jan, Björn und Niklas mussten nach Hause und den Schneemann ohne Karottennase zurücklassen.
Am nächsten Tag kam ein Eichhörnchen aus dem Wald gelaufen. Es rannte beim Schneemann vorbei und sah dass er keine Nase hatte, es spottete: „Ha, ha, ein Schneemann ohne Nase, ein Schneemann ohne Nase“. Lachend sprang das Eichhörnchen in den Wald zurück und erzählte allen Waldbewohnern die es traf, was es gesehen hatte. Schon bald hatte sich herumgesprochen, dass auf der verschneiten Wiese vor dem Wald ein Schneemann ohne Nase stand. Alle wollten ihn sehen und so versammelten sich viele Tiere beim Schneemann, manche lachten ihn aus und andere starrten ihn mit offenem Mund an.
Das Rentier Olaf war gerade auf dem Weg zurück in den Wald, als es die versammelte Runde sah und fragte: „Was ist hier los, warum seid ihr alle hier?“ Der Elch erklärte dem Rentier: „Da schau mal, da steht ein Schneemann ohne Nase“ und begann laut zu lachen. Auch die anderen Tiere fingen zu kichern an und manche wälzten sich sogar am Boden vor Lachen. Das Rentier sah den traurigen Schneemann an und brüllte: „Hört auf über den Schneemann zu lachen, er kann doch nichts dafür dass ihm seine Erbauer keine Nase gegeben haben. Seht ihr nicht, dass der Schneemann schon ganz traurig ist? Geht wieder zurück in den Wald!“ Die schadenfrohen Tiere hörten auf das Rentier und gingen wieder nach Hause.
„Danke dass du mir geholfen“ sagte der Schneemann zum Rentier. „Ist doch klar! Aber warum hast du keine Nase?“ fragte Olaf verwundert. Der Schneemann antwortete: „Der Hase hat die Karotte gefressen, bevor die Kinder die mich gebaut haben, sie befestigen konnten. Kannst du mir nicht eine Karottennase besorgen?“ Olaf versprach dem Schneemann, dass er ihm helfen werde und ging weiter in den Wald.
Zwei Tage waren vergangen, und der Schneemann hatte Olaf nicht wieder gesehen. Er zweifelte bereits daran, dass das Rentier sein Versprechen, ihm eine Nase zu besorgen, halten würde. Immer wieder kamen die Tiere aus dem Wald bei ihm vorbei und tuschelten, weil er keine schöne Nase wie andere Schneemänner hatte. Besonders das Eichhörnchen hatte es auf ihn abgesehen, jedes Mal wenn es den Schneemann sah, lachte es ihn laut aus.
Es war schon spät am Abend, als der Schneemann plötzlich von weitem das Läuten von Glöckchen hörte. Das Geräusch kam langsam näher und der Schneemann konnte erkennen, dass sechs Rentiere auf ihn zukamen, die einen großen Schlitten zogen. Die Rentiere hielten den Schlitten genau vor dem Schnee-mann an, und ein Mann mit weißem Bart und einem dicken Bauch stieg herab. Er hatte einen roten prächtigen Mantel an, darunter eine rote Hose und auf dem Kopf trug er eine lange rote Zipfelmütze. „Hallo Schneemann“ sagte er, „ich bin der Weihnachtsmann und bringe dir dein Geschenk“. Der Schneemann wusste nicht von welchem Geschenk der Weihnachtsmann sprach, eigentlich bekamen nur brave Kinder Weihnachtsgeschenke. Der Weihnachtsmann ging zum Schlitten und holte eine große, orange Karotte herunter. Er ging zum Schneemann, brachte die Karotte im Gesicht des Schneemannes an und sagte: „Das ist Dein Geschenk! Olaf hat mir erzählt, dass du dir so sehr eine Karottennase wünscht“. Der Schneemann war begeistert, er freute sich so sehr über seine Nase. Jetzt erkannte er dass eines der Rentiere die den Schlitten zogen Olaf war und er rief ihm zu: „Danke Olaf! Du bist ein wahrer Freund.“ Der Weihnachtsmann stieg auf seinen Schlitten und die Rentiere liefen los.
Am nächsten Morgen kamen die Tiere aus dem Wald und staunten über die schöne große Karottennase des Schneemannes. „Wo hast Du die Karotte her, Schneemann?“ fragte das Eichhörnchen. „Der Weihnachtsmann hat sie mir gebracht. Hast du denn nichts von ihm bekommen?“ fragte der Schneemann und lachte das Eichhörnchen aus. Beleidigt ging es daraufhin in den Wald. Die anderen Tiere blieben beim Schneemann und starrten ihn an, diesmal aber nicht weil sie sich über ihn lustig machen wollten, sondern weil er der schönste Schneemann war, den sie je auf der Wiese gesehen hatten.

 

Hi Katze,

erst mal was Formelles – beginne doch bitte immer eine neue Zeile, wenn jemand Neues etwas sagt. Sonst kommt man so durcheinander, wer denn da gerade redet.
Zum Inhalt – so richtig konnte sich mein Herz nicht erwärmen, obwohl es eigentlich eine niedliche Idee ist. Der Schneemann kommt irgendwie so charakterlos rüber. Erst lässt er sich von allen auslachen, ohne sich zu wehren ( und diese ganzen Waldtiere sind ja ein richtiger Mob! :naughty:) und dann, als er die Nase hat, hat er nichts Eiligeres zu tun, als ebenfalls gemein zu werden – er lacht das Eichhörnchen aus. Irgendwie eine etwas seltsame Gesellschaft, alle miteinander und irgendwie ist auch nicht klar, welche Botschaft die Geschichte denn hat. Eigentlich wäre es doch cooler gewesen, er hätte eben keine Nase und bewiese den ganzen Spöttern, dass es darauf gar nicht ankommt. Oder er bekäme eine ganz spektakulärere Nase, irgendwas anderes als eine Möhre, eine Gurke – was weiß ich!!

LG
Sammamish

 

Hallo Katze,

mir ging es wie Sammamish. Die Geschichte lässt sich gut an und ist auch nett zu lesen, aber mir ist zum einen nicht klar, welche Aussage du machen willst und zum anderen gefällt mir das Ende so rein gar nicht.

Die Tiere, die den Schneemann auslachen, könnten vielleicht, wie u.a. das Eichhörnchen, noch mehr Charakter bekommen, also etwas individueller sein. Jedes Tier hat doch seine Eigenheiten: Ein Eichhörnchen könnte mit den Vorderzähnen blecken und auf und ab hüpfen vor Schadenfreude. Die Wildschweine (falls du welche im Einsatz hast) könnten mit den Hufen im Boden rumscharren und sich vor Schadenfreude im Schnee wälzen und so weiter. Also mehr Pep rein.

Dann finde ich, wie Sammamish, es nicht gut, dass der Schneemann sich mit Schadenfreude revanchiert. Soll doch ne Kindergeschichte sein oder? Da muss es doch gute und nicht so gute Teilnehmer geben.

Ab dem Moment, in dem der Weihnachtsmann sich vorstellt, fand ichs etwas sehr schlicht geschrieben vom Plot her.
Dass das der Weihnachtsmann ist, sollte der Schneemann doch bitte erst ganz am Ende erfahren. Sozusagen in dem Moment, wo er das Rentier erkennt, könnte ihm auch die andere Erkenntnis dämmern. Vielleicht erfährt er es auch gar nicht sofort, sondern rätselt weiter und eines der Tiere, die ihn dann am Ende wegen der Nase bewundern, tippt richtig, eben weil nur Weihnachtsmänner solche tollen Geschenke machen können. Ist doch für die Kinder, denen diese Geschichte mal vorgelesen werden soll, tolles Gefühl, wenn sie bereits lange vor dem Schneemann wissen, wer das ist. :)

Dann finde ich, dass so ein Weihnachtsmann entweder gar keine Nase bekommt, so wie Sammamish das angedeutet hat, statt dessen was anderes Spannendes oder aber eine derartig tolle Nase, dass alle verstummen vor lauter Beeindrucktsein. Und bei dieser Nase ist ja der Phantasie keine Grenze gesetzt. Sie könnte im Dunklen wie ein kleiner Stern leuchten, sie könnte beweglich sein, sie könnte kilometerweit nach Möhre duften. Ach, da fiele dir bestimmt etwas Geniales ein, etwas, was natürlich noch NIE dagewesen ist. ;) Das wäre dann sozusagen die Belohnung des Schneemannes für all die Schmach, die ihm widerfährt.

Nicht so richtig klar ist auch, wieso die Kinder nicht wiederkommen. Vielleicht haben sie den Schneemann auf einem zugefrorenen See gebaut und dürfen da nun nicht mehr hin oder so.

Noch erwähnen möchte ich, dass mir die Idee mit dem Hasen, der die Möhre klaut sehr gut gefallen hat.

Also, liebe Katze, diese Geschichte hat echt noch Potential, eine richtig gute Weihnachtsgeschichte zu werden. Nur zu ... !

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo Lakita, hi Samammish!

Vielen Dank für die ausführliche Kritik!

Hab wieder mal bemerkt, wie wichtig es ist, die Geschichten von verschiednen Personen lesen zu lassen, da man selbst so einiges übersieht. Eigentlich sollte der Schneemann gar nicht schadenfroh dargestellt werden. Wollte einen glücklichen Schneemann. Werde das überarbeiten.

Die Kinder haben den Schneemann tatsächlich vergessen. Wollte sie nicht weiter einbauen.

Den Tieren könnte ich vielleicht noch ein wenig mehr Persönlichkeit geben. Ist sicher mit ein paar Beifügungen zu machen.

Seh meine Geschichte jetzt wieder aus einem anderen Blickwinkel. Ich denke das ist eine sehr gute Sache an diesem Forum!

Vielen Dank noch mal!

Gutes neues Jahr!

LG Katze

 

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