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Der Schein trügt

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25.11.2016
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Der Schein trügt

Für den frühen Abend waren Gewitter angesagt, aber der Himmel blieb blau und der Wind hatte nachgelassen.
Eine ganze Weile stand er schon da. Schweißperlen tropften ihm angesichts der Hitze über die Stirn und sein Blick blieb fokussiert auf die Frau, die gerade nach Hause ging.
Langsam setzte er sich in Bewegung und seine Finger ertasteten den Gegenstand in seiner Hosentasche. Der Tag war für ihn grauenhaft verlaufen. Erst die vermasselte Reservierung, dann war da noch die Sache mit Beatrix. Seine überbordende Fantasie spielte ihm einige Bilder vor, die er lieber nicht preisgab. Tipp, Tapp, Tipp, Tapp, die Stöckelschuhe klapperten und schienen ihn direkt einzuladen. Komm näher ... noch näher.
Er war ihr jetzt so nahe, dass er ihr Parfum riechen konnte und sog den Duft begierig in sich hinein. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, und sein Verlangen wurde immer größer. Er hatte den Tag in seinen Gedanken schon so oft durchgespielt und jetzt konnte er es gar nicht erwarten. Er wusste ihr Schicksal und letztendlich auch seines war besiegelt. Niemand konnte sie jetzt noch trennen, niemals. Eben als sie bereits an der Haustüre angelangt war, packte er sie von hinten an den Hüften und wirbelte sie herum.
Ihr Schreckensschrei blieb ihr im Halse stecken, als sie erkannte wer da vor ihr stand.
„Verdammt wie konntest du mich nur so erschrecken!“ Lachend fiel sie Philippe um den Hals und umarmte ihn. Er kniete sich nieder und zog das Etui mit dem Ring aus der Hosentasche.
Die Tränen verwischten ihren Lidschatten und liefen ihr über das Gesicht, als er ihr die Frage aller Fragen stellte, die schon seit Menschengedenken so bedeutend ist und ein ganzes Leben verändern kann.

 

Hallo Sunnshine,

Deine kleine Geschichte macht mich ein bisschen unschlüssig. Auf was sich der Titel bezieht, habe ich nicht kapiert. Anfangs macht Philippe auf mich keinen erwartungsfrohen Eindruck, sondern scheint ziemlich deprimiert. Was genau in ihm vorgeht ist unklar.
Dann unerwartet ein Happy end.

Ich hoffe, Du verzeihst mein "Gemaule"!

Herzliche Grüße
niebla

 

Hallo niebla!

Diese Geschichte soll mit der Erwartungshaltung der Leser spielen.
Man denkt Philippe will der Frau in dieser Handlung(es stellt sich heraus das es seine Freundin ist) etwas antun und dann gibt es diesen unerwarteten Schluss.
Der Schein trügt also.
Da gibt es nichts zu verzeihen.
Kritik ist berechtigt und auch notwendig.
Ich hoffe ich konnte dir etwas aus deiner Verwirrung helfen!

Liebe hochachtungsvolle
Grüße Sunnshine
Danke also dafür!

 

Hallo Sunnshine,
im Gegensatz zu niebla hatte ich kein Problem, die Überschrift mit deiner Geschichte in Verbindung zu bringen.
Was ich allerdings noch besser fände, um diesen Kontrast hervorzuheben, wäre, die Umgebung etwas unheimlicher zu beschreiben oder das Philippe der Frau noch etwas länger folgt.
Muss aber nicht unbedingt sein, so funktioniert es auch.
Was ich allerdings habe, sind ein paar formale Kritikpunkte:
1. Wieso hast du die Überschrift noch einmal im Text? Entferne sie bitte. Das sieht so einfach nicht schön aus.
2. Die Stelle:

Komm näher, noch näher…..Er [...]
Zuerst einmal, ein Leerzeichen hinter näher. Das Wort bricht ja nicht einfach ab. Dann genügen drei Punkte und du solltest ein weiteres Leerzeichen vor "Er" machen. Allerdings würde m.M. nach ein Absatz hier deutlich mehr Sinn machen.
3. Bei
Frage aller Fragen stellte , die schon seit Menschengedenken
kommt das Leerzeichen vor dem Komma weg.
Das war auch schon alles, was ich an Kritik vorbringen kann.
Du hast hier eine sehr kurze, aber durchaus spannende KG geschrieben.
Ich habe sie auf jeden Fall gerne gelesen.
LG Scribo

 

Hallo Sunnshine,
ich fand die Geschichte in ihrer Kürze ganz unterhaltsam und finde, es ist dir gut gelungen, den Leser zu verwirren. Anfangs dachte ich: Hmmmm, wenn der sie jetzt tatsächlich erschießt, ist das aber ein bisschen mau. Umso überraschter war ich, dass er eigentlich einen Ring in der Tasche hatte und keine Pistole, wie ich vermutete. Beim zweiten Lesedurchgang ist mir aufgefallen, dass die Erwartung, die du aufbaust, sowohl für das eine wie das andere stehen kann. Hat mir gefallen.

Einziger Kritikpunkt für mich ist:" ... die gerade heimwärts schritt ..." "schritt" klingt sehr altertümlich und passt für mich weder zum restlichen Stil, noch zu dem Bild, das ich vor Augen habe.

Viele Grüße,
Chai

 

Danke Scribo, danke Chai!

Nach eurer Kritik, habe ich den Text nochmals bearbeitet und die Fehler ausgebessert!
Ich werde mir zudem überlegen wie ich den Text noch weiter ausbauen kann.

Liebe Grüße
Sunnshine

 

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