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Serie Der Schatz - Dem König ist etwas abhandengekommen

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24.08.2003
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Der Schatz - Dem König ist etwas abhandengekommen

Für die drei Chaoten

„Der Schatz des Königs?“, fragte Alrik verwirrt. „Was für ein Schatz?“
„Das steht da nicht“, meinte ich. „Dem König ist sein Schatz gestohlen worden. Wer ihn zurückbringt, erhält eine Menge Gold, große Ländereien und einen Adelstitel.“
“Stellt euch vor, wir würden den Schatz finden. Wir hätten doch für immer ausgesorgt!“, rief Tyvar. „Damit wären alle unsere Probleme gelöst!“
Meins nicht, der Sinn des Lebens war nicht leicht zu finden. Aber er wäre dann aller Sorgen ledig - und ich hätte eine neue dazugewonnen.
Gregor stand ein Stück hinter uns und drehte die Sehne seines Bogens zwischen den Fingern hin und her. Alrik sah ihn an. „Was sagst du dazu?"
Der Bogenschütze schwieg.
„Dachte ich mir." Ich tat Alrik den Gefallen und grinste - der Witz hatte sich, wie so viele, in letzter Zeit ein wenig abgenutzt.
„Was ist denn der Schatz?“ Ich schaute Tyvar an, der, abgesehen von mir natürlich, der einzig Vernünftige in unserer Gruppe war.
„Keine Ahnung, aber ich weiß, wo wir es rausfinden.“
„Tyvar, wir wollten ins Bett!“
„Land und Lehen, stell dir das mal vor, Kleines!“
Mechanisch antwortete ich: „Ich bin nicht klein, ihr seid nur alle größer …“
„Und älter, und weiser. Vertrau mir, ich weiß, wo wir jemanden finden können, der uns weiterhilft.“

Später waren wir wieder da, von wo aus wir losgegangen waren: im Wirtshaus „Zum freundlichen Oger“. Entscheidend klüger waren wir nicht. Der Spielmann sang gerade ein Lied von einem herumziehenden Vagabunden, der Leute um ihre Geldbeutel zu erleichtern pflegte. Alrik trank Ziegenmilch, lehnte an der Theke und versuchte, mit der Barkeeperin ins Gespräch zu kommen, Gregor und sein Bogen saßen in der Ecke und versteckten sich hinter einem Krug Bier, und Tyvar tanzte mit einigen anderen auf einem Tisch und sang das Sauflied laut mit. Draußen krähte ein Hahn. Es klang ein wenig frustriert, fast so, als wüsste er, dass es ja doch nichts nützen würde.
Wir waren kein Stück weiter als vor ein paar Stunden, als wir den Zettel gesehen hatten. Dabei hatte ich mich schon gefreut, ich wäre einmal vor drei ins Bett gekommen – aber allein lassen konnte ich die anderen nicht, irgendjemand mit ein bisschen Vernunft im Kopf musste auf sie aufpassen, und heute war ich dran.
Wie immer um diese Zeit meldete sich die kleine, hartnäckige Stimme in meinem Hinterkopf. Du solltest nicht mit diesen Verrückten durch die Lande ziehen, sagte sie und klang dabei genau wie meine Tante, die mich mit ihrem Genörgel schließlich auf die Straße getrieben hatte. Du solltest dir einen netten, reichen Mann suchen und ihn heiraten.
Ich schob sie in den hintersten Winkel meines vernebelten Gehirns und sprang zu Tyvar auf den Tisch. Wenn wir schon kein Land, Lehen und Gold bekommen könnten, würde ich mich wenigstens amüsieren.
Als ich eine Pause machte und meine wunden Füße ein wenig ausruhte, legte der Zecher neben mir plötzlich seinen Arm um mich. „Was macht eine schöne Frau wie Ihr um diese Zeit in dieser Taverne?“
„Ich passe auf meinen Gefährten auf“, sagte ich und deutete auf Tyvar, der weitertanzte, als ginge die Sonne gerade erst unter und nicht etwa auf. Mit flinken Fingern löste ich die Börse vom Gürtel des Mannes, ließ sie in meinem Hemd verschwinden und warf einen neidischen Blick in Richtung des Tisches. Tyvar hatte einige seltsame Qualitäten, zum Beispiel eine unheimliche Ausdauer beim Feiern. Außerdem war er gütig, freundlich und ehrenhaft – meistens genau dann, wenn wir es nicht gebrauchen konnten.
Der Mann neben mir gehörte zum Glück nicht zu den hartnäckigen Vertretern seiner Art und zog Leine. Ich orderte noch einen Krug Met und prostete dem unwissenden Spender hinterher. Wir würden auf seine Kosten ziemlich betrunken werden können, und ich müsste nicht mal die Reisekasse angreifen.

Am nächsten Morgen saßen wir alle ziemlich zerknittert um einen Tisch in der Taverne herum. Ich aß ein Bauernfrühstück mit viel Ei und Schinken, Alrik ein Brot mit Honig, Gregor löffelte Haferbrei und Tyvar aß gar nichts, sondern sah uns nur gequält zu.
„Nicht so viel quersaufen.“ Ich grinste.
„Nicht so laut. Ich hab nachgedacht“, erwiderte er.
„Das ist ja mal ganz was Neues“, meinte Alrik, was mir ein müdes Grinsen entlockte.
„Wir müssen den Schatz finden. Wir müssen. Das ist die Lösung all meiner Probleme!“
Tyvar hatte sich vorgenommen, in eine reiche Adelsfamile einzuheiraten. Aber sein zukünftiger Schwiegervater war dagegen gewesen.
"Liebst du sie immer... Au!" Alrik hatte mit der ihm eigenen Sensibilität den Finger in die Wunde gelegt. Tyvar sah ihn an, starrte dann wieder müde auf die Tischplatte. "Ich dachte, es wäre einfach, einen Adelstitel aufzutreiben", gab er zu. "Ich habe mich wohl geirrt."
"Aber jetzt haben wir unsere Chance ja", rief Alrik, der seinen Toast mittlerweile aufgegessen hatte.
„Wenn hier niemand etwas über diesen Schatz weiß, dann müssen wir eben woanders suchen!“, beschloss ich.
Gregor sagte nichts, und Alrik wirkte auch nicht sonderlich begeistert. Als ich zu dem verzweifelten, zerknitterten, verkaterten Tyvar sah, fühlte ich eine plötzliche Aufwallung von Zärtlichkeit.
„Natürlich suchen wir den Schatz. Und wir werden ihn finden, koste es, was es wolle.“ Ich schlug auf den Tisch, er zuckte zusammen, aber Alrik und Gregor sahen angemessen beeindruckt aus.

Also zogen wir von Stadt zu Stadt und fragten überall herum, wer den Dieb gesehen hatte, oder worum, zur Hölle noch mal, es sich bei dem Schatz überhaupt handelte. Aber niemand wusste etwas darüber. Auf unserem Weg nahmen wir überall die Aushänge mit, damit uns ja niemand in die Quere kam. Wir trafen geradezu unglaublich viele Menschen, denn Tyvars Talent dazu, Bekanntschaften zu machen, übertraf sogar die Fähigkeit eines Vogels im Fliegen. Wir sahen Orte, an die wir nicht einmal im Traum gedacht hätten, wie das Dorf Hinterwald samt einer Horde Hinterwäldler, die aber gar nicht zurückgeblieben waren, sondern im Gegenteil jede Saison eine neue Modekollektion für die Fürstenhöfe entwarfen.
Wir saßen fast jeden Abend in einer anderen Taverne und zogen Erkundungen ein. Tyvar schleppte Leute an, die wir dann befragten - die ich befragte, denn Gregor sagte sowieso nie was, Alrik versuchte dauernd sein Glück bei irgendwelchen Frauen, und unser geschätzter Anführer ging lieber tanzen.
"Wir suchen nach dem Schatz des Königs", sagte ich jedes Mal. "Ist alles eine etwas längere Geschichte. Weißt du irgendwas?"
Aber von meinem Gegenüber erntete ich stets nur verständnisloses Kopfschütteln. Die meisten Leute, mit denen ich redete, kannten nicht einmal den Aushang, so gut hatten wir ihn geklaut, geschweige denn konnten sie unser Problem nachvollziehen. So ging es jedes Mal, und ich wurde frustrierter und frustrierter.
Bis auf dieses eine Mal. "Wir suchen nach dem Schatz des Königs", erzählte ich im Plauderton, krampfhaft bemüht, meine Langeweile nicht zu zeigen. Ich betrachtete die Frage mehr oder weniger als Pflichtübung, hatte keine Lust mehr, war müde, viel zu müde.
Mein Gegenüber, ein einigermaßen gutaussehender Mann Anfang Zwanzig, beugte sich interessiert vor. "Wirklich? Was für ein Zufall. Meine Freunde und ich sind ebenfalls auf der Suche nach dem Dieb." Er machte eine Handbewegung, die mir so affektiert vorkam, dass ich beinahe laut gelacht hätte. Immerhin, er bot einen angenehmen Anblick, und das versöhnte mich ein wenig mit seinem Gehabe. "Wir sollten uns dringend treffen, Mylady", fuhr er fort. "Dann kann ich mich mit Euch und Euren Freunden absprechen und unser weiteres Vorgehen in dieser Causa koordinieren."
Stand er auf Fremdwörter?
Ich ließ mich den Rest des Abends von dem Mann abfüllen. Ich dachte mir - hey, warum nicht? Als er daher gegen Morgen vorschlug, doch ein wenig frische Luft zu schnappen, meldete ich mich nur kurz bei Tyvar ab.
Der Fremde war deutlich nüchterner als ich. Irgendwie gefiel mir das. Wir vertraten uns ein wenig die Beine, ich hakte mich bei ihm ein, weil ich fror, dachte daher nichts Böses, als er mich plötzlich von sich schob und mich gegen eine Wand drückte.
Erst der kalte Stahl an meiner Kehle machte mich fast wieder nüchtern. "Und jetzt sag mir, was du weißt", zischte er.
"Nachts ist es kälter als draußen", erwiderte ich todesmutig, "und wenn man zu viel Met trinkt, muss man sich übergeben..." Ich war kurz davor, meinen Worten auch Taten folgen zu lassen, denn auf einmal war mir schlecht.
Er schnitt mir mit einer Ohrfeige, die meinen Kopf gegen die Mauer fliegen ließ, das Wort ab. Ich spürte, wie meine Lippe aufplatzte und anschwoll.
"Über den Schatz", befahl er. Ich verdrehte die Augen. Er würde mich nicht töten, er brauchte mich. Die Tatsache, dass er mich hierhergeschleppt hatte, bewies, dass er den Schatz wollte, und, dass er ihn für sich wollte. Außerdem wusste er vermutlich noch weniger als wir, sonst hätte er mich längst getötet, um unliebsame Konkurrenz loszuwerden...
Weh tat es trotzdem.
"Aufmerksam geworden sind wir auf die ganze Sache in Steinfurt. Dort haben wir den Aushang geklaut, ziehen seitdem durch die Städte und versuchen, irgendeine Spur zu finden." Ich grinste mühsam. "Jetzt bist du dran."
Er wollte gerade auffahren, da erklangen Schritte, zielstrebige Klänge, die über das Pflaster eilten. Ich kannte diese Schritte.
Dank der aufgeplatzten Lippe fiel es mir schwer, trotzdem schaffte ich es, die ersten paar Takte eines bekannten Saufliedes zu pfeifen. Der Mann hielt mir mit der Hand den Mund zu, sein Schweiß brannte auf meiner Wunde. Seine Augen funkelten so wütend, dass ich mich kurz fragte, was er mir jetzt am liebsten abschneiden würde.
Dann sirrte eine Bogensehne, die Wut in seinen Augen wich einem Ausdruck von Verwirrung und dann von Angst. Die Sehne schnarrte ein zweites Mal, der Mann schrie und fiel langsam zur Seite.
Gregor tauchte hinter ihm auf, einen dritten Pfeil schon auf der Sehne. Ich lächelte ihm zu und beugte mich dann über meinen Gegner, dessen Gesicht von Schmerz verzogen war.
"Und jetzt bist du dran", flötete ich und zog mein Stilett.
Er schüttelte den Kopf. "Dafür werdet ihr büßen", stieß er hervor. "Ihr beide und die beiden anderen Verrückten. Ich werde euch töten, einen nach dem anderen."
Wahrscheinlich glaubte er, dass ich ihn am Leben lassen würde. Vielleicht dachte er, dass mir sein Wissen wichtiger wäre als sein Tod. Ich fühlte mich vor Wut ganz kalt. Auf einmal hasste ich ihn dafür, dass er es gewagt hatte, mich zu bedrohen, meine besten - und einzigen - Freunde zu bedrohen.
Er hatte so ein selbstgefälliges Lächeln auf den Lippen.
Ich nickte Gregor zu. Ich hatte mir so fest auf die unversehrte Seite der Lippe gebissen, dass ich dort jetzt auch blutete. Der Pfeil löste sich von der Sehne und perforierte die Stirn meines Gegners.
Nach dem Schuss löste der Schütze die Sehne von seinem Bogen und nickte. Ich ließ die Leiche liegen und folgte ihm.
Drei Schritte später fiel mir ein, dass der Tote bestimmt noch Geld hatte. Das würde ich gut gebrauchen können.

Ein paar Wochen später saßen wir frustriert und müde, mit durchgelaufenen Stiefelsohlen, in einer verrauchten Kneipe herum.
„Ich geb’ auf“, stöhnte Alrik.
„Wir geben ganz sicher nicht auf! Wir finden den Schatz, Tyvar heiratet seine Prinzessin, und dann…“ - hatte ich meinen besten Freund verloren, der auf irgendeinem Schloss sitzen würde wie ein reicher Fürst, was er dann auch wäre - „wird alles gut.“
Tyvar sah mich an. „Lass gut sein, Kleine. Es hat keinen Sinn.“
Nach einer Schrecksekunde fuhr ich auf. „Nein, wir geben nicht auf! Wir finden den Schatz!“
Ohne es zu merken, war ich laut geworden, und die Leute guckten kurz in unsere Richtung, dann setzte die Musik wieder ein und wir versanken in der tröstlichen Anonymität des üblichen Tavernenambientes.
Ein rattengesichtiger Mann sprach mich an, als ich gerade auf dem Weg zum stillen Örtchen war, um ein wenig Met loszuwerden. „Lady, für eine Goldmünze verrate ich was, das dich sicher interessieren wird!“
Ich gab ihm die Goldmünze, hatte ich doch genug davon, und er winkte mir, mich zu ihm hinunterzubeugen. „Dem König ist sein Schatz nämlich davongelaufen…“ Er lachte, und ein Blinzeln später war er plötzlich weg, in der Menge untergetaucht.
„Was wollte der denn von dir?", fragte Alrik, der bereits seine dritte Ziegenmilch vor sich stehen hatte.
„Was wohl?" Tyvar hatte reflexartig geantwortet, starrte dann wieder betrübt in sein Glas.
„Er meinte, dem König sei sein Schatz davongelaufen.“
„Das hilft uns auch nicht weiter“, seufzte Tyvar, der wohl gerade in diesem Moment alle Hoffnungen auf ein besseres Leben endgültig begrub.
Wir versanken in dumpfem Schweigen. Meine geschulten Ohren suchten nach dem Lied des Geldes. In der Nähe vom Klingeln vieler Münzen hörte ich plötzlich eine tiefe Stimme: „… ihr Haar war so golden wie, ja, wie Gold eben, und ihre Augen so blau…“
Wahrscheinlich lag es an dem Schweigen, dass ich ihm weiter zuhörte, vielleicht auch an der prallen, vielversprechenden Rundung seines Geldbeutels, die meine Aufmerksamkeit magisch anzog. „Ich hatte sie noch nie zuvor gesehen!“
Eine andere Stimme, etwas höher, jünger: „Das ist ja wirklich ungewöhnlich. Du kennst ja sonst jeden!“
Wieder der andere: „Vor etwa drei Wochen hab ich sie gesehen. Und jetzt ist sie wieder weg.“
„Vor drei Wochen?“, ich stieß Tyvar an. „Hast du das gehört?“
Er schüttelte den Kopf.
„Also, die beiden Leute da hinten haben sich gerade über eine Frau unterhalten. Eine Fremde, die niemand kennt. Und sie soll vor drei Wochen aufgetaucht sein!“
„Vielleicht ist sie die Diebin!“, Alrik sprang auf. „Wenn wir sie finden, haben wir auch den Schatz. Suchen wir sie, und dann…“
Wir waren schon halb zur Tür draußen, als mir auffiel, dass wir gerade die Zeche prellten. Ich lief ein bisschen schneller.

Der Stall war groß genug, dass vier fremde Gesichter nicht weiter auffielen. Vermutlich hätte der Stallknecht trotzdem Alarm geschlagen, nachts um vier an einem Arbeitstag war es nicht gerade üblich, sich an solchen Orten aufzuhalten, aber den hatten wir gefesselt und geknebelt.
Wir schlenderten die Stallgasse entlang, wie bei einem Einkaufsbummel, bewunderten die rassigen Pferde. Gregor hatte sich als erstes entschieden. Er öffnete die Tür der Box, in der ein großes graues Pferd stand.
Ich entschied mich für eine kleine weiße Stute, Alrik nahm sich einen großen Braunen, und Tyvar klaute den offensichtlichen Star des Stalles, ein riesiges schwarzes Pferd, das ihn wütend anschnaubte.
Wir ritten durch die Stallgasse, vorbei an dem Stallknecht, der uns wütend hinterherblickte. Durch seinen Knebel drangen unartikulierte Geräusche. Einen Moment lang tat er mir Leid - er würde einen Haufen Ärger bekommen. Aber dann beruhigte ich mein Gewissen - hätte er besser aufpassen sollen! Mir wäre das nicht passiert.
Die Pferde verkürzten unsere Reisezeit erheblich. Jetzt, wo wir eine Spur hatten, waren auf einmal auch die Stallgebühren nicht mehr zu teuer.

Die Straße war dreckig, die Schlammfontänen spritzten hoch auf, als wir durch den Regen ritten. Wir waren nass bis auf die Haut, aber es machte uns nichts aus. Wir waren in Hochstimmung - wenn ich die richtigen Worte für das Lied gewusst hätte, das mir im Kopf herumspukte, hätte ich die fröhliche, springende Melodie laut in die Welt gesungen. Wir ritten manchmal nachts durch, schliefen auf dem Rücken der Pferde, um Zeit zu gewinnen, die wir in der nächsten Taverne wieder verschwenden konnten. Es war die beste Zeit unserer Reise.

Bisher war alles wie am Schnürchen gelaufen, ja, sie ist nach Osten weitergeritten, auf Wiedersehen. Aber als wir dieses Mal versucht hatten, Informationen zu beziehen, war nichts dabei herausgekommen. Niemand hier hatte von einer Fremden gehört.
„Hat sie uns abgehängt?", fragte Alrik besorgt.
„Nein, sie muss hier durchgekommen sein", beschloss ich. Wir saßen in einer Taverne, an einem runden Tisch. Gregor polierte mit grimmiger Miene seinen Bogen. "Königsberg ist die einzige größere Stadt in der Gegend. Und sie ist immer nach Osten geritten."
Wir waren ihr dicht auf den Fersen gewesen. Und jetzt war sie weg.
"Wir könnten die Diebesgilde fragen", schlug Tyvar zögernd vor. „Die wissen doch sonst immer alles."
„Das machst dann aber du!" Die Diebesgilde war nicht sonderlich gut auf Freiberufler zu sprechen, also musste jemand gehen, der nicht auf ihrer schwarzen Liste stand. Sie hatten ihre Augen und Ohren überall, jedenfalls in allen größeren Städten, außerdem das Monopol auf Einbrüche und Raubüberfälle.
„Wenn du meinst... wo finden wir die denn hier?"
Ich kannte mich aus - die Orte, an denen ich mich besser nicht blicken lassen sollte, konnte ich mir am besten merken.
"Ihre Stammkneipe heißt "die rote Laterne", das ist ein..."
"Ein Bordell." Alrik kicherte, und einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, doch mit den beiden mitzugehen - man ließ schließlich auch kein kleines Kind mit einem Korb Kirschen allein. So seufzte ich. "Tut nichts, was ich nicht auch tun würde, Jungs. Tyvar, pass gut auf ihn auf!"
Tyvar schenkte mir ein schurkisches Lächeln. "Wir werden vernünftig sein." Dann waren sie weg. Gregor saß mir gegenüber, polierte seinen Bogen und sagte nichts.
Ich seufzte. Die und vernünftig? Es würde schon schiefgehen. Es ging immer schief.

Aber dieses Mal erlebte ich eine angenehme Überraschung. Die beiden waren nach etwa einer Stunde wieder da, mit dem Wissen, das wir benötigten.
"Sie ist hier in diesem Gasthaus abgestiegen", rief Alrik mir über die Länge der Schankstube hinweg zu.
Sofort war ich auf den Beinen. Wir rannten zur Theke - der Wirt warf uns verdutzte Blicke zu.
"Hier ist eine Frau abgestiegen, eine blonde Fremde. Welches Zimmer hat sie?"
Er sagte nichts.
"Das ist eine Freundin von uns", flunkerte ich fröhlich drauflos. "Wir wollten uns eigentlich zwei Tagesreisen nördlich von hier treffen, in dem kleinen Dorf, wie heißt es noch?"
"Waldesruh", sagte der Wirt, dessen Misstrauen dank meiner Schauspielkünste dahingeschmolzen war. "Sie hat das Zimmer im zweiten Stock, direkt unter dem Dach."
Die Unbekannte hatte also Geld! Hoffentlich hatte sie nicht schon den ganzen Schatz verprasst!
Mit einem fröhlichen "Danke!" stürmten wir die Treppen hinauf. Als wir im ersten Stock angekommen waren, gaben wir uns allerdings Mühe, so leise wie möglicht zu sein.
"Pssst", zischte Alrik, während Gregor in aller Seelenruhe den Bogen spannte und einen Pfeil auf die Sehne legte. Ich wartete auf sein Nicken, dann öffnete ich die Tür.
Sie gab den Blick auf ein vergleichsweise luxuriöses Zimmer frei, in dessen Mitte eine Gestalt in einem Kapuzenumhang stand. Die einzige Laterne im Raum stand hinter der Frau, sodass wir ihr Gesicht nicht sehen konnten.
Als sie uns erblickte, schrak sie kurz zusammen und hechtete dann durchs Fenster. Die dunkle Gestalt verschwand in der Finsternis dahinter.
Wir blockierten uns gegenseitig bei dem Versuch, durch den Fensterrahmen zu steigen, aber als wir schließlich auf dem Dach standen, ohne uns etwas gebrochen zu haben, war von der Frau nichts mehr zu sehen.
"Verdammt. Und jetzt?"
"Suchen wir sie!"
Wir schwärmten also aus.

Wir hatten uns aufgeteilt, um effektiver suchen zu können. Wenn wir die Frau nicht innerhalb der nächsten paar Minuten gefunden hätten, wäre sie auf und davon, das war mir klar - wir hatten oft genug auf der anderen Seite des Zauns gefunden. Ich bog in eine kleine Seitenstraße ab und wartete, bis sich meine Augen an die fehlende Beleuchung gewöhnt hatten.
Eine dunkle Gestalt lehnte in einem Hauseingang.
Mein Herzschlag setzte einen Moment aus. Was, wenn es gar nicht die Diebin wäre? Nachts waren bekanntlich alle Gestalten dunkel. Ich verscheuchte die Gedanken und gab das vereinbarte Zeichen, einen leisen Eulenschrei.
Es dauerte nicht lange, bis der Rest der Gruppe hinter mir auftauchte. Die Gestalt bemerkte die Bewegungen, fuhr herum und rannte los.
Als sie gleich darauf stolperte und der Länge nach hinschlug, wurde mir wieder einmal klar, warum wir Gregor dabeihatten.
"Wow, Gregor hat eine Frau gefangen", staunte Alrik. Ich verkniff mir einen bissigen Kommentar und trat zu der Gestalt, die sich gerade auf Hände und Knie hochgerappelt hatte.
"Eure Flucht ist hier zu Ende", informierte ich sie. "Sagt uns, was Ihr über den Schatz wisst!"
„Lasst mich sofort los!“, fauchte sie. Sie zerrte an der Schlinge, und dabei rutschte ihr die Kapuze herunter.
Ihr Haar war wirklich so leuchtend wie Gold, ihre Haut weiß wie die Gischt.
„Seht! Es ist die Königin!“, rief Alrik, und dieses eine, einzige Mal war ich dankbar für seine Angewohnheit, das Offensichtliche zu kommentieren, denn ich traute meinen Augen nicht. Sofort banden wir sie los.
„Majestät“, stammelte ich und verbeugte mich hastig. Die Königin rieb sich die Knie.
„Wisst Ihr etwas über des Königs Schatz?“
„Das ist der Schatz, Alrik!“, sagte Tyvar mit Grabesstimme.
Wir waren alle ein wenig überrascht, als die Königin zu weinen begann. Ihre vollen Lippen bebten plötzlich, und Tränen rannen aus ihren schönen Augen. „Ihr habt ja keine Ahnung, wie er mich behandelt hat“, schluchzte sie. „Jede Woche hatte er eine andere Mätresse, und…“
Wir standen ein wenig hilflos um sie herum, während sie uns die ganze, schreckliche Wahrheit erzählte.


Danach haben wir ein Zimmer in einem nahen Gasthaus genommen. Die Königin schläft jetzt.
Alrik hat eine Frau kennengelernt. Er wird sie, ganz der Gentleman, nach Hause begleiten und dabei die ganze Zeit auf mehr als einen Gutenachtkuss hoffen. Morgen wird er auf einer Couch aufwachen, seine Sachen vom Boden sammeln und gehen. Dann wird er eine weitere beste Freundin fürs Leben gefunden haben und seinen Kummer in eiskalter Milch ertränken.
Gregor ist verschwunden. Er hat sich nicht abgemeldet, das tut er nie. Er kommt und geht wie eine Katze, und wir können ihn schlecht daran hindern, denn Vernunftargumente tut er nur mit einem knappen Nicken ab. Mir graust vor dem Tag, an dem wir einmal schnell verschwinden müssen und er nicht bei uns ist.
Tyvar und ich sitzen unten in der Schankstube, im Schneidersitz auf einem Tisch. Wir trinken Met.
„Lebewohl, Adelstitel, leb wohl, Lehen“, sagt er und schwenkt das Glas hin und her. Die goldene Flüssigkeit wirft einen schimmernden Fleck auf den dreckigen Boden, der im Rhythmus der Bewegung hin und her zuckt. Die Flasche ist noch halbvoll, und wo sie hergekommen ist, warten noch weitere.
Er würde es sich nie verzeihen, wenn er die Königin tatsächlich wieder zum König zurückbringen würde. Ebenso wenig, wenn er es nicht tun würde.
„Weißt du noch, wie wir uns kennen gelernt haben?“, sage ich, hauptsächlich, um ihn auf andere Gedanken zu bringen. „Ich hab versucht, deine Börse zu klauen, weil ich solchen Hunger hatte.“
“Ja, und ich hab dich mitgenommen, dir etwas zu essen besorgt, und jetzt bist du eine Meisterdiebin.“ Normalerweise lässt er keine Gelegenheit aus, mich damit aufzuziehen - wie dumm es doch gewesen war, ausgerechnet ihm, einem weitgereisten, welterfahrenen Vagabunden, den Geldbeutel klauen zu wollen. Und dass er Mitleid mit dem kleinen, dünnen Mädchen gehabt hätte, das ihn so verschreckt angestarrt hatte. Dabei zwinkert er immer mit einem Auge, sodass ich nie weiß, ob er es ernst meint oder nicht.
Aber er starrt weiterhin trübsinnig in sein Glas.
„Ich stehl’ dir einen Adelstitel“, verspreche ich, in der Hoffnung, ihn wenigstens einmal kurz lächeln zu sehen.
Gleich morgen frage ich die Königin. Vielleicht hat die ja eine Idee.

 
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Hi vita,

die angekündigte Geschichte? ;)

Tja nun...
ich habe eigentlich gar nichts zu meckern. Oder doch, warte:

Wir zogen von Stadt zu Stadt und fragten überall herum, wer den Dieb gesehen hatte, oder worum, zur Hölle noch mal, es sich beim Schatz überhaupt handelte. Aber niemand wusste etwas darüber. Auf unserem Weg nahmen wir überall die Aushänge mit, damit uns ja niemand in die Quere kam. Wir trafen geradezu unglaublich viele Menschen, denn Tyvars Talent dazu, Bekanntschaften zu machen, übertraf sogar die Fähigkeit eines Vogels im Fliegen. Wir sahen Orte, an die wir nicht einmal im Traum gedacht hätten, wie das Dorf Hinterwald samt einer Horde Hinterwäldler, die aber gar nicht zurückgeblieben waren, sondern im Gegenteil jede Saison eine neue Modekollektion für die Fürstenhöfe entwarfen.

Ich verstehe schon, dass du die Stelle nicht endlos auswalzen möchtest, aber ein ganz klein bisschen weniger zusammengefasst hätte sie mir noch besser gefallen, wenn du verstehst, was ich meine. Vielleicht magst du ja eine der Situationen ausschreiben, wo sie herumfragen, was der erwähnte Schatz ist, und danach ein: "so war es immer" und die Zusammenfassung anhängen.
Natürlich nur ein Vorschlag.

Wir versanken in dumpfem Schweigen. Meine geschulten Ohren horchten auf das Klingeln von Münzen. In der Nähe vom Klingeln vieler Münzen hörte ich plötzlich eine tiefe Stimme: „… ihr Haar war so golden wie, ja, wie Gold eben, und ihre Augen so blau…“
Wahrscheinlich lag es an dem Schweigen, dass ich ihm weiter zuhörte, oder am Klingeln der Münzen, das meine Aufmerksamkeit magisch anzog. „Ich hatte sie noch nie zuvor gesehen!“

Hmmm... kommt mir doch etwas gehäuft vor.

Ansonsten: sehr schön. Etwas witzig, etwas traurig. Ein gutes Gleichgewicht auf jeden Fall.
Tja, so kann man bei seltsamen Menschen landen, nicht wahr? ;)
Hat mir gut gefallen. Man merkt ein ganz kleines bisschen, dass es Rollenspiel-Charaktere sind, aber vielleicht nur, wenn man es weiß...

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hey Noel,

Kommentare seien natürlich immer gestattet :D

Schön, dass die Geschichte dir gefallen hat. Das mit der Liebesgeschichte ist eine interessante Interpretation, weil die Geschichte teilweise autobiografisch ist (das heißt, die drei Chaoten gibt es wirklich), die Prot hat aber weniger von mir als die Chaoten ;) Ich hoffe, das war jetzt einigermaßen verständlich... ich hatte beim Schreiben der Stelle eher etwas wie Beschützerinstinkt oder so im Sinn. Aber, wie gesagt, jeder Mensch liest anders! Ich bin ja auch nur die Partyvertretung seiner Freundin (die macht immer um früh schon schlapp..)
Hoffe, das war jetzt einigermaßen verständlich... :bounce:
Ein liebes Danke für die Kritik, und schön, dass es dir gefallen hat!

Hey Felsy,

ich habe eigentlich gar nichts zu meckern.
und das von dir... :D
Gut, dass du doch noch was gefunden hast. Ich habe an der Stelle noch ein bisschen was dazugeschrieben, nur ein paar Sätze, weil ich der Meinung bin, dass allein in den fünf Zeilen ein ganzer Roman steckt (ich könnte da Geschichten erzählen...). Ich hoffe, so ist es genehm? :D
Die Münzen hab ich natürlich auch editiert. Die sind jetzt nur noch einmal da.

Tja, so kann man bei seltsamen Menschen landen, nicht wahr?
Dazu fällt mir immer der absolute Beweis für meine Normalität ein:
"Wissenschaftler haben herausgefunden, dass jeder vierte Mensch verrückt ist. Schau dir drei deiner Freunde an. Sind die normal, bist du es nicht!"

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo vita,

war mir schon klar, dass das Stoff für einen Roman wäre. Aber so gefällt es mir schon besser.

Jetzt habe ich aber trotzdem daran noch was zu meckern gefunden:


Tyvar hatte Leute kennengelernt, die wir dann befragten - beziehungsweise, die ich dann befragte,

Mit "kennenlernen" hast du oben schon gearbeitet, wie wäre es mit einem bisschen anderen Wort (aufgetrieben, angeschleppt etc.)
Und das erste "befragen" würde ich ganz weglassen, so sieht es unschön aus.


du hast bestimmt den Aushang gesehen?

Hihi, und das, nachdem sie ihn abgerissen haben? Die ist ein bisschen naiv.


Aber sonst: ich mag deine Chaoten... ;) Können einem aber auch irgendwie leid tun...

Liebe Grüße,

Ronja

 

Oha! Neues von la dolce vita - da muss ich dann doch mal eben nen Bonsai-Senf... also:

Sehr flott und lebendig geschrieben, viel Dialog und wenngleich knapp, so doch recht farbig geschilderte Charaktere - so gesehen schöner Lesespaß.

Leider hängt der Plot ein wenig durch. Du hast ja gleich zwei Konflikte - einen inneren und einen äußeren - die leider beide etwas knapp abgehandelt werden, mit viel "Tell" statt "Show". Sie etwas zu forcieren und geschickter miteinander zu verzahnen, würde die Story innerlich straffen und etwas Spannung reinbringen. So plätschert sie streckenweise doch sehr dahin.
Die Beziehung zumindest Tyvars und der Erzählerin etwas besser herauszuarbeiten, damit ihr Problem greifbarer wird, hätte dem ersten Konflikt gut getan.
Ein paar höhere Hürden als das ewige Abfeiern in Tavernen dem zweiten. Hier rumpelst Du leider recht holterdipolter in ein paar lapidaren Sätzen durch die komplette Geschichte eines interessanten Quests. Viel verschenktes Potential! *schimpf*

Unterm Strich: Schön erzählt, die Gestalt mitsamt ihrem Potential ist erkennbar, aber die Knochen (Konflikt) sind noch sehr dünn und die Muskeln (Ausarbeitung) etwas schlaff.

So, genuch gemeckert. :D


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Ein paar Detail-Sachen:

Ich guckte Tyvar an, der...

"Sah" oder "schaute" klingen fast immer schöner.

Wenn wir schon nicht Land, Lehen und Gold bekommen würden, würde ich mich wenigstens amüsieren.

schon kein Land, Lehen oder Gold bekämen, wollte ich mich wenigstens...

...legte der Zecher neben mir plötzlich seinen Arm um mich. [...]Der Mann mir gegenüber gehörte zum Glück nicht...

Wo sitzt er? Neben ihr oder gegenüber?

„Nicht so viel quersaufen“, ich grinste.

"...quersaufen." Ich grinste.

Damit hast Du's irgendwie... das mit Hauptsatz hinter nem Komma geht nich so wirklich. Da sind noch ein paar mehr von drin, schau besser noch mal drüber.

Tyvar hatte sich unsterblich in die Tochter eines reichen Fürsten verliebt und bei ihrem Vater um ihre Hand angehalten [...] und versuchte nun, seinen Kummer zu verdrängen und dabei möglichst irgendwo in einer Taverne einen Titel und ein Lehen aufzutreiben.

Das ist die erste böse Tell-statt-Show-Passage - das hätte man etwas eleganter in einen bzw. mehrere Dialoge o.ä. einflechten können.

Und es geht auch gleich weiter:

Wir zogen von Stadt zu Stadt und fragten überall herum, [...] und ich wurde frustrierter und frustrierter.

Leider handelst Du das eigentlich interessante Geschehen, d.h. die Geschichte an sich, recht lapidar ab. Hier steckt mehr drin, z.B. eine unangenehme Begegnung mit anderen Schatzjägern, eine dramatische Jagd nach wemauchimmer... irgendwas Auserzähltes. Auch das Auffinden wichtiger Informationen könnte sich etwas dramatischer gestalten, als zufällig auffem Weg zum Klo... ;)

Wir brauchten weitere zwei Wochen, in denen wir der Frau immer näher kamen. Unterwegs hatten wir Pferde geklaut [...] „Da ist sie! Packt sie!“ Hastig beschleunigte die Frau ihre Schritte...

Hier auch wieder - die Erzählung hopst quasi in ungleichmäßigen Schritten immer wieder über viel erzählenswertes hinweg, um sich dann auf teilweise eher banales zu konzentrieren. Dadurch gehen beide Konflikte ein wenig baden.

Danach haben wir ein Zimmer in einem nahen Gasthaus genommen. Die Königin schläft.

Der Tempus-Sprung ist etwas verwirrend - ich würde in einem Tempus bleiben, es gibt eigentlich keinen richtigen Grund für einen Wechsel.

 

Hi Felsy,

lieben Dank fürs Geschichte-pushen. Schön, dass du mitfühlen konntest! Um das Textzeugs kümmer ich mich morgen, bin zu fertig atm

Hey Horni,

danke für das ausführliche Textzeugs, schön, dass dir die Grundidee gefallen hat. Ich werd mich morgen hinsetzen und das Ganze überarbeiten - dabei hab ich die Geschichte fast einen Monat lang liegenlassen, um eben sowas zu vermeiden... :D

bis morgen dann, dann tu ich hier wieder was

gruß
vita
x_x

 

Moinsen :-),

Dazu fällt mir immer der absolute Beweis für meine Normalität ein:
"Wissenschaftler haben herausgefunden, dass jeder vierte Mensch verrückt ist. Schau dir drei deiner Freunde an. Sind die normal, bist du es nicht!"
---> lol. Eine moeglichkeit um sicher zu gehen, dass du nicht verrueckt bist. Umgebe dich mit drei verrueckten. Allerdings ist es dann auch wieder Relationssache:-).

Mal von deinem coolen Kommentar abgesehen, werde ich mich mal wieder meinen Vorrednern anschliessen. Deine Art zu schreiben, wie du Dinge beschreibst, und die "Leichtigkeit" mit der du Sachen beschreibst, ist einfach toll. "neidiger Blick"
Der aeussere Plot (Schatz ist Prinzessin etc) ist auch gut. Aber der innere oder wie man das auch nennen mag, ist nur so lala. Wie der vor mir schon gesagt hat, sind die Huerden zu tief und du haettest sie besser miteinander verknuepfen koennen. Der Typ, der mit dem Bogen getoetet wurde, hat eigentlich, bis darauf, dass er auch den Schatz sucht, nichts mit dem ganzen zu tun. Er haette die Leute irgendwie weiterbringen koennen, ein spannendes Geheimnis verraten koennen oder so. Irgendwas, das Bewegung in die Geschichte reinbringt.
Nebenbei finde ich, dass du das Maedel echt ma super beschrieben hast. Konnte man sich (auch wenn ich anderen Geschlechtes bin) sehr gutmit identifizieren!!! :thumbsup:

 

Hallo vita!

Ich sage jetzt ganz subjektiv: ich habe Schwierigkeiten mit Deiner Geschichte. Mir ist klar, dass es an mir liegt, aber warum? Ich habe mal versucht, bei den ersten Sätzen darzustellen, wo es bei mir hakt:

„Der Schatz des Königs?“, fragte Alrik verwirrt. „Was soll das denn sein?“
Ich bin verwirrt. Wahrscheinlich meint Alrik "Was ist denn der Schatz, woraus besteht er oder so. Das das bekomme ich nicht ohne Stocken mit dem Der Schatz in Verbindung.
... „Damit wären alle unsere Probleme gelöst!“
Meins nicht. Aber seins.
Aha - hier komt ein zentraler Handlungsstrang - denke ich mir, die Gemeinschaft steht auf der Kippe, wenn sie den Schatz findet.
Und ich hätte ein neues dazugewonnen.
Also gibt es schon zwei Probleme. Im folgenden habe ich dann ein wenig das Problem, die Probleme auseinanderzuhalten bzw. zu erkennen.
... „Was sagst du dazu, Gregor?“, wollte Alrik wissen, aber niemand lachte.
Warum sollte jemand lachen. Jetzt sitze ich da und beginne von vorne, weil ich den Eindruck habe, was verpasst zu haben. Sollte man eigentlich lachen, weil Gregor nicht sprechen kann? Oder nie etwas sagt? Oder wieso. Ich bin verwirrt. Und ich muß zugeben, diese Verwirrungen machen es mir schwer, die geschichte weiterzulesen.
Sonst sehr anschaulich geschrieben. Auch wenn ich mich frage, ob die Wirte nichts dagegen haben, dass sich ihre Gäste immer auf den Tischen aufhalten, aber vielleicht ist das ja eine besondere Methode, um nicht aufzufallen.

Noch ein Beispiel vom Schluß:

Wir waren schon halb zur Tür draußen, als mir auffiel, dass wir gerade die Zeche prellten. Ich lief ein bisschen schneller.
Ist ja juristisch sogar richtig - erst in dem Moment, wo ich wissentlich und willentlich meine Zahlung verweigere, werde ich zum Zechpreller. Aber dennoch stelle ic mir 2iederholt die Frage, geschehen deier Prot. diese "Ausrutscher" aus Versehen, oder ist das eine Grundtendenz oder ... (Also ich gehöre zu den Menschen, die Chaoten noch liebenswerter finden, wenn sie angerichtete Schäden ab und zu mal wieder gut machen).

Das sind jetzt wirklich alles kleine Anmerkungen. Die Geschichte ist schön und farbig erzählt und alle wichtigen Kritikpunkte stehen ja schon oben. Aber ich wollte auch noch ein bischen Senf dazugeben (hab mir dazu erstmal Deine Homepage mit den gesammelten Lebensweisheiten angeschaut).

Lieben Gruß

Jo

 

Traegt zwar nicht zum Thema bei, aber Vita, du bist nicht faul. Das solltest du bitte aus deinen Eigenschaften streichen. Gibt wenige, die sich soviel Zeit nehmen, eine Geschichte durch zu analysieren!! (hab mir nach dem hint gerade auch mal deine Seite angeschaut)

 

Hey jobär,

danke für die Kritik! Das mit dem Schatz habe ich editiert, die erste Zeile, ist die so besser?

Also gibt es schon zwei Probleme. Im folgenden habe ich dann ein wenig das Problem, die Probleme auseinanderzuhalten bzw. zu erkennen.
Das Problem der Prot ist, dass sie eigentlich kein Problem hat, sondern eher generell unzufrieden ist. Ich habe jetzt dazugeschrieben, dass sie nach dem Sinn des Lebens sucht, ich glaube, das trifft es ganz gut.

Sollte man eigentlich lachen, weil Gregor nicht sprechen kann? Oder nie etwas sagt?
Die Geschichte ist von einem Lied inspiriert, "der Schatz" von Schandmaul. Da heisst es über meinen Gregor-Charakter "und da war der Eine/mit sich nicht ganz alleine/der wohl niemals ein Wort sprach/doch gut mit Pfeil und Bogen traf". Wie gesagt, die drei Chaoten sind von Freunden von mir inspiriert, und das Gregor-Vorbild sagt zwar nicht nichts, aber selten etwas. Alrik ist in meiner Geschichte ein bisschen verplant und hat wenig Abwechslung in seinem Witze-Repertoire (hui, das bietet einen Ansatzpunkt für eine psychologische Auseinandersetzung mit dem Sein...). Ich hab da noch einen Satz dazugeschrieben, hoffe, das macht es deutlicher. Wie gesagt, ich als Autorin empfinde den Gag als zu abgelutscht als dass ich ihn dauernd einbauen wollen würde. Aber vielleicht belehrt mich ja jemand eines Besseren!

Auch wenn ich mich frage, ob die Wirte nichts dagegen haben, dass sich ihre Gäste immer auf den Tischen aufhalten, aber vielleicht ist das ja eine besondere Methode, um nicht aufzufallen.
Hehe, woher wusstest du das? :D

Aber dennoch stelle ic mir 2iederholt die Frage, geschehen deier Prot. diese "Ausrutscher" aus Versehen, oder ist das eine Grundtendenz oder ...
Die Prot ist ganz klar eine Diebin, aber die Zeche prellt sie normalerweise nicht. Das war eine Ausnahmesituation. Die Grundtendenz zu gesetzeswidrigen Handlungen ist aber da :D

Die Geschichte ist schön und farbig erzählt und alle wichtigen Kritikpunkte stehen ja schon oben
Hab ich dran herumeditiert, hoffe, es ist jetzt besser!

Danke für deine Zeit!

Hey Tommy,

schreib da schnell noch was zur Geschichte rein, sonst muss ich das wegen Off-Topic löschen :D

Traegt zwar nicht zum Thema bei, aber Vita, du bist nicht faul. Das solltest du bitte aus deinen Eigenschaften streichen.
Wohl bin ich faul... man merkt nur nichts davon. Ich habe mal zwei Wochen lang nur von Cappuccino gelebt, weil zwischen mir und dem Essen eine Treppe war... :dozey: Trotzdem, danke für die Lobhuddelei!

gruß
vita
:bounce:

 

Hallo vita!

Danke! Jetzt ist es mir klarer.

alle wichtigen Kritikpunkte stehen ja schon oben
damit meinte ich eher die Kritiken meiner Vorschreiber.

Ach ja - ich wünsche Dir, dass Du immer einen Wasserhahn in der Nähe hast - denn Cappuccinopulver trocken essen zu müssen, weil die Treppe das Essen verbaut...

Hilfsbereite Hände findet man am schnellsten am Ende der eigenen Arme

Lieben Gruss

Jo

 

Ola, Guapa!

Yep, der Mittelteil ist jetzt schon etwas fülliger, es liest sich nicht mehr so "dünn" und hastig. Was mich irritiert: Wenn Du schon ein so unwichtiges Detail wie den Diebstahl der Pferde ausführlich schilderst, wieso lässt Du dann ausgerechnet den viel interessanteren Part, wie sie der Königin letztendlich auf die Spur kommen, komplett aus und steigst erst dann ein, wenn alles wichtige schon passiert ist? Mir passiert sowas i.d.R. nur dann, wenn ich selber keine Ahnung habe, was in der Zwischenzeit passiert sein könnte... :Pfeif:

Ach ja: Du hast am Anfang irgendwo immer noch 2x "würde" direkt hintereinander - liest sich etwas holprig so. Und der neue Part hat noch ein, zwei Tippselfehler und so was, Kleinkram. *weiternörgel*

 

So, ich habe brav editiert - jetzt könnt ihr wieder zerpflücken!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo vita!

Also ich habe versucht die Geschichte noch mal ganz neu (und unbedarft) zu lesen. Im ersten Absatz wird mir deutlich, das sich die vier gerne frozzeln, aber die ersten Abnutzungserscheinungen auch bei den Standardwitzen auftauchen. Das ganze endet:

„Und älter, und weiser. Vertrau mir, ich weiß, wo wir jemanden finden können, der uns weiterhilft.“

Wir waren wieder da, wo wir angefangen hatten:

Da hakts dann bei mir erst mal aus. Was meint das 'angefangen' mit der Schatzsuche angefangen oder mit der Karriere der Viererbande oder? Und wieso wieder - wenn das in einem Roman stünde, würde ich mir sofort sagen: Mist, ich hätte erst einmal den ersten Teil lesen sollen.

Drei Schritte später fiel mir ein, dass der Tote bestimmt noch Geld hatte.

Eines Abends saßen wir frustriert und müde

Wieviele Jahre sind denn inzwischen vergangen?

Und sie soll vor drei Wochen aufgetaucht sein!“
„Vielleicht ist sie die freche Diebin!“, Alrik sprang auf.
Ist richtig, aber dennoch muss ich erin wenig innehalten, bis mir klar wird, dass sie in der Frau die Diebin des Schatzes des Königs vermuten. Vorschlag: Vielleicht hat sie den Schatz des Königs gestohlen ... oder ähnlich wäre deutlicher.

Mir wäre das nicht passiert.

Als wir dieses Mal versucht hatten

wieder so ein harter Übergang, der den Fortgang der Geschichte hemmt. Was bedeutet dieses Mal drei Tage später - 50 Kilometer weiter - die nächste Herberge an der Straße? Der nächste Absatz beginnt auch mit Dieses Mal, da ist aber klar, was gemeint ist. Ich würde z.B. sagen als wir am nächsten Abend versuchten ..., also eine zeitlich deutliche Abfolge.

Wir schwärmten also aus.
Während wir ihr hinter
? Da ist Dir was verloren gegangen oder zu viel

Also schon sehr viel besser. Spannend geschrieben. Der schweigsame Gregor ist als Typ gut beschrieben. Bei Tyvar und Alrik habe ich Schwierigkeiten, sie auseinanderzuhalten. Sie sind mir nicht deutlich genug. Vielleicht, weil ich Milch trinken und Frauen ins Bett stopfen irgendwie nicht zusammenbekomme.

Und die Erzählerin. Da stelle ich mir ein mageres, vielleicht 15 jähriges Mädchen vor, eine Meisterdiebin, die nicht weiß wohin (auf dem Lebensweg). Aber ich fürchte die drei Chaoten werden ihr da auch wenig helfen können. Hoffen wir also auf die Königin (die scheints ja auch recht knüppeldick hinter dne Ohren zu haben bei dem filmreifen Abgang aus der Taverne).

So mehr zum Zerpflücken habe ich nicht gefunden.

Lieben Gruß

Jo

 

Hallo Jo,

vielen Dank für die liebe Kritik. Das Textzeug hab ich geändert, ist das klarer so?

Ich werd heute Nachmittag mal daran arbeiten, Tyvar und Alrik besser herauszuarbeiten. Schön, dass du die Geschichte gemocht hast.

Gut gefallen hat mir deine Interpretation der Prot. Ich hatte beim Schreiben so ein Bild im Kopf.

gruß
vita
:bounce:

 
Zuletzt bearbeitet:

Mylady - darf ich mich vorstellen: Der Nörgelprünz! :D

Hmmm, so insgesamt wirkt es jetzt doch schon sehr rund. Das Auffüllen an manchen Stellen hat der Story gut getan. Im Moment würd ich da erst mal nix grundlegendes mehr rasieren oder so. Also mach ich mal ein bißchen Kleinkram:

[Nörgel-Modus On]

Wie immer nur Anmerkungen, was mir aufgefallen ist. Evtl. Vorschläge stehen direkt drunter. Alles ohne Gewähr.

An manchen Stellen könntest Du den Rhythmus etwas besser steuern - ein kleiner Punkt hier und da wirkt manchmal schon:

„Das steht da nicht“, meinte ich. „Dem König ist sein Schatz gestohlen worden, wer ihn zurückbringt, erhält eine Menge Gold, große Ländereien und einen Adelstitel.“

...gestohlen worden. Wer ihn...

(gibt glaub ich noch mehr davon, wenn's dran kommt, schreib ich's mit raus.)

Meins nicht, der Sinn des Lebens war nicht leicht zu finden. Aber seins, das wäre gelöst.
Und ich hätte ein neues dazugewonnen.

Hmmm... irgendwie holpert das ein bisserl in Rhythmus und Abfolge, lass mal überlegen. Vielleicht: "Sein Problem wäre dann gelöst. Meines nicht. Der Sinn des Lebens war nicht so leicht zu finden. Und ich hätte gleich noch ein Neues dazugewonnen."

Gregor sagte nichts, er stand ein wenig hinter uns und spielte mit der Sehne seines Bogens. „Was sagst du dazu, Gregor?“, wollte Alrik wissen. Gregor sagte nichts. Ich grinste, um Alrik den Gefallen zu tun - der Witz hatte sich mit der Zeit abgenutzt.

Auch der hier hinkt noch ein bisserl, u.a. weil Gregor einmal zu oft nix sagt bzw. das irgendwie an den falschen Stellen erwähnt wird. So kommt die eigentliche "Pointe" noch nich so recht raus. *überleg*

Evtl: "Gregor stand ein wenig hinter uns, spielte mit der Sehne seines Bogens und gab sein übliches Schweigen zum Besten. "Was sagst du dazu?" fragte ihn Alrik. Gregor sah kurz auf - und schwieg. "Dachte ich mir", sagte Alrik nickend. Ich grinste, hauptsächlich, um Alrik einen Gefallen zu tun. Der Witz hatte sich, wie so viele, mit der Zeit ein wenig abgenutzt.

...abgesehen von mir natürlich, der einzige Vernünftige in unserer Gruppe

der einzig Vernüftige (das »e« kann weg)

“Tyvar, wir wollten ins Bett!“

Da stimmt was mit dem Anführungszeichen nich.

Wir waren wieder da, von wo aus wir losgegangen waren: im Wirtshaus „zum freundlichen Oger“.

"Zum freundlichen Oger" (groß weil Eigenname - gilt auch für das andere Wirsthaus weiter später). Ansonsten ist diese Stelle irgendwie immer noch etwas... doof. So ganz kommt immer noch nicht raus, was Du eigentlich sagen wolltest... evtl. sowas wie: »Einige Stunden später saßen wir noch immer im Wirtshaus 'Zum freundlichen Oger' und zerbrachen uns die Köpfe, ohne auch nur einen Schritt weiter gekommen zu sein...« ?

Draußen krähte ein Hahn, es klang ein wenig frustriert, fast so

Wieder einer!

...krähte ein Hahn. Er klang ein wenig frustriert...

Dabei war ich sogar froh gewesen, einmal vor drei ins Bett zu kommen

Die Stelle verwirrt mich. Sie war doch noch gar nicht im Bett, oder? :susp:

Oder meintest Du: »Dabei wäre ich froh gewesen, mal vor drei ins Bett zu kommen, aber alleine lassen...«?

...und Gold bekommen würden, würde ich mich...

*taptaptap*

"Aber jetzt haben wir unsere Chance ja", rief Alrik

...jetzt haben wir ja unsere Chance...

es sich beim Schatz überhaupt

»... bei dem Schatz...« klänge hier etwas besser.

Wir saßen dann immer in einer Taverne und zogen Erkundungen ein. Tyvar hatte Leute angeschleppt, die wir dann befragten - beziehungsweise, das blieb an mir hängen, denn Gregor sagte sowieso nie was, Alrik versuchte dauernd sein Glück bei irgendwelchen Frauen, und unser geschätzter Anführer ging lieber tanzen.

Da Du hier einen sich wiederholenden Vorgang beschreibst, darfst Du nicht im Tempus springen. »Tyvar schleppte Leute an, die wir dann befragten. Das heisst: Das Befragen blieb meist an mir hängen, denn...«

"Ist alles eine etwas längere Geschichte - du hast bestimmt den Aushang gesehen? Weißt du irgendwas?"

Hier stimmt was immer noch nich ganz. Hat die Gruppe nun alle verfügbaen Zettel sofort abgerissen, wie kurz vorher erwähnt? Dann macht es wenig Sinn, die Leute danach zu befragen.
Insofern könnte man den Zettelkram im Folgenden einfach weglassen, wodurch die Passage auch gleich etwas schlanker würde:
»Aber von meinem Gegenüber erntete ich stets nur verständnisloses Kopfschütteln. So ging es jedes Mal, und ich wurde frustrierter und frustrierter.«

Bis auf dieses eine Mal. "Wir suchen nach dem Schatz des Königs", erzählte ich.

Das »erzählte« stört mich hier irgendwie. Verhör? Oder Plauderei?

"Dann kann kann ich mich mit Euch und Euren Freunden absprechen, und wir können unser weiteres Vorgehen koordinieren."

Ein »kann« kann wech!

Stand er auf Fremdwörter?

Schwer zu sagen, da er zu diesem Zeitpunkt erst ein einziges benutzt hat. :p (Soll heißen: Das zündet irgendwie nicht so recht.)

Ich ließ mich den Rest des Abends von dem Mann abfüllen. [...] Ich kannte diese Schritte.

Dieser Dialog bzw. die Teilszene an sich ist noch etwas holprig an ein paar Ecken. Du solltest die Keckheit und das Selbstvertrauen der Prot noch deutlicher rausbringen.

Gregor tauchte hinter ihm auf, den Bogen besehnt in seinen Händen, einen dritten Pfeil auf der Sehne.

Es würde genügen. »...hinter ihm auf, einen dritten Pfeil schon auf der Sehne.« Mit einem unbesehnten Bogen hätte er ohnehin nicht schießen können.

Mir war vor Wut ganz kalt. Auf einmal hasste ich ihn dafür, dass er es gewagt hatte, mich zu bedrohen, uns zu bedrohen.

Der Satz gefällt mir nicht. Kalt vor Wut? Find ich seltsam. Das bedrohen käme auch ganz gut klar, wenn Du Dich für einen Bezug (»mich« oder »uns«) entscheiden würdest.

„Wir geben ganz sicher nicht auf! Wir finden den Schatz, Tyvar heiratet seine Prinzessin, und dann…“ hatte ich meinen besten Freund verloren, der auf irgendeinem Schloss sitzen würde wie ein reicher Fürst, was er dann auch wäre „wird alles gut.“

Da stimmt irgendwas mit der Zeichensetzung nich so ganz... :schiel:

Ich klappte den Mund wieder zu. „Nein, wir geben nicht auf! Wir finden den Schatz!“

Ähm.. sie klappt den Mund zu, um was zu sagen? :D

„Lady, für eine Goldmünze verrate ich was, was dich sicher interessieren wird!“

Mööp! Unschöne Wortwiederholung. »...verrate ich was, das dich...« ginge auch.

„Er meinte, dem König sei sein Schatz davongelaufen.“

Das »davongelaufen« würde ich kursiv setzen, damit der Punkt besser rauskommt.

„Vor drei Wochen?“, ich stieß Tyvar an.

Wieder die Hauptsatz-Sache - den hast Du wohl noch übersehen.

„Vielleicht ist sie die freche Diebin!“, Alrik sprang auf.

Den auch. Und das mit der "frechen Diebin" ist irgendwie... naja. Streich das "frech" einfach weg, okay? :shy:

[...]Die Pferde verkürzten unsere Reisezeit erheblich.

Die Frage, die sich mir spontan stellt: Warum sind sie auf diese Idee nicht schon viel früher gekommen? Als erfahrene Gruppe sollten sie eigentlich nicht so doof sein, sich erst einmal gründlich die Füße kaputt zu latschen, bevor sie auf die Idee kommen, sich ein Transportmittel zu besorgen. Soll heißen: Diesen Block würde ich weiter nach vorne an den Anfang der Reise setzen, dort würde er zutiefst logisch wirken. Hier nich so ganz.

"Wir könnten die Diebesgilde fragen", schlug Tyvar zögernd vor.[...]
Ich war angenehm überrascht. Die beiden waren nach etwa einer Stunde wieder da, mit dem Wissen, das wir benötigten.

Woher hat die Gilde diese Information? Die Königin ist ja keine Diebin. Und wenn sie nicht gerade vollkommen bescheuert ist, wird sie einen Teufel tun, ausgerechnet der Diebesgilde ihren Aufenthaltsort zu verraten. Das ist ziemlich erklärungsbedürftig...

"Pssst", zischte Alrik, während Gregor in aller Seelenruhe den Bogen besehnte und einen Pfeil auf die Sehne legte.

Mit dem »Besehnen« hast Du's aber heute... Sehn-Sucht? :p

So ist der Satz allerdings ein wenig zu sehnig. Auch hier genügte ein schlichtes »... in aller Seelenruhe einen Pfeil auf die Sehne legte.« (Das vorherige Besehnen ist ja dann bereits impliziert. Wobei ich mich immer noch frage, ob es das Wort überhaupt gibt, ich hör das gerade zum ersten Mal...)

Das Licht, das von der Lampe hinter ihr ausging, tauchte ihr Gesicht in Dunkel.

Das ist etwas krumm. Licht taucht ja nicht ins Dunkel, sondern dessen Abwesenheit. Besser wäre sowas wie: »Da die einzige Lampe im Raum hinter ihr stand, lag ihr Gesicht unter der Kapuze in tiefen Schatten verborgen.«

Als sie uns erblickte, schrak sie kurz zusammen und hechtete dann durchs geschlossene Fenster.

Yuk! Sorry, aber das kauf ich so nicht. Normalerweise ist ein Mensch, der versucht, durch ein geschlossenes Glasfenster zu springen, anschließend Schaschlik. Totes Schaschlik. Wieso benutzt sie nicht eine Rauchbombe oder sowas und verschwindet dann einfach, indem sie das Fenster vorher aufmacht? Wenn der Rauch sich lichtet, sieht man eben das offene Fenster. Das ist zwar etwas weniger spektakulär, aber wesenlich glaubwürdiger, als verhätschelte Aristokratinnen, die plötzlich selbstmörderische Hollywood-Stuntwoman-Anfälle haben. ;)

Ihr Haar war wirklich so leuchtend wie Gold, und ihre Haut so weiß wie die Gischt.

Hier können ein paar Füllworte raus: »Ihr Haar war in der Tat leuchtend wie Gold, ihre Haut weiß wie Gischt.«

...bebten plötzlich, und kristallklare Tränen rannen

Das überflüssigste Adjektiv des Tages. Weint sie sonst schlammtrübe Tränen? Könntest Du getrost streichen.

Alrik hat eine Frau kennengelernt.

Das kapier ich ehrlich gesagt auch nicht so ganz. EDIT: Hat sich erledigt, weil ich Blindfisch...

„Lebewohl, Adelstitel, lebewohl, Lehen“

»Lebwohl« (ohne das zweite e) genügt und klingt nicht ganz so geschwollen.

[Nörgel-Modus Off]

Puh, okay, das war nörgelig. Hoffe, Du findest was Nützliches drunter.

 
Zuletzt bearbeitet:

Sein Kummer rührt daher, weil er mal wieder nix zum Vögeln gefunden hat, Horni. Stattdessen eben nur eine weitere beste Freundin, mehr als ein Gutenachtkuss (wenn überhaupt) war nicht drin. Um es mal etwas deutlicher auszudrücken :D.

Edit: "Vögeln" steht hier mal für alles beziehungstechnische ;).

 
Zuletzt bearbeitet:

Argh, shit. Ich sollte beim Copy&Paste besser hingucken. Die Erklärung mit dem Gutenachtkuss ist in meinem Ausdruck nämlich noch nicht drin - das hat sie hinter meinem Rücken heimlich reingebastelt, und ich hab's komplett überlesen... :bonk:

 

Das war aber vorher auch schon recht eindeutig. "Beste Freundin" ist das Stichwort, um die beiden Sätze zu verstehen. Der Gutenachtkuss ist mE überflüssig.

 

Naja, aber genau dann passte ja das "ins Bett stopfen" nich so ganz - ich fand es jedenfalls mißverständlich. Aber is ja auch egal. Jetzt dürften es wohl auch Subtile-Hinweise-Legastheniker wie ich kapieren. :D

 

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