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Der Saegemehlreiter - Eine Kreissaegenreiterparodie 3. Der Saegemehlreiter...am Ende?
Der Sägemehlreiter – Eine Kreissägenreiterparodie
Rob schritt den Hügel hinauf. Da die Oberfläche mit Kratern bedeckt war, sah dieser Hügel wie eine Billigversion der Mondlandschaft aus, mit käsig bleichem Kalksteinboden, rissig und zerklüftet.
Vor ihm stand ein kleiner Verkaufsstand auf dem Gipfel, hinter dem die Klippe steil abfiel. Er war nur ein Tisch, auf dem sich Akten und Dokumente befanden, deren Seiten im sanften Höhenwind hin und her geblättert wurden. Der Verkäufer: Nirgends zu sehen.
Es war eine Falle. Das herannahende, extrem gefährlich wirkende Geräusch kündigte Robs zweite Begegnung mit dem Sägemehlreiter an. Robs wahre Absichten waren aufgeflogen, jetzt stand ihm die sichere Exekution bevor.
Der Sägemehlreiter, die allerbizarrste aller allerbizarrsten Gestalten im Universum, vielleicht mit Ausnahme des Bewohners des Planeten Mongo war eine verrücktanmutende Erscheinung, die auf ihrer Hobelbank – dem sogenannten Hobelmobil – in normaler Sitzhaltung durch die endlichen Weiten des Universums reiste und eine Sägemehlspur hinter sich her zog.
Rob hatte einen schrecklichen Fehler begangen: Er hatte etwas beim Sägemehlreiter in Auftrag gegeben, ihn aber nicht bezahlt. Mit Absicht.
Seither jagte ihn der Reiter unerbittlich. Mit Absicht.
Nun sollte sich Rob hier mit dem Verkäufer treffen, aber das war nur eine List des Reiters gewesen. Rob war ihm in die Falle getappt. Mit Absicht. (Also, es war natürlich die Absicht des Reiters, und nicht Robs!)
Der Verkäufer. Wer kannte ihn nicht im Multiversum? Einst ein Vertriebener, war er nun eine der angesehensten Personen im Multiversum. Nachdem sein Heimatplanet von fiesen Aliens zerstört wurde – ich sehe schon, das wird ne eigene Serie.
Um aber auf den Punkt zu kommen: Der Verkäufer war vor allem bei Leuten beliebt, die auf der Flucht waren. Warum? Woher soll ich das wissen, ich bin doch nicht auf der Flucht.
Aber in den einschlägigen Kreisen genoss er großes Ansehen. Wahrscheinlich war er deshalb eine der angesehensten Personen. Weil er ein großes Ansehen genoss. Gecheckt?
Aber das ist ja auch jetzt alles egal, da Rob in diese shaitanische Falle gegangen war.
Alles, was er jetzt noch tun konnte, war zu fliehen – zu fliehen vor dem Sägemehlreiter.
Verdammt, dieser Satz wäre sehr gut für ein Ende, aber bis hierher ist ja eigentlich noch nichts passiert. Ich merke schon: Der schlechteste der drei Teile, der vermutlich keinen Nachfolger mehr erlebt.
Rob raffte alle seine Kräfte zusammen und rannte kopflos umher. Dann brach er zusammen. Na ja, wer kann schon ohne Kopf laufen? Ohne, dass er es gemerkt hatte, hatte der Sägemehlreiter sich ihm auf seiner Hobelbank genähert und ihm den Kopf abgeschlagen.
Der Reiter holte ein Notizbuch aus seiner Jackentasche heraus und klappte es auf. Dann schrieb er:
‚Rob – Schulden bezahlt mit Naturalien. Planet: Keine Ahnung, wo das hier ist.’
Der Reiter klappte das Buch zu, steckte es wieder ein und stieg von seiner Hobelbank.
„So, Rob, dann wollen wir mal deine Schulden begleichen.“
Mit diesen Worten bückte er sich und fing an, Rob aufzuessen.
Als er fast fertig war, kam ihm ein Gedanke. Dieser war so verheerend, dass er sich verschluckte. Er sank zusammen, nach Atem ringend. Über das, was nun geschah, streiten sich die Legenden. Die einen sagen, er wäre gestorben. Die anderen, dass er es schaffte, auszuspucken. Wieder andere wollen aus sicherer Quelle wissen, dass er es schaffte, das Stück runterzuschlucken. Die vierten sind sicher, dass er einen Teil ausspuckte und den anderen verschluckte. Die letzten – und das sind die wahrscheinlichsten – denken, dass es den Sägemehlreiter nie gegeben hat. Aber auch diese spalten sich in drei Gruppen: Die eine denkt, er wäre eine Erfindung des FBI, um zu rechtfertigen, dass Telefongespräche abgehört werden. Die zweite Gruppe denkt, er wäre die Erfindung der Telefongespräche, um das FBI zu rechtfertigen. Die dritte Gruppe glaubt daran, dass der Reiter dem kranken Gehirn eines Jugendlichen entsprungen ist.
Wer weiß, wer von ihnen Recht hat.
Worüber sich aber alle einig sind, ist der Gedanke des Reiters, der dieses Desaster hervorrief:
‚Moment mal ... Ich habe doch gerade geschrieben, dass ich nicht weiß, wo ich hier bin, und das stimmt ja auch. ABER: Wenn ich nicht weiß, wo ich bin, wie konnte ich Rob hierher locken? Verdammt, hust, hust, argh, röchel ...’
Der Sägemehlreiter vergisst nie. Barbarisch.