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Der rote Schleier (Hallstattzeit / Kelten)

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30.10.2012
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Der rote Schleier (Hallstattzeit / Kelten)

Der rote Schleier (Kelten)

Der rote Schleier

(6) Im verrufensten Gasthaus der Stadt waren noch einige Plätze frei. Der Krieger streckte sich in einer Ecke aus und schaute sich um. Obwohl das spärliche Licht der Öllampen die rußigen Holzwände kaum erreichte, waren einige Einzelheiten zu erkennen. Hier lag ein ausgeraubter Trunkenbold in seinen Ausscheidungen, dort wurde eine Magd verschachert.

Die erste Zeit in der keltischen Großstadt war rau gewesen. Der Krieger hatte schnell gelernt, dass entschlossenes Auftreten und unverzügliches Zuschlagen die Rettung bedeuteten. Der rote Schleier war wie eine Erinnerung, die jederzeit wieder hervorgeholt werden konnte. Die Schankfrau brachte einen Krug Bier, die Zukunft erschien strahlend. Abenteuer wollten gesucht und gefunden werden. Ein dicker Salzhändler ließ sich auf der benachbarten Holzbank nieder. War das ein Anfang oder ein Ende?

*​
(1) Am Morgen des Tages, an dessen Ende sie den Göttern geopfert werden sollte, schlug die Tochter des Fürsten von Hallstatt widerwillig die Augen auf. Die Amme zerrte unnachgiebig an ihren Beinen, es sei höchste Zeit, um mit den Vorbereitungen zu beginnen. Die Alte war eine götterhörige Krähe und würde niemals an dem Orakelspruch der Druiden zweifeln. Mit der Geschwindigkeit eines Strohfeuers hatte sich der Schicksalsspruch der Priester unter der leidenden Bevölkerung verbreitet. Bevor wieder Salz gefunden wird, muss edles Blut fließen. Der heilige Herrschermord versprach neue Hoffnung.

Der Fürst von Hallstatt hatte das Druidenwort auf seine Weise verstanden. Er wollte nicht sterben und hegte die Hoffnung, auf seine alten Tage doch noch einen Sohn zu zeugen. Daher hatte er verkünden lassen, dass nicht er selbst, sondern seine einzige Tochter beim nächsten Neumond auf einem Floß inmitten des Sees verbrannt werden sollte. Sie hatte nicht geweint und nicht gefleht, keine Schwäche gezeigt. Die Amme brachte ihr ein Frühstück.

*​
(5) Der Krieger spürte die begehrlichen Blicke der beiden Wegelagerer. Hier blieben keine Fragen offen. Sie zogen Dolche unter ihren speckigen Fellumhängen hervor, deren zweischneidige Kupferklingen im Schein des Lagerfeuers glänzten. In geduckter Haltung umkreisten sie vorsichtig ihre Beute. Überhebliche Siegessicherheit war nichts für Gesetzlose, die überleben wollten.

Der Krieger stieß einen Schrei aus und die Gegner verschwammen zu schemenhaften Gestalten am Boden eines Brunnens. Sehnige Finger spannten sich um das achtlos abgerissene Aststück. Der von rotverschleierten Augen gelenkte Knüppel öffnete die Schädel der unglücklichen Vogelfreien mühelos. In ihren Beuteln fanden sich einige kleine Kupferstücke. Die Kleider des Kleineren passten gut genug.

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(2) Am Nachmittag war die Ortschaft von eifriger Betriebsamkeit erfüllt. Der Landesteg am Gebirgssee wurde für die Festlichkeiten geschmückt und die Kranken wurden in das heilsame Sonnenlicht gelegt. Langbärtige Druiden huschten umher und trafen die letzten Vorbereitungen. Die Arbeit oben in den Salzminen ruhte. Selbst die verzweifeltsten Schuldner hatten die Hacken beiseite gelegt. Niemand glaubte nach all der Zeit an einen überraschenden Salzfund vor dem kommenden Opfertod.

Die Amme murmelte beruhigende Worte und flocht der Tochter des Fürsten eifrig Kränze ins Haar. Sie ließ es wie betäubt geschehen. Als wäre es eine Heirat. Alle vorteilhaften Herren waren stets von ihr abgewiesen worden. Es gab so viele Frauen, die von den Pflichten der Hauptfrau eines ehrgeizigen Unterfürsten träumten, warum sollte sie unter dieses Joch kriechen? Also hatte das Volk die eigensinnige Fürstentochter niemals im Brautschmuck gesehen. Sie eiferte lieber der verstorbenen Mutter nach und verzierte sich auf ihre Weise. Die Amme betastete kopfschüttelnd die fremdartigen Schmucknarben auf ihren Wangen. Sie war keine hübsche Prinzessin. Der Klang der Druidenhörner verkündete den Beginn des Opferrituals.

*​
(4) Das Ufer des kalten Gebirgssees war erreicht. Hinter einem sumpfigen Schilfgürtel erstreckte sich der Wald, der den See von Hallstatt fast ganz umschloss. Die Sichel des Neumondes spendete kaum Licht. Unermüdlich preschte der Krieger mit der Geschwindigkeit eines wilden Ebers durch das Unterholz. Der rote Schleier umfasste den Geist ganz und ließ Kraft durch die Adern strömen. Es war eine herrliche Gedankenlosigkeit. Nasse Zweige peitschten die Haut durch, doch es war ein weit entfernter Schmerz.

Der Krieger erreichte den Trampelpfad, der um den See herum und durch die dichter werdende Dunkelheit führte. Das Knacken der unter den stampfenden Schritte zerbrechenden Äste klang wie eine beruhigende Melodie. Der Schleier hatte sich schon fast ganz verzogen, als ein Lagerfeuer weiter vorn auftauchte. Zwei Gestalten bewegten sich um es herum.

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(3) Am Abend wurde die Fürstentochter durch gezierte Straßen zum Floß am Seeufer geführt. Die ganze Ortschaft war versammelt und gaffte mit offenen Mündern auf den sich nähernden Fackelzug. Am Landesteg stand ihr Vater bei den Druiden und blickte sie mit ausdrucksloser Miene an. Er hatte seiner allzu rauen Leibesfrucht nie viel Aufmerksamkeit geschenkt und seit dem Tod der einst aus der Fremde geraubten Mutter kaum mit ihr gesprochen. Seine neuen Frauen würden ihn auch über diesen Verlust hinweg trösten. Ganz abgesehen von den Zugeständnissen, die sein Opfer den Priestern im Gegenzug abnötigen würde.

Als die jungen Druidenschüler begannen, sie in der Mitte des Floßes fest zu binden, fiel die Betäubung, die seit dem Frühstück nicht mehr hatte weichen wollen, von ihr ab. Wahrscheinlich hatte die kräuterkundige Amme auf geheime Weise an ihrer Beruhigung gearbeitet. Doch nun riss Sie sich los und schrie ihren Zorn in die offenen Münder der Männer. Mit rotverschleierten Augen sprang sie ins Wasser. Die Fürstentochter konnte den Wald am anderen Ufer schneller erreichen als jeder andere.

 

Hallo th0rs

Schön, dass deine Geschichte eine der antiken Kulturen aufleben lässt. Beim Lesen kamen mir jedoch etwas gemischte Gefühle auf. Einerseits folgt alles im Stil einer Nacherzählung, keine Dialoge oder direkt reflektierte Gedanken der Protagonisten. Andererseits ist es in knappe Kapitälchen gegliedert. Die Unterteilung durch Sternchen war mir da eher störend, da der neue Absatz und die Inhalte die Szenenänderungen aufzeigen. Im Inhalt erzählst du zwei verschiedene Vorkommnisse, die Erlebnisse des Kriegers und parallel das Geschehen um die der Fürstentochter, ohne dass die beiden Schicksale erkennbar zusammenhängen. Dies wäre doch eine sinnvolle Möglichkeit dem Geschehen noch Vertiefung zu geben und im Zusammenspiel der beiden Figuren es als Geschichte abzurunden.

Mit meinen Kenntnissen zur damaligen Hallstattkultur ist es nicht weit her. Doch denke ich, da ist doch mehr bekannt wenn auch nicht umfassend belegt, was dies ausschmücken und den historischen Gehalt diesbezüglich unterstreichen könnte. Menschenopfer waren da ja üblich, zum Dank oder zur Bitte an die Götter. Doch gaben sie ihren Opfern da nicht stets auch Eichenlaub mit, wenn sie auf einem Scheiterhaufen verbrannten? Auch fragte ich mich, welchen der Götter sie für dieses spezifische Anliegen ansprachen? Merkur stand – wenn ich mich nicht irre - bei denen im Vordergrund. Doch da waren auch noch andere Götter und Göttinnen, spezifischen Attributen zugeordnet.

Bei nicht wenigen Sätzen meinte ich, auch ungewollte Merkwürdigkeiten herauszulesen. Ich streife nur kurz mal über den Text hinweg, ein paar Stellen aus meiner Sicht hinterfragend.

Obwohl das spärliche Licht der kleinen Öllampen die rußigen Holzwände kaum erreichte, waren viele der üblichen Einzelheiten zu erkennen.

Den Lichtkreis, den du beschreibst, lässt nicht den Rückschluss zu, dass da viel erkennbar sein konnte. Was die üblichen Einzelheiten sind, blieb mir als Leser wohl deshalb im Dunkeln?

Die Amme zerrte unnachgiebig an ihren Beinen, es sei höchste Zeit, um mit den Vorbereitungen zu beginnen.

Es birgt schon seine Komik. Die junge Frau hat noch eine Amme und diese fordert sie am Morgen auf, sich bereit zu machen, damit sie festlich gekleidet am Abend den Scheiterhaufen besteigt! Dies ist doch etwas überzeichnet? Zur Berufsbezeichnung, wäre mir übrigens auch eine Dienerin denkbar, die früher mal die Aufgabe einer Amme einnahm.

seine einzige Tochter beim nächsten Neumond auf einem Floß inmitten des Sees verbrannt werden sollte.

Hier orte ich ebenso zwei Dinge, die meine bescheidenen Kenntnisse ins Wanken bringen. Es war üblich, Opfer auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Aber auf einem Floss auf dem Wasser? Hast du damit der jungen Frau nicht einfach willkürlich einen Fluchtweg geschaffen? Das andere ist der See, welcher ist es denn? Du erwähntest die Hauptstadt der Kelten! Lag diese denn nicht am Ufer der Donau?

Das Ufer des kalten Gebirgssees war erreicht.

Ah, ein Gebirgssee! Auch in Geografie bin ich nicht so stark, dass ich alle Hügel in der Nähe der annehmbar damaligen Hauptstadt benennen könnte. Aber Gebirge, das muss doch schon die Zugspitze oder so sein. In der damaligen Zeit wohl, vielmehr als eine Tagesreise entfernt?

Du erkennst an meinen Gedankengängen, dass ich als Leser den Realitätsbezug hier hinterfrage. Historik bezieht sich auf Vergangenes, das sich abspielte. Der Rahmen dazu sollte also stimmig sein, der Geschichteinhalt erlaubt dann einen guten Schuss Fantasie. In Bezug auf die Kelten gibt das ja einen grossen Spielraum, da meines Wissens vieles nur fragmentarisch bekannt ist. Den Geschichteinhalt, den du erzählst, nehme ich dir also grob gesehen ab, aber bei den Rahmenbedingungen fehlt es mir noch an Plausibilität. Auch die Aussagen, die du triffst, bedürfen noch einigen Nachschleifens, damit ich es nicht einfach als Fantasie sehe, das sich in der Rubrik verirrte.

Tut mir leid, wenn ich deine Erste, die du einbringst, gleich etwas herb anfasse. Aber wenn dir Schreiben Spass macht, kannst du die Leser nur mit überzeugenden Texten einbinden. Hier hast du die Möglichkeit die Geschichte zu überarbeiten, zu zeigen, dass dir mehr daran liegt, als nur ein paar hingeworfene Gedanken preiszugeben. Recherchiere doch noch mal etwas über die Hallstattzeit und versuche die Eckpunkte nach realen Gegebenheiten festzulegen. Es sind gar nicht viel Dinge, die du diesbezüglich ändern musst, aber am Inhalt der Geschichte musst du dann noch gründlicher schleifen, damit sie sich rundet und für die Leser zu interessanter Unterhaltung wird.

Ach, fast hätte ich es vergessen, der Titel! Ich fand nur einen vagen Punkt, der von einem roten Schleier sprach, dazu noch beinah mystifiziert. Der Titel sollte sich im Inhalt schon klar spiegeln, denke ich zumindest.

Ich wünsche dir für eine Überarbeitung viel Glück.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Hallo,

ich hab angefangen deinen Text zu lesen. Auch mich erinnert er eher an Sword'n Sorcercy-Fantasy als an eine historische Geschichte, aber darum soll's es gar nicht gehen.

Du hast einen totalen und vollständigen Adjektiv-Overkill in der Geschichte geschafft. An jedem Nomen hängt eins dran und an jedem Verb ein Adverb.
Viele Adjektive sind bei Fantasy durchaus üblich, aber meinen Geschmack trifft das überhaupt nicht. Es ist ja fast wie ein Spiel: Welches Adjektiv brauch ich für eine Frau, die verschachert wird? Unglücklich! Usw. Das nimmt zum Teil groteske Züge an "beleibt und benachbart".
Man sollte sich - auch bei einem Fantasy-Text - ab und an mal fragen, ob es das alles braucht.

Meine Vorstellung von dynamischem, lebendigen Deutsch sieht da anders aus als wirklich jedes Verb und jedes Substantiv mit einem Adjektiv/Adverb näher zu erläutern.

Soll ich den Text vielleicht nach Fantasy verschieben? Deine Zielgruppe wirst du wahrscheinlich eher dort finden.

Gruß
Quinn

 
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Hallo Anakreon,

vielen Dank für die ausführliche Rückmeldung! Vielleicht erst mal zum formalen Aufbau: Die Geschichte hat einen Dreh, die Fürstentochter ist der Krieger. Die erste Hälfte der Geschichte verläuft linear, danach klappt sie um und läuft rückwärts. Es sind also keine zwei Erzählstränge, sondern einer, den ich vermutlich zu sehr durchgeschüttelt habe. Zum besseren Nachvollziehen habe ich die Absätze jetzt einfach mal chronologisch nummeriert, sieht allerdings nicht so schön aus.

Noch zu Religion und Setting:

Über die keltische Religion ist ja wirklich nicht so viel bekannt, ich habe mich auf drei Dinge konzentriert. Dass sie an Götter geglaubt haben (Namen sind mir da eher nicht wichtig), dass die Druiden irgendeine Form von privilegierter Priesterkaste waren und dass es das Thema des heiligen Herrschermordes gab. Der König wurde mit dem Land gleichgesetzt, wenn er jung und aktiv war, ging es dem Land gut, wenn er alt wurde, geht es dem Land schlechter. Wenn dann noch die Ernte ausblieb (oder in diesem Fall das Salz), war der König selbst das ultimative Opfer, das dem Land neues Leben geben sollte. Das Ganze mit Sword-and-Sorcercy-Realpolitik verknüpft ergibt das Setting. Das mit dem brennenden Floß ist aber vielleicht wirklich etwas steil, zugegeben :)

Zum "roten Schleier":

Das ist das Kürzel für ein weiteres keltisches Thema, den Berserkergang. Sollte eigentlich der "rote" Faden durch die einzelnen Absätze sein....

Zur "Amme":

Amme passt schon denke ich, die haben sich dann ja im Laufe des Aufwachsens in Anstandsdamen verwandelt in adeligen Kreisen.

 
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Hallo Quinn,

es soll so eine Art Sword-and-Sorcercy trifft historisches Setting sein, das Verschieben in Fantasy kann ich nicht beurteilen, bin ich zu neu zu :) Historisch ist es allemal (das auch an Anakreon), an einer Stelle wird Hochdorf (EDIT: Hallstatt meine ich natürlich, sorry, habs geändert) erwähnt, das war ein keltischer Siedlungsort in den Alpen mit Salzmine und Gebirgssee (auch heute noch einen Besuch wert). Was die Adjektive und das lebendige Deutsch angeht, das stimmt, da habe ich wohl etwas übertrieben - schaue ich mir nochmal an!

 
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Hallo, erst einmal,

lieber th0rs,

und herzlich willkommen hierselbst!

Hallstattzeit / Kelten
schon die Beifügung zum Titel hat es in sich: Hallstattkultur – so wird die früheste Eisenzeit vom 8. bis 4. Jh. vor unserer Zeitrechnung benannt, die keineswegs nahtlos und ohne Reiberei im 5. Jh. in die La-Tène-Kultur mündete - und es kommt sofort zur Frage:

Gab es im 6. Jh. vor unserer Zeitrechnung im heutigen deutschsprachig-alemannisch-bairischen Raum speziell im Umkreis der Heuneburg (wie wir sie heute nennen) oder anderer Fürstenstätten "Städte", gar "Großstädte" näherungsweise im heutigen Sinn?
Dass Hallstatt vom Salzbergbau und –handel lebte ist kein Geheimnis. Aber waren es „keltoi“, wie Herodot sie nannte, und wenn ja, welcher Stamm?, denn ein Volk waren sie nicht, selbst wenn sie, wie die später nachrückenden Stämme und Stammesverbände „germanistischer“ Zunge, einer Sprachgruppe angehörten, ohne dass sie je eine Einheit bildeten. Wie heute noch in ländlichen Gebieten zu beobachten, sprach man in jedem Dorf ein wenig anders, konnte jedes Dorf mit den Nachbardörfern verfeindet oder befreundet sein.
Nun gut, Widerspruch wird geduldet, aber ob der Fürst von Hochdorf ein Fürst von Hochdorf war … ist eine sehr rückwärtsgewandte Antiutopia.

Aber warum soll man nicht ein Karl Mai der Altertümer werden? Freilich bistu näher bei Hedwig Courts-Mahler und der Gartenlaube aufgrund der bereits angesprochenen Adjektivitis als der alte Sachse ….

verrufenst (!) … einige … frei. […] … spärliche … kleinen … rußigen … kaum … viele der üblichen … ausgeraubter Trunkenbold … Ausscheidungen, … unglückliche … // erste … keltischen Großstadt … rau … schnell … entschlossen …unverzüglich … rote … war wie eine Erinnerung … jederzeit … billiger … fettigen … strahlend … beleibter … benachbart …
usw. usf.
Das ist selbst für ein geduldiges Kalb wie mich allzu viel.

Ich sehe da auch eher Fantasy durchblitzen, auch wegen der unbeweisbaren Identität, dass Frauen Waffen trugen (bei Kimbern & Teutonen und andern Stämmen germanistischer Zunge, die auf ihren Zügen alles aufsogen, was mitwollte und sofern es dem älteren Stammesverband nützte, sind "Amazonen" nachgewiesen.

Ein zweites ist die "Kupferklinge", die erwähnt wird, die in der Eisenzeit selber schon eine Antiquität war und eher als Schmuckstück diente. Nun gut, Inkas und Azteken standen zur Zeit ihrer Entdeckung im Übergang von der Kupfer- zur Bronzezeit. Die war aber selbst in Mitteleuropa zu der von Dir genannten Zeit lange vorbei.

Das soll's für heute gewesen sein. Kein Beinbruch, aber nix recht Historisches, nicht einmal sagenhaftes.

Gruß

Friedel

 

Lieber Friedel,

danke für das Feedback, aus deinen Zitaten entnehme ich, dass Du mit der ersten Version des Textes gearbeitet hast - hoffe die Adjektive erreichen nun ein erträgliches Maß.

Zu deinen historischen Anmerkungen: Die "keltische Großstadt", die im ersten (und chronologisch letzten) Absatz vorkommt, kann überall sein, ich hatte überlegt stattdessen "Oppidum" zu schreiben, aber das war ja auch nur Fremdbezeichnung. Ob die Leute von Hallstatt jetzt Kelten waren oder nicht, darüber lässt sich trefflich streiten, traue ich mir aber nicht zu :). Wegen der Kupferklinge: Hatte ich gewählt, da es sich ja um (arme) Wegelagerer handelt, die nicht die aktuellste Ausrüstung haben (wenn man davon ausgeht, dass Kupfer billiger als Eisen war, bin ich einfach mal).

 

Nochmals ich, ohne dass ich lästig werden will,

lieber th0rs,

aber "Städte" sind nördlich der Alpen erst im zwoten Jh. v. Chr. nachgewiesen und selbst das uralte Hallstatt zählt heute gerade einmal 1.200 Einwohner. Zudem lassen sich keltische Spuren überall finden, wie zum Beispiel das "Amt" oder reich / Reich u. v. a. Lehnwörter in germanistischer Zunge, besonders aber in Namen von Flüssen, Landschaften, Orten (zB "Rhein" und "Mainz", die selbstverständlich durch die Römer latinisiert wurden. Schweitzer hat - sinnigerweise in seinem Werk "Altdeutsch" eine Auflistung keltischer Worte vorgelegt. Da kommt sogar die "Stadt" drin vor.

Interessant wäre auch noch, dass die Elite eben keltischer Zunge war, die Bauern und Krieger aber im Schnitt von der Körpergröße her zu lang geraten waren, um in den engen Schächten Bergbau zu betreiben. Da blieben Kleinwüchsige (die Zwerge des Märchens) einzusetzen: Veneter? Das reiche Venedig jedenfalls "exportierte" kleinwüchsige Menschen in die Bergbaugebiete, um auch daraus Profit zu schlagen.

So, genug der An- oder Aufregung für heute

vom Friedel

 

Vielleicht ist es schon zu spät, aber die Verschiebung nach Fantasy war eine gute Idee! :)

 

Warum denn auch nicht,

lieber th0rs,

und es ist immer noch realistischer als der kindische Harry OLotter oder Vamp's Schund ...

Schönes Wochenende wünscht der

Friedel!

 

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