Hallo Livera ,
Ich bin nicht sehr begabt darin, längere Texte zu verfassen. Ich habe immer das Gefühl, sobald ich mehr als 1000 Worte schreibe, wird es ... merkwürdig.
Einfach versuchen und üben. Als ich mit ungefähr auch 17 Jahren anfing, Kurzgeschichten zu verfassen, hatte ich das gleiche Problem. Ich habe mir dann den Text genommen und zu jedem Satz, den ich geschrieben habe, drei weitere ausgedacht. Die Ergebnisse waren dann nicht auf Anhieb gut, aber mit mehreren Überarbeitungen funktionierte es dann. Du schreibst, dass Du eine richtig, richtig gute Autorin werden willst. Kurze Texte sind sicherlich auch eine Kunstform. Aber als richtig guter Autor sollte man beides können
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Zunächst: Es ist keine Frau. Das Personalpronomen "sie" steht dort bloß, weil das Wort "Person" feminin ist. Ich wollte mich nicht auf ein Geschlecht festlegen, um mögliche stereotypische Vorurteile zu vermeiden.
Dann: Die Person soll schräg sein. Diese ganze dargestellte Gesellschaft ist eine einzige utopische Übertreibung der Realität (deswegen kann eine einzige Familie ganze Blocks bewohnen): Naturferne Stadtmenschen, denen kleinste Naturaspekte (wie das Gurren einer Taube) unangenehm sind und die einander nur beachten, wenn es wirklich notwendig ist; dagegen die Naturmenschen, die (trotz Signalfarben) unbeachtet bleiben, weil sie anders sind als alle anderen (Einzelgänger, die sich nicht gern um andere Menschen kümmern), weshalb sich die Tauben eher zu ihnen hingezogen fühlen. Ich schätze, den Erzähler kann man irgendwo zwischen diese beiden Extremen positionieren.
Jetzt habe ich mir das gleich mehrfach durchgelesen und muss zugeben, dass ich den Text dann doch nicht verstanden habe. Ich habe den Text eher so verstanden, dass die Menschen in ihrer Geschäftigkeit nicht sahen, dass auch ein Teil der Natur gestorben ist. Die Person (die ich auch aufgrund des roten Mantels für eine Frau hielt. Klischee ich weiß, aber so denkt der Leser halt) habe ich als Teil der Gesellschaft gesehen, wenn auch als Außenseiter. Sprich: Den Unterschied zwischen Stadt- und Naturmensch ist mir verschlossen geblieben. Auch, dass diese Naturmenschen besonders auffällig wären. Ebenfalls der Punkt mit der Taube. Gerade, wenn sich die Taube zum Naturmenschen gesellt, hätte sie dann in seiner Nähe m.E. eher angenehme Geräusche machen müssen und bei den anderen "kreischen" sollen. So verschließt sich der Text dem Leser.
Ich schreibe immer gerne, dass es nie gut ist, wenn der Autor seinen eigenen Text dem Leser erst erklären muss, damit er ihn versteht. Du schreibst für mich jetzt eine Erklärung die fast so lange ist wie der Text. Genau das, was Du mir geschrieben hast, sollte aber der Text von sich aus ausdrücken. Vielleicht hilft Dir das als Arbeitsansatz.
Ich schaue ja gerne einmal auf Open Thesaurus (https://www.openthesaurus.de) nach, um Synonyme zu finden.
"Die beiden Sätze haben sich so lieb, dass kein Punkt dieser Welt sie trennen könnte."
Das ist ein netter Satz, aber aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass Du mit einem Lektor über Semikolons und Gedankenstriche nicht lange diskutieren musst. Die werden meistens radikal wegstrichen
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Lieben Gruß
Mädy