Mitglied
- Beitritt
- 21.06.2022
- Beiträge
- 3
- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 8
- Anmerkungen zum Text
Das ist mein erster Text und beschreibt eine Situation, welche mich Jahrelang begleitete. Ich bitte um konstruktive Kritik.
Der Realitätsschwund
Das dunkle und stille Kinderzimmer wird von sich immer wiederholenden Stimmen erleuchtet. Doch woher kommen diese? Es scheint alles völlig normal zu sein, ich liege in meinem Bett und sehe das Flimmern des Fernsehers durch den Türschlitz. Immer wieder versuche ich mich zu bewegen... vergeblich. Die Stimmen kommen immer näher, ich versuche sie zu deuten, ich versuche mich kläglich scheiternd zu rühren. Langsam bekomme ich Angst und die Bedrohung scheint immer näher zu kommen. "Das klingt, wie ein Clown in einem Horrorfilm", denke ich mir und genau in diesem Moment erschreckt mich ein Blut verschmiertes Gesicht. Mein Herz ist kurz davor stehen zu bleiben und die Furcht breitet sich in meinem ganzen Körper aus. Immer wieder schreie ich wie verrückt und hoffe, dass mich meine Eltern hören. Verzweifelnd liege ich in meinem Bett und komme nicht weg. Die Stimme verschwindet. Alles scheint vorbei zu sein. Ich kann mich bewegen und stehe rasant auf und renne zu meinem Vater. Dieser liegt auf dem Sofa, denn gewöhnlich sieht er zu lange Fern und schläft auf der Couch. Innerlich komplett aufgelöst und bei dem Sofa angekommen, packte mich eine Hand an der Schulter. Ich war bereit zu zuschlagen, doch dann höre ich jemanden sagen: "Sohnemann, lass den Papa schlafen und lege dich wieder ins Bett", hörte ich hinter mir von einer vertrauten Stimme sagen. Es ist meine Mutter, sie fragt mich ebenfalls, was ich denn noch so lange machen würde. "Mama in meinem Zimmer ist ein Gespenst! Darf ich bitte bei dir schlafen?" Sie sprach mir zu und versprach mir, dass sie auf mich aufpassen würde.
In diesem Moment war alles in Ordnung, alles war nur ein schlimmer Albtraum. Das dachte ich zumindest, denn sobald ich eingeschlafen war, fing das Schauspiel von vorne an. Diesmal waren es wohl Kinderstimmen, welche durch das dunkle Zimmer immer deutlicher zu hören waren.
Wieder konnte ich mich nicht bewegen und die Stimmen kamen immer näher und näher. Mein Herz rast und pulsiert immer lauter und schneller. Kalter Angstschweiß verbreitet sich am ganzen Körper. Ich versuche aufzuwachen, doch es funktioniert nicht. Ich bin gefangen. In einem Traum, welcher scheint, mich nie wieder erwachen zu lassen. Jegliche Versuche mich zu bewegen scheitern kläglich und auch mein Herz scheint sich nicht beruhigen zu wollen. "War ich noch gar nicht aufgewacht?" "War das mit meiner Mutter auch nur ein Traum?" Denn als ich meine Augen öffnen konnte, lag ich wieder in meinem Bett. Alles war still. Auch das Taubheitsgefühl in meinem Körper lies nach und ich rannte erneut zu meinem Vater. "Diesmal muss ich doch wach sein", redete ich mir zu. Ich springe auf und sehe meinen Vater schlafen, alles sieht friedlich und real aus.
Ich tippe ihn an der Schulter und hoffe, dass ich nun endlich gerettet bin. Sein Kopf drehte sich erschreckend schnell um. Rote Augen, die mir sofort in die Augen sehen. Eine Dämonen ähnliche Kreatur, welche mir direkt in die Seele blickt.
Plötzlich liege ich wieder in meinen Bett. Alles war nass. Man hätte das Bettlaken auswinden können, so viel Wasser war aufgesaugt.
Meine Fitnessuhr piepst, denn mein Herzschlag war nun seit etlichen Minuten zu hoch. Als ich eingeschlafen war, war es nur 45 Minuten her, doch es fühlte sich an, wie eine stundenlange Tortur. Völlig aufgelöst und erschüttert schalte ich das Licht an und bemerke, wieder in der Realität angekommen zu sein. Doch dies war erst der Anfang eines jahrelangen Albtraums.