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Der Raum

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03.09.2001
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Der Raum

endlich hab ich es mal geschafft etwas zu schreiben, was sich nicht reimt.

in dem sinne,

The Angellus
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Der Raum

Die Stimme erwacht. Du bist nicht allein. Denn Sie ist bei dir. Du bist nicht allein, denn Du bist Sie. Das Licht fällt in den Raum, doch du bist nicht hier. Der Raum ist allein und du bist es nicht. Denn sie ist bei dir. Deine Augen schweifen über ihren Körper, saugen jede einzelne Nuance ihres Körpers gierig auf. Es ist nicht die Begierde, die dich treibt, es ist nicht der Sex, an den du denkst, wenn deine Hände sanft und doch kraftvoll über ihren Körper streichen. Die Stimme erwacht.

Du schreckst auf. Doch dein Schrecken vergeht, bevor du ihn fassen kannst. Deine Gedanken verwandeln dich in ein Monster. Du bist nicht das Licht, doch du bist auch nicht wach. Sie liegt neben dir, du kannst spüren, wie ihr Körper sich an dich schmiegt. Du erfüllst den Raum, in dem du nicht bist. Deine Seele verdrängt das Licht, das du nie gesehen hast. Deine Hände fühlen an ihrem Körper, fühlen ihr ruhiges Atmen, ihre feinen Bewegungen, die sich wie kleine Wellen auf ruhiger See über die Decken erstrecken, wirken graziös, geradezu perfekt. Deine Hände streichen an ihren Hüften hinab zu ihren Beinen. Du kannst es spüren, wie dein Geist, deine Seele, dein Bewusstsein sich mit ihr verbindet. Der Raum füllt sich, wird größer, und doch nicht groß genug für dich. Er füllt sich mit ihr und will dich nicht zu ihr lassen. Mit schmerzenden Augen blickst du in den Raum, den du, eben erst entdeckt, mit Sehnsucht anschaust. Gepeinigt wendest du dich ab und lauscht. Denn die Stimme erwacht.

Dein Körper wird gegen die Wand gedrückt. Du kannst jeden einzelnen Stein fühlen. Du fühlst, wie die Barriere sich gegen dich stemmt, um dich fernzuhalten von ihm. Dem Raum. Er gibt nicht nach. Verzweifelt versuchst du dich von der Wand zu entfernen. Du stößt den Widersacher fort, der dich festhält. Dein Geist zerstört jeden Feind, dem du begegnest, aber dein Körper ist nur ein Werkzeug. Und die Stimme erwacht.

Du schreckst hoch. Du hast die Gewissheit, dass du noch lebst. Sie liegt wieder neben dir. Doch ihre perfekte Schönheit bleibt dir verwehrt, denn jemand anderes hat deinen Platz eingenommen. Das Licht erfüllt den Platz neben ihr. Du siehst sie aufstehen, auf dich zugehen. Deine Hände streichen sanft über ihren Körper, doch sie reagiert nicht. Du stehst vor dem Raum versuchst die Tür zu öffnen und schaffst es nicht. Verzweifelt siehst du die anderen durch die Tür gehen, mit Leichtigkeit. Denn sie wissen es. Und das Licht bleibt dir verwehrt. Aber in deinem Herzen erwacht die Stimme.

Deine Seele wandert. Sie wandert zwischen den Welten. Als du erwachst bist du in dem Raum. Du siehst das Licht. Du siehst sie, denn sie hat auf dich gewartet. Ihre Stimme beflügelt dich, lässt dich hoffen, lässt dich Träumen. Deine Seele ist nun frei. Ihr seid vereint. In Decken eingewickelt liegt ihr an dem Fenster. Das Fenster, das all die Menschen zeigt, die den Raum nicht kennen. Als das Fenster von eurem Atem beschlägt, konzentrierst du dich wieder auf sie. Du bist sie und sie ist du. Ihr seid eins.

 

Hallo Angellus!

Ich finde, der Text ist gut geschrieben, aber inhaltlich verstehe ich ihn nicht ganz. Die Stelle mit dem Monster scheint mir nicht so richtig reinzupassen. Auch schreibst du im vierten Absatz, "jemand anderes hat deinen Platz eingenommen", am Ende dann "Ihr seid eins" (mit Betonung auf ihr). Ich sehe da einen kleinen Widerspruch.
Auch weiß ich nicht recht, wie ich den Raum in der Story einordnen soll.

Naja, vielleicht muss ich auch einfach noch ein wenig über den Inhalt herumphilosophieren...

Viele Grüße,
Michael :)

 

moin,

es ist so, das jeder absatz einen wendepunkt in dieser geschichte darstellen. der raum und die rahmenhandlung stellen dabei die bezugspunkte zu dem jeweils vorhergehenden absatz dar.

tatsächlich passt es aus meiner sicht schon alles gut zusammen (ich hab mir schließlich auch meine gedanken gemacht ;) ). was man vielleicht erwähnen könnte ist, das man bei mir nur wenig wörtlich nehmen sollte.

trotzdem danke für deine kritik,
viel spaß beim "rumphilosphieren"

in dem sinne,

The Angellus

 

Hallo Angellus,

ich glaube schon, daß Du Dir Gedanken gemacht hast. Beim Lesen fiel mit der Begriff `Beziehungsraum´ ein. Muß noch nachdenken...
Vielleicht magst Du die unten aufgeführten Stellen noch ändern, sind mir halt aufgefallen:
„seichten Bewegungen“ „mit einem durch die Tür“ (zusammen mit einer anderen Person oder einer der anderen Personen) die zitierten Ausdrücke klingen, gemessen am übrigen Text zu Umgangssprachlich.
Ebenso: „reinlassen“ vielleicht Einlaß gewähren...

„wie er sich gegen dich stemmt ... von ihm (Komma) dem Raum. Wer stemmt sich? Der Stein, der Körper?

Tschüß... Woltochinon

 

danke für die kritik.

ich denke ich konnte die meisten von dir angesprochenen "fehler" berichtigen. allein die "seichten bewegungen" konnte ich bis jetzt nicht rausnehmen, da sie für mich in einen zu großen kontext zu dem rest des satzes stehen und der für mich sehr wichtig ist. wenn ich den ausdruck rausnehme, müsste ich den ganzen satz entfernen, was ich aber nicht will. bis jetzt ist mir aber kein passendes synonym eingefallen.

in dem sinne,

The Angellus

 

Hallo Angellus,

wie wäre es mit behutsamen, feinen oder sanften Bewegungen? Sanft würde auch zu den Wellen passen, man spricht doch auch von einer sanften Dünung.

Tschüß... Woltochinon

 

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