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Der Pudel Wollewau

ALK

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19.01.2008
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Der Pudel Wollewau

Der Pudel Wollewau

Eines Abends kommt Vater Müller von der Arbeit nach Hause. Die Geschwister Tim und Vanessa sitzen bereits am Abendbrottisch.
Der Vater tut sehr geheimnisvoll. „Ratet einmal, was für eine Überraschung ich euch mitgebracht habe! Mutter hält sie im Hausflur für euch bereit“, fordert er die Kinder zum Raten auf und hält die beiden zurück, als sie sofort nach draußen stürmen wollen.
„Nun, was meint ihr?“, will er von ihnen wissen, "was habe ich euch mitgebracht?"
Jetzt wird erstmal wild geraten.
„Ein Haus für meine Barbies“, schlägt Vanessa vor.
„Eine Spielekonsole“, ruft Tim.
„Weit gefehlt“, ruft der Vater und gibt der Mutter ein Zeichen. Draußen wird etwas geöffnet, es raschelt und rappelt und dann trippelt etwas Kleines den Gang entlang in Richtung Küche. Und siehe, da schiebt sich ein weißes Schnäuzchen durch den Türspalt, stupst die Türe auf und vor den Kindern steht ein kleiner weißer Pudel.
„Ach Vati, ist der süß!“, ruft Vanessa.
Tim ist etwas zurückhaltender. Ihm gefällt der Hund ja auch, doch ist er der Meinung, dass Pudel eher etwas für Mädchen sind. "Ja, er ist ganz cool", verleiht er etwas verhalten seiner Freude Ausdruck. Am liebsten würde er auch gleich auf den kleinen Hund zustürmen, wie seine Schwester es jetzt macht, und ihn knuddeln. Aber sein Stolz hält ihn etwas zurück. Immerhin ist er ein Junge und drei Jahre älter als Vanessa.
Die Mutter hält ihre Tochter etwas zurück, als diese zu wild mit dem jungen Hund umgeht.
„Langsam, Nessa. Ihr müsst behutsam mit ihm umgehen. Er ist ja noch so klein.“
Das Mädchen nickt, während sie selig dem Welpen das gekräuselte Fell krault. Diesmal mit etwas weniger Leidenschaft.
Jetzt will aber auch Tim den Hund streicheln. All seine Bedenken über Mädchenhunde sind wie weggewischt, als das kleine Wollknäuel beginnt seine Hand zu schlecken und ihn mit großen unschuldigen Augen ansieht.
„Wie heißt er denn?“, will Tim nun wissen.
Der Vater lacht: "Das dürft ihr euch selber aussuchen. Er hat noch keinen Namen. Ein Kollege von mir hat ihn seinen Kindern zu Weihnachten geschenkt, aber die wollten ihn nicht haben, weil er gleich am Heiligenabend unter den Baum gepinkelt hat. Er hat noch ein paar Tage versucht, sie zu überreden, den Hund doch noch zu behalten, aber vergebens."
Die Mutter schüttelt verständnislos den Kopf und auch die Kinder blicken traurig drein. Das können sie alle nicht verstehen, wie man einen so süßen Hund einfach weggeben kann.
"Wenigstens ist er nicht auf der Straße gelandet, sondern bei uns und da soll er es gut haben. Wir werden alle zusammen helfen, damit er sich bei uns wohlfühlt und schnell einlebt. Jetzt sagt aber, wie wollt ihr den kleinen Racker nennen?", bringt der Vater sie auf andere Gedanken.
Jetzt beginnt ein Raten und Überlegen. Fido oder Rex soll er nicht heißen, dass wäre langweilig.
„Er sieht aus wie ein Schäfchen, so voller Wolle…“, meint Vanessa.
„Wau“, bellt der Hund.
„Ja, du hast Recht er sieht aus wie eine Häufchen Wolle“, pflichtet ihr Tim bei.
„Wau“, macht der Pudel.
„Oh, seht nur Kinder: Er sagt uns ja schon wie er heißen will“, ruft da der Vater, „Wolllewau.“
„Wau, Wau“, gibt ihm Wollewau recht.

Das ist nun ein fröhliches Leben im Haus der Familie Müller. Jedes Mal, wenn Tim von der Schule kommt, wird er fröhlich von Wollewau begrüßt und Vanessa, die noch in den Kindergarten geht, leistet der Hund sogar schon auf dem Heimweg Gesellschaft.
Furchtbar klug ist er, der Wollewau. Bald hat er gelernt, sein Geschäft nur in einer Ecke des Gartens zu verrichten oder bei Spaziergängen im Gebüsch. Zu unliebsame Vorfällen, wie bei seinen Vorbesitzern, kommt es nicht mehr.
Auch die Eltern sind begeistert. Der Vater bekommt seine Hausschuhe zugetragen und die Mutter die Post aus dem Briefschlitz vor der Tür.

Am glücklichsten ist Wolllewau, wenn er mit den Kindern toben kann. Dann rasen die drei durch den Garten, sobald Tim mit den Hausaufgaben fertig ist und spielen den ganzen Nachmittag.
Auch die Freunde der Kinder sind ganz verliebt in Wollewau und nähmen ihn am liebsten mit nach Hause. Das freut die Geschwister sehr. Und einmal darf sogar ein Schulkamerad von Tim alleine mit dem Hund Gassi gehen. Ganz stolz erzählt dieser seinem Freund hinterher, wie cool dessen Hund doch sei. Vor keinem noch so großen Straßenköter hätte er Angst gehabt. "Sogar Greuters widerlichen Schäferhund hat er so verbellt, dass der sich mit eingezogenen Schwanz in seine Hundehütte zurückgezogen hat", berichtet er Tim.

Eines Vormittages liegt Tim krank zu Hause und die Mutter ist gerade beim Einkaufen. Er langweilt sich etwas, denn Vanessa ist ja im Kindergarten und der Vater bei der Arbeit. Nur Wollewau leistet ihm Gesellschaft und muntert ihn auf.
Gerade bringt er ihm in der Schnauze ein Buch ans Bett, damit er ihm vorlese, denn das mag der Pudel furchtbar gern.
Da sind Geräusche an der Haustür zu hören. Zuerst denkt Tim, dass die Mutter nun wieder kommt. Eigentlich ist sie ja noch gar nicht lange fort, aber vielleicht hat sie etwas vergessen. Doch die Tür wird nicht einfach aufgeschlossen. Tim hört ein merkwürdiges Kratzen, Schaben und Drücken am Türschloss. Er bekommt einen riesen Schreck. Wenn das nur kein Einbrecher ist!
Auch Wollewau beginnt aufmerksam zu lauschen. Dann rast er zur Haustür und fängt laut zu bellen an. Er hört gar nicht mehr damit auf.
Jetzt hört Tim die Stimme von Herrn Lohner, dem Nachbarn der Familie Müller. „Aber was ist denn hier los? Was wollen Sie denn hier an Müllers Haustür? Sie sehen doch, dass niemand zu Hause ist", sagt er.
Der Hund hört auf zu bellen und Tim hört draußen jemanden wegrennen. Ein Motor wird gestartet und schon braust ein Auto davon.
So richtig erleichtert ist Tim erst, als die Mutter wieder nach Hause kommt. Herr Lohner erzählt ihr gleich an der Haustüre, was geschehen ist und wie mutig Wollewau Alarm gegeben hat. Auch hat der Nachbar sich die Autonummer des Einbrechers gemerkt und gleich der Polizei Bescheid gegeben. Diese hat den Bösewicht auch tatsächlich verhaftet.

Nun ist der Polizeichef selbst zur Familie Müller nach Haus gekommen, um Wollewau zu loben und der Familie zu ihrem mutigen Hund zu gratulieren. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt er. „So ein kleiner Hund und doch hat er ihren Sohn Tim beschützt, als er allein zu Hause war, und uns geholfen einen Verbrecher zu fangen.“
„Ja“, sagt der Vater. „Wir sind auch furchtbar stolz auf ihn. Jetzt wissen wir, dass wir auch nachts ruhig schlafen können, weil unser tapferer Wachhund uns beschützt.“
„Wau, Wau“, bellt da Wollewau denn er freut sich über das Lob. Aber für ihn ist es natürlich selbstverständlich, dass er seine Familie, die ihn so liebevoll aufgenommen hat, immer beschützt.

 
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Hallo ALK, willkommen bei kg.de!
Ja, deine kleine Hundegeschichte .. ich finde sie ehrlich gesagt ein bisschen mau. Die zugrunde liegende Idee ist gut, dass ein kleiner Hund in die Familie kommt und auch noch einen Einbrecher vertreibt, das gefaellt Kindern sicher. Aber irgendwie liest sich dein Text furchtbar altmodisch, wie ein Kinderbuch aus den fuenfziger Jahren. Welches Kind heisst denn heute noch "Wolfgang".
Und dass die Kinder "Eisenbahn" und Kasperltheater" rufen, kommt mir auch so antiquiert vor. Die rufen doch heute eher "ein Computerspiel" oder "Polly Pocket" oder so was in der Art. Es sei denn, deine Geschichte soll in einer anderen Zeit spielen, das muesstest du dann aber noch deutlicher machen.
Also,ein bisschen modernisiert waere die Geschichte meiner Meinung nach besser.
Viele Gruesse, sammamish

 

Hallo ALK

(Dein Name liest sich wie eine Abkürzung wie anno tobac ALF – „außerirdische lebens-Form“. Was aber nix zur Sache tut),

gegen die Namen kann man eigentlich nichts sagen, besonders nicht, wenn man gerade Büchners „Leonce und Lena“ gesehen hat.

Du erzählst eine ungewöhnliche Nach-Weihnachtsgeschichte mit einem fürs Geschenk glücklichen Ende. Denn so ist die Regel: Kinder bekommen ein Tier geschenkt und nach wenigen Wochen merkt man, dass ein Tier Arbeit macht und auch Probleme aufwerfen kann und –

schon landet es im Tierheim (wenn die Eigentümer auch noch besonders feige sind, wird ein Tier oft ausgesetzt und die scheinbaren Probleme dieser Welt werden auf den Finder bzw. Tierschutz abgewälzt). Aber bei Dir ist alles ganz anders …

Zeichensetzung wie schon in der Mond-Geschichte, darum hier nur ein paar Anregungen und Varianten:

„ Nun was meint ihr?“KOMMA will er von den beiden wissen...
Und öfters.

„Eine Eisenbahn“KOMMA denkt sich Wolfgang… obwohl auch schon mal korrekt geformte Sätze auftauchen, wie hier

„Ihr müsst behutsam mit ihm umgehen denn er ist noch sehr klein“, mahnt die Mutter, wo dann aber der Fehler mitten im Satz vorm „denn“ liegt: KOMMA zuvor! Und auch: „Er langweilt sich etwasKOMMA denn Lena ist ja im Kindergarten und der Vater bei der Arbeit.“ Aber auch: „Der Nachbar erzählt ihr gleich an der HaustüreKOMMA was geschehen istKOMMA und …“

„Und sieheKOMMA da schiebt sich ein weißes Schnäuzchen durch den Türspalt stupst die Türe an und vor den Kindern steht ein kleiner weißer Pudel.“ Die ( nahezu) biblische Einleitung „Und siehe, …“ klingt geradezu biblisch, stört aber m. E. nicht, drückt vielmehr die gelungene Überraschung aus.

„Ja.“ sagt da der Vater… Punkt vorm Anführungszeichen weg, dafür Komma dahinter.

Dann mein Lieblingsthema: der Konjunktiv: Umgangssprachlich wird er im Neudeutschen durch „würde“-Konstruktionen umgangen, wie’s bei Dir auch geschieht: „Auch die Freunde der Kinder sind ganz verliebt in Wollewau und würden ihn am liebsten mit nach Hause nehmen.“ Ohne mich weiter auslassen zu wollen: Schöner klingt doch „Auch die Freunde der Kinder sind ganz verliebt in Wollewau und nähmen ihn am liebsten mit nach Hause.“ Es darf ruhig sowas wie Zweifel durchscheinen, dass sie den Pudel eben nicht mit nach Hause nehmen werden.

„Gerade bringt er ihm in der Schnauze ein Buch ans Bett, damit er ihm vorliest, denn das mag der Pudel furchtbar gern.“ „..., damit er ihm vorlese, …“

„…und fängt an ganz laut zu bellen….“ Nicht immer so übertreiben, der Hund bellt halt laut und das „ganz“ ist entbehrlich.

Gruß

Friedel

 

Hallo Sammamish,

erst mal herlichen Dank für Dein liebes Hallo, die Beurteilung und die Tips. Ich habe die ganze Geschichte inzwischen etwas umgemodelt und verbessert und hoffe, sie sagt Dir jetzt mehr zu. Ich weiß meine Rechtschrift ist wirklich grausig und leichtsinnig bin ich noch dazu. Aber ich verspreche mich zu bessern. Das heißt, ich will es versuchen. Das mit der Konzentration ist nähmlich so eine Sache bei mir.
Die Namen der beiden Kinder habe ich geändert. Ich kann mir auch nicht erklären, wie sich ausgerechnet der Name meines Schwagers in die Geschichte schleichen konnte, aber manchmal übertölpeln einen die eigenen Storys und Personen. Ich hoffe mir ist es gelungen etwas mehr Pep in die Sache zu bringen.

Sorry, dass ich mich erst mit Verspätung melde, aber ich bin leider nur alle 1 - 2 Wochen im Internet.

Auf jeden Fall liebe Grüße und ein dickes Dankeschön

ALK

 

Hallo Friedel,

herzlichen Dank für die Korrekturen. Ich hab sie mir gleich zu Herzen genommen. Ausführlich habe ich Dir nochmal beim gestohlenen Mond geantwortet.

Dankeschön und lieben Gruß

ALK

 

Danke für Deine Worte, lieber ALK!

Da Du die Geschichte geändert hast, hab ich sie mir auch noch einmal angesehen. Ich finde sie nach wie vor gut und auch der Einschub über den Vorbesitzer fügt sich nahtlos ein.

Gleichwohl sind einige Schnitzer mehr als im gestohlenen Mond zu korrigieren. Ich geh also einfach der Reihe nach durch:

Der Vater „kommt … vom Arbeiten nach Hause.“ Ist sehr umgangssprachlich und auch nicht falsch, sicherlich hat er dort auch gearbeitet und arbeiten müssen. Besser wäre vielleicht die Formuliereng: „Eines Abends kommt Vater Müller von der Arbeit nach Hause.“

Das mit der Namensumänderung der Kinder, naja, mich hatt’ der Name Deines Schwagers nicht gestört. In aller Regel können Wolfgänge nix für ihre Namen wie Tim nix für seinen. Hinzu kommt: mancher Wolfgang wird „Wolle“ genannt …

Nach dem „Ratet einmal, …“ ist vielleicht ein Ausrufezeichen statt des Fragezeichens anzubringen.

„Am liebsten würde er auch gleich auf den kleinen Hund zustürmen, wie seine Schwester es jetzt machtKOMMA und ihn knuddeln“, dafür anschließend das Komma vorm „als“ weg: „Immerhin ist er ein Junge und drei Jahre älter, als Vanessa.

Bei „seelig“ ein „e“ streichen, dafür „übereden“ ein zweites „r“ zufügen, „zusammenhelfen“ auseinander

Wenn jetzt noch was übersehen ist, so kann’s nicht mehr die Welt sein.

Gruß

friedel

 

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