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Der Prozess 2.0

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10.10.2014
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Der Prozess 2.0

Prolog
Zuerst war es nur eine Unsicherheit, doch sie wurde zum Zustand. Schon bald kamen sie in Scharen: unscheinbare Objekte wie etwa ein Tisch oder die Lampe, die über mich Bescheid wissen . Sie werten mich ab und wollen mich nun sogar in einem Prozess vernichten.
Und nun bin ich hier, an diesem ungewöhnlichen Ort, meinem Zuhause.


Kapitel 1

4:37 Uhr
Die rot leuchtende LED-Anzeige meines Radioweckers verrät mir die unverschämte Zeit, zu der sich der Regen die Erlaubnis erteilt hat, laut gegen mein Schlafstubenfenster zu peitschen und mich zu wecken. Der wahre Übeltäter ist jedoch der durch und durch soziopathische Wind, der sowieso randaliert, wo und wann es ihm auch immer passt. Ich verachte seine Existenz zutiefst.
Ich bin früher wach, als ich es sein sollte. Mein Bett weiß das genau, schließlich habe ich mich bereits aufgerichtet und stütze mich mit beiden Unterarmen ab, um meinen Augen einen besseren Rundumblick zu verschaffen. Ich hoffe, sie wissen meine Geste zu schätzen, denn mein Bett wird mich hassen, wenn ich liegen bleibe. Sechs Stunden und dreiundzwanzig Minuten habe ich seine Dienste bereits in Anspruch nehmen müssen. Es wäre außer sich vor Wut, wenn ich mich jetzt noch länger ausruhen würde.
Mein Schlaf ist wichtig, ergeben meine Abschätzungen; ich sollte es mir mit meinem Bett also nicht verscherzen. Daher schwinge ich mich aus dem Bett, betätige den Lichtschalter und bekomme direkt eine Ladung Hass von meinen Augen eingeprügelt. Das Sichtfeld verschwärzt sich von den Außenbereichen her. Das eingeschaltete Licht protestiert ebenfalls und leuchtet extra hell, nur um mich zu blenden. Ich bin mir sicher, dass es mir damit auch unterschwellig mitteilen möchte, dass ich unterbelichtet bin. Immerhin sorgt die Lampe sich um mich weist mich darauf hin. Wenn sie mich nicht beleidigt hätte, würde ich es zu schätzen wissen.
Während ich in die Küche gehe, teilen mir Wind und Regen mit, dass sie sich von mir vernachlässigt fühlen und brettern wieder einen Schwall Lärm gegen das Küchenfenster. Ich werde heute unmöglich mit dem Auto zu meinem heutigen Ziel, dem Arbeitsgericht, fahren können, denn die Scheibenwischer und ich hatten letzte Woche einen heftigen Streit wegen der verdreckten Frontscheibe. Daraufhin haben sie sich an die Gewerkschaft gewendet und streiken jetzt. Die Verhandlungen laufen noch und keine Partei ist bereit, Kompromisse einzugehen.
Jedenfalls kann ich bei Starkregen nicht scheibenwischerfrei Auto fahren. Erst Recht nicht mit meinen seit gerade eben verärgerten Augen. Die Reise muss also mit meinem gut aussehenden, lieben Fahrrad angetreten werden, das die Komplimente hoffentlich gehört hat.
Die Fahrt wird Energie kosten, die mit Bedacht aufgefüllt werden muss. Zum Frühstück gibt es somit erst mal ein Brot, belegt mit reichlich Käse. Ich mag zwar keinen Käse, aber ich hasse mich selbst noch mehr als Käse, daher geht das in Ordnung.
Zeit zum Aufbruch. Aufs Fahrrad gesetzt und los Marsch!
Entschlossen voran; dem Wind gegen an.
Eine Armee von Regentropfen wird mir in die Fresse geschleudert. Der Wind scheint meine Kriegserklärung zu erwidern. Ich verachte seine Existenz zutiefst. Mich zu wecken ist eine Sache, aber den Regen als Hilfsmittel zu verwenden, um gegen andere Vorzugehen, ist unerhört!

Irgendetwas muss ich falsch gemacht haben, denn das Fahrrad beginnt zu knarren. Es scheint meine Aussage falsch verstanden zu haben und fühlt sich als Schlachtross im Feldzug gegen den Wind missbraucht. Diesen Interpretationsspielraum hätte ich zuvor bedenken müssen. Dieses blöde, ständig pöbelnde Fußvolk! Immerzu muss es eine Meinung vertreten und protestieren, sobald diesem irgendetwas nicht passt.

Das Ventil des Vorderreifens springt heraus; der Überdruck des Reifens hat kurzerhand ein Bündnis mit dem Feind geschlossen und greift mich mit einem Hinterhalt von Unten an.
Der Umstände wegen; dem Wind entgegen.
Entgegen meiner Prinzipien sehe ich mich gezwungen, mich zu ergeben. Ich bremse, steige vom trojanischen Schlachtross ab und erkenne die Genialität meines strategischen Schachzuges denn der Wind, der sich seines Sieges sicher scheint, ist es, der mir entgegen kommt und merklich nachlässt. Um weiteren Provokationen aus dem Weg zu gehen, lasse ich dieses verräterische Fahrrad zurück und setze meinen Weg allein fort.
Der klein beigebende Wind ist dabei keine Bedrohung mehr, nur noch ein Störfaktor, der mich von der Länge des Weges ablenkt. Mir gefällt seine minderbemittelte Handlungsweise. Stärker als der Wind, immun gegen Regen, erreiche ich zusammen mit dem Eintreffen der ersten Sonnenstrahlen mein Ziel: Das Arbeitsgericht.
Ich betrete das Gebäude, atme tief aus und spüre einen kleinen Windhauch an meinen unterkühlten Lippen. Ich verachte meine Existenz zutiefst.


Kapitel 2

Ein zweitaktiger Hammerschlag eröffnet die zweite Runde des Streikprozesses.. Mir gegenüber: Die Scheibenwischer – in Begleitung eines ganzen Autos. Die Beiden sind ein Team, so eng sind sie einander gerückt. Zu meiner Rechten: Die Vollstrecker. Ihre Blicke lasten auf mir wie 10 Tage Regenwetter. Mir persönlich reicht schon dieser Eine.
Zumindest zu meiner Linken findet sich ein Trost: Ein abscheuliches, kaum definierbares Kunstgemälde. Es zeigt einen Regenbogen, mit Ei darunter. Und ein Elefant. Was auch immer der Künstler sich dabei gedacht haben mag; ich schreibe ihm weder Talent, noch Verstand zu. Ich bin also kein hoffnungsloser Fall.
Die Augen fallen mir vor Müdigkeit fast zu, ich kann den Tarifverhandlungen kaum folgen und bin gerade konzentriert genug, um die zusammengefassten Forderungen zu erfassen. Die Scheibenwischer sind es leid, neben ihrer Aufgabe, die Frontscheibe von Regenwasser zu befreien, auch noch für die Entfernung von abgelagertem Schmutz zuständig zu sein.
Mir passt diese Grundhaltung des Scheibenwischers nicht und ich protestiere, da sich ja beide Aufgaben in einem Arbeitsgang erledigen lassen. Die Vollstrecker sind da anderer Meinung. Zumindest schauen sie mich an, als sei ich hier der Schuldige. Verzweifelt und verängstigt weiche ich ihren Blicken aus, schaue aus dem Fenster und sehe einen Regenbogen.
Und da dämmert es mir: Ich bin kein hoffnungsloser Fall.
Der Regen ist es, der mich heute geweckt hat, der mich gezwungen hat, eine Odyssee der Kälte auf mich zu nehmen, der mich ausgekühlt hat und mich dazu geleitet hat, meine Existenz zu verachten. Der Regen ist es, der Nässe und Schmutz in sich trägt und der jede Handlung erschwert. Der Regen entfacht die Angst.
Was war zuerst da? Die Henne oder das Ei? Was war zuerst da? Die Angst vor Situationen und Objekten oder die Angst vor der Angst? Jene Angst, die mich meiner Freiheit beraubt, die mich glauben lässt, mein Hab und Gut und gar mein eigener Körper würden mich hassen. Jene Angst, wegen der ich aus einer Henne einen Elefanten mache.

Ich akzeptiere die Forderungen der Scheibenwischer ohne weitere Einwände und beginne von nun an, die Reinigung der Scheiben selbst zu übernehmen. Die Scheibenwischer sind von der Einigung erfreut und blicken hoffnungsvoll auf einen Neuanfang. Mit dem Auto in Begleitung trete ich den Rückweg an, auf dem ich noch meinen gefallenen Kameraden, das Fahrrad aufsammle. Es traut mir nicht recht und ich habe vollstes Verständnis dafür. Es wird einige Zeit dauern, bis ich den heutigen Vertrauensbruch verzeihbar gemacht habe.
Daheim Angekommen, bemerke ich, dass in der Schlafstube noch die Lampe brennt. Es tut mir für sie Leid, das sich sie vergessen habe, aber sie hat sich für mich eingesetzt. Die Erleuchtung im Arbeitsgericht kam nicht von irgendwo her. Diese Lampe ist ab sofort mein Freund.


Epilog
Das Fahrrad habe ich zur Reparatur gebracht, ich hoffe, es wird nie wieder knarren. Das Auto habe ich bei einer Kfz-Werkstatt abgegeben, ich hoffe, sie kümmern sich gut um die Scheibenwischer. Und ich? Ich bin endlich beim Psychiater, ich hoffe, ich muss nie wieder Käse essen.

 

Die Frage vorweg,

Brooklynjoe – und damit
erst einmal willkommen hierorts,
bevor ich's gleich vergesse!,

warum bistu und überhaupt aufgestanden? Der Titel spielt mit einem großen Vorbild (auf das schon hingewiesen wurde @sunshine49 - und damit auch Dir ein herzlich Willkommen, begegnen wir uns doch das erste Mal an diesem ungewöhnlichen Ort. Eine Vorlage also, die ich im Folgenden auf törichte Weise veralbert sehe und zitiert sei nur als Beispiel die ersten Sätze

Jemand musste mich verleumdet haben, denn ohne dass ich jemandem etwas Böses getan hätte, wurde ich eines Morgens geweckt.
Das sagen sie alle und es trifft sowohl die Gerechten wie die, die das Recht brechen - aber von da an verlassen wir bereits den ersten und zugleich letzten vernunftbegabten Satz, um arg kindisch zu werden in Satzgebilden wie
Die rot leuchtende LED-Anzeige meines Radioweckers verrät mir die unverschämte Zeit, du der sich der Regen die Erlaubnis erteilt hat, laut gegen mein Schlafstubenfenster zu peitschen und mich zu wecken.
(mit Fettdruck werden Fehler angezeicht, nur zur Orietierung)

Ich möchte nicht oberflächlich sein, …
Da hat das Wünschen wohl nicht geholfen und ich frag mit Stefan Raab „wadde hadde dude da?“ Das Bett hat offenbar mehr Bewusstsein als der Autor.
Ich bin früher wach, als ich es sein sollte. Mein Bett weiß das genau, …
Deine aufgesetzt wirkende Witzigkeit erschlägt auch noch den letzten Funken von Humor, wird zu Tumor - und nur noch eben hier
6 Stunden und 23 Minuten habe ich seine Dienste …
zur Information, Zahlen bis zwölf werden üblicherseis ausgeschrieben (es darf durchaus jede Zahl ausgeschrieben werden, auch als Zeilenfüller. Gelegentlich musstu auf Kommasetzung achten, wie hier als Beispiel
Ziehe ich die Wut meines Bettes auf mich, indem ich liegen bleibeKOMMA oder bringe ich die ganze Wohnung in Weißglut, weil ich zu so früher Stund‘ bereits herumlärme?
und Hauptwörter beginnen, selbst wenn die erste Silbe adjektivistisch sein sollte, mit Majuskel
Jedenfalls kann ich bei Starkregen nicht scheibenwischerfrei
und hier
Zum Frühstück gibt es somit erst mal ein Brot,
auseinander, weil ein verkürztes erst einmal. Und zum Abschluss noch'n Komma
Ich mag zwar keinen KäseKOMMA aber ich hasse mich selbst noch mehr als Käse, daher geht das in Ordnung.

Magstu denn Deine Geschichte selber?

Um es kurz zu machen – der eine oder die andere Vierjähriger weiß intelligenter zu erzählen als das, was hier vorliegt, denn hier brech ich ab, bevor ich auch noch zum Seelenklempner muss.

Tschüss

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Friedel,

vielen Dank für die Fehleranmerkungen.

Bezüglich der Geschichte selbst: Ja, ich mag sie. Sie ist zwar nicht als edles Lokal anzusehen, aber als eine zweckhafte Pommesbude.
Jetzt nach zwei kritischen Kommentaren bezüglich der Anspielung von Kafkas "Prozess", sehe ich ein, dass das eine Fehlentscheidung war. Der Grundgedanke bestand darin, den Leser auf diese verzerrte Wahrnehmung des Protagonisten im Vorfeld einzustellen und den abstusen, kafkaesken Inhalt auf einem edlen Silbertablett zu servieren. Diese Idee hat scheinbar nicht funktioniert - so wie edle Silbertabletts für eine Pommesbude nicht funktionieren.

Ich überlege derzeit, wie ich die Einleitung umschreibe und damit auch die Paranoia in den Gedanken des Protagonisten verständlich rüberbringe, denn

Das Bett hat offenbar mehr Bewusstsein als der Autor.
Nun, es hat zumindest ein klareres Bewusstsein als der Protagonist.
Deine aufgesetzt wirkende Witzigkeit erschlägt auch noch den letzten Funken von Humor
Ich war an vielen stellen ungewollt lustig. Der Protagonist projeziert von überall feindseelige Gefühle auf sich selbst, besonders von Objekten, mit denen er tagtäglich interagiert.

 

Hallo, herzlich Willkommen bei den Wortkriegern.

Ich finde es schön, dass du dich so sachlich mit den Kommentaren auseinandersetzt. Nur sunshine49 hast du wohl vergessen.
Ich jedenfalls wollte dir sagen, dass ich einer Menge für Groteskes und Skurriles übrig habe - und ebenso für eine Menge Albernheit. Daher gefällt mir deine völlig überspitzte, paranoide Geschichte durchaus.
Den Titel habe ich persönlich als absurde Anspielung an Kafka verstanden und musste einfach lachen, als ich dann weiterlas, und das Kafkaeske dann wiederfand, aber so ganz anders und eben nicht wirklich zum Ernst nehmen. Aber offensichtlich sind andere da ernsthafter als ich. Oder ich bin eben auch vierjährig, hehe. Kleine weihnachtliche Neckerei an unseren lieben gestrengen @Friedrichard, dem ich die Neckerei mit einem kleinen Weihnachtsbock versüßen mag.

Also jedenfalls, wenn ich mir die Reaktionen der anderen durchlese, würde ich wohl auch nicht den Fokus so sehr auf Kafka lenken und mir lieber einen anderen Titel ausdenken, um mich und die Geschichte nicht gleich so der Vergleich mit einem großen Vorbild auszusetzen.

Du schreibst:

Ich war an vielen stellen ungewollt lustig. Der Protagonist projeziert von überall feindseelige Gefühle auf sich selbst, besonders von Objekten, mit denen er tagtäglich interagiert.
Das klingt natürlich nicht gut, wenn du gar nicht absichtlich so absurd beschreibst. Aber es steckt ja offensichtlich iwie doch in dir drin, da würde ich dann auch glatt was draus machen.

Ich habe eher stilistische Tipps. Ich finde den Prolog übererklärend und unnütz. Er bringt zum Einen einen eigenartigen Ernst in die Geschichte (durch den Verweis auf die Mitmenschen zum Beispiel, die danach eigentlich nicht mehr vorkommen), der sich danach aber nicht wirklich einlöst. Und andererseits nimmst du zusammenfassend voraus, was du danach ohnehin zeigst. Und dann fühlt man sich als Leser ein bisschen gegängelt. Dass der völlig para ist, rafft man durch die Sicht auf die Gegenstände sowieso.

Dann würde ich den ersten Satz (Absatz) des ersten Kapitels entschlacken. Du schreibst da sehr kompliziert und verschachtelt, ohne dass es der Geschichte einen Nutzen bringt.

Und dann fiel mir auf, dass sich die Ereignisse im zweiten Kapitel dann sehr wiederholen. Auch das könnte man überdenken.

Und dass das Ende vielleicht ein bisschen abfällt, haben dir auch andere schon gesagt, du könntest auch überlegen, alles in einem Riesenchaos untergehen zu lassen und diese eigenartige Sicht dadurch endgültig zuzuspitzen.

Also erst mal so viel. Jedenfalls hab ich ordentlich grinsen müssen.
Bis denn
Novak

 

Hallo @sunshine49

es freut mich, dass dir die Geschichte im Gesamten zugesagt hat. Mein besonderer Dank gilt dieser Rückmeldung

durch den Titel "Der Prozess 2.0" bin ich auf deine Geschichte aufmerksam geworden, da ich dachte, dass sich die Geschichte auf den Roman von Kafka bezieht. Jedoch hat deine Geschichte nicht viel mit dem Roman gemeinsam.

mir ist dadurch erst aufgefallen, was für ein großer Fehler es war, ein bestehendes Werk aus Aufhänger für meine eigene eigenständige Geschichte zu verwenden. Ist ja eigentlich klar, dass ich damit auch im Vorfeld Erwartungen entfache.
Bei weiteren Geschichten werde ich dann versuchen, ohne Referenzen und Anspielungen auszukommen.

Ich muss sagen der Epilog hat mich etwas enttäuscht. Ich würde mir eher wünschen, dass die Geschichte mit einem überraschenden Ende endet, etwas, dass man nicht erwartet hat. Den Epilog finde ich dagegen etwas ernüchternd.

Ja, die Schwierigkeit mit dem Ende ist so eine Sache. Für mich war es als Charakterentwicklung wichtig, dass mein Protagonist auch nachhaltig seine Sorgen und Ängste loswird - zumindest ist er damit zufrieden

nochmals vielen Dank für die Rückmeldung und Gruß vom

BrooklynJoe

 

Hallo @Novak

ich kann es mir nicht verkneifen, anzumerken, wie unglaublich gut mir dein "Käferkönig" gefallen hat. IN einer Kurzgeschichte einen Charakter zu erschaffen, der absolut angsteinflößend, aber gleichzeitig liebenswert agiert ist eine wahre Meisterleistung.
Mehr möchte ich gar nicht rumschleimen; nicht, dass noch jemand ausrutscht.

Also jedenfalls, wenn ich mir die Reaktionen der anderen durchlese, würde ich wohl auch nicht den Fokus so sehr auf Kafka lenken und mir lieber einen anderen Titel ausdenken, um mich und die Geschichte nicht gleich so der Vergleich mit einem großen Vorbild auszusetzen.
Da geb' ich dir Recht. Notiz an mich selbst: "keine Anspielungen und Referenzen von anderen Werken verwenden"
Danke.

Das klingt natürlich nicht gut, wenn du gar nicht absichtlich so absurd beschreibst. Aber es steckt ja offensichtlich iwie doch in dir drin, da würde ich dann auch glatt was draus machen.

Ja, das ist in erster Linie auch eine formelle Sache:
psychische Erkrankungen (wie Tourette, Zwangsneurosen oder auch Wahnvorstellungen) können von Außen betrachtet situationsbedingt echt lustig sein, aber darüber zu lachen ist oft unverschämt und arrogant.
Daher sollte ich nicht zugeben, dass ich mich über meinen Protagonisten lustig machen würde; ich könnte sonst ja seinen Hass auf mich ziehen ;)


Deine stilistischen Tipps werde ich mir zu Herzen nehmen und mal schauen, wo und wie ich die Geschichte zu einer runderen Sache aufbessern kann.

Mit großem Dank und einer beachtlichen Schleimspur verabschiede ich mich.
Gruß
BrooklynJoe

 

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